Das wäre definitiv eine Fusion gewesen, ja. AMD hat ATI zwar ausgerechnet auf dem Höhepunkt deren Erfolges zu einem besonders hohen Preis übernommen, aber Nvidia war damals noch mehr Wert und eine feindliche Übernahme somit gar nicht finanzierbar; außerdem wollte Huang ja unbedingt Chef des resultierenden Konzerns werden – da hätte er bestimmt nicht seine Aktien an diesen abgegeben.
Daher auch meine Vermutung, dass es bei einem Zusammenschluss mit Traumpartner nicht das enorme Loch in der CPU-Entwicklung gegeben hätte, sondern mehr Manpower für Bugfixing bei Phenom 1, genug Budget um die Fertigung für Phenom II auf Vordermann zu bringen sowie um die Bulldozer-Entwicklung mit vollem Tempo am Laufen zu halten. Zambezi wäre dann zwar immer noch eine Fehlkonstruktion gewesen, aber vielleicht ein Jahr früher am Markt gewesen, weiterhin aus eigenen Fabs bekommen und vor allem binnen 18 Monaten von Komodo abgelöst worden, wo er gegen Ivy Bridge zumindest eine Erwähnung wert gewesen wäre.
Aber hätte Fahrradkette: AMD hat lieber den Ex-Traumpartner vor den Kopf gestoßen, sämtliche Kronjuwelen in einen eher Intel-nahen zweibesten GPU-Entwickler gesteckt und wir können uns glücklich schätzen, dass sie das überlebt haben. Man stelle sich mal vor, Apple wäre in diesem Zeitraum nicht auf x86 gewechselt, sondern direkt auf konkurrenzstarke Eigenentwicklungen umgestiegen und Intel hätte es sich, mitten in den "Alien Tech"-Glanzjahren nicht leisten können, die Desktop-Performance dahinsiechen zu lassen und das Geld in diversen Experimenten zu verschleudern, sondern wäre stattdessen gezwungen worden, die Core-i-Performance so schnell wie möglich anzuziehen. Dann hätten wir heute vermutlich nur noch je einen Hersteller von Gaming-CPUs und -GPUs.