News Nach Piranha Bytes: Ex-Gothic-Entwickler machen weiter - Ehepaar Pankratz mit Studio

Wenn Herr und Frau Pankratz jetzt sagen, wir machen nur noch Indie-Spiele, habe ich mir als nächstes gedacht: Moment mal, ihr habt jahrelang große Rollenspiele gemacht, gründet jetzt eine neue GmbH und produziert nur noch Indiespiele.
Das erzeugt so ein bisschen den Eindruck, dass man sich bewusst darüber ist, dass man mit dem Genre Rollenspiel einige Fehler gemacht hat und sich von diesem Genre gerne lösen möchte, weil das Genre offenbar dann noch eine Nummer zu groß für Pirannha Bytes war.

Es zeigt eher, dass sie sich über ihr Budget bewußt sind. Ein großes Rollenspiel kostet schonmal einen zweistelligen Millionenbetrag. Eventuell kann man das mit KI senken, aber selbst nur ein gutes dutzend Mitarbeiter, über 3-4 Jahre zu beschäftigen ist teuer. Wenn du soviel Geld hast, dann solltest du dich an die beiden wenden. Bi dahin müssen sie halt eben kleinere Brötchen backen.

PB ist Pleite gegangen weil es mehr als 30 Entwickler waren die jeden Monat bezahlt werden wollen, und das über 4-5 Jahre bis das nächste Spiel Marktreif ist.

Genau genommen ist PB wohl nicht wirklich pleite gegangen, sondern es wurde niemand gefunden, der das nächste Spiel finanzieren wollte. Deshalb wurden sie aufgelöst. Eine Pleite hätte einen Insolvenzantrag bedeutet und dann wäre wohl das Eigentum unter den Hammer gekommen, inklusive Elex und Risen (wenn die Rechte bei PB geparkt waren).
 
Es zeigt eher, dass sie sich über ihr Budget bewußt sind...
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Genau genommen ist PB wohl nicht Pleite gegangen...
Sorry, das doch Unsinn.
Man kann halt nicht eine bestimmte Art von Spiel machen wollen (ARPGs) und sich dann 15 Jahre lang nicht an die Entwicklungen und Gegebenheiten am Markt anpassen wollen und genau das war das Problem von Pankratz.

Er wollte auf biegen und brechen in seiner eingefahrenen Nische bleiben, er wollte aber auch nicht dass das Studio wächst (was aber für erfolgreichere, moderne, ARPGs nötig gewesen wäre) und wollte aber auch sich nicht dahingehend umorientieren irgenwas zu entwickeln wo man mit 30 Personen noch realistische Erfolge einfahren hätte können.

Dadurch war er sich und das Studio dazu verdammt irgendjemanden finden zu müssen der ihm diesen Kurs finanziert und das Studio mitschleppt.

Das hat schon in der Vergangenheit zweimal zu wackeligen Situationen für PB geführt (nach G3 und von R3 auf Elex) und jetzt ist er und das Studio damit halt schlussendlich mal massiv auf die Nase geflogen, nachdem Elex 2 mehr oder Minder ein Flop wurde und das Studio halt keine IP vorzuweisen hatte die im Ansatz so lukrativ gewesen wäre das THQ Nordic das Studio hätte behalten wollen, oder sich auch nur irgend jemand anderes findet der sowas noch finanzieren möchte.

Pankratz, das muss man halt schlicht auch mal an der Stelle so konstatieren, ist schon immer äußerst unflexibel und "uninovativ" gewesen (wenn es dadrum ging zu analysieren was Stärken und Schwächen der eignen Spiele sind und was man weiterentwickeln sollte und was sich lohnt rauszuschmeißen).

Dazu kam noch dieses absurd storrische festhalten an der "Gothic hier, Gothic da" Nostalgie, in jeden der Titel, obwohl die Spiele abseits des immer exakt identischen Humor und sogar der oft selben platten Witze, vom Charme und Feeling her nichts mehr mit den 20 Jahre alten Vorgängern gemein hatten.

