Netzteillüfter, Theoretische Frage

ΔΣΛ

PCGH-Community-Veteran(in)
Es gibt kein Problem, es ist eine Theoretische Frage.

Ich habe ein Büro-System was bis zu 100 Watt (Nur PC, kein Bildschirm und so weiter) aus der Steckdose zieht, dies ist ein Maximalwert.

Das System hat folgendes Netzteil:
be quiet! Pure Power 11 400W ATX 2.4

Wenn der Lüfter irgendwann ausfallen sollte, würde das Netzteil normal weiter funktionieren, bezogen auf die geringe Auslastung?

Das Netzteil hat übrigens nicht die übliche Positionierung im Gehäuse, es ist nicht waagerecht, sondern senkrecht verbaut, vorne oben.
Die Positionierung sollte sich bei einem Ausfall des Lüfters eher positive auswirken, da der Kamineffekt besser zu Tragen kommt, und es weit weg von Wärmequellen ist.
Das Gehäuse (ASUS Prime AP201 Weiß) ist äußerst luftig.
 
da der Kamineffekt besser zu Tragen kommt
Dieser tritt so in der Form bei PCs nicht ein...

Wenn der Lüfter in dem PSU keinen "Semi Passiv Mode" verwendet hat Bequiet dafür seine Gründe. Die DC/DC Converter und der andere Rest wird auch bei geringer Last wohl entsprechend "warm". Ich glaube nicht, dass das PSU bei einem Ausfall des Lüfters direkt die Grätsche macht. Aber die Lebensdauer von zBsp. Caps wird darunter deutlich leiden. In der PP11 Serie werden überwiegend Taepo Caps verwendet. Und deren alte Serien sind diesbezüglich eh nicht so toll. Mal als Bsp. der verbaute Bulk Cap mit 2,000h @ 85°C
 
Die Positionierung sollte sich bei einem Ausfall des Lüfters eher positive auswirken, da der Kamineffekt besser zu Tragen kommt, und es weit weg von Wärmequellen ist.
Dazu müsste dein Rechner in Flammen stehen. :D

Ansonsten bin ich derselben Meinung, was @Shinna geschrieben hat. Im Jahr 2005 hatte ich ein Netzteil verbaut, deren Lüfter mal defekt ging. Natürlich sollte man Netzteile nicht öffnen, da es sogar lebensgefährlich sein kann. Aber da ich mich gut mit Elektrik auskenne, habe ich den Lüfter dennoch ausgetauscht. Mit dem neuen Lüfter hatte es den Anschein, dass alles gut war. Aber das Netzteil fing dann ein paar Monate später an, sich unter Last abzuschalten.
Natürlich sollte man Netzteile nicht öffnen, da es sogar lebensgefährlich sein kann.
Habe mal von einer ausgebauten Platine eines Fernsehers eine gewischt bekommen. :lol:
Da war nur Restspannung drauf und trotzdem ist es sehr stark und unangenehm gewesen.
 
Habe mal von einer ausgebauten Platine eines Fernsehers eine gewischt bekommen. :lol:
Da war nur Restspannung drauf und trotzdem ist es sehr stark und unangenehm gewesen.
Hehe, Übermut tut selten gut :ugly:

Aber ihr habt natürlich absolut recht und bei soetwas ist grundsätzlich Vorsicht geboten, denn die Komponeten sind ja nicht umsonst so aufgebaut, wie sie es sind und ich persönlich würde da keine Risiken eingehen, gerade weil Haushaltsspannung eben so gefährlich ist...

Manche Bauteile laden sich trotz geringer Leistungsaufnahme auf einen Wert X auf, um akkurat zu arbeiten und somit besteht immer ein potenzielles Risiko.
 
Wenn der Lüfter irgendwann ausfallen sollte, würde das Netzteil normal weiter funktionieren, bezogen auf die geringe Auslastung?
In normaler Büroumgebung (belüfteter Raum, keine 30+ Grad im Sommer): höchstwahrscheinlich ja.

Natürlich sinkt die Lebensdauer wenn das Gerät sehr heiß wird - aber wenn der Lüfter sowieso tot ist ist das auch kein wirkliches Argument mehr ob das Netzteil dann noch 2 oder 5 Jahre weiter verwendet werden kann :-D
 
Aber ihr habt natürlich absolut recht und bei soetwas ist grundsätzlich Vorsicht geboten, denn die Komponeten sind ja nicht umsonst so aufgebaut, wie sie es sind und ich persönlich würde da keine Risiken eingehen, gerade weil Haushaltsspannung eben so gefährlich ist...

