i4790k wird extrem heiß

Muttley

Schraubenverwechsler(in)
Hallo zusammen,

wir haben seit ca. sechs Wochen Probleme mit einer ca. acht Jahren alten i4790k CPU. Bis zu dem Zeitpunkt arbeitete der Prozessor sehr zuverlässig und verhielt sich unauffällig. Der Prozessor wurde nicht übertaktet. Aufmerksam wurden wir durch sporadische Systemabstürze (Bluescreens). Das Eventlog meldete schwerwiegende Systemfehler und Google förderte zutage, dass diese wahrscheinlich durch eine überhitzte CPU ausgelöst wurden. Ich habe dann die Temperaturen via Afterburner und Bios ausgelesen und erschreckend festgestellt, das diese auch schon bei mittlerer Auslastung auf 100° hochgehen. Die AiO ist es (leider) nicht. Testweise habe ich den Boxed Kühler von Intel eingebaut und bekomme die gleichen Temperaturen. Auffällig ist noch, das die Temperatursprünge extrem sind, bis zu 25° innerhalb von einer Sekunde. Das war vorher nicht so. Sechs Jahre wurde der Prozessor mit einer einfachen AiO von Corsair (ich glaube die H45i war es) gekühlt und selten gingen die Temperaturen über 70°.

Die aktuelle AiO (Enermax Liqmax III) habe ich derweil mal an ein Labornetzteil gehängt. Die Pumpe funktioniert, leises Surren, keine Luft in der Pumpe.

Kann es sein, dass nach soviel Jahren ein für damalige Verhältnisse hochgezüchteter Prozessor die Flügel steckt? Ich hätte damit kein Problem - acht Jahre zuverlässiger Dienst ist in meinen Augen völlig ok. Mich interessiert nur, ob es Infos oder Erfahrungen in dieser Richtung gibt.

Wir werden das System nun durch einen AMD Ryzen System ersetzen und den Intel in den wohlverdienten Ruhestand schicken :-)
 
wir haben seit ca. sechs Wochen Probleme mit einer ca. acht Jahren alten i4790k CPU. Bis zu dem Zeitpunkt arbeitete der Prozessor sehr zuverlässig
Ja, wenn Du ihn nie übertaktet hast und bei den Tests die WLP erneuert hast, kann so was auf das Alter hindeuten, wenn er grundlos so schnell zu heiß wird :(
Aber, bevor Du ihn ins Recycling gibst, hast Du es schon mal mit Undervolten probiert ... da schafft er vielleicht den einen oder andern Prozentpunkt weniger, wird nicht (so schnell) so heiß aber das ggf. noch 1-2 Jahre länger?
PS: Und warum jetzt Ryzen? Persönlich halte ich für Neueinsteiger da Intel vom P/L das derzeit günstigere System ... die tollen Ryzen sind eher was für AMD-Nutzer, die ihrem alten System jetzt noch mal einen ordentlichen Schub verpassen wollen!
 
Wärmeleitpaste innerhalb der CPU ist womöglich schuld daran, Intel hat seinerzeit die CPU nicht verlötet sondern nur schlechte Wärmeleitpaste zwischen dem Chip und dem Heatspreader geklatscht, die ist womöglich getrocknet.
Du könntest die CPU köpfen.
Und warum jetzt Ryzen? Persönlich halte ich für Neueinsteiger da Intel vom P/L das derzeit günstigere System ... die tollen Ryzen sind eher was für AMD-Nutzer, die ihrem alten System jetzt noch mal einen ordentlichen Schub verpassen wollen!
Ach bitte, jetzt kein pro Intel kontra AMD Gefasel ablassen, dies führt zu gar nichts :nene: ... Dazu gibt es genug Themen wo dies debattiert wurde, da siehst du kein Land wenn du das jetzt wirklich durchziehen willst. Aber sicher nicht hier!
 
PS: Und warum jetzt Ryzen? Persönlich halte ich für Neueinsteiger da Intel vom P/L das derzeit günstigere System ... die tollen Ryzen sind eher was für AMD-Nutzer, die ihrem alten System jetzt noch mal einen ordentlichen Schub verpassen wollen!
Hoppss' Märchenstunde. :lol:

Man kann mit beiden Firmen (AMD, Intel) starke Neusysteme bauen.
Unter einem Sechskerner würde ich nicht gehen.

Da sehen beide ziemlich gleich aus im Preis:
https://geizhals.de/?cat=cpuamdam4&xf=12099_Desktop+(Mainstream)~16686_Ryzen+5000~820_AM4 ,

https://geizhals.de/?cat=cpu1151&xf=12099_Desktop+(Mainstream)~25_6~820_1700 .

Die Intel-Boards für den Sockel 1700 sind generell teuer, aber die Preise werden sinken.
Außerdem gibt es Boards mit DDR4 und DDR5 Unterstützung, da muß man aufpassen.

Da sind die AMD-Boards etwas günstiger und haben nur DDR4.

Intel ist in den höheren Klassen etwas stärker in der CPU-Leistung, welche teilweise mit starker elektrischer Leistungserhöhung der CPUs erkauft wird.

Die genauen Daten werden die Experten gleich liefern.

Und laß Dir AMD nicht schlecht machen, nur weil einer mal danebengegriffen hat mit einem HP-Fertigkrüppel. ;)
 
Die Wärmeleitpaste unterm Heatspreader wird wohl am Ende sein. Lösen lässt sich das Problem nur, indem du die CPU köpfst und die WLP erneuerst bzw. gegen Flüssigmetall tauschst.
 
