Spannend, dass sich jetzt auch Nvidia hin zu Multi-Chiplet bemüht! Bin mal gespannt, was sie daraus machen!
Eigentlich eher nicht und für den Käufer recht irrelevant, ob die dargebotene Leistung aus einem monolithischen Design oder einem MC-Design kommt. Im Wesentlichen helfen diese Designentscheidungen dem Entwickler die Kosten im Zaum zu halten und das "im Zaum halten" heißt hier nicht, dass es i. V. z. Vorgeneration billiger wird, sondern dass die Kosten für den Entwickler/Hersteller nicht überproportional weitersteigen, denn der Markt will ja immer größere und leistungsfähigere Chips.
Darüber hinaus bzgl. MCM und nVidia noch einmal grundlegend weniger spannend, da die der GPU-Marktführer sind und an dem Thema schon lange dran sein werden und das vermutlich gar mit ihrem umfangreicheren R&D weiter ausgelotet haben werden als AMD. AMD hat lediglich ihre beschränkteren Möglichkeiten genutzt um frühzeitig ein derartiges Design in den Markt zu bringen, weil sie Kosten/Nutzen-technisch mit nVidia aufgrund ihrer kleinen Marktanteile in dem Segment nicht mehr konkurrieren können. Wenn AMD gekonnt hätte, hätten sie zweifellos für RDNA3 auf ein komplexes MCM-Design verzichtet (
und sich damit auch den Hardwarebug und die Leistungsverluste erspart). Beim RDNA4-Design lief es dann anscheinend komplett aus dem Ruder und es blieb ihnen nichts anderes mehr übrig, als das HighEnd-MCM-Design komplett aufzukündigen, da man damit ansonsten nur noch Geld verbrannt hätte, sodass nun davon nur doch die kleineren monolothischen Designs übrig bleiben.
*) Bspw. stellte nVidia schon 2019 auf eine Tech-Konferenz in Tokyo, wenn ich mich recht erinnere, ein HPC-MCM-Design vor, etwas, das jetzt dieses Jahr erst in Form des HPC-Blackwell in den Markt kommen wird. nVidia nutzt MCM erst dann, wenn es für sie einen nennenswerten Vorteil bietet (
ebenso wie Intel) oder aber der Konkurenzdruck so hoch wird, dass man um die zusätzliche Komplexität und die damit verbundenen Probleme nicht herum kommt.
Im HPC-Markt ist der Punkt für nVidia wohl gekommen, im Consumer-Segment weiß man es noch nicht gesichert, da der große GB202 der RTX 5090 immer noch monolithisch sein könnte, denn mit dem 3nm-Prozess könnte man noch ausreichend Spielraum haben und AMD konkurriert in den nächsten 2 Jahren in diesem Segment wohl gesichert nicht mehr mit ihnen.
[2,5-fache Leistungssteigerungen?] Mit Raytracing aktiviert
Ob der Faktor tatsächlich so hoch wird, k. A. und nVidia ist da sicherlich für Überraschungen gut, jedoch darf man vermuten, dass die größten Zugewinne, wie hoch die am Ende auch immer tatsächlich ausfallen werden (
ich gehe von deutlich weniger aus), vermutlich in Raytracing-lastigen Szenarien (Rohleistung) zu finden sein werden, was schlicht daran liegt, dass RT die Zukunftstechnologie ist. Rasterizing hat schon lange das Ende seiner Entwickung erreicht und man skalierte nur noch die Leistung hoch, was man noch halbwegs begründen und vermarkten konnte, da es in Teilen noch darum ging 4K nativ zu realisieren. Das Ziel ist aber schon längst erreicht und mit modernen Upscaling-Technologien bereits übererfüllt, sodass der visuellen Qualität wieder eine höhere Bedeutung zukommen dürfte, zumal einfache Rasterizer mit immer komplexer werdenden Szenen auch an ihre Grenzen kommen.
AMD geht dieses deutliche Defizit ihrer Architektur nun angeblich mit RDNA4 an, man darf gespannt sein ob ihnen nun ein größerer Sprung und zumindest ein halbwegs erfolgreiches Aufschließen auf den Marktführer gelingen wird, denn u. a. das beträchtliche Raytracing-Defizit dürfte einen signifikanten Anteil daran haben warum AMDs GPU-Marktanteile im MidRange und insbesondere im HighEnd derart gering sind.
Beispielsweise den kürzlich veröffentlichten Zahlen von JPR zu 3Q23 kann man bei den AddInBoards entnehmen, dass AMD hier gerade mal geringe 17 % Gesamtanteil hält, d. h. von 10 verkauften Karten, stammen wengier als 2 Karten von AMD und der Anteil ist im HighEnd gar noch viel geringer und liegt gemäß den zuletzt gewährten Einsichten von JPR (
leider wollen die Ihren Report nur gegen teuer Geld verkaufen ) gar im hohen, einstellinge Prozentbereich.
Derartige Marktverhältnisse dürften auch verstehen lassen, warum AMD das große RDNA4-Design schließlich beim Aufkommen nennenswerter Probleme eingestellt hat.
In dem Zuge auch interessant die neueren Gerüchte, dass nVidia die Blackwell-Einführung angeblich auf Anfang 2025 verschoben haben könnte und das Weihnachtsgeschäft nun möglicherweise mit der Markteinführung nicht mehr mitnehmen wird.
Nimmt man nun die etwas später nachgereichten Gerüchte hinzu, dass RDNA4 gar erst in 4Q24 erscheinen wird, würde das nVidia's Planung recht plausible erscheinen lassen, da der Marktdruck für eine frühzeitige Einführung vergleichsweise gering wäre und nVidia somit die wertvollen 3nm-Kapazitäten etwas länger exklusiv für den GB100 nutzen kann.
Zudem könnte es gar sein, dass ein derartiges Vorgehen bei nVidia die Einführung einer RTX 4080 Ti (Super?) auf Basis einen AD102 noch mal wahrscheinlicher macht, d. h. also noch einmal mehr Leistung zu einem besseren P/L-Verhältnis?
Schlecht für AMD ist natürlich, dass sie anscheinend nicht in der Lage sind nVidia's HPC-Präferenzen zumindest für ihr Consumer-Geschäft ausnutzen zu können, indem man RDNA4 mit den kleinen Chips zumindest schon zur Jahresmitte 2024 veröffentlichen konnte.