[Lesertest] OCZ Revodrive 3 - 120GB

Euda

Software-Overclocker(in)
Lesertest: OCZ Revodrive 3 - 120GB


Zunächst möchte ich großen Dank für die Darbietung der Möglichkeit eines Lesertest sowie für die Bereitstellung eines Testsamples, sowohl an die 'PC Games Hardware'-Redaktion, als auch an OCZ Technology, aussprechen.​

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Einleitung
Mit der aktuellen PCIe-x4-SSD "Revodrive 3" möchte OCZ Technology --insbesondere in puncto Geschwindigkeit-- über das Maß herkömmlicher SSDs hinausschießen, zusätzlich eine ohne höheren Aufwand gebräuchliche On-Board-RAID0-Konfiguration mit Verwendung zweier 'SF-2281'-Controller aus dem Hause SandForce ermöglichen sowie überdies weitere Erfahrung im Bereich PCI-Express-SSDs mittels technischer Innovationen, wie beispielsweise der 'VCA' (Virtualized Controller Architecture) -Technologie, darbieten. Ob sie diesem umfangreichen Erwartungsspektrum in einem angemessenen Preisrahmen gerecht wird, zeigt sich im Verlaufe dieses Tests.
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Erste Impressionen und Lieferumfang:
OCZ Technology bietet aktuell zwei Varianten der Revodrive in seinem Produktportfolio: Die 'Revodrive 3 X2' bietet, gegensätzlich zur 'herkömmlichen' Revodrive 3-Variante, ein beidseitig mit Flash-NAND-Chips bestücktes PCB. Erhältlich ist die kleinere Revodrive mit 120GB, 240GB sowie 480GB Speicherkapazität, die teurere Revodrive X2 ist, neben allen genannten Kapazitäten darüber hinaus ebenfalls mit einer Kapazität von satten 960GB erhältlich. Getestet wird hier quasi die kleinstmögliche Variante, sprich: Die OCZ Revodrive 3 mit 120GB.

Das OCZ Revodrive 3 kommt umhüllt in insgesamt zwei Pappschachteln, einer Statikschutzfolie plus einem äußerst edel aussehenden Schaumstoffschutz.
Nach gespannter Entfernung mittels der Laschen der äußeren, "ersten", mit diversen Informationen über das Produkt sowie einem hervorgehobenen Bild des Produktes im Glossy-Stil bestückten, blauen Pappschachtel, entblößt sich eine zweite, in schlichtem, edlem Schwarz (mit weißem 'R' (Revodrive) -Logo) gehaltene Pappschachtel, nach welcher Öffnung sich das Produkt auf bereits erwähntem Schaumstoffschutz in einer Statikfolie darlegt. Darauf findet sich zudem ein Sticker, dessen Aufschrift wohl Geschmackssache ist, plus zusätzlich eine Treiber-CD, welche die für die Verwendung des Revodrives benötigten Treiber --ebenfalls in 64-Bit-Variante-- beinhaltet. Eine Schraube zur Montage am Slotblech ist nicht enthalten.

Nach Trennung der PCI-Express-Karte von seiner Statikschutzfolie, fällt direkt das schwarz glänzende PCB mit weißem OCZ-Logo wie auch ein kleiner, ebenfalls schwarzer Kühlkörper, in den Fokus. In der Mitte lassen sich aufgrund des Firmenlogos mit Beschriftung die beiden SandForce-2281-Controller, rechts von Letzteren die NAND-Flash-Chips, betrachten. Das, wie bei den meisten Steckkarten in hellem silber gehaltene Slotblech beinhaltet zudem einige Luftlöcher, dies sollte tendenziell zu leicht verbesserten Temperaturbedingungen beitragen, denn nach langem Betrieb der Steckkarte lässt sich mit Berührung des Kühlkörpers unmittelbar nach Betrieb des Revodrive eine recht hohe Temperatur feststellen.

Folgende Bilder sollten zur Verschaffung eines Eindrucks über das Produkt beitragen:

7.jpg 2.jpg 8.jpg 4.jpg DSC_0019.JPG 6.jpg 1.jpg
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Fazit Lieferumfang:
Die Verpackung offenbart diverse Informationen und redet das Produkt an vielen Stellen schön. Mir persönlich sagt ab der zweiten, schlicht schwarzen Pappschachtel der Lieferumfang optisch sehr zu. Zusätzlich ist die Steckkarte selbstverständlich von einer Statikfolie geschützt. Ein optisches Speichermedium zuzulegen, halte ich, ebenfalls in Zeiten von Internet sowie USB-Sticks und trotz des Umstandes, dass neuere Treiber von der Herstellerseite zumeist weitaus empfehlenswerter sind, für wichtig. Vielen Dank dafür, OCZ. Der Sticker ist in seiner Größe tendenziell uneinheitlich; dessen Aufschrift 'my SSD is faster than your HDD' halte ich ganz persönlich für etwas zu protzig, hierbei hätte gegebenenfalls ein einfaches 'SSD powered by OCZ' gereicht.

