Inflationäre Spritpreise in einer (fast) deflationären Wirtschaftssituation

Pokerclock

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Inflationäre Spritpreise in einer (fast) deflationären Wirtschaftssituation

Gestern durfte ich wieder mal einen neuen Rekord der Spritpreise (für dieses Jahr) feststellen. 1,40 € der Liter Super, Diesel hingegen auf fast angenehmen 1,11 €. Eine Preissteigerung von fast 40 % in Vergleich zu Anfang des Jahres und das noch nicht mal nach einem halben Jahr.

Irgendwie schon eigenartig. Wenn man über aggregierte Angebote und Nachfrage redet, bekommt man fast eine Angst einflößende Deflationsbefürchtung entgegen geworfen. Der Vielfahrer kann darüber nur lachen.

Stellt sich die Frage, ob unsere Wirtschaft in Zukunft bald zweigleisig fährt und somit fast unkontrollierbar wird. Auf der einen Seite stark steigende Energiepreise, die einen großen Teil des Verbraucherkonsums darstellen und auf der anderen Seite stark fallende Preise, die zunächst schädlich für Unternehmen sind und nachfolgend schädlich für Arbeitnehmer sein werden, weil vermehrt Kosten, sprich Arbeitskräfte eingespart werden müssen.

kann dieses Tandem von steigenden Energiepreisen und sonst auf anderen Märkten fallenden Preisen zum Niedergang unserer Wirtschaft führen?
 
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Irgendwie schon eigenartig. Wenn man über aggregierte Angebote und Nachfrage redet, bekommt man fast eine Angst einflößende Deflationsbefürchtung entgegen geworfen. Der Vielfahrer kann darüber nur lachen.

Starte eine PCGHX-Petition an die OPEC... sie sollen bitte einfach mehr Öl fördern.
Dann fällt auch der Preis in sehr angenehme Bereiche ;)
 
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@Pockerclock recht hast du.
 
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Starte eine PCGHX-Petition an die OPEC... sie sollen bitte einfach mehr Öl fördern.
Dann fällt auch der Preis in sehr angenehme Bereiche ;)

Ich weiß, dass eine Angebotsverknappung momentan für die steigenden Preise verantwortlich ist. Wird übrigens die gleiche Situation sein in rund 40-50 Jahren, mit dem Unterschied, dass der Hahn noch so weit aufgedreht werden kann, nur wird dann nix mehr raus kommen.

PS

Das soll übrigens kein Thread werden, in dem sich jeder über die Spritpreise beschweren kann. Die Frage ist, ob eine solche Zweigleisige Situation zu Konsequenzen führen wird.
 
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kann dieses Tandem von steigenden Energiepreisen und sonst auf anderen Märkten fallenden Preisen zum Niedergang unserer Wirtschaft führen?

Jein.
Was kurzfristig zu einem Niedergang eines nennenswerten Teils unserer Wirtschaft führen wird, sind die sinkenden Preise (genauer: sinkende Kaufkraft) im Zuge der Kreditkrise. Die Banken haben mitlerweile ihr Kreditsystem deutlich an die realen Bedingungen angepasst, was viele Unternehmen, die sich an den alten Luftschlössern orientiert haben, in Existenznöte bringt. (IHK&Co sind ja schon öffentlich am rumjammern, dass die Unternehmen "Kredite nicht mehr so leicht bewilligt bekommen, wie früher"... - Applaus für diese Erkenntniss)
Hohe Energiepreise werden diesen Zustand verschärfen und beschleunigen, aber nicht den Teil der Wirtschaft betreffen, der sich schon früher mal Gedanken darüber gemacht hat, was auf Dauer funktionieren kann - und was nicht.
Da dieser Teil wohl nicht sooo groß ist und die massiven sozialen Folgen dieser Entwicklung auch unvorhersehbare (bescheuerte? sinnvolle? idealistische?) politische Folgen haben werden, bleibt abzuwarten, wie die verbleibende/neu entstehende Wirtschaft am Ende dieses Prozesses aussehen wird - aber sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr die gleiche sein, die wir vor zwei Jahren als "unsere" bezeichnet haben. Es wird aber auch nicht alles aus dieser Zeit verschwunden sein.

Noch nicht.
Der zweite Teil der Schiene, nämlich die steigenden Ölpreise, wird mittelfristig 99% unser heutigen Wirtschaft vernichten, da sie schlichtweg auf extrem billige und insbesondere auch mobile Energie angewiesen ist und auf der bescheuerten Annahme basiert, dass diese -ebenso wie andere Rohstoffe und Wachstum allgemein- unendlich vorhanden -möglich- ist.
Der natürliche Materialismus nimmt aber keine Rücksicht auf Dummheit - was nicht da ist, ist nicht da. Die aktuelle künstliche Verknappung durch leicht gedrosselte Förderung ist eher unbedeutend. Wenn die Preise für Treibstoff, in Folge der zunehmenden Ausbeutung leicht zugänglicher Lagerstätten, das ~5-15fache des heutigen Niveaus erreicht haben (was imho in 10 bis spätestens 30 Jahren der Fall sein wird, unter Betrachtung der Ölpreisentwicklung der 90er), dann wird eine hochglobalisierte, hochenergetische Wirtschaft, wie sie heute existiert, unmöglich werden und vollständig in sich zusammenbrechen.