Jemand der sich seiner Situation bewusst gewesen wäre und in einer so anspruchsvollen Situation wie Pankratz befindet, hätte nicht die letzten 15 Jahre sein Studio so zum dahinsiechen verdammen sollen und das es da im Studio wohl auch intern nicht (mehr) alles "Friede Freude Eierkuchen" zwischen dem Team und Pankratz war haben ja die Leaks rund um die Schließung nahe gelegt, sonst wäre Pankratz auch nicht schon letztes Jahr im November "gegangen".

Der Mann hatte leider nur zu keiner Zeit davor das Rückgrat sich mal einzugestehen das er in seiner Position vielleicht nicht die ideale Besetzung war und daher vielleicht mal Platz machen sollte, damit PB die Chance gehabt hätte mit einem Frischen Kopf und frischen Ansätzen einen Reboot zu wagen (als man das vielleicht noch gekonnt hätte).
 
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Ich erinnere mich nur noch an die massiven Gothic 3 Bugs die mir den Spielstand so kaputt gemacht haben, das ich irgendwann einfach nicht weiter kam. Was echt doof war, weil eigentlich mochte ich das Game.

Die nachfolgenden Spiele mochte ich überhaupt nicht.

Ich bin mir sicher dass die guten Entwickler was neues finden. Schade ist nur das es in diesem Genre von Gothic und TES nichts mehr brauchbares gibt. Wo einem die Welt richtig in den Bann zieht und den ein oder anderen NPC gerne in der Nacht verschwinden lassen würde. Vielleicht wirds das auch nie wieder.. idk
Dabei wären endlose Dialoge durch Anbindung an ein LLM echt cool.
Aber wird ja keinen Wert auf Dichte Atmosphäre gelegt, wenn man sich auch einfach per Orbital Kanone in den Nexus schießen lassen kann.. (was zugegeben ganz witzig ist)..
 
Sorry, das doch Unsinn.
Man kann halt nicht eine bestimmte Art von Spiel machen wollen (ARPGs) und sich dann 15 Jahre lang nicht an die Entwicklungen und Gegebenheiten am Markt anpassen wollen und genau das war das Problem von Pankratz.

PB hatte immer schon das Problem, dass sie eine sehr spezielle Art von Spiel herstellen, das einfach nicht massenmarktkompatibel ist. Ihrer Fans waren der Markt. Das war nicht das eigentliche Problem.

Er wollte auf biegen und brechen in seiner eingefahrenen Nische bleiben, er wollte aber auch nicht dass das Studio wächst (was aber für erfolgreichere, moderne, ARPGs nötig gewesen wäre) und wollte aber auch sich nicht dahingehend umorientieren irgenwas zu entwickeln wo man mit 30 Personen noch realistische Erfolge einfahren hätte können.

Das Problem ist, dass PB gegen große und durchaus etablierte Spiele einfach nur abstinkt. Es kann klappen, etwas kleineres zu machen, siehe Greedfall, aber da gibt es keine Garantie. Von daher ist es durchaus legoitim, seine Nische zu pflegen.

Dadurch war er sich und das Studio dazu verdammt irgendjemanden finden zu müssen der ihm diesen Kurs finanziert und das Studio mitschleppt.

Das trifft auf quasi jedes Studio zu. Die Entwickler, die wirklich frei sind und machen können, was sie wollen, kann man an ein paar Händen abzählen und bei den meisten kann sich die Situation schon mit einem Flop ändern.

Das hat schon in der Vergangenheit zweimal zu wackeligen Situationen für PB geführt (nach G3 und von R3 auf Elex) und jetzt ist er und das Studio damit halt schlussendlich mal massiv auf die Nase geflogen, nachdem Elex 2 mehr oder Minder ein Flop wurde und das Studio halt keine IP vorzuweisen hatte die im Ansatz so lukrativ gewesen wäre das THQ Nordic das Studio hätte behalten wollen, oder sich auch nur irgend jemand anderes findet der sowas noch finanzieren möchte.

