Blog Kompanie Steinhauer - Kurzgeschichte

michelthemaster

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Kompanie Steinhauer


[FONT=&quot]Teil 1: Erster Angriff[/FONT][FONT=&quot]

Kugeln zischten an mir vorbei. Glasssplitter bahnten sich ihren Weg in meine rechte Schulterseite. Eine weitere Kugel steckte bereits in meinem rechten Oberschenkel. "Niemals werd ich mich ergeben, niemals"! Rief ich und versuchte angespannt die Schmerzen zu unterdrücken. Im richtigen Augenblick schoß ich hoch und feuerte eine Salve nach der anderen aus meiner Luger. Zu lange nun schon mussten wir auf Verstärkung warten. Die Amerikaner hatten es trotz hoher Verluste irgendwie geschafft bis in die Ortschaft vorzurücken. Ein Amerikaner nach dem anderen viel der verherrenden Feuerkraft meiner Luger zum Opfer, bis auf einmal nur noch ein Klickgeräusch zu vernehmen war. Nun war mir auch für diese Waffe die Munition ausgegangen. Stattdesesen zückte ich meine MP40 und hielt drauf. Schoß, lud nach. Eine Salve nach der anderen. Nachdem der letze Mg42 Feuerstoß die Ortschaft für heute ein letztes Mal erbeben ließ, wurde es ruhig. Für heute hatten wir es geschafft, die Amerikaner zogen sich zurück. Doch unsere Kompanie war schwer angeschlagen. Schon seit einigen Tagen mussten wir hier dem Angriff der Amerikaner standhalten, welche uns zahlenmäßig weit überlegen waren. Mit zittrigen Händen nahm ich das leere Magazin aus der MP40, nahm aus meiner Tasche ein Neues und lud nach. Der ganze Dachboden war mit Patronenhülsen bedeckt, Blut klebte an den Wänden. Es war schrecklich. Einige meiner Kameraden hatten es heute nicht mehr geschafft. Wir verließen das Haus und verschanzten uns in der Kirche der Ortschaft.


[/FONT] [FONT=&quot]Teil 2: Die Lungert Kompanie[/FONT][FONT=&quot]

"Die ersten Häuserblocks standen schon unter amerikanischer Flagge, heute morgen erlitten wir schwere Verluste, benötigen Verstärkung, wiederhole, benötigen dringen Verstärkung. Ortschaft ist nicht mehr zu halten!" Sprach unser verstörter Funker. "Gegen Abend sind wir da, haltet aus Kameraden, wir".. Dann traf eine Kugel das Gerät, durchschlug es und tötete unseren Funker Klaus. Wir hatten eh nicht damit gerechnet das er lange in unserer Kompanie bleiben wird. Der letzte Funker kam durch eine Artelleriegranate um, dass sah schrecklich aus. Ihm wurden beide Arme und ein Bein abgerissen. Wir riefen ihm noch zu "Artellerie" aber es war zu spät. Jetzt waren wir nur noch 15 Mann, die Hälfte unserer Kameraden sind schon im Kampf gefallen. Doch ich spüre kein Kummer, kein Schmerz, nur die ständige Angst, dass die ersten Tanks anrollen würden. Nichts besorgte mich mehr, denn wir hatten keine einzige Panzerabwehrwaffe zu Hand. Nur ein altes Pack38, welche jedoch durch eine Granate seit gestern unbrauchbar wurde. Ich schlief nicht die Nacht, ich war hellwach. Hörte den Donner am Horizont, die Artellerie. Wir waren nicht die Einzigen da draußen, die eingekeßelt waren. Den Vorort von Vaulte sollte die Lungert Kompanie bewachen. Vermutlich sind sie mittlerweile alle tot. Vor drei Tagen hatten wir das letzte Mal Funkkontakt mit Ihnen. Aber vielleicht wurde auch nur ihr Funkgerät zerstört, wie es bei uns der Fall war. Wir wissen es nicht. Aber es ist uns eigentlich auch egal. Wir sind froh, dass wir eine Nacht Ruhe haben. Aber schlafen kann ich trotzdem nicht...

