AW: [Guide] PC-Audio: Einführung, Kaufberatung, Links
Moin,
ich werfe mal was zu ein paar Punkten ein
Wer billig kauft, kauft zweimal (oder noch öfter)!
Nicht zu verwechseln mit "wer günstig kauft", denn gerade in der Audiobranche gibt's wirklich viele Perlen für wenig Geld,
nur muss man diese erst mal finden
Als Beispiel sei die Nubert nuPro A-100 genannt, für Sprarfüchse auch die Behringer Truth.
Das gibt's aber auch genau anders herum, wie die ganzen KRK-Monitore, klingen fast alle samt absolut grausam und mega basslastig mit fießem Zisch.
Wo auch immer die Möglichkeit zum Probehören besteht, nutzt sie!
Das kann ich nur dick unterstreichen, klar kann man Bewertungen aussprechen, Kisten ausgiebig messen usw.
sind Kisten aber am gleichen "Stand", dann entscheidet fast nurnoch der eigene subjektive Klanggeschmack.
Geben wir 4 Entwicklern genau die gleichen Lautsprecher und auch Gehäuse, werden dennoch alle 4 Kisten komplett unterschiedlich klingen,
Abstimmung + Weiche macht mehr aus als so manch einer denkt.
Deswegen ist ein Besuch im Fachgeschäft sehr zu empfehlen
Richtig, nur Vorsicht ist bei üblichen Vorführräumen geboten, denn hier klingen immer alle Kisten super,
zu Hause (also in der Praxis) kann das nämlich dann komplett anders ausfallen.
Das Wichtigste ist hier, dass ihr eure eigene Musik mitbringt, bei Vergleichen immer genau das Gleiche hören
und zwar das, was ihr gut kennt.
Wichtig wäre hier noch Geschlossen als auch offen zu nennen.
Geschlossene bieten den Vorteil, dass sie den Schall bedämpfen, sowohl von außen nach innen, als auch anders herum.
Wie es die Bezeichnung schon sagt, klingen Offene einfach "offener", klanglich geht's hier eher Richtung HiF-Box,
sprich es vermittelt ein "breiteres" Klangfeeling, sprich es klingt im Vergleich eher, als würdet ihr HiFi-Boxen anstatt einen Kopfhörer benutzen.
Dafür kann hier aber jeder gut mithören, wie auch, dass ihr viele Umgebungsgeräusche noch hört.
Aber auch hier gilt: Ausprobieren.
Absolut Neutral klingende Kopfhörer sind theoretisch super, doch gefällt das klanglich nicht jedem,
gerade Musikhören soll ja Spaß machen.
Wer lange spielt, der sollte auf alle Fälle Probetragen, gerade was Druck, Ohrmuschelgröße wie auch Kopfort angeht.
IdR. tragen sich die Leichtgewichte samt Stoff-Ohrpolster am angenehmsten.
Obiges gilt natürlich auch für Headsets.
Es gilt: Membranfläche ist durch nix zu ersetzen, als durch noch mehr Membranfläche!
Jedoch, um so größer die Box wird (2-Wege oder mehr) um so größer muss auch euer Hörabstand sein,
sprich die Kiste wird nix mehr für euren Schreibtisch.
Ebenfalls ist zu beachten: Um so mehr Bass die Kiste kann (bei gleichbleibender Gehäusegröße) um so
"wabbeliger" wird der Mittenbereich und idR. wird's auch leiser.
Die Physik lässt sich eben nicht austricksen
Optimal für Schreibtisch finde ich's ab 4", bis maximal 8" im TMT,
ein guter Mix bildet idR. 5-6".
Bei 2.1 haben wir oft das Problem, dass hier viel zu kleine Satelliten gewählt werden, welche einfach zu wenig Grundton liefern (nicht zu verwechseln mit Bass),
somit müsste der Subwoofer dann weiter rauf spielen im Frequenzband, was dann aber arg dröhnig wirkt vom Klang, oder es heißt einfach "Mut zur Lücke"
und die Lowmids fehlen uns im Gesamtbild einfach.
Somit gilt auch hier: Nicht zu kleine Satelliten wählen.
Aufstellung:
Ein Lautsprecher sollte, sofern nicht anders im Handbuch/vom Entwickler erwähnt, circa auf Ohrhöhe sein,
das heißt nicht "Hochtöner auf Ohrhöhe", sondern idR. der Punkt zwischen Hochtöner und TMT sollte auf Ohrhöhe liegen.
