[Lesertest] Thermalright TRUE Spirit 90m REV.A

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BIOS-Overclocker(in)
Der Thermalright TRUE Spirit 90m REV. A stellt den derzeit kleinsten Towerkühler in der Thermalrights-Auswahl da. Wie auch die großen Varianten wurde dieser von Thermalright für eine Lesertestaktion bereit gestellt. Im folgenden Test gehe ich auf den Towerkühler "Thermalright TRUE Spirit 90m REV. A" genauer ein. Mit seinem 92mm kleinen Lüftern gehört dieser True Spirit schon fast zu den Exoten. Wenn CPU-Kühler empfohlen werden, sind diese meist mit mindestens 120mm großen Lüftern bestückt. Mit der Frage, ob 92mm reichen können, um einen PC leise und kühl zu betreiben, beschäftigt sich dieser Test.
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1.Der TRUE Spirit 90m REV. A

Beginnen wir mit den technischen Daten:
Größe: L:102 x B:55 x H:125mm
Gewicht: 285g
Drehzahl: 800-2000 U/Min(+/- 15%) angebunden an einen 4-Pin PWM
Lautstärke: Max 27dBA
Förderleistung 26,8 - 66,9 m³/h
Sockel:
Intel:775/1150/1155/1156/1366
AMD: AM2/AM2+/AM3/AM3+/FM1/FM2
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Die 285g machen den 90m REV.A zu einem wahren Leichtgewicht. Die 120mm Variante wiegt mehr als das Doppelte und gegenüber dem Macho HR-02 bringt er sogar nicht mal 1 Drittel des Gewichts auf die Waage. Auch die Höhe lässt die Möglichkeit offen, diesen Towerkühler in eher schmalen und kleinen Gehäusen zu verbauen. Die Größe des Towers hat einen weiteren Vorteil. Durch seine leichte Versetzung nach hinten überragt dieser den Montagerahmen nicht. Es entsteht daher kein Problem mit den Ram-Slots (Bild dazu beim Einbau). Während bei großen Kühlern der Kampf mit der Höhe schon vor dem Einbau, beim Kauf des Gehäuses beginnt, ist dieser beim TRUE-Spirit 90m bereits vorher gewonnen. Der TRUE Spirit 90m erfreut sich seiner Leichtigkeit und Maße und ist jeder Art von Hardware tolerant und versucht diese nicht aus dem Gehäuse fernzuhalten.


In der Lieferung sind enthalten:

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Der Kühlkörper mit Lüfter
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Montagesatz, Wärmeleitpaste und Anti Vibrationsstreifen

Eine Backplate für das Mainboard wird nicht mit geliefert. Bei einem Gewicht von 285g reichen die Bohrungen des Mainbords aus. Es bedarf keiner weiteren Verteilung der Kräfte.
Die Lüfterklemmen in meiner Verpackung entsprachen nicht denen, welche in der beigelegten Anleitung abgebildet und beschrieben wurden. Sie funktionierten zwar, mussten aber anders angebracht werden.
Nach kurzen Schriftverkehr mit Thermalright hier im Forum war dieses Problem gelöst und ich erhielt die passenden. In insgesamt 3 Tagen, von der ersten Nachricht bis zur Zustellung, war dieser Vorgang abgeschlossen. Hier schon mal ein Zwischenlob an Thermalright für den super Support.
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links: richtig rechts: falsch​



2.Vergleichskühler

Gegen der TRUE Spirit treten an:

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der mitgelieferte boxed Kühler
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der Arctic Freezer 7 Pro Rev.2​