Spannend ist die Frage, ob politische Bestrebungen (oder gar die Einsicht der Menschen :):D:lol::crazy: [/scherz]) bis dahin ein alternatives System aufgebaut haben, dass zumindest den Status Quo aufrecht erhalten kann, bzw. wenn nicht (wovon ich ausgehe), wie die Menschheit (insbesondere auch in der sogenannten zweiten Welt) auf den Wegfall dessen reagiert, was für ~die letzten ein-zwei Jahrhunderte (je nach Staat) das Grundgerüst für unsere Gesellschaftsstruktur gebildet hat.
 
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Starte eine PCGHX-Petition an die OPEC... sie sollen bitte einfach mehr Öl fördern.
Dann fällt auch der Preis in sehr angenehme Bereiche ;)

Fuer einen sehr kurzen Zeitraum vielleicht, ja. Danach duerften sich aber nicht nur die Benzinpreise (so es noch welches geben wird) multiplizieren ...

Klick!
 
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Fullquote entfernt

Ich gebe ruyven recht. Und ich denke wir müüsen schnell handeln um die Krise abzuwenden. Im November (oder früher?) war der Euro noch mehr wert als Pfund Sterling.:( Ich hoffe es geht demnächst wieder aufwärts:daumen:

MfG
Axel
 
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Und ich denke wir müüsen schnell handeln um die Krise abzuwenden.
Abwenden ist da wirklich ein schönes Wort;). Ich empfehle "Quarks und Co - Wohin verschwindet unser Geld?" Die Krise ist schon längst da, abwenden wird jetzt nicht mehr sehr erfolgreich, Schadensbegrenzung ist angesagt. Allerdings zu Lasten des Staatshaushalts, der inzwischen mit 1,6 Billionen € im Minus steckt.
 
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Da gibt es keinen Schaden zu begrenzen. Höchstens zu verlagern.
Es gab schlichtweg mehr Geld, als unter Stabilitätsgesichtspunken akzeptabel wäre bzw. durch reale Werte reprensentiet wurde. Dieser Schaden wird jetzt durch den Markt angeglichen. Das der Staat hirnlos Geld zum Fenster rausschmeißt, dämft die Entwicklung nur ein bißchen - da wird, zu Lasten künftiger Jahre&Generation- wie auf den hochbrisanten Vor-Krise-Zustand zugesteuert, nur dass es diesmal eben nicht die Banken sind, die Geld verschenken.
 
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Richtig fett werden die Banken werden!

Nun fragt sich sicherlich so mancher wie ich darauf komme. Nun Geld gibt es i.M. bei der EZB prakt. umsonst - Leitzins 1% im €-Land. So und schaut Euch mal an was mit dem Zins für Verbraucher und Fimen passiert, er steigt und steigt, von wegen Risiko und so ;).

Die Banken die nicht völlig am Arsch auf Grund der aktuellen Krise sind werden satte Gewinne machen, die sich herrlich in den Bilanzen verstecken werden lassen, damit man noch länger Geld zum "Nulltarif" einkaufen kann und zu "Wucherzinsen" weiter geben kann.
 
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Warum die Spritpreise steigen? Ganz einfach: Wir bezahlen sie. Solange wir genügend Sprit kaufen,wären die Firmen ja schön blöd den Sprit billiger zu verkaufen.
 
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Warum die Spritpreise steigen? Ganz einfach: Wir bezahlen sie. Solange wir genügend Sprit kaufen,wären die Firmen ja schön blöd den Sprit billiger zu verkaufen.
Der Güterverkehr(LKW/Schiff/Bahn), Busverkehr und die hunderttausenden Pendler benötigen aber täglich Benzin und Diesel. Da kann keiner mal eben aus Protest sagen dass er nicht tankt.
 
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Der Güterverkehr(LKW/Schiff/Bahn), Busverkehr und die hunderttausenden Pendler benötigen aber täglich Benzin und Diesel. Da kann keiner mal eben aus Protest sagen dass er nicht tankt.
Klar, es ist Kapitalismus diese Abhängigkeit auszunutzen. Was die Energiekonzeren (Gas, Öl, Strom) mit uns Treiben hat nichts mehr mit einem fairen, ausgeglichen Geschäftsverhältnis zu tun.
 
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wer die Diskussion über Autogas, Ethanol & Co sucht, sollte mal hier gucken. Hier sollte es eigentlich um die größere wirtschaftliche Entwicklung gehen.
 