Hierzu muss man seine Kisten nicht unbedingt höher stellen (wobei oft besser), sondern kann sie auch einfach vertikal nach oben anwinkeln.
Dass sie horizontal auf euch gerichtet sein sollten, sollte klar sein (Ausnahme bilden hier allerdings viele Studiolautsprecher).
Wer einen recht kleinen Schreibtisch und somit auch geringen Hörabstand hat, der kann teilweise doch von Breitbändern profitieren,
diese gibt's sogar im Highend-Sektor, jedoch gilt bei Breitband definitiv vorher anhören, denn die Dinger sind nicht jedermanns Sache klanglich.
Einen Subwoofer kann man quasi aufstellen wo man will!
Denn der Bass strahlt immer Kugelförmig ab und sollte zudem auch so tief getrennt sein, dass er nicht ortbar ist (siehe weiter oben).
Somit kann man die Kiste bedenkenlos unter den Tisch stellen, daneben etc.
Auf dem Tisch ist oft schlecht, gerade im günstigen Segment, da man hier oft eine Ecke zu viel hochfrequenten Schall wahrnehmen kann.
Wichtig: Pro Raumwinkel (Wand, Boden), erhält man +6dB im Bassbereich an Pegel hinzu.
Sprich euer Subwoofer bringt z.B. 90dB bei 1Watt (4pi Vollraum), leistet er am Fußboden 96dB, an einer Wand 102dB und in der Ecke 108dB!
(+6dB = Doppelter Pegel, +10dB = Subjektiv gefühlt doppelte Lautstärke)
Gleiches gilt natürlich auch für eure Satelliten (oder Fullrangeboxen) im Bassbereich.
Um so kleiner die Box, um so höher die Anhebung vom Frequenzbereich her, ergo kann eure kleine Box auch mal recht dröhning klingen,
somit einfach weiter von der Wand weg-stellen.
Gefährlich wird's am Eckschreibtisch, da hier die Box in der Ecke immer fetter klingen wird, als die, welche nur eine Wand im Rücken hat.
Beim Subwoofer muss man das einfach ausprobieren, Ecke kommt idR. aber eigentlich ganz gut, klingt's zu fett, dann einfach Gain (Lautstärke) zurückdrehen.
Der Subwoofer muss so aufgestellt werden, dass der Klang zum Hörer strahlen kann
Ist völliger Quatsch, da der Bass, gerade beim Subwoofer Kugelförmig abstrahlt, bzw. am Boden Halbkugel- an der Wand Viertelkugeln, in der Ecke 8tel-Kugel.
Spielt der Subwoofer recht hoch (Mini Satelliten), dann macht's allerdings Sinn den Subwoofer auf euch auszurichten, oder auf den Tisch zu stellen,
für halbwegs gescheite Summation, sollte aber der Pegel arg zurückgenommen werden, was vielen dann aber vom Klangcharakter (Recht bassschwach bzw. neutraler Klang) nicht gefallen dürfte.
Zu passiven Lautsprechern (Lautsprecher die einen Verstärker benötigen) am PC sei gesagt, dass die Meisten aufgrund ihrer Größe eher für mittlere bis große Hörabstände gebaut sind.
Irrelevant..... Ob aktiv oder passiv, hat rein garnix mit dem Hörabstand zutun.
Wir finden im Passivbereich ziemlich genau so viele Kisten wie im Aktivbereich.
Bzw. sogar eher noch viel kleinere, da hier die Elektronik wegfallen kann.
Ob Interne oder Externe Soundkarte spielt erst mal keine Rolle.
Jedoch neigen Interne, gerade im günstigen Sektor, oft dazu zu fiepen, da sie von anderer Elektronik im PC beeinflusst werden.
In der heutigen Zeit hat man damit aber doch recht wenig Probleme muss ich sagen, sogar Onboard-Sound taugt mittlerweile einwandfrei!
Einziger Nachteil bei Onboard, sind oft Fehlende Effekte, wie Cratives EAX, was gerade in Games ganz toll ist!
