Nichts für ungut, aber dieser Artikel ist sehr gering im Informationsgehalt.
Kein Wort über die Aktienverkäufe der Vorstandsvorsitzenden über das letzte Jahr.
Kein Wort darüber, dass das im anderen Artikel genannte Levelplay der Firma einem dieser Vorsitzenden gehört. Oder das diese Firma von vielen Entwicklern gemieden wird wegen Assoziation mit PUA. Oder dass man, wenn man Levelplay nutzt, Credits bekommt, mit denen man vermutlich nicht zahlen muss. Eben auf Kosten der größten Konkurrenz AppLovin die damals mit 20 vs. 4 Milliarden ein besseres Angebot machte.
Unterm Strich zielt es wohl darauf ab, Levelplay von IronSide gegenüber AppLovin zu pushen. Der traditionelle Games-Markt (oder Unity im Ganzen) war bei der Entscheidung ziemlich egal. Es ging um (Freemium) Mobile Spiele. Reddit und Twitter (wo einer der Vorstände dort aus dem Vorstand rausgekickt wurde weil er für Musk spioniert hat) haben es ja auch recht erfolgreich hinbekommen, ihre API zu monetarisieren. Das Problem hier: Das Gegegnstück sind Entwickler, also Unternehmen wo Rechtssicherheit und Vertragstreue wichtig sind, keine Einzelpersonen die emotional handeln.
Btw. gab es die "Drohungen" nicht von einem Mitarbeiter? Es gab ja einen Haufen interner Kritik. Würde mich nicht wundern wenn da einer als schlechten Scherz von "shoot up the place" schreibt und man das als praktische Ablenkung für die Medien hergenommen hat.
Erstens, egal. Unity darf Preise erhöhen wie sie wollen. Zeitens, das doch nicht ernst gemeint. Es werden lächerliche 20 cent pro Installation verlangt ab 300 tausend Installationen oder so. 300000 x 20 Euro Spielpreis sind schon 6 Million. Der arme "kleine" Indie Entwickler der nun von den 6 Millionen ein kleinen Krümel abgeben muss an Unity.
So wenig Ahnung...
Zu allererst zahlst du die 20 Cent bereits ab 200.000$ UMSATZ, heißt 10000 verkauften Spielen in deinem Beispiel.
Zudem gilt 300.000 Installationen != 300.000 verkaufte Einheiten. Wenn dein Spiel in einem Gamespass oder dergleichen aufscheint bist du gleich mal in dem Bereich für eine Flat Fee.
Dann betrifft es auch (oder vor allem) Freemium Spiele. Also gratis Spiele die sich über In-Game Käufe finanzieren. Die machen pro Installation wenns hoch kommt 2-3$
Aber nehmen wir halt 300.000 Verkäufe zu 20€ an, und da hast du dann einen Hittitel zusammenbekommen:
Zuerst ziehst du mal die Steuer ab, in Deutschland 19%, Österreich 20%, etc. Seien wir nett und sagen 15% --> 5.2 Mio.
Valve (und seien wir ehrlich, darüber werden die meisten Verkäufe stattfinden) kriegt 30%. Heißt es sind nur mehr 3.7 MIo MIo. Dann will der Publisher bezahlt werden, dass liegt idR im Bereich 40-60%.
Sind also keine 2 Mio mehr fürs Entwicklerstudio. Davon ziehst du Kosten für Lizenzen, Hardware fürs Rendern, laufende Unkosten wie Büromiete, Server, etc. ab. Sagen wir das waren nur 200.000$ über die Entwicklungszeit. Bei 20 Cent pro Installation sind das gleich mal 260.000$.
Zum Schluss dann noch Gehälter: Eine Entwicklungszeit von 3 Jahren ist alles andere als ungewöhnlich (BG3 brauchte über 5), bei einem kleinen Team mit 8 Leuten, sind das wenn es hoch kommt 70.000-75.000€ pro Nase/Jahr. Brutto. Mit einem Haufen Risiko. Ich mache mehr im Jahr in der IT mit erwartbarem Fixeinkommen.
Und da haben wir noch gar nicht angesprochen, wie Unity das berechnen will. Denn angeblich telefoniert es bei der Installation nicht nach Hause. VMs und Mehrfach-Installationen werden erkannt. Werden sicher gaaaaanz präzise Werte sein.
Die nachträgliche Änderung von existierenden Verträgen müsste meines Wissens nach in der EU sowieso illegal sein.
Aber wie oben geschrieben, die Motivation dürfte wo ganz anders liegen.