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Was hier leider nicht zum Tragen kommt, ist, wie kommt der Treibstoffpreis zustande!

Im Handel mit den Energiekonzernen, wird ohne sich schmutzig (körperliche Arbeit) zu machen, der Ölpreis mal eben um 100% teurer.

Dazu kommt die Steuerlast

Was hier durch den Deutschen Fiskus betrieben wird, ist schon als kriminell zu bezeichen. Wie kann es sein, das auf eine Steuer, eine zweite Steuer aufgesetzt wird!? Hier mal ein Beispiel dazu:

In den letzten 20 Jahren stieg die Mineralölsteuer um rund 36 Cent/ Liter. Also heute incl. der Ökosteuer 66 Cent/Liter. Die letzlich auf 19% erhöhte Mehrwertsteuer besteuert nicht nur den Preis der Ware, nein auch enthaltene Mineralölsteuer wird besteuert (also faktisch eine Besteuerung einer Steuer!!!)

Runde 70 Prozent des Treibstoffpreises werden von Steuern verursacht, bei einem Literpreis von 1,25 Euro also 85,5 Cent!!!

Rechnen wir mal mit einem täglichen Verbrauch von 10L/100Km(Durchschnitt) von 20 Millionen PKW, so kommen runde 17.000000 Euro täglich in des Fiskus Tasche!!! Klar wird jedem, das diese 17 Mill. täglich beim Einkauf fehlen...

Umgerechnet fehlen jedem autofahrenden Bürger 8,50 Euro täglich in der Tasche. Auf das Jahr gerechnet, also 3102, 50 Euro. Da kann einem langsam Angst und Bange werden, oder!?

Und das ist nur die Spitze des Eisberges, nicht eingerechnet sind die LKW mit einem Durchschnittsverbeauch von 25L/100km und Fahrleistungen von bis zu 12000km im Monat, die vielen ausländischen PKW und LKW, die Flugbenzinversteuereung. In der Dunkelziffer wird es wohl bei runden 25 Mill. Euro täglich sein! Naja, und dann noch die Steuer auf alle anderen Fossilen Brennstoffe wie Haushalt, Camping usw.

Ich Frage mich immer wo bleibt das Geld? Ach ja, die Milliarden an die Banken, ich vergaß...
 
AW: Inflationäre Spritpreise in einer (fast) deflationären Wirtschaftssituation

Flugbenzin wird nicht versteurt (das ist ja der Witz), deine Schätzungen der Fahrleistungen sind imho hoffnungslos übertrieben und wie du an deiner eigenen Rechnung sehen kannst, sind die Steigerungen beim Endkundenpreis der letzten Wochen in ihrer Größenordnung mit der Steigerung durch Steuern in den letzten Jahrzehnten vergleichbar - also wohl kaum durch diese verursacht.

[offtopic]In wie weit es sinnvoll ist, die Verschwendung wertvoller Ressourcen und die Zerstörung der Umwelt so hoch zu belasten, anstatt z.B. unerwünschte Dinge wie Arbeit weiter zu belasten, wäre ein anderes Thema. Angaben zu Ausgaben gibt es bei verschiedenen Behörden in unterschiedlicher Genauigkeit, ein Großteil deiner Frage dürfte mit diesem Absatz des Rechnungshofes zum Haushalt 2008 beantwortet werden:
Auf der Ausgabenseite ist der Bundeshaushalt nach wie
vor durch die Sozialausgaben und Zinslasten geprägt. Sie
machen im Jahre 2009 fast zwei Drittel des Haushalts-
volumens aus und beanspruchen – rechnerisch – sogar
knapp drei Viertel der Steuereinnahmen. ..., verharren die Sozialausgaben im
Bundeshaushalt auf hohem Niveau. Dies ist zum einen
auf die zunehmende Haushaltsfinanzierung der sozialen
Sicherungssysteme zurückzuführen, die zu einer Entlas-
tung der Lohnnebenkosten beitragen soll. Zum anderen
verursacht eine Reihe gesetzlicher Maßnahmen (u. a. im
Rentenbereich und bei der Familienförderung) Mehraus-
gaben im Bundeshaushalt.
[/offtopic]
 
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Ich halte die Ölpreise für deutlich zu niedrig. Die CO2 Belastung ist durch die Verbrennung enorm, desweiteren sind die weltweiten Bestände innerhalb eines Jahrhunderts komplett verbraucht.

Hohe Ölpreise sind die einzige Möglichkeit, mit der man die Leute zum spaaren bringt. Wohnungen in der Nähe der Arbeit, Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, etc.

In den nächsten Jahrzehnten wird es knappheitsbedingt extreme Preissteigerungen geben müssen. Es ist nur fair, wenn die jetzige Generation daran Teil hat. Das begünstigt die Forschung an alternativen Energiequellen bzw. der Fusionsenergie.
 
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