3. Testablauf
Ziel ist es jeden Kühler in 3 Geschwindigkeiten zu testen. Begonnen wird mit 100%. Da es nach maximaler Leistung um die Leistung bei der Nutzung geht, folgen: gaming-silent und idle-silent. Gaming silent entspricht bei Standard-Kühlerkurven der Grafikkarte dem Zustand, dass der Kühler nicht mehr heraus gehört werden kann. Idle silent entspricht dem nicht mehr heraus hören im Idle/2D-Betrieb. In den 3 ermittelten Geschwindigkeiten müssen die Lüfter ihre Leistung zeigen. Hierfür werden 3 Szenarien durchgespielt.
1 Stunde 2D Betrieb mit Videos, Musik Browser und Office.
1 Stunde Heros of the Storm.
30min Prime95 28,5 build 2 Blend.
Die Grenze für ein Abbruch des Tests liegt bei 90°C. Werden diese überschritten, wird der Test abgebrochen und es werden die erreichten Minuten angegeben.
Die maximalen Temperaturen werden ebenfalls ermittelt. Bis auf Prime sind dieses nur kleine Spitzen. Der Temperaturdurchschnitt ist durch Lastschwankungen geringer. Getestet wird mit der jeweils vom Hersteller beigelegten Wärmeleitpaste.
Das Testsystem:
Geschlossenes Sharkoon BD28 mit Standartlüftern
Asrock H97m Pro4
Xeon E3-1231 V3
Sapphire r9-290 Tri-x OC
be quiet! Pure Power L8-CM 530W

Die Temperatur wird über HW-Monitor aufgezeichnet und die Lüfter über die Asrock-Tuning App gesteuert. Bei den Drehzahlen handelt es sich um gerundete Werte mit Abweichungen von maximal 8 Umdrehungen.


4. Einbau
Schaut man sich den Einbau der 3 Kühler an, fällt auf, dass diese aufeinander aufbauen. Von Modell zu Modell steigt die Komplexität mit steigender Eigenleistung.

Den Anfang macht der Boxed-Kühler. Diesem wurde bereits die Wärmeleitpaste aufgetragen. Der Kühler wird über die integrierte Steckverbindung (Plastik) einfach am Mainboard befestigt.
Dazu müssen die Pushpins nur in die entsprechenden Bohrungen eingesteckt werden. Da dieser ein Topblower ist, muss man auch keine Richtung beachten. Alles ist bereits vormontiert. Somit bedarf es keinem Werkzeug zur Montage.

Der Freezer ist das Bindeglied zwischen Boxed und TRUE Spirit. Er kombiniert von beiden Kühlern etwas. Auch ihm wurde die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen. Arctic verwendet hier die MX-2. Der Montagerahmen (Plastik) wird ebenfalls in das Mainboard gesteckt. Der Freezer wird dann auf die CPU gesetzt und über 2 Schrauben und einer Befestigungsplatte am Rahmen befestigt. Dann wird der Lüfter aufgesetzt. Dieser hat einen extra Rahmen und muss nur noch auf den Kühlkörper gesteckt werden. Fertig. Das schwierigste ist hierbei die Steckverbindung am Mainboard anzubringen. Dies erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Es müssen Rahmen und die Steckverbindung aus je 2 Teilen in Position gebracht werden. An Werkzeug wird ein Schraubendreher benötigt.

Der TRUE Spirit bedarf der meisten Arbeit beim Einbau. Als einziger hat er seine Wärmeleitpaste extra beiliegend. Es ist ausreichend vorhanden, so dass diese bei Fehlern in der Montage nochmals genutzt werden kann. Es handelt sich hierbei um die Chill Factor in einer 2g "Tüte". Hier wäre eine kleine Spritze einfacher gewesen. Mit der "Tüte" kann es vorkommen, das nicht alles auf der CPU sondern auch auf den Fingern landet. Als nächstes wurde die Plastik weggelassen. Beim TRUE Spirit wird nur noch Metall verwendet. Steckverbindungen sucht man ebenfalls vergebens, alles wird verschraubt. Die Steckverbindungen werden durch Schrauben und Rändelschrauben ersetzt. Nach der Verschraubung des Montagerahmens muss der Kühler vorbereitet werden. Es werden 2 Anti Vibrationssteifen auf den Kühlkörper in senkrechter Lage befestigt. Auf diesen liegt dann der Rahmen des Lüfters auf. Dies soll wie der Name schon sagt, Vibrationen am Kühler verhindern. Ist dies erledigt, müssen noch die Lüfterklemmen in die Bohrungen gesteckt werden. Dann wird der Kühler aufgesetzt und mit 2 Schrauben und einer Befestigungsplatte fixiert. Nun noch den Lüfter mit den 2 Lüfterklammern fixieren. Fertig. Durch die komplette Verschraubung bedarf es einen Schraubendreher zur Montage. Alles lässt sich leicht montieren.