Das Problem ist,dass Embracer einfach in der Klemme steckt. Da überlegt man es sich dreimal, was man da finanziert und bei einem Projekt, das gerade erst angefangen hat, setzt man besonders gerne den Rotstift an, besonders wenn es einen Flop gab.

Pankratz, das muss man halt schlicht auch mal an der Stelle so konstatieren, ist schon immer äußerst unflexibel und "uninovativ" gewesen (wenn es dadrum ging zu analysieren was Stärken und Schwächen der eignen Spiele sind und was man weiterentwickeln sollte und was sich lohnt rauszuschmeißen).

Eigentlich ist das genaue Gegenteil der Fall. Die Leute bei PB wollten einfach nur ein echtes Gothic 4 machen, die Fans wollten ein echtes Gothic 4 haben. Da wäre dann nach Risen 3 auch alles in Butter gewesen, da man da nicht mehr weiter machen wollte, hätte sich das angeboten. Aber er wollte kein Gothic 4, sondern etwas eigenes, neues. Von daher hat er genau das gemacht, was du vorschlägst. Heraus kam Elex.

Dazu kam noch dieses absurd storrische festhalten an der "Gothic hier, Gothic da" Nostalgie, in jeden der Titel, obwohl die Spiele abseits des immer exakt identischen Humor und sogar der oft selben platten Witze, vom Charme und Feeling her nichts mehr mit den 20 Jahre alten Vorgängern gemein hatten.

Die Fans haben halt eben PB Spiele gekauft, weil sie PB Spiele wollten. Das ist durchaus eine große Stärke. Die meisten Käufer von Risen und Elex dürften genau deshalb zugegriffen haben. Das zu ändern hätte bedeutet, das einzige Alleinstellungsmerkmal zu verlieren.

Jemand der sich seiner Situation bewusst gewesen wäre und in einer so anspruchsvollen Situation wie Pankratz befindet, hätte nicht die letzten 15 Jahre sein Studio so zum dahinsiechen verdammen sollen und das es da im Studio wohl auch intern nicht (mehr) alles "Friede Freude Eierkuchen" zwischen dem Team und Pankratz war haben ja die Leaks rund um die Schließung nahe gelegt, sonst wäre Pankratz auch nicht schon letztes Jahr im November "gegangen".

Er wollte kein Gothic 4, von daher hat er gemacht, was du vorschlägst.

Die Probleme der PB Spielen sind andere. Bei Elex 2 haben sie mMn, mit der teils absolut hanebüchenen Geschichte, aber wirklich einen besonderen Bock geschossen. Ob das der alleinige Grund war oder ob nicht der
ungünstige Erscheinungszeitpunkt der Grund war, sei dahingestellt.

Der Mann hatte leider nur zu keiner Zeit davor das Rückgrat sich mal einzugestehen das er in seiner Position vielleicht nicht die ideale Besetzung war und daher vielleicht mal Platz machen sollte, damit PB die Chance gehabt hätte mit einem Frischen Kopf und frischen Ansätzen einen Reboot zu wagen (als man das vielleicht noch gekonnt hätte).

Das Frage ist, wie das hätte aussehen sollen. Ein "frischer Ansatz" wäre wohl eine Blöde Idee und eine Neuausrichtung hatte Pankratz ja gemacht. Das beste wäre wohl gewesen, einfach Gothic fort zu setzen, da wußte man, dass das die Leute kaufen. Ein weiteres Beispiel, dass man nicht gegen seine Kundschaft arbeiten sollte.
 
PB hatte immer schon das Problem, dass sie eine sehr spezielle Art von Spiel herstellen, das einfach nicht massenmarktkompatibel ist. Ihrer Fans waren der Markt. Das war nicht das eigentliche Problem.