Als die ersten Sonnenstrahlen raus kamen, bemerkte ich etwas. Es könnte ein Angriff der Amerikaner sein. "Kameraden, horcht"! Rief ich. Es waren Schritte. Besorgt griffen wir zu den Waffen und gingen langsam in Position. Wir übernachteten in einer zerbombten Kirche, die noch genug Schutz vor der Kälte bot. Ich drückte meinen Körper gegen die kalte, feuchte Wand der Kirche, überall roch es nach Leichen. Armin, unser Kompanieführer machte mit einem Zeichen klar, wir sollen hinter der Wand ausharren. Langsam luckte er durch das kleine Fenster der Kirche. "Schnell Kameraden, sie brauchen unsere Hilfe", rief er ersetzt und öffnete die große, schwere Kirchentür. "Es sind die Leute aus der Lungert Kompanie", sprach er und rannte hinaus, wir ihm folgend. Was wir dort antraffen, vor der Kirche, war mehr tot wie lebendig. Auf dem Vorhof der Kirche lagen drei Gestalten. Den ganzen Körper bedeckt mit Verbänden und Blut wohin man nur sah. "Es waren zu viele, wir... wir müssen Bericht erstatten"! Sagte einer der Männer. "Ihr macht erst mal garnichts, kommt Kameraden... Ihr braucht dringend Behandlung. Kurze Zeit später, als wir die drei in Kirche geschafft haben, gab es ein wildes Durcheinander. "Wie viele sind es?" "Hatten sie Tanks?" "Wo ist der Rest von eurer Kompanie?" Während Fritz, unser Sanitäter sie behandelte. "Tanks, ja... zwei Shermans... wir konnten sie nicht stoppen..." Sagte einer der drei. "äh... der Rest... tot... Toooot. Sind sind alle tot. Mausetot..." Sagte ein anderer, blutspuckend "Beruhigt euch, hier seit ihr vorübergehend in Sicherheit", entgegnete Armin, unser Kompanieführer. "Doch sie werden im Laufe des heutigen Tages wieder kommen. Während er weiter sprach wanderte sein Blick auf einen der Soldaten, welche an der Wand lagen. "Soldat, ich weiß nicht wie ich es sagen soll" Sagte Armin zögerlich. "Was,... was ist los?" Entgegnete der Soldat. "Fritz, tu was du tun musst", rief Armin und fuhr vort:"Alles wird gut, Kamerad, vertrau mir". "Was ist los? Was ist los?" Schrie er. Wir saßen alle drumherum und waren froh nicht in seiner Haut stecken zu müssen. Mehrere Granatensplitter hatten sich in sein Bein gebohrt, es war schon ganz blau angelaufen. "Was ist mit mir, was will der Typ?" Schrie er panisch. "Alles wird gut", sagte Fritz. Wir sollten es nicht sehen, also legte man ihn auf den Altar. Wär nicht das erste Mal gewesen das ich sowas mitansehen muss. "Die Knochensäge, Peter" Sprach Fritz, "Vertrau mir Kamerad, vertrau mir". Sagte er ein letztes Mal. Er schrie panisch, "Was soll das, neinn, neinnnnn"! Das Bein warfen wir zum Fenster hinaus, es stank schon so genug nach Leichen. Seit der Zeit hat er kein einziges Wort mehr geredet. Er liegt nur noch still da und atmet, dass ist alles. Seine Zeit wird kommen. Wie bei jedem hier. Irgendwann ist jeder hier dran, man hofft nur jeden Tag dass es einen nicht trifft.


[/FONT] [FONT=&quot]Teil3: Erbitterter Widerstand[/FONT][FONT=&quot]