Persönlich würde ich kein Netzteil vorzeitig entsorgen, nur weil der Lüfter das Zeitliche segnet. Im konkreten Fall habe ich mir erlaubt, meinem damaligen Enermax Modu82+ 625W einen neuen Lüfter zu spendieren, weil der Alte sich zu verabschieden begann.

Ergo habe ich verwendet, was gerade greifbar war und etwas improvisiert, siehe Strippe, die aus dem Netzteil herausführt. :D

lüfter_e.jpg



Netzteile werden in unserem Haushalt generell nach 4, 5 Jahren einer Reinigung unterzogen, insbesondere wenn dies offen betrieben wird, wie bspw. aktuell im Azza Cast. Im Gegenzug rangieren die Dinger sich mit einer langen Lebensdauer. Ein damaliges Straight Power 470 Watt lief problemlos 15 Jahre, dass hier gezeigte Enermax stammt aus dem Jahre 2008 und wurde inkl. Plattform 2021 veräußert.

Von daher erschließt sich mir nicht, warum häufig die Empfehlung die Runde macht, sein Netzteil schon nach 5,6 Jahren der Tonne anzuvertrauen. Ein vernünftig denkender Mensch entsorgt ja auch nicht seine Haushaltsgeräte alle 5,6 Jahre, nur weil ein Defekt auftreten könnte.

mit frdl. Gruß
 
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Von daher erschließt sich mir nicht, warum häufig die Empfehlung die Runde macht, sein Netzteil schon nach 5,6 Jahren der Tonne anzuvertrauen. Ein vernünftig denkender Mensch entsorgt ja auch nicht seine Haushaltsgeräte alle 5,6 Jahre, nur weil ein Defekt auftreten könnte.
Das stammt aus älteren Zeiten der PC-Geschichte wo Netzteile erstens generell seltener höhere Alter von 10+ Jahren erreicht hatten aber vor allem die Qualität der bereitgestellten Spannungen mit dem Alter deutlich abgenommen hat und, mangels Schutzfunktionen damals, andere Hardware in den Tod reißen konnte. Die Dinger waren insbesondere im günstigen Preisbereich damals qualitativ (was die Elektronik betrifft) halt stellenweise übler Kernschrott.
Es ging keinesfalls darum, Netzteile zu ersetzen weil ein Defekt auftreten könnte, es ging damals darum, Netzteile nach (alte Daumenregel) ~7 Jahren zu ersetzen um zu vermeiden, dass ein gealtertes Netzteil 13 statt 12V ausgibt und damit die Grafikkarte killt oder 6 statt 5 V ausgibt und damit die Festplatte killt.

Heute hat man das Problem nicht mehr - wenn man ein halbwegs anständiges Netzteil kauft (Daumenregel: Mindestens 1€ pro 10W...) sind die Regelungen und Sicherheitsfunkltionen des Gerätes so gut dass normalerweise nichts mehr passieren kann. Die kann man dann auch benutzen so lange sie eben funktionieren.
 
Das stammt aus älteren Zeiten der PC-Geschichte wo Netzteile erstens generell seltener höhere Alter von 10+ Jahren erreicht hatten aber vor allem die Qualität der bereitgestellten Spannungen mit dem Alter deutlich abgenommen hat und, mangels Schutzfunktionen damals, andere Hardware in den Tod reißen konnte.

Aber doch nur, wenn minderwertige Elkos zum Einsatz kamen. An der Haltbarkeit von Elkos hat sich ja auch nichts verändert. So wie schon dazumal Hifi Geräte, TV's usw. jahrzehntelang ihren Dienst verrichteten. Solche Geräte wurden ja auch nicht vorschnell der Tonne anvertraut. Elkos an sich halten problemlos 15 Jahre und mehr, sofern sie denn einen kühlen Kopf behalten.

mit frdl. Gruß
 
Es gibt weitaus mehr was das verursachen kann als kaputte Elkos.
Elkos sind bei üblicher Nutzung daheim so ziemlich das letzte was kaputtgeht.

Wenn irgendwelche Frequenzgeber, Regelchips, MosFETs usw. Unsinn machen (=nicht kaputt gehen sondern faden) und dadurch die Ausgabequelität der Spannung leidet ist das viel gefährlicher (im Sinne von teurer^^) für den Besitzer des Netzteiles als wenn ein Elko stirbt und das Ding einfach ausgeht.

Was haben wir schon Fälle gehabt wo Leute reihenweise Festplatten und SSDs kaputt hatten und auf die Hersteller geschimpft haben ohne Ende bis irgendwann mal rauskam dass das verwendete Netzteil wenn die Grafikkarte die 12V-Schiene belastet hat auf einmal bei 5V irgendwas in der Nähe von 6V rausgedrückt und damit die Controllerchips von SSD/HDD gekillt hat. Das passiert bei gealterten und billig regulierten (gruppen-)Netzteilen. Trotzdem ist an dem Netzteil nichts kaputt und es würde wahrscheinlich noch jahrelang weitere Datenträger töten können.
 
Ich verstehe dich durchaus, nur werden nicht ausschließlich solche minderwertigen (gruppenregulierten) Netzteile verwendet. Mir ging's auch mehr darum hinzuweisen, dass Netzteil durchaus auch 12 bis 15 Jahre halten können. Schließlich entsorgt auch niemand vorschnell Geräte der Unterhaltungselektronik, nur weil evtl. ein Defekt auftreten könnte.

Wahrscheinlich auch eine Generantionsfrage... wer wie ich damit groß geworden ist, nichts vorschnell der Entsorgungsmaschinerie anzuvertrauen, wird daran ein Leben lang festhalten, insbesondere, wenn die vorhandenen Gerätschaften nach wie vor mit Langlebigkeit glänzen.

Im produktiven Umfeld wird der Kram auch jahrelang verwendet, ohne dass groß Ausfälle zu verzeichnen sind. Und wenn, sind sie einfach nur derart verdreckt, so dass sie nicht mehr frei atmen können.

mit frdl. Gruß
 
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nur werden nicht ausschließlich solche minderwertigen (gruppenregulierten) Netzteile verwendet. Mir ging'S auch mehr darum hinzuweisen, dass Netzteil durchaus auch 12 bis 15 Jahre halten können.
Heutzutage sowieso nicht mehr (praktisch alle besseren modernen Netzteile sind Indy), war aber früher üblich. Sogar "gute" Netzteile die sehr oft genutzt wurden wie das PurePower9 sind noch gruppenreguliert und das ist nicht mal 10 Jahre her.
Wenn du dir heute ein gutes NT kaufst kannste das selbstverständlich 10+ Jahre benutzen - manche Hersteller bieten sogar Garantiezeiträume in der Größenordnung an.

Wahrscheinlich auch eine Generantionsfrage... wer wie ich damit groß geworden ist, nichts vorschnell der Entsorgungsmaschinerie anzuvertrauen, wird daran ein Leben lang festhalten, insbesondere, wenn die vorhandenen Gerätschaften nach wie vor mit Langlebigkeit glänzen.
Ich bin ja auch ein Freund davon alles möglichst lange zu nutzen (hey, meine letzte Waschmaschine wurde 28 und mein Heizkessel wird dieses Jahr 35...), diese Netzteiltausch-Regel kam nur daher, dass man versucht hat die alten wirklich billigen Ranznetzteile wegzubekommen die im Alter tickende Zeitbomben wurden. Es gibt selbstverständlich kein pauschales "wirf dein NT raus nach x Jahren"^^
 
Soo wahnsinnig teuer ist ein Markennetzteil jetzt auch nicht. Da kostet ein passender leiser Lüfter schon fast die Hälfte. Für knapp 50 Flocken ist man bei BeQuiet schon dabei mit 450-500 Watt. Beim Marktführer FSP bekommt man sicher noch was günstigeres, wenn man auf Modularität verzichten kann; die beliefern ja auch die großen PC-OEMs.
 
Soo wahnsinnig teuer ist ein Markennetzteil jetzt auch nicht. Da kostet ein passender leiser Lüfter schon fast die Hälfte.

Mir persönlich wäre das schon zu teuer. Der Lüfter im Falle des Enermax herhalten musste, wird um die 5 Piepen gekostet haben. So was habe ich hier immer herumliegen. Wobei das jetzt ja nicht als Aufforderung verstanden sein will, irgendetwas zu verbauen.

mit frdl. Gruß
 
Gemessen an einem Arctic wäre mir der zu teuer, auch wenn der Arctic hinsichtlich max. Drehzahl Federn lassen muss.

ARCTIC P12 PWM PST black (5 Pack) 120mm PC Gehäuselüfter 23,19€

Dem Enermax habe ich irgend so ein Papst Dingenst aus dem Abverkauf eingepflanzt, denn der schien mir prädestiniert. Aber ja, mit dem Inter-Tech dürfte def. garantiert sein, dass das Netzteil nicht an Hitzewallungen leidet.

mit frdl. Gruß
 
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