Wenn Action-RPGs nicht massenkompatibel sind, was ist dann mit Taktik-RPGs basierend auf Pen&Paper (siehe BG3)? Frage für einen Freund. :ugly:

Für mich sind Piranha Bytes spätestens seit ca. Gothic 3 eine Schmiede, die (mit den Mitteln eines David) versuchten, mit Goliath zu konkurrieren. Wer das tut, ist aber kein David mehr. Sondern ein kleiner Goliath. So wird er dann auch wahrgenommen: "Warum habt ihr nicht so krasse Grafik und Animationen wie Dragon Age? Wieso sind eure Welten nicht so fett wie im Witcher? Warum ballert euer Kampf nicht wie in Dark Souls?" An Elex mit seiner großen Welt merkte man das noch mal deutlicher. Ich mochte den Beginn ganz gern, weil er einen nicht behandelt, als spielte man sein erstes Videospiel. Man musste Gegnern sogar mal aus dem Weg gehen. Warten, bis sie (nachts) schliefen. Kreativ die Umgebung ausnutzen. Aber die Welt war groß sowie leer und mit Wiederholungsschleifen -- und das nicht auf die beste , beabsichtigte Art (Kingdom Come Deliverance). Sondern recht offensichtlich deshalb, weil die Manpower nicht da ist, um XXL-Welten zu stemmen. Mit dem Ur-Gothic und seinen Details hatte das jedenfalls nur noch wenig zu tun. Als mich die Hauptquest später überpoweret und alles wegLOLent noch mal durch die gleichen Gebiete schicken wollte, hatte ich erst mal pausiert. So oder so: Die Konkurrenz war immer Legion.

Denn: Im Umfeld von Action-RPGs ist generell alles überlaufen. Seit neulich selbst die Nische, die sich FromSoftware anfangs gegraben haben -- und damit für ein komplettes Subgenre stehen. Das hatten damals übrigens auch Larian gemerkt, die nie wirklich erfolgreich waren. Die vor Original Sin sogar vor dem Komplett-Aus standen. Bis sie dann ihre eigene Nische fanden. Bei Larian war es bloß so, dass sie schon vorher andere Spiele machen wollten. Aber die Geldgeber immer sagten: "Macht dat mal mehr wie Diablo, da muss Äkschn rein, sonst gibts volles Pfund aufs Maul." Kann gut sein, dass die irgendwann mal wieder einen auf Action machen. Aber jetzt hätten sie alle Mittel dazu, mit den Big Dogs zu konkurrieren.
 
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Wenn Action-RPGs nicht massenkompatibel sind, was ist dann mit Taktik-RPGs basierend auf Pen&Paper (siehe BG3)? Frage für einen Freund. :ugly:

Lies doch nochmal genauer. Es geht nicht um ARPGs, sondern um die Spiele, die PB produziert. Die sind alles andere als Massenmarktkompatibel, sondern haben ihre Nische, die vorallem in Deutschland und Osteuropa anklang findet.

Um massenmarktkompatibel zu werden müßte PB quasi alles komplett ändern und damit meine ich wirklich alles. Ob sie das geschafft hätten ist fraglich. Kann funktionieren, muß es aber nicht und das Risiko, die jetzige Anhängerschaft zu verlieren ist mehr, als nur Gegeben.

Für mich sind Piranha Bytes spätestens seit ca. Gothic 3 eine Schmiede, die (mit den Mitteln eines David) versuchten, mit Goliath zu konkurrieren.

Das haben sie genau einmal gemacht, eben bei Gothic 3. Die Grafik ist ihnen auch damals wirklich gelungen, die war Top, aber beim Rest hat es dann gehakt. Seither haben sie das nie wieder gemacht.

Wer das tut, ist aber kein David mehr. Sondern ein kleiner Goliath. So wird er dann auch wahrgenommen: (...)

Ernsthaft: wer nimmt die so wahr?

Da gab es einmal den kurzen Gothic 3 Moment, im dem sie wirklich weltweit mit die beste Grafik hatten, aber sonst? Ich kenne keinen, der das jemals gemacht hat, du bist der einzige.

