Ich habe jetzt nicht alles gelesen.
Erst mal wird im Live-Modus der Sticks in der Regel der Support für 3D-Beschleunigung nur im Software-Modus bereitgestellt. Man hat also erst die volle 3D-Beschleunigung, wenn man eine Installation vorgenommen hat.
Falls man eine Intel- oder AMD-GPU hat, hat man nach der Installation seiner Distribution bereits die volle Hardwarebeschleunigung, beim neuesten Kernel auch mit Freesync(jedenfalls bei AMD)...
Troubleshooting
Ausnahmen stellen Distributionen dar, die standardmäßig ausschließlich OpenSource ausliefern, wodurch erst die Installation von Firmware nötig wird. Dann bekommt man eventuell nur eine Konsole zu Gesicht und muss möglicherweise das Laden des voreingestellten Grafiktreibers zum Installieren der Firmware mit dem Kernelparameter "nomodeset" verhindern um in den Software-Render-Modus zu gelangen. Eigentlich verhindert das sämtliche Treiber, die KMS brauchen, aber egal - es tut seinen Zweck. Den Kernelparameter kann man in die Kernel-Startzeile schreiben, indem man im Bootloader auf "e" drückt, nach dem Ändern der Bootparameter kann man mit F10 dann booten.
Bei Nvidia-Karten muss man bedenken, dass der Nouveau-Treiber für ganz neue Karten erst mal Support bieten muss und der muss auch erst mal in die Distribution kommen. Zweitens ist die Performance standardmäßig ziemlich schwach und somit sind die Karten nur zum Zocken brauchbar, wenn man den proprietären Nvidia-Treiber installiert. Und drittens liegt der Schlamassel darin, wie Nvidia mit der Linux-Community umgeht - tendenziell nämlich gar nicht, sonst wäre Nouveau auch nicht auf so einem kümmerlichen Niveau zurückgeblieben, sondern würde auch out of the Box 3D-Beschleunigung anbieten, wie es bei AMD- und Intel-GPUs der Fall ist.
Kommen wir zum letzten Punkt: Linux Mint wird ständig empfohlen, weil Distrowatch die meisten Leute darauf lenkt. Wer schon einmal den "Wahl-o-mat" benutzt hat, wird wohl erkannt haben, dass manche Parteien die Antworten auf die Fragen auch genau so geben, dass die Wahrscheinlichkeit hoch wird, dass sie am Ende empfohlen werden. So ein Frage-Antwort-Spiel ist also nur so gut wie seine Fragen und die jeweiligen Antwortmöglichkeiten.
Natürlich ist eine Distribution mit Backing durch eine Firma wie SUSE, Red Hat oder Canonical irgendwie doch im Vorteil, wenn es um die praktische Umsetzung geht. Die Community ist massiv hilfreich und der Zusammenhalt ist immens, aber solche Firmen haben zusätzliche finanzielle Mittel, die Qualität sicherzustellen und die Community dabei zu unterstützen eine noch bessere Distribution zu bauen.
Zudem supportet der Steam-Client offiziell Ubuntu. Im Steam-Survey hat ca. die Hälfte aller Steam-Nutzer Ubuntu, dann steht da noch Manjaro - komisch, wenn Mint so beliebt ist, warum benutzt es dann kaum jemand zum Zocken? - jedenfalls ist es nicht mal aufgeführt.
Insofern würde ich nicht empfehlen, automatisch das Ding zu wählen, das am meisten empfohlen wird (vor allem von solchen Qualitätsblättern wie Chip)
- heutzutage fällt doch sowieso keiner mehr Entscheidungen aus Vernunft, sondern weil er durch Medienpräsenz von Marken usw. beeinflusst wurde. Dass es mit KDE genausowenig wie mit Xfce geht, ist auch komplett logisch. Es wäre einfach sinnvoll gewesen, eine andere Distribution zu testen, beispielsweise die neueste Ubuntu-Version.
Und falls da eine RTX-Karte im PC ist, kann ich mir auch vorstellen, dass die eventuell noch nicht supportet wird - als Linuxnutzer ist man mit einer RX 570/580/(590) oder Vega56/Vega64 deutlich komfortabler unterwegs...