Das ist nicht zwingend eine Konditionierung, dass ist einfach BWL. Ich weiß nicht, was festangestellte Admins den Arbeitgeber am Ende des Tages kosten. Aber wenn sie sehr viel billiger als freischaffende wären, gäbe es keine freischaffenden Admins. Für letztere zahlt man, je nach Qualifikation teilweise deutlich über 100 Euro pro Stunde und ein Admin, der die Einsatzeigenschaften eines neuen Systems fünf Jahre in die Zukunft plant, sollte über fortgeschrittene Qualifikationen verfügen. Wenn in so einer Situation das AMD-System auch nur fünf Stunden zusätzlich Arbeit für Recherche im Vorfeld verschlingt und nochmal fünf extra Stunden für die Einarbeitung in die ungewohnte Umgebung angesetzt werden müssen, dann sind das schon 1.000 Euro Extrakosten. Wenn man in einer sonst einheitlichen Intel-Umgebung mit einer Stunde zusätzlichen Wartungsaufwand im Monat rechnet (und sei es nur, weil die Überwachung nicht aus der gleichen Software erfolgt), sind es über fünf Jahre hinweg 6.000 Euro. Man hat Angst vor zusätzlichen kritischen Fehlern? 10 h Notfallbehebung mit Wochenendzulage = 2.000 Euro. Pro Auftreten. Nur für die Behebung, ganz ohne Blick auf mögliche Einnahmenausfälle durch die Folgen des Fehlers.
Umgekehrt werden Preisvorteile rekursiv aufgefressen: Weniger Nachfrage nach Systemen von Hersteller X => weniger Auswahl an Systemen mit Hersteller X => wer X wählt muss in der Regel ein schlechter auf seine Bedürfnisse abgestimmtes, mithin teureres System nehmen. Und das wird auch noch in geringeren Stückzahlen, also mit weniger Mengenrabatt produziert. Von 1.000 Euro Vorteil je CPU beim bei-Abnahme-von-1.000-Stück-Preis bleiben da am Ende ±0 Preisunterschied beim fertigen Server. Wenn man nicht gerade ein ganzes Rechenzentrum ausstattet, sondern im Extremfall nur einen einzigen Server kauft, dann kann es also durchaus sein, dass der technisch schlechtere, klar überteuerte Xeon die insgesamt günstigere, effektivere Lösung darstellt.