[Lesertest] Cougar SE400

Schnitzel

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Testequipment
Der erste Eindruck und Lieferumfang
Impressionen
Die graue Theorie
Objektive Messwerte
Subjektive Messwerte
Fazit

Einleitung
Ich bin ja nun einer der sechs glücklichen die in diesem Jahr für den NT-Test von Cougar und PCGHX ausgewählt wurden.
Dafür nochmal herzlichen Dank.

Das SE400 ist der Vorbote und das Kleinste von insgesamt drei 80+ silver Netzteilen die Cougar dieses Jahr in den Ring schickt
Hier schildere ich euch meine Eindrücke die neben objektiven Messreihen auch auf einigen subjektiven Beobachtungen beruhen.

Testequipment
full
Als Prozessor kommt ein Q6600 im G0 Stepping zum Einsatz.
Um die Auslastung zu variieren wird einmal @stock und einmal mit um 0,2875V erhöhter Corespannung getestet.
Da mir leider just meine GTX 260 abgeraucht ist muss dieser Platz von einer 8800GTS G80 eingenommen werden.

Ein Test ohne Vergleichsprobanden ist nicht viel Wert, deswegen kommen zum ersten ein Tagan Piperock 500 (80+) sowie ein BeQuiet Straight Power E5 (ohne Zertifizierung)
in der 450W Ausführung als Konkurrenten dazu.

Der erste Eindruck und Lieferumfang
Wie es nicht anders zu erwarten war kommt auch das Cougar in einem Karton auf dem alle wesentlichen Merkmale festgehalten sind.
Neben dem Netzteil kommt ein Netzkabel, ein Molex/Floppy Adapter, zwei Klettbänder, ein Cougar-Sticker, die Befestigungsschrauben sowie die Montageanleitung in Deutsch und Englisch zum Vorschein.

Impressionen
Ich glaube wenig hat in letzter Zeit beim NT-Design so polarisiert wie die Farbgebung die Cougar seinen Netzteilen mit auf den Weg gegeben hat.
Entweder man mag es oder man mag es nicht - für mich trifft ersteres zu. Allerdings muss man sagen das Cougar das rein Orange Design der ersten Serien etwas abgeschwächt hat.
Die Seitenteile werden halb in schwarz gehalten was in meinen Augen einen schönen Kontrast ergibt.

Wie man sieht sind alle Kabel miteinander versammelt, daraus kann man durchaus schließen dass das SE400 kein Kabelmanagment besitzt.
Das Sleeve ist relativ dicht, so das die einzelnen Kabel normalerweise nicht durchscheinen, in starken Biegungen blitzt aber schonmal eine Ader hervor.
Die Farbgebung dagegen ist - anders - ein einfaches Schwarz hätte mir persönlich besser gefallen.
Neben den Hauptsträngen für Board, CPU und GPU sind drei weitere mit SATA und Molex-Steckern vorhanden.
Die Einteilung und Länge der einzelnen Stränge könnt ihr weiter unten im Diagramm sehen.

Sowohl die CPU als auch die GPU Stecker sind in einem Strang geführt. Das ist immer dann von Vorteil wenn man an Ort und Stelle beide braucht,
wenn nicht ist diese Ausführung eher hinderlich.

Die graue Theorie
Das wichtigste zuerst.
Mit UVP (Unterspannungsschutz), OVP (Überspannungschutz), SCP (Kurzschlusssicherung), OPP (Überlastschutz) und OCP (Überstromschutz)
ist die ganze Riege der Sicherheitseinrichtungen Versammelt.

Auch die restlichen technischen Daten sind beim lesen schon mal vielversprechend.
So besitzt das SE400 als Augenscheinlichtes Merkmal die 80 plus Silber Auszeichnung die laut Spezifikation eine Effizienz von bis zu 88% verspricht, Cougar spricht hier sogar von 90%.


full

Die versprochene Leistung auf der 12V Schiene von 384W! wird auf zwei Rails zu je 20A verteilt und kann in gewissen Grenzen dynamisch verteilt werden.
Hier kann sich so manch ein nominell stärkerer Konkurrent hinter verstecken.
Somit stehen also genug Leistungsreserven bereit um auch Systeme der gehobenen Mittelklasse zuverlässig mit Energie zu versorgen.

full
Zudem setzt Cougar auf 105°C Kondensatoren aus japanischer Herkunft die eine lange Nutzungsdauer und Ausfallsicherheit versprechen.

