Jetzt ernsthaft. Wenn jeder die dicken Leitungen hat und auch nutzt, muss die ganze Infrastruktur derartig erweitert
werden, dass das mit den heutigen Flatrate-Monatsbeträgen nicht möglich ist. So einfach ist das.
Und das ganze neumodische Teufelszeug wie eben Streaming, Clouding, die verantwortungslosen Patch-Ersteller und
auch dein geliebtes Steam machen eine Beschränkung erst notwendig.
Alternativ, und das meine ich ernst, könnte man die Anbieter mit zur Finanzierung heranziehen. (Wenn Steam für
den verursachten Traffic zahlen müsste und die Kosten natürlich auf die Online-Käufer umlegen würde, würde
der eine oder andere doch wieder vernünftig werden und seine Spiele im Laden kaufen.)
Dann sollen sie die Preise raufsetzen, ganz einfach. Ich will eine "echte Flat", ohne Drosselung, egal wie viel ich ziehe. Wenn das zum derzeitigen Preis nicht kostendeckend sein soll für die Telekom (zahle für ein etwas dickeres VDSL50 Paket mit Entertain und ein paar HD-Fernsehoptionen und Liga fast 100€ im Monat), dann sollen sie den Preis ruhig noch etwas raufsetzen, mir wäre es das wert. Problem ist da eher die Dumpingmentalität vieler Kunden, die dann direkt zu Klitschen wie 1&1 abspringen würden. Wobei man schon die Frage stellen kann, warum ausserhalb von DE nicht so ein Terz um den ach so teuren Ausbau gemacht wird, und einfach mal Steuergeld in die Hand genommen wird notfalls .... wie gesagt: In einer guten Mischkalkulation dürften die wirklich aktiven Poweruser kein grosses Problem darstellen, zumal die durchschnittliche Nutzung eh jedes Jahr ansteigt, und man investieren muss. Wenn die Telekom was anderes behauptet lügt sie oder ist unfähig, mir als Kunden das Angebot zusammenschneiden ist da jedenfalls das Allerletzte.
Und zum Stichwort "neumodisches Teufelszeugs" - das soll ja wohl ein Witz sein? Das sind einfach Anwendungen, die durch den steigenden technischen Stand einfach erst seit wenigen Jahren möglich sind, gerade du als User in einem Hardwareforum solltest da eigentlich ein wenig aufgeschlossener sein. Ich mag auch nicht alles (Soziale Netzwerke finde ich zum Beispiel zum Kotzen), trotzdem spreche ich niemandem - auf eigenes Risiko - die Nutzung dieses Schunds ab, wenns den Leuten gefällt: Bitte, ist ein Internetgeschäftsmodell wie viele andere auch ...
[Der letzte Satz war nur für dich, lieber Obi]
Wäre ich auch so drauf gekommen, keine Sorge.
Zumindest kann ich jetzt nachvollziehen, warum du Steam nix abgewinnen kannst ... das wirkliche "Aha-Erlebnis" bei der Nutzung stellt sich erst ein, wenn man dank 50er Leitung - oder schneller - ein beliebiges Spiel in unter 'ner halben Stunde fertig auf der Platte hat und mit aktuellstem Patch loszocken kann ... spätestens ab da will man's nicht mehr missen.
Und weisste was? Ich werd dieses Jahr vorraussichtlich sogar noch 'ne Schippe drauflegen können: Laut unserem Kundenberater besteht 'ne ganz gute Chance, dass dieses Jahr in unser Städle FTTH Einzug halten wird, sprich: 200 MBit Down und 100 MBit Upstream, eventuell muss ich wegen der bekackten Drosselung dann 'nen teureren Individualvertrag abschliessen, mit mehr Inklusivtraffic ... mir dann auch Recht, da ein normaler FTTH-Anschluss nur 15€ mehr kosten würde klingts eh geschenkt.
Klar, ich verkaufe mein Haus und ziehe aus der Stadt aufs Dorf raus, die ringsum haben nämlich zum Teil
schon Mega-Leitungen.
OK, dann ebend die angesprochene Alternative und den Arsch hochkriegen. Die Telekom ist nicht die Wohlfahrt, so weit kann ich deren Gebahren noch nachvollziehen - kp, wie eure Wohnsituation vor Ort so ist, aber es gibt halt Regionen, da lohnt sich der Ausbau schlicht nicht. In so einem Fall muss man selber aktiv werden. Unser Städle hat vor 3 Jahren eine Bürgerinitiative im Gemeinderat durchgedrückt, welcher die Steuerüberschüsse zu einem Kredit gebündelt hat, mit dem der Telekom Geld auf den Tresen gehauen wurde für ein Fibre-Net, und du wärst überrascht, wie schnell das Ganze dann nach dem Papierkram von denen umgesetzt wurde ...
Schmackhaft gemacht wurde es unserem CDU-Bürgermeister mit einer Vielzahl Argumente, u.a. dass in den nächsten 20 Jahren Grundstücke mit mieser Internetanbindung massiv an Wert verlieren werden, und es feindlich für Gewerbe und Industrie sein wird ohne vernünftiges Internet vor Ort auskommen zu müssen (dass wir ihn ab und zu durch eine Wahl im Amt bestätigen spielte da auch mit ne Rolle) .... wie gesagt: Was machen, auf die Telekom zu warten ist 'ne Scheissidee.
Alles richtig, aber das alles ändert nichts an meiner Aussage: ließe sich mit Netzausbau Geld verdienen, würde es ausgebaut werden.
Nope.
Investitionen in Infrastruktur werfen mittelfristig bestenfalls minimalste Gewinne ab, wenn überhaupt, und das ist für einen Konzern wie die Telekom nicht rentabel. Guck mal rüber in die USA, da herrscht Kapitalismus im Endstadium, entsprechend sieht die Infrastruktur dort aus. Privatisierung zieht stromlinienförmiges Optimieren hin auf Finanzeffizienz und nur notwendigste Investition nach sich, da diese die Quartalsgewinne schmälern.
Gerade in ländlichen Regionen bei uns lohnt sich das Strasse aufreissen (nicht überall sind Leerrohre gegeben) und Leitung neu verlegen für ein paar <50€/Monat-Verträge nicht wirklich. Deinen Schmalband-DSL-Anschluss wirst du ja so doer so behalten (müssen), an dir verdienen sie folglich schon, die Investion in die paar Euro mehr im Monat rechnet sich schlicht nicht.