Schon seit Sechs Uhr morgens machten die Amerikaner uns das Leben zur Hölle. Wir verteidigten die Ortschaft hinter Sandsäcken sitzend, welche an der Spitze des Ortes aufgestappelt wurden. Noch mussten wir keinen großen Gegenangriff befürchten, doch überall schlugen Artelleriegranaten ein. Man gewöhnte sich an den Lärm, mit der Zeit. Auf meinem linken Ohr war ich schon so gut wie taub, ich konnte von Glück reden das es mich damals nicht schlimmer erwischt hat. Paul Schaute nocheinmal nach der Mg42. "200 Schuß haben wir noch, dass reicht im Leben nie", sagte er angsterfüllt. "Verstärkung wird kommen, wir müssen nur lange genug aushalten", entgegnete ich ihm. "Wollen wir hoffen, sonst sind wir alle tot, wenn das hier vorbei ist"! Armin nahm einen Schluck aus seiner Feldflasche und sprach "Egal mit was sie kommen, wir werden sie mit doppelter Härte zurückschlagen. Niemand wird aufhören zu feuern. Kurze, gezielte Feuerstöße!" "Verstanden, Herr Ober-Feldwebel" Scherzte Paul. "Wir haben noch drei Stielhandgranaten, hab ich im Schlamm gefunden... Sind alle noch scharf" Lallte einer unserer Kameraden von Richtung Kirche kommend, welche sich mitten im Dorf befand.. Gegen Sieben Uhr morgens schlugen die nächsten Granaten bei uns ein, doch bis auf ein paar Splitter waren alle in Ordnung. Die Kugel die sich gestern in mein Bein gebohrt hatte, schmerzte höllisch. Ich hatte es Fritz noch nicht gesagt, ich hatte Angst. Wollte mein Bein behalten. Also versuchte ich den Schmerz weiterhin zu unterdrücken. Aus einem alten Radio kam französischer Volksmusik. Ich mochte die Franzosen nie. "Sie kommen, Sie kommmmen!" Schrie Degard, unser Aufklärer welche die Gegend rund um die Ortschaft mit den Fernglas untersuchte. "Ich will Diziplin, starken Willen und Genauigkeit sehen", schallte es aus Armins Ecke. Die Sandsäcke waren wie ein Halbbogen aufgebaut, dies sollte maximale Feuerkraft gewährleisten. "He Kalinski, wenn wir das hier nicht überleben, du warst ein guter Kamerad", sprach Paul, der die Mg42 bereit machte. "Es kann alles nur besser werden, wir werden leben Paul, leben"! Entgegnete ich ihm. Es gab nur noch eine Brücke die in diesen Ort führt, von da würden sie kommen. Am Horizont sah man Vaults Vorort. "Bereit machen, laden und entsichern", schrie Armin. Meine Waffe war immer entsichert. Wenn ich schlief hielt ich sie immer in meiner rechten Hand. Aus der Ferne hörte man schon ängstliche, Amerikaner. Wir verstanden nicht was sie sagten, keiner von uns konnte englisch. Sie kommen über die Brücke. "Ahhhh, verreckt, verreckt"! Schrie Paul und ließ die Mg42 aufheulen. Die Amerikaner, die nicht durch Pauls Mg auf der Stelle zerfetzt wurden, gingen auf der anderen Seite der Brücke in Deckung. "Wie viele sind es, Degard?" Fragte ihn Armin. "Etwa 50, könnten auch 100 sein... Ich kann es nicht genau erkennen"! "Einhundert? Ich will nicht sterben, nicht so, nicht heute." Einer unserer Kameraden verlor den Verstand. "Sollen sie kommen, ich werd mich um sie kümmern", schrie er und rannte in irgendeine Richtung. "Soldat, hiergeblieben! Das ist Befehlsverweigerung, Weber!" Doch er war schon weg, ehe es Armin richtig fassen konnte. Und wieder drückte Paul auf den Abzug, laut schallte es hinter den Sandsäcken heraus. "Drei Amis weniger, Chef", lachte er mit einem nicht minder verückten Anteil in solchem. Sie waren nur noch wenige Hundert Meter von uns entfernt. "Achtung, Feuer frei"! Schrie Armin. Wir eröffneten das Feuer. Die Schüße der K98 und meiner Mp40, begleitet von den Feuerstößen unserer Mg42, so ging es eine Zeit lang.. Wir nagelten die Amerikaner auf der anderen Seite der Brücke fest, unserem Feuer aus der Mg42 hatten sie nichts entgegenzusetzen. Es war jetzt halb Neun, der Lauf der Mg42 glühte, wir legten das letzte Magazin an. "50 Schuß haben wir noch, Boss", meinte Paul verunsichert. "Aber damit leg ich euch noch den halben Haufen dahinten um, versprochen", lachte er verückt. "Granate, in Deckung", einer unserer Kameraden. Mit einem lauten Knall sprengte es ihn in lauter kleine Stücke, er war nicht schnell genug gewesen.