Insgesamt bin ich in puncto Lieferumfang äußerst zufrieden, insbesondere aufgrund meiner Einfallslosigkeit beim Gedanken, was man hätte dazulegen kö--- eine schriftliche Anleitung fehlt jedoch.

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Installation und Einrichtung

Die physische Montage des Revodrive 3 verläuft absolut nicht schwerer, als bei allen herkömmlichen Steckkarten. Die Steckkarte mit schwarzer Platine ist flach und lässt sich somit auch in engen Rahmenbedingungen frustfrei in einem PCIe-x16 (beziehungsweise PCIe-x4) -Slot einbinden.
Folglich die Spezifikationen des Testsystems:
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Testsystem.jpg
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Während des Bootvorganges im verwendeten Testsystem erscheint direkt ein Steckkarteneigener POST-Screen, welcher diverse Informationen zur Anbindung des Revodrive offenbart und zusätzlich den RAID-Controller initialisiert. Dies nimmt in diesem Falle zwischen fünf bis acht Sekunden in Anspruch nimmt - kein wirklich schmerzhafter Wert.

Nach einem erfolgreichen Boot von der Windows 7 Home Premium 64 Bit bzw. Windows 8 Pro -Installations-DVD, Eingabe plus Akzeptierung derer Lizenzkeys & Lizenzbedingungen, lässt sich das Menü zur Partitionierung installierter Laufwerke erblicken - ohne die Revodrive. Deren Treiber können, bzw. müssen vor Zugriffsmöglichkeit auf die Steckkarte problemlos von der im Lieferumfang erwähnten Treiber-CD, geladen werden. Zunächst lässt sich das Laufwerk partitionieren, wie jede andere Festplatte. Der Klick auf 'weiter' im seitens des Benutzers vollständig eingerichteten Partitionierungsmenü leitet nun den Hauptteil der Installation ein. Von Beginn dieses Vorgangs bis zum Windows-Desktop verläuft diese außerordentlich flott, wie man es als eingefleischter SSD-Nutzer bereits gewohnt ist.

Windows lässt sich nun ohne Probleme wie jedes andere Laufwerk, sei es eine SSD oder ein magnetisches Speichermedium, auf den Desktop booten. Alle benötigten Programme, Treiber und Daten können auf das Laufwerk geschrieben werden. Über den S-ATA "TRIM" -Command soll sich zudem die auf der Steckkarte vertretene 'Virtualized Controller Architecture', VCA, kümmern. Sowohl Windows 7, als auch Windows 8 erkennen hierbei die PCIe-Karte in der 'Laufwerke optimieren'-Oberfläche problemlos als Solid State Laufwerk.

Nach dem Bootvorgang von Windows mussten den weiteren im Testsystem verbauten Speichermedien jedoch ein neuer Laufwerksbuchstabe mittels der Windows Datenträgerverwaltung zugewiesen werden, bevor diese im Explorer angezeigt wurden.

Fazit: Installation und Einrichtung:

Vor erster Montage fürchtete ich einen hohen Installationsaufwand und eine lange Windows-Installation zuzüglich vielerlei 'Gefrickel'. Diese Furcht löste sich bereits nach den ersten Fünfzehn Minuten nach einem Druck des Powerbuttons des Testsystems in Luft auf, denn länger dauerte die Windows-Installation, welche mit Verwendung der im Lieferumfang enthaltenen Treiber-CD gänzlich reibungslos verlief, nicht, bis das System auf den heimischen Windows-Desktop gelangte.

Somit habe ich generell am Installationsaufwand der für den Consumer-Markt noch äußerst exotischen Steckkarte nichts auszusetzen. Zudem verläuft die Installation aktueller Treiber, stammend von der OCZ-Seite, genauso problemlos.
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Leistung und Praxistests

Auf seiner offiziellen Internetseite mit Informationen zur Revodrive 3, verspricht Hersteller OCZ sequentielle Schreibraten von bis zu 925MB/s sowie Leseraten gleicher Sorte von bis zu 1000MB/s. Diese Werte basieren oftmals auf Benchmarks mit Verwendung komprimierbarer Daten, bei welchen der SandForce-Controller seine Stärken beweist.

AS SSD Benchmark:

Der vollständige Testlauf des wohl derzeit beliebtesten Benchmark für SSD-Laufwerke seitens 'Alex Intelligent Software', stellt im Übrigen aufgrund der Verwendung zufälliger Testdaten sowie des daraus resultierenden Nichtbestehen der Möglichkeit für den SandForce-Controller, die Daten 'on the fly' zu komprimieren, eine Worst-Case-Situation, dar. Dennoch zeigen eine vielzahl der Leser anscheinend das Interesse an entsprechenden Benchmarkwerten. Hierbei verwendet werden aktuelle Treiber der OCZ-Herstellerseite im Supportbereich und jeweils ein vollständiger Testdurchlauf für das Vergleichslaufwerk sowie den Testartikel.