full

Für die Kühlung zeigt sich ein 140mm Propeller mit Hydro-Dynamic Lager verantwortlich. Cougar verspricht hier eine leise Kühlung die nicht negativ auffällt.
Dazu später mehr.

full

Zu guter letzt noch das Diagramm mit den Kabellängen, die übrigens jederzeit für einen Miditower ausreichend sein sollten.

full

Objektive Messwerte
Alle Messungen sind mit einem Discounter-Energiemessgerät mit Leistungsfaktorkorrektur durchgeführt worden.
Genau über dieses Messgerät bin ich Anfangs auch gestolpert und war mir nicht sicher ob die Werte stimmen.
Deswegen habe ich nach Rücksprache mit Cougar ein Zweitgerät bekommen das im Rahmen der Serienstreuung die selben Ergebnisse liefert.
Mittlerweile konnte ich die Messungen aber mit einem Voltcraft Energy Monitor 4000 verifizieren.
So bin ich sicher das die Werte im Rahmen des möglichen korrekt sind.
Spannungen wurden mit einem handelsüblichen Multimeter durchgeführt

Dies sind die Werte über die ich anfänglich gestolpert bin.
Im Idlebetrieb kann sich das Cougar noch recht deutlich absetzen.
Sobald aber Leistung gefordert wird fällt es nach den Peakwerten in einem Fall sogar hinter das Bequiet zurück.
Die Idle-Werte bei ausgeschaltetem Rechner habe ich nur der Vollständigkeit halber mit eingefügt.
Hier bleibt letztendlich zu sagen das die Schwankungen beim Cougar geringer waren, ein wirklicher Wert aber in allen Fällen nicht zu ermitteln ist.

full
Alle Spannungswerte bleiben dabei innerhalb der Norm. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich mit Christian Verfürth von Cougar in Verbindung gesetzt.
Letztendlich habe ich ein zweites NT zugesandt bekommen.

full
full
Um Licht ins Dunkel zubringen und mich nicht auf zwei Minuten Test verlassen zu müssen hab ich jetzt in die vollen gegriffen und alle vier Netzteile ca. drei Stunden unter Vollast laufen lassen.
Dazu habe ich für die CPU Prime auf allen vier Kernen mit der Option "Custom - Run FFT's in place" und für die GPU Furmark mit 16 MSAA im "Extreme Hitze Modus" verwendet.
Bei ca 270W aus der Steckdose kann das bessere der beiden Cougars einen Vorsprung von knapp über 10W einfahren, was ungefähr 3,9% entspricht.
Nominell sollte das SE 400 in diesem Bereich seine größte Effizienz von 90% erreichen.
Beachtlich ist hier dass das Tagan hinter das BeQuiet zurück fällt.

full
Mit +0,2875V auf der CPU habe ich weitere Kurzzeitmessungen vorgenommen.
Auch hier zeigt sich wieder ein mehr oder weniger versammeltes Bild bei dem sich die beiden Silber-Netzteile nicht in Szene setzen können.

full
Auch in diesem Lastzustand bleiben die Spannungen innerhalb der Norm.
full
full
Um hier auf lange Zeit einen anderen Lastzustand zu simulieren bin ich mit dem Q6600 auf 1,4 V gegangen, was 0,125V über Standard und die obere Grenze ist die ich ihm unter Prime zumuten möchte.
Hier schrumpft der Vorsprung des besten Cougar auf das schlechteste der Reihe, in diesem Fall wieder das Tagan, auf ~7W was mit dem Cougar als Basis mageren 2,2% entspricht.

full

Subjektive Messwerte


Hier ist zu zuallererst zu bemerken das das SE400 in allen von mir getesteten Lastzuständen frei von jeglichem Spulenfiepen ist.
Wer das schonmal erlebt hat kann Nachvollziehen das dies wohl das nervigste Geräusch ist das ein Stück Elektronik erzeugen kann.

Zum Lüfter heißt es im Werbetext das er nicht Negativ auffällt. Das ist soweit richtig, nur fällt er eben auch nicht positiv auf.
Das Cougar lässt sich im offenen Aufbau jederzeit orten und auch eingebaut ist es zu vernehmen und liegt in etwa gleichauf mit dem Piperock.
Hier zeigt der Altmeister in Form des BeQuiet den jungen Spunden was eine Hake ist und glänzt quasi mit unhörbarkeit.
Das heißt aber auf keinen Fall das das Cougar laut ist, aus einem Normalen System wird es nicht heraus stechen.
Für Silentfetischisten wäre es jedoch zumindest ungemoddet die falsche Wahl.