Wichtig ist, dass wenn ihr Digital (Toslink/Coax) an euer System wollt, solltet ihr die Augen nach einer Soundkarte mit
Live-Encoder offen halten (haben fast alle Creatives), damit ihr EAX, bzw. Multichannel (gerade in Spielen) auch ohne DTS oder Dolby-Spur (IdR. nur bei Filmen) aus aus eurem PC bekommt.
Selbstbau
Wer etwas handwerkliches Geschick aufweisen kann, der findet sicher im DIY-Dschungel was richtig gutes für annehmbares Budget.
Hier lohnt ein Blick zu den K+T oder HH Bausätzen, welche man bei Strassacker alle findet.
Dazu ein kleinen AVR, wie den Pioneer VSX S300 (Kann sogar einen passiven Subwoofer ansteuern!) und los geht die Wilde Party
Als Empfehlung für Stereo, kann ich zu den Thomann T-Amp S-Serie raten, die spielen recht neutral, absolut linear und sind dazu noch passiv gekühlt.
Nachteil für PC-User: Symmetrische XLR Eingänge.
Aber das macht garnix, entweder weicht ihr auf eine Symmetrische Soundkarte aus, oder ihr besorgt euch (Oder baut selbst) einfach
Kabel mit Brücke (Brücke am XLR/TRS zwischen GND und Cold, siehe meinen
Artikel)
Wer es gerne neutral und linear hat, wenig Handwerkliches Geschick und Budget, dem kann ich meine
Mango an's Herz legen, sowohl für Stereo als auch Mehrkanal.
Dennoch werden denke ich die wenigsten mit echten Studiomonitoren glücklich, da diese eher für die Produktion sind,
beim Gaming und Film-Schauen wollen wir aber eher Spaß am Sound haben, hier eignet sich typisches HiFi eigentlich besser.
Gerade wer erst mal ohne Subwoofer auskommen möchte, dem kann ich die Klang+Ton CT231 an's Herz legen, welche richtig rummsen können.
Richtung Bass gibt's hier auch genügend Auswahl. Wer was in der Art VSX S300 im Auge hat, der kann zum Mivoc AWM-104 oder 124 in BR greifen,
ansonsten gibt's damit auch genügen Bausätze mit AM80 oder AM120 Aktivmodul (Haben auch High-Level-Eingänge, falls kein AVR mit preouts genutzt wird).
Hier habe ich zufällig auch kostenfreie Baupläne für alle Varianten, sind aber gerade offline
(Nennt sich HAS-104 oder HAS-124)
Noch eine Anmerkung für DIY'ler:
Mir persönlich wären sie zu groß, aber recht oft habe ich meine
Easter auch schon bei Kunden am Schreibtisch gesehen.
Hier braucht's etwas größeren Hörabstand, dafür gibt's mächtig Rumms, saubere Mitten und Höhen, wie auch etwas engere Abstrahlung.
Zu meinem Text:
Ich selbst bin seit über 10 Jahren Lautsprecherentwickler (Hauptsächlich PA, aber auch bissel HiFi, Studio und Kino), wie auch leidenschaftlicher Musikhörer als auch Heimkino-Nutzer, samt HTPC und Co.
Habe selbst recht viele Soundkarten im Einsatz, genügend davon gemessen und getestet, oder auch einfach (wieder) im Schrank liegen, sowohl extern als auch intern.
Natürlich fliegen hier auch einige Headsets und Kopfhörer rum.
Gerade um Aussagen, Bewertungen und Empfehlungen im Audiobereich auszusprechen, ist nix wichtiger als die Erfahrung!
Nebenbei mache ich auch bissel IT und habe hier gut 27 Rechner im Einsatz (Privat+Gewerbe)
Sowohl im Bereich PC als auch Audio bin ich immer auf der Suche nach der besten Preis/Leistung und halte mich fern von Voodoo-HighEnd
(Ich sage nur Kabelklang bei USB Interfaces *lach*)
Falls hier noch das ein oder andere Tutorial gemacht werden soll, Beratungen, kompliziertere Fragen usw. darf sich gerne an mich gewendet werden.
Gerade was Aufklärung und Hilfen im Netz angeht, bin ich immer gerne vorne dabei.
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Für die DIY'ler unter euch, oder die die es werden möchten, hier noch einen Artikel von mir:
DIY für Einsteiger
Für alle anderen sicher ebenfalls sehr interessant:
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Für alle Voodoo-Künstler:
Der Große Kondensatorvergleich 2015