Ach ja: wenn man der Bibel glaubt, dann war David ein absolut kranker Kriegsverbrecher, der z.B. 200 Männer abgeschlachtet und ihnen dann die Vorhäute abgeschnitten hat. Von daher finde ich den Vergleich immer etwas komisch.

(...) "Warum habt ihr nicht so krasse Grafik und Animationen wie Dragon Age? Wieso sind eure Welten nicht so fett wie im Witcher? Warum ballert euer Kampf nicht wie in Dark Souls?"

Wer sagt sowas? Ich kenne keinen einzigen. Bei PB wäre es mal ein Fortschritt gewesen, wenn sie eine halbwegs zeitgemäße Grafik gehabt hätten, eine Geschichte, die nicht ganz so abwegig ist (von dem hanebüchenen Mist, der teilweise in Elex 2 war wollen wir nicht reden), etwas tiefgründige Charaktere und eine etwas besser designte Welt. Kein vernünftiger Mensch hat die Spiele von PB mit irgendwas großen verglichen, dass die Spiele on PB da abstinken, sah man sofort.

Aber die Welt war groß sowie leer und mit Wiederholungsschleifen -- und das nicht auf die beste , beabsichtigte Art (Kingdom Come Deliverance). Sondern recht offensichtlich deshalb, weil die Manpower nicht da ist, um XXL-Welten zu stemmen.

Das ist eines der Probleme, aber noch nicht mal das größte. Die Welt ist einigermaßen gut gefüllt. Wem, das nicht passt, der kann einfach die Hauptgeschichte vorantreiben und diverse Nebenquasts machen. Wer mehr will (so, wie ich), der klappert die Welt ab. Wenn ich an die Details danke, dann muß ich sagen, dass ihnen dies sogar ganz gut gelungen ist, überall gab es etwas zu entdecken.

Sondern recht offensichtlich deshalb, weil die Manpower nicht da ist, um XXL-Welten zu stemmen

Jein

Die Welt ist gut gefüllt, es gibt kaum komplett leere Gebiete, in denen nichts ist. Das Problem ist hat eben dieser letzte Schliff, da hat PB einfach sehr viel liegen lassen.

Denn: Im Umfeld von Action-RPGs ist generell alles überlaufen. Seit neulich selbst die Nische, die sich FromSoftware anfangs gegraben haben -- und damit für ein komplettes Subgenre stehen. Das hatten damals übrigens auch Larian gemerkt, die nie wirklich erfolgreich waren. Die vor Original Sin sogar vor dem Komplett-Aus standen. Bis sie dann ihre eigene Nische fanden. Bei Larian war es bloß so, dass sie schon vorher andere Spiele machen wollten. Aber die Geldgeber immer sagten: "Macht dat mal mehr wie Diablo, da muss Äkschn rein, sonst gibts volles Pfund aufs Maul." Kann gut sein, dass die irgendwann mal wieder einen auf Action machen.

PB hat seine Nische gefunden, außerhalb gab es da relativ wenig.

Natürlich kann sich ein Studio auch komplett neu erfinden. RWS, die Postal gemacht haben, stellen z.B. auch Kinderspiele her. Ich bezweifle allerdings, dass das bei PB gelungen wäre.

Aber jetzt hätten sie alle Mittel dazu, mit den Big Dogs zu konkurrieren.

Jetzt haben sie garnichts mehr, PB ist Geschichte und das Ehepaar Pankratz wird schauen müssen, dass sie ihre Rechnungen bezahlen. Wenn die jemanden finden, der ihnen ein paar hundertausend für ihr Spiel rüberwachsen läßt, das ist es wohl jenseits ihrer jetzigen Hoffnungen.
 
Lies doch nochmal genauer. Es geht nicht um ARPGs, sondern um die Spiele, die PB produziert. Die sind alles andere als Massenmarktkompatibel, sondern haben ihre Nische, die vorallem in Deutschland und Osteuropa anklang findet.

Welchen Grund hat das? Risen 2+3 wurden selbst im Schwierigkeitsgrad generft. So sehr, dass wohl PB bzw. Pankratz selbst fanden, die Spiele seien viel zu einfach gewesen. Deshalb die Reaktion mit Elex, das viele anfangs zu schwer fanden (für mich der beste Part des Spiels, siehe Vorpost.) Wenn diese Art von Spiel von grundauf Nische ist, dann sind es Singleplayer-Shooter auch. Das sind nichts anderes als typische A-RPGs.

Das Einzige, was insbesondere bei Risen hier mechanisch noch fehlte, war konsequentes Autoleveling, am "besten" BEthesda-Like. So dass legendäre Supermutanten und Drachen nur in der Lore.txt existieren -- Spieler die aber bereits auf Stufe 3, 4, 5 en Masse legen. Rein inhaltlich musste ich aber schon bei Gothic schmunzeln, wie hart deutsch das angeblich gewesen sei. Gothic hat zwei ganz offensichtliche Vorbilder: Ultima mit seiner offenen, detailliert simulierten Welt samt NPC-Tagesroutinen. Und John Carpenters Klapperschlange: Der Protagonist ist quasi Snake, der aus der abgeriegelten Gefängniswelt voller rauher Gesellen aka Minental raus will. Beides zutiefst amerikanisch durch und durch.

Jedenfalls: Insbesondere die Sequels zu Risen konkurrierten mit allen anderen Spielen in diesem Sub-Genre. Da ist absolut nichts mehr "Spezielles" dran. So ähnlich wie bei Larian, die vormals etwa mit Divinity II: Eco Draconis ebenfalls als "Eurojank"-Entwickler galten. Insbesondere in den US. Man kann das fehlenden Schliff nennen. Und trotzdem stellten sie sich damit in direkte Konkurrenz zu all den anderen, ob optisch, spielerisch oder inhaltlich. Unterm Strich stehen jedenfalls zwei Studios: Das eine zog kurz vor dem Aus Bilanz und orientierte sich um. Das andere wurde geschlossen.

Mir sind Piranha Bytes ja sehr sympathisch, und Gothic ist für mich so was wie das erste gelungene 3D-Ultima, das noch heute seine Stärken hat. Aber es passt auch ein wenig ins Bild der deutschen Entwicklerlandschaft -- die mit Marktführern, Visionären oder Trendsettern nicht eben reich gesegnet ist. Im deutschen Kanal DevPlay, wo Björn Pankratz auch mal auftaucht, wurde vor wenigen Jahren diskutiert, ob RPGs denn nicht tot seien. Owlcat Games gefällt das. Ditto Larian.
 
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Lies doch nochmal genauer. Es geht nicht um ARPGs, sondern um die Spiele, die PB produziert. Die sind alles andere als Massenmarktkompatibel, sondern haben ihre Nische, die vorallem in Deutschland und Osteuropa anklang findet.
So, welche Nische abseits des "Ruhrpot Humors" hatten sie die letzten 15 Jahre noch besetzt gehabt?
Abseits des "Humors" hätten ihre Spiele der letzten 15 Jahre auch weitestgehend jedes beliebige andere ARPG gewesen sein können, nur halt in schwächer und das reicht heute halt nicht mehr.

Entweder du machst etwas in einer Nische, indem du so gut bist das du ein Alleinstellungsmerkmal hast, siehe z.B. Larian mit Divinity: Original Sin 1+2 und BG3, oder auch FromSoftware mit ihren Souls Spielen, oder du bist halt nur einer von vielen der mit halbgaren Abziehbildern gegen größere Titel, mit dickeren Budget konkuriert und dabei eben zwangsläufig den kürzeren zieht.

GamStar hat in ihren Format "GameStar Talk" dazu Gestern auch eine gute Folge gebracht, in der sie u.a. dadrüber diskutiert hatten warum auch soviele ehr Nischenspiele gerade grandios scheitern (Alone in the Dark, Outcast: A New Beginning, Homeworld 3), kann ich nur mal empfehlen sich anzuschauen, weil da durchaus einige wahre Punkte genannt werden, die auch auf PB zutraffen:

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