Fazit
Für sich gesehen ist das Cougar SE400 ein gutes Netzteil. Soweit ich das mit meinen beschränkten Mitteln beurteilen kann werden alle Normen eingehalten.
Das Design gefällt und der qualitative Eindruck stimmt. Auch wenn es nicht zu den absoluten Leisetretern gehört bleibt es jederzeit ruhig.

Allerdings bleibt genau der Punkt von dem ich mir am meisten erhofft habe hinter meinen Erwartungen zurück.
Die Konkurrenten gegen die das Cougar angetreten ist sind im Falle des BQ mittlerweile in würden ergraut.
Das Tagan ist nach 80+ Zertifiziert und auch nicht mehr das jüngste, hat allerdings laut Datenblatt eine durchschnittliche Effizienz von über 83%.

In dieser Gruppe gelingt es dem Cougar nicht sich in den Verbrauchswerten entscheidend abzusetzen.
Letztendlich kann ich nicht mit 100% Sicherheit sagen ob das Tagan und das BQ aus der Serie nach oben stechen oder die beiden Cougar am unteren Ende der Serienstreuung liegen.
Einen Fehler bei der Messung kann ich eigentlich ausschließen, es sei denn beide Messgeräte die mir zur Verfügung standen gehen "gleich falsch".

Somit ist für mich am Ende das Cougar SE 400 ein wertiges Netzteil mit vielen positiven Eigenschaften das in seiner eigentlichen Paradedisziplin nicht punkten kann.

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Peakwerte beim Kurztest über zwei Minuten sind beim Cougar bis zu 20W höher.
Beim Langzeittest über 3 Stunden mit Vollauslastung bei ca. 270W aus der Steckdose liegt es aber 7-10W vorne was ich aber eigentlich immer noch zu wenig finde, sind das doch gerade mal so ungefähr 4% Differenz
Das blöde ist dass das NT wahrscheinlich erst heute ankommt, ich morgen aber für 4Tage nach Berlin fahre.
Also wird das vor dem nächsten WE nichts mit komplettieren.
 
Genau daran hapert es.
Es ist ein relativ günstiges von irgendeinem Discounter.
Allerdings zeigt es bei definiertem Verbraucher wie zB. einer Glühbirne oder einem großen Halogenstrahler ziemlich genau an.
 
dann kannst du es entsorgen, die billigen haben Probleme mit schaltnetzteilen & Co und sind im endeffekt nicht zu gebrauchen, da sie nur reale Verbraucher korrekt anzeigen.

tausche mal die Glühbirne gegen eine Energiesparlanpe XD

Die Verbraucherzentrale verleiht sehr gut Geräte, die Stromversorger nicht immer, wie ich feststellen musste.
 
Ich weiß, den Gedanken hatte(n) ich(wir) auch schon.
Mein Stromversorger ist Vattenfall, die verleihen die Dinger nur in der Filiale in Berlin.
Und die nächste VZ liegt auch knapp 30Km entfernt in Wesel.
Aber ich werde schauen was sich machen lässt.
 
Hm, es gibt online auch ordentliche Verbrauchsmessgeräte für unter 20€. Meins produziert auch plausible Werte.
->Es muss also nicht unbedingt das des Energieversorgers sein, allerdings halt auch nicht das aus dem Discounter.
 
Ja, aber woran erkennt man eins, Ich bin da ziemlich unbeleckt.
Außerdem ist das aktuelle ja auch nicht für diesen Zweck angeschafft worden, für einen Trend ist es ja vollkommen ausreichend.

20€ wären ja auch noch im Rahmen - link?
 
So, nach Rücksprache mir ein paar Leuten bin ich zu der Überzeugung gekommen das meine Messwerte weitestgehend stimmen.
Ich werde das alles jetzt nochmal ordnen und den Test dann Anfang nächster Woche komplettieren.
 
Ich hab mittlerweile meins mit einem Voltcraft Energy Monitor 4000 abgleichen können und bin zu dem Schluss gekommen das es richtig misst.
Ich bin jetzt komplett durch und werd mich heute Abend dran setzen.
 
Das Teil läuft bei mir immer noch, auch wenn eher selten. Dürfte eins meiner lautesten NTs sein.

Die Eff ist allerdings enttäuschend, im Lastbereich über 200W lag es damals hinter einem 80Plus von Scythe.
 
Zurück