AS SSD Tabelle.jpg

ATTO Disk Benchmark:

Bei Verwendung des ATTO Disk Benchmarks fokussiere ich mich auf den Umgang der Revodrive mit komprimierbaren Daten und nutze die umfangreichen Settings des Benchmarks entsprechend: Ein Test Pattern von 00000000 wird kontinuierlich, anfangs in 4KB-Schritten, schlüßlich in Schritten von 8MB, geschrieben. Hierbei lässt sich ein stetig gleich bleibendes Datenmuster von '00000000' hervorragend komprimieren, wobei die beiden Controller aus dem Hause SandForce ihr volles Potenzial aufweisen.

ATTO Tabelle.jpg

Crystal Disk Mark:

Obgleich des Crystal Disk Marks Testweise aus dem Hause 'Crystal Dew World' praktisch mit der Testweise des 'AS SSD'-Pendanten identisch ist, habe ich im Interesse der User ebenfalls dessen erzielte Werte entsprechend abgebildet, mich hierbei aufgrund des Vorhandenseins einer Grafik zum stets ähnlichem AS SSD-Benchmark jedoch gegen eine selbst erstellte Grafik entschieden.

revodrive crystal.jpg

Windows-Installation:

Die Installation herkömmlicher Betriebssysteme beinhaltet vielerlei praktische 'Kopiermechanismen' in zahlreichen unterschiedlichen Dateigrößen, somit eignet sie sich hervorragend als Vergleichstest diverser Solid State Drives:

Windows Installation.jpg

Fazit: Leistung und Praxistests

Erwartet man zuvor wesentlich mehr von einer SSD in einer solchen Bauweise, wird man spätestens nach einem vollständigen Test sowie dem nachfolgenden Blick auf Leistungen anderer SSDs stark enttäuscht. Gegenüber einer Festplatte sind die Leistungswerte selbstverständlich 'an der Spitze', jedoch erhoffte sich - insbesondere von unkomprimierbaren 4K- sowie sequentiell -Test zuvor weitaus mehr. Die beiden SF-2281-Controller entfachen ihr volles Potenzial zweifelsohne bei der Verarbeitung komprimierbarer Daten, sind somit weiteren SSDs im Wesentlichen überlegen, dennoch erlangt der Heimanwender für weitaus weniger Geld bereits ein runderes Gesamtpaket zzgl. höherer (rein leistungsbezogener) Effizienz plus in vielen Fällen gar mehr Speicherkapazität.

Wenngleich mich die Leistungen im Spektrum komprimierbarer Daten stark beeindrucken, mündet in summa mein Eindruck jedoch nach einem Blick auf die Gesamtergebnisse, vor Allem im direkten Vergleich zur verjährten Crucial m4, in einem: Enttäuschung.
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Persönliches Fazit


Sicherlich ist das Revodrive 3 von OCZ absolut kein schlechtes Laufwerk - dies lässt sich insbesondere in Anbetracht des insgesamt guten Lieferumfanges, des geringen Installationsaufwandes sowie der immens hohen Leistung in der Verarbeitung komprimierbarer Daten, absolut nicht behaupten. Das große Aber: Praxisnahe Tests legen offen, dass bereits äußerst günstige SSDs obendrein mit mehr Speicherkapazität in vielerlei Fällen schlicht mehr leisten - sprich: Mehr Leistung für weniger Geld.

Mir persönlich fiel in anbetracht dutzender Probleme, von welchen man bezüglich PCIe-SSDs hört, äußerst positiv auf, dass sich während dreiwöchiger, aktiver Verwendung der Steckkarte keinerlei Probleme beziehungsweise Schwierigkeiten aufwiesen.

Ebenfalls ins positive Licht fällt die VCA-Technik, welche diverse SATA-Commands wie den 'TRIM'-Befehl, welcher sicheres entfernen als 'gelöscht' markierter Daten gewährleistet, ermöglichen soll. Somit sollte die SSD ebenfalls nach sehr langer Nutzung ihre ursprüngliche Leistung besitzen.

Schaut man in das Support-Forum von OCZ Technology, lassen sich diverse Ausfälle der Revodrive 3 sowie vielerlei anderer SandForce-basierter SSDs finden, womit man Probleme in puncto Zuverlässigkeit des SandForce-Controllers selbst implizieren könnte.

Sicher widerspiegelt das PCIe-Laufwerk ein interessantes Stück Technik, dennoch ist es meiner Ansicht nach für den Heimanwender klar aufgrund der hohen Anschaffungskosten, welche explizit ausgedrückt genauso gut in bezüglich Leistung stärkere Solid State Drives investiert werden können.

Auf einen Nachfolger der Revodrive 3 bin ich persönlich von nun an sehr gespannt, hoffe jedoch auf die Verwendung anderer Controller seitens OCZ.

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Dies war mein Lesertest zur OCZ Revodrive 3; sofern ihr (konstruktive) Kritik oder Fragen zum Artikel oder zum Test habt, könnt ihr diese gerne via PM stellen, ich hoffe, ich konnte eine handvoll User hiermit informieren;

mit freundlichen Grüßen,
Euda

 
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