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nach dem Einbau​


5. Ergebnisse
Folgende Drehzahlen pro Minuten haben sich ergeben:
Boxed: Max: 2400/Gaming-S:1650/Idle-S: 1250
Freezer7: MAX: 2350/Gaming-S: 1900/Idle-S: 1200
TRUE-Spirit: Max:1900/Gaming-S:1900/Idle-S:1500

Bei den Drehzahlen ist der Boxed-Kühler dem Freezer7 recht nahe. Bei maximaler und Idle-S Drehzahl dreht sich der Boxed-Kühler sich mit 50 Umdrehungen mehr schneller als der Freezer. Beim Gaming weist er dafür 250 Umdrehungen weniger auf. Dem Freezer fehlt es an Laufruhe, daher benötigt er eine Drosselung von 50%, um wirklich leise zu laufen. Die gleiche Drehzahl für Max und Gaming schafft nur der TRUE-Spirit. Im 2d Betrieb bedarf es nur einer Drosselung von 25%. Somit hat er einen Vorsprung von 20/25% gegenüber seinen Kontrahenten. Die Anti-Vibrationsstreifen zahlen sich aus. Man hört nur den Luftstrom. Somit kann der Lüfter seine geringe Lautstärke auch wirklich ausnutzen. Der True-Spirit bleibt in seiner gegebenen Toleranz und hat eine Abweichung von -5%.
Die Ergebnisse:

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Der Boxed-Kühler muss sich bereits nach 5 Minuten in Prime bei maximaler Drehzahl geschlagen geben. Dies ist das schlechteste Ergebnis im Test. Daher wurde dieser auch mit allen 3 Geschwindigkeiten in den 2 weiteren Szenarien getestet.
Der Freezer musste sich im Idle-Silent nach 7 Minuten in Prime geschlagen geben.

Der Thermalright TRUE Spirit-09m REV. A kann durch seine geringe Lautstärke überzeugen. Bereits bei voller Drehzahl ist er im Spielbetrieb leiser als die verbaute r9 290 tri-x OC. Da man aber beim Spiel den Ton nutzt, ist dort die Lautstärke eher zweitrangig. Dies gilt nur solang man die PC-Lautstärke nicht wahrnimmt. Im Gaming-Silent ist dies der Fall. Sieht man sich nun aber auch die Leistung bei 75% an, erreicht man hier bessere Ergebnisse als mit dem maximal drehenden Boxed Kühler. Auch der Arctic Freezer muss sich dem TRUE Spirit geschlagen geben. Dieser erreicht nur die Temperaturen des TRUE Spirits in einer "Lautstärke" tiefer.

5. Fazit

Sieger dieses Test ist der TRUE Spirit. Der Boxed-Kühler macht das, was er soll, doch wirklich ruhig oder kühl ist er dabei nicht. Sollte einem Lautstärke unwichtig sein, reicht somit auch der Boxed.
Wenn einem der leise Betrieb wichtig ist, genügt der Boxed-Kühler nicht mehr. Hier kommt dann der TRUE-Spirit 90m ins Spiel. Selbst mit 75% seiner Drehzahl kühlt er stärker als der Boxed.
Mit 33K im Gaming-Betrieb hat er noch viel Luft nach oben. Somit kann man ihn also ohne Bedenken mit noch niedrigeren Drehzahlen betreiben, sollte man sehr stark auf Silent fixiert sein. Ist einem dazu noch eine geringe Temperatur wichtig, passt man wie bei der Grafikkarte die Drehzahl der Temperatur und somit der Last an.

Kühl und leise bedeutet, wie der TRUE-Spirit 90m zeigt, nicht immer groß.
Für Prozessoren mit kleiner TDP kann es also auch ein kleiner Kühler sein.

Weiterführende Link:
Preisvergleich
Thermalright True Spirit 90 M Rev. A (100700548)
Thermalright TRUE-Spirit 90m rev.A
True Spirit 90 M Rev. A | Kühler | Thermalright
 
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