News OLG HH: Bewertungsportale wie Kununu müssen Klarnamen rausrücken

Das ist halt auch absolut kein Grund für eine negative Bewertung? Bewertest du auch einen Club mit Türsteher negativ, wenn der dich nicht reinlässt, weil es drinnen voll ist? Bewertest du den Busfahrer negativ, weil du nicht mehr reingepasst hast?

Ne, sehe ich nicht.
Doch ist es. Was sonst :lol:
Komische vergleiche hast du da.

Dann mach die Augen auf.
 
Es geht doch darum, dass Kununu die Personendaten für eine Klage herausgeben muss. Es kann nicht sein, dass man rechtlich geschützt ist, weil man im Internet unterwegs ist.
Nein! Es geht einzig darum, dass der Klarname rausgegeben werden soll damit die Bewertung seitens Unternehmen verifiziert werden kann. Da wird gerade niemand verklagt. Wäre dem so hätte man auch Anzeige gegen Unbekannt erstatten können und die Strafverfolgungsbehörde hätte den Täter identifiziert.
Beim letzten Satz stimme ich dir sogar zu. Wenn du Strafrechtlich daneben greifst hast du dafür gerade zu stehen.
Auch eine Zivilklage muss dafür ausreichend sein. Auch eine Sachbeschädigung ist ausreichend für eine Klage. Es kann nicht sein, dass anonymität davor schützt, verursachten Schaden nicht begleichen zu müssen.
Eine Meinungsäußerung ist kein Grund für eine zivilrechtliche Klage. Vor allem dann nicht wenn diese der Wahrheit entspricht.
Wie fändest Du das denn im umgekehrten Fall? Du bist ein kleiner Mittelständler mit 200 Mitarbeitern und einige Mitarbeiter rotten sich zusammen um zu behaupten, dass Du ein ganz schrecklicher Arbeitgeber bist, der alle zu Überstunden zwingt, der das Gehalt nicht pünktlich zahlt, der die Leute mobbt... Alles nicht unbedingt strafbare Schmähkritik, aber durchaus potentiell geschäftsschädigend.
Dann habe ich das nicht anders verdient! Du magst vielleicht keine Integrität besitzen aber ich stehe zu meinen Fehlern und kommuniziere diese mit Kunden, Vorgesetzten und mir unterstellten Mitarbeitern offen. Gerade als Führungskraft ist es mein Anspruch dass ich als Vorbild das vorlebe was ich von meinen Leuten erwarte.
Wenn all das was du beschreibst der Wahrheit entspräche könnte ich nicht in den Spiegel schauen!
Und solange der ganze Kram wahr ist, ist das eine faire und legitime Aktion, denn es werden wahrheiten verbreitet die keine Geschäftsgeheimnisse o.ä. verbreiten.
Und solch eine Kritik ist auch kein Ende. Man kann das nutzen um eben an den Problemen zu arbeiten, es besser zu machen. Nicht die Kritik ist entscheidend sondern wie man mit ihr umgeht!
Wenn diese Leute wirklichen Grund für ihre Beschwerden haben, dann stehen sie auch mit ihrem Namen dem Richter gegenüber ein. Alles andere geht einfach gar nicht.
Wenn es eine Straftat ist volle zustimmung aber auch nur dann.
Aber wenn du schon so denkst, warum bieten alle größeren Unternehmen an, anonym Compliance verstöße zu melden? Macht ja nach deiner Logik mal so überhaupt keinen Sinn. Das ist wirklich merkwürdig... Wäre ja fast so als ob die Angst hätten dass sonst Verstöße nicht gemeldet werden.
 
Dann mach die Augen auf.
Oder du vllt. Das hier ist mein Hausarzt:
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Das hier ist mein Zahnarzt:
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Also nix von "überall nur noch 5 Sterne". Und das sind keine Cherrypicks, das sind meine Ärzte.

Wenn natürlich Leute so bewerten wie du, dann ist das völlig korrekt, dass diese Bewertungen entfernt werden.
 
Doch. Und damit beenden wir's auch, wenn wir schon über den Inhalt des Artikels diskutieren müssen, ergibt es keinen Sinn mehr.


Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Das Unternehmen muss auf Löschung oder eindeutigen Nachweis der Rechtmäßigkeit der Äußerung klagen. Wenn zum diesem notwendig ist, die Person zu identifizieren, hat dieser nun die Wahl, seinen Beitrag zu löschen oder seine Identität preiszugeben.
 
Das ist aber wieder reine Mutmaßungen.
Du hast aber schon gelesen, dass es eine Studie im Auftrag von Microsoft war, die entsprechende Zahlen zum Ergebnis hatte, und das bei dieser Studie über 20% der deutschen Personaler erst gar nicht auf die Frage geantwortet haben - und das war schon 2010 oder meinst du, dass wir heute, 14 Jahre später bei zunehmender Online-Aktivität genau hierbei einen rückläufigen Trend hätten?
"Eine Microsoft-Studie aus dem Jahr 2010 hat untersucht, welche Rolle die Online-Reputation Jobsuchender spielt. Befragt wurden Headhunter und Personaler aus Amerika, Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Alle waren sich einig, dass die Bedeutung des Internets als Informationslieferant signifikant steigen wird. Siebzig Prozent der amerikanischen Personaler haben bereits Kandidaten aufgrund negativer Online-Recherchen abgelehnt, weil ihnen deren Lebensstil, Kommentare oder gepostete Fotos missfielen. Beunruhigend ist, dass sich 22 Prozent der befragten deutschen Personalentscheider weigerten, die Frage überhaupt zu beantworten."
Einzig bei Führungskräften wird evtl. tiefer gewühlt weil dort auch die Kosten für einen Fehlgriff sehr hoch sein können.
Klar ist, dass es eher Führungs- und Leitungspositionen betrifft oder in besonders kritischen oder sicherheitsrelevanten Bereichen regelmäßig stattfindet. Ich würde aber davon ausgehen, dass dies schon ab mittlerer und erst recht gehobener Gehaltsklasse eher zunimmt. Allein die Menge an auf diese Art "Recherche" spezialisierten Anbietern (wie gesagt einfach nach "Bewerber oder Pre-Employment Screening" mal googlen) lässt m.M.n. auf eine gewisse allgemeine Marktbedeutung des Themas schließen.
 
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