Es ist jetzt Neun Uhr, für die Mg42 haben wir keine Munition mehr und Paul hat es erwischt. Die Amerikaner sind schon auf der Mitte der Brücke, welche ich damals auf etwa Fünfhundertmeter Länge schätzte.


[/FONT] Teil 4: Häuserkampf

"Hast du noch Munition für die K98?" Schrie einer meiner Kameraden, ich gab ihm mein vorletztes Magazin. Nachdem wir keine Mg42 mehr hatten, sah es schlecht aus für uns. Noch gelang es uns, Sie auf Dizstanz zu halten. Da erkannte ich ein Blitzen auf der anderen Seite der Brücke. "He Degard, schau mal was da ist, ich hab da was gesehen!" Sagte ich mit panischer Stimme. Er nahm das Fernglas und luckte vorsichtig hinter den Sandsäcken hervor. "Mein Gott, sie haben Shermans!" Er wischte einmal mit seinem Ärmel über das Fernglas, es war voll gespritzt mit Blut und sah noch ein weiteres mal hinnein:" Er zielt, der Lauf hat sich gedreht!!! Weg hier"! Schrie er. "Männer, gegen diese Übermacht haben wir nur eine Chance im Häuserkampf, wo uns der Panzer nicht erfassen kann", sprach Armin. Wir verließen die Sandsackbarrieren. Ein lauter Knall, der Panzer hatte seine erste Granate auf uns verschoßen. Es wirbelte die Sandsäcke meterhoch, gefolgt von dem Rattern des auf dem Panzer angebrachten Mgs. Unter den Sandsäcken begrub er Dieter und Herman. Wir blickten nicht zurück, sondern gaben während unserem Lauf Speerfeuer ab. Wir rannten in die Mitte des Dorfes. Dort hielten wir an, und hörten auf das was Armin uns zu sagen hatte: "Kameraden, wir müssen uns verteilen. Lasst euch nicht entdecken. Schaltet einen nach dem anderen aus."

Ich und zwei meiner Kameraden rannten in die Kirche, der Rest der Kompanie versteckte sich in den Ruinen des Ortes. "Was machen wir mit den Verwundeten?" Fragte ich Erik, der mit mir kam. "Wir müssen Sie irgendwie in Sicherheit schaffen, wenn die Amis sie finden... Ich will gar nicht daran denken!" Schrie er während dem Laufen. Ich öffnete langsam die schwere Kirchentür. Die drei Verwundeten der Lunger Kompanie sahen uns besorgt an. Der Eine, dessen Bein wir abtrennen mussten, war schon ganz blau angelaufen. Er versuchte etwas zu sagen, doch brachte er es nicht über die Lippen. Die anderen Beiden waren wieder mobil. "Wohin sollen wir Kameraden?" Sprach der Eine aufgeregt. "Wir verstecken uns in der großen, roten Scheune, nicht weit von hier. Da der Soldat ohne Bein nicht gehen konnte, nahm ich ihn auf meine Schulter. So schnell wir konnten liefen wir zur Scheune. Der Gestank toter Tiere verpestete die Luft. Vor dem Eingang zur Scheune musste man über eine tote Stute gehen, um hinein zu kommen. Die Scheune an für sich war aber nicht sehr mitgenommen, außer eine Artellerie-Granate, welche ins Dach eingeschlagen ist, ist Sie nahezu unversehrt. "Ganz nach oben Jungs, da haben Wir die beste Sicht" Sprach einer der Lungert Kompanie. Die Türen der Scheune verbarrikadierten wir mit mehreren Heuballen. Einer nach dem anderen ging die Leiter zur obersten Etage hoch. Ich ging als letzes. Ich wollte gerade den Fuß auf die erste Stufe der Leiter setzen, da rief Erik von oben herab "He Kalinski, was machs du da? Der Typ ist schon lange tot! Lass ihn unten liegen!" Erschrocken streifte ich die Gestalt auf meinem Rücken ab, er fiel hinunter ins Stroh.

---------- Fortsetzung folgt -------------



PS: Über Lob, Kritik und Wünsche würde ich mich sehr freuen, und übrigens, bitte beachtet das das hier eine Kurzgeschichte ist, daher nicht auf alles punktgenau eingegangen wird. MFG Michel:daumen:
 
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