Das problem war abzusehen die wlp ist trocken und leitet die wärme nicht mehr zum heatspreader bzwe hat risse bekommen
Lösung ist die cpu zu köpfen und neue wlp Aufzutragen
Ob man die delid dinger noch bekommt unklar da intel ihre cpu wieder verlötet
Und caseking die die dinger verkaufte eingestellt hat.
Also gebr suchen oder jemanden suchen der das noch hat.
 
Bei AMD kriegt man für weniger Geld "mehr" Mainboard. Bei Intel gibt es dafür mehr "CPU" für weniger Geld. Am Ende liegt beides in etwa gleich auf und man kauft was einem besser "gefällt".

Sachen wie PCIe Gen5 sind für 99% der User zurzeit absolut uninteressant. Und ob man auf ein aktuelles s1700 DDR4 Board in der Zukunft noch einen ADL Nachfolger pappen möchte ist auch mal dahin gestellt. Wenn so ein Upgrade ansteht ist DDR5 dann deutlich vor DDR4...
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Ein Intel System hatten wir tatsächlich auf dem Schirm. Wenn man die Vorteile gegenüber einem AMD System wirklich abrufen will (PCIe5, DDR5), muss man beim Mainboard schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Das ist aber nicht der Hauptgrund. Wir haben bereits ein AMD System auf AM4 Basis (Ryzen 3800X). Sollte sich zukünftig eine Komponente (Board, Speicher, Prozessor) mal nicht benehmen, können wir einfach gegentauschen und den Fehler besser eingrenzen.

Wärmeleitpaste innerhalb der CPU ist womöglich schuld daran, Intel hat seinerzeit die CPU nicht verlötet sondern nur schlechte Wärmeleitpaste zwischen dem Chip und dem Heatspreader geklatscht, die ist womöglich getrocknet.
Du könntest die CPU köpfen.
Ich hatte mich seinerzeit bewusst für die beiden "Devils Canyons" i7-4790k und i5-4690k entschieden, da Intel ja mit einem verbesserten "Thermal Interface Material", warb, welches das Köpfen der CPU "Der Vergangenheit angehören" lassen sollte. Das "Köpfen" überlasse ich auch besser denen, die sich damit auskennen. Den 4690k haben wir vor zwei Jahren verkauft.

"Undervolten" wäre eine Idee und vielleicht etwas für die Zukunft. Augenblicklich habe ich leider wenig Zeit. Der Computer meiner Frau muss einfach funktionieren, sonst bin ich "meinen" Ryzen ratz fatz los ?
 
Das "Köpfen" überlasse ich auch besser denen, die sich damit auskennen.
Die Methode mit nur Schraubstock ist fast idiotensicher. So hab ich es jedenfalls gemacht.
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Die Methode mit nur Schraubstock ist fast idiotensicher. So hab ich es jedenfalls gemacht.
Danke für den Link. Ihr habt Recht - der Hinweis auf vertrocknete Wärmeleitpaste, verbessertes Thermal Interface Material hin oder her, klingt plausibel und würde die hohen Temperaturen erklären. Dummerweise habe ich es versäumt, bei dem Rechner eine Temperaturüberwachung zu installieren. Bestimmt hätte man einen schleichenden Prozess (stetiger Anstieg der Maximaltemperatur über die Monate) beobachten können.

Ich probiere das "Köpfen" einmal aus, sobald ich Zeit dafür finde. Was soll schon schief gehen - mehr als kaputt machen kann ich ihn ja nicht ;-)

Habt ihr einen Tipp, welche Wärmeleitpaste ich dafür verwenden könnte? Flüssigmetall wäre wahrscheinlich das Sinnvollste, aber das ist mir doch etwas zu heikel. In dem Video sieht es so aus, als ob der Header am Rand verklebt war. Ist das Kunststoffkleber aus der Heißklebepistole? Muss man das machen oder setzt man den Deckel einfach wieder drauf, ohne ihn zu verkleben?
 
Den Deckel am besten in Richtung des Pfeils runterschieben. Das ist übrigens mein 4790K.
IMG_20161029_154713.jpg


Was für ein Kleber das genau ist, weiß ich nicht, aber er hat beim Abkratzen ziemlich gebröselt. Klappt mit Fingernagel oder z.B. einer Kreditkarte ganz gut.
Manche kleben den Deckel wieder fest, andere tun es nicht und halten ihn nur durch die Sockelhalterung fest.
 
Der Videolink von @claster17 ist echt super und das werde ich auch mal mit dem 4790K meiner Freundin ausprobieren. Wenn man das langsam und gefühlvoll macht kann da ja gar nichts schief gehen, der Schraubstock ist ja schließlich träge und der schnellt nicht einfach weiter.

Und ja diese(r) (t)olle TIM, den/welche Intel so gekonnt umworben hat, könnte mit ziemlicher Sicherheit für solch hohe Temperaturen verantwortlich sein. Nach fast ner Dekade ist halt auch irgendwann sämtliche Flüssigkeit oder Weichmacher verdampft und es wird Zeit für eine frische Dosis. Da reicht sicher auch eine 0815-Standardpaste, wenn man den Deckel nicht festklebt, kommt man da eh immer wieder schnell dran :daumen:
 
Wenn du den Schraubstock nicht gleich voll zuknallst, kannst du beim Köpfen fast nichts kaputt machen. Ich habe das auch vor Jahren mit meinem 4790K gemacht und hatte damals schon über 10°C besser Temps mit Flüssