Garantie ist eine freiwillige Leistung, der Hersteller ist also zu nichts verpflichtet.
Im Grunde kann er dir auch die Garantie einfach verweigern.
Ganz so einfach ist es nicht, man kann nicht einfach so alles ausschließen, zumindest in Deutschland. Man kann Verschleißteile ausnehmen, da muß dann der Verschleiß allerdings technisch üblich sein, etwa Laserdioden, Lampen, Bremsbeläge, Reifen und ähnlichen Krempel.
Seasonic hat die Kondensatoren ausgeschlossen, vermutlich, um bei einer neuen Kondensatorpest, die die ganze Serie lahmlegen kann, gerüstet zu sein. Ich schätze aber nicht, dass sie das so anwenden, ein verwehren der Garantie spricht sich herum. Desweiteren ist es wohl auch nicht mit deutschem Recht vereinbar, man kann Kondensatoren so herstellen, dass sie Jahrzehnte oder mehr halten, von daher zählen die wohl nicht als klassisches Verschleißteil. Außerdem hätten sie den Ausschluß wohl gut sichtbar angeben müssen (dann wären die 10-12 Jahre Garantie, marketingtechnisch, nutzlos).
Ich wäre mir jetzt nicht so sicher, dass die das nach 9 Jahren einfach so tauschen.
V.a. ist halt auch die Frage, was man dann für ein NT bekommt.
Die könnten dir theoretisch den letzten Schrott geben.
Die Rechnung für den Garantiezeitraum, von 5 bis 12 Jahren, sieht wohl so aus:
1: Die allermeisten Netzteile halten problemlos ein Jahrzehnt oder länger. Wenn Defekte auftreten, dann meist am Anfang und da sind sie auch am schmerzhaftesten.
2: Die meisten PCs werden nach etwa 5 Jahren (heute ab und zu etwas länger, das kann sich aber bei größeren Fortschritten in der PC Technik ändern), mit ihrem Netzteil, entsorgt oder weitergegeben.
3: Ein nicht geringer Teil der Leute erinnert sich gar nicht mehr an die lange Garantie. (Das ist mir bei einem Straight Power E6 600W passiert, das nach etwas über 2 Jahren kaputt gegangen ist [BeQuiet Bug, danke an ToPower] und bei dem ich, nachdem ich 6 Jahre später die Verpackung weggeschmissen habe, gesehen habe, dass da eigentlich 3 Jahre Garantie drauf waren. Schade, sonst hätte ich wohl heue ein E8 oder E9 als Ersatznetzteil und kein Lepa N600.)
4: von den Leuten, die sich an die lange Garantie erinnern, ist ein Teil zu faul, den RMA Prozess zu starten und ein anderer Teil zu geizig das Porto, für die Einsendung, zu bezahlen.
Die paar Heinis, die nach über 5 Jahren noch ankommen, kann man mit links versorgen, es sind einfach zu wenige. Der Austausch gegen neuere Modelle kann jedoch zum Problem werden, wenn sich das herumspricht und Betrüger anzieht, dagegen hilft dann nur gleiches Modell gegen gleiches Modell.
Undervolting ist bei Vega kein Hexenwerk, da der Treiber alle Möglichkeiten dazu beinhaltet.
450W sollten eigentlich auch für Stock-Betrieb ausreichen.
Sicher, die Frage ist, ob man das unbedingt riskieren möchte, auch wenn vermutlich nichts passiert (zumindest mit Vega 56). Der andere Punkt ist, dass man eventuell auch an die Zukunft denken sollte und da zeigt der Stromverbrauch, spätestens seit Ryzen, wieder steil nach oben (bei den AMD Grakas schon die letzten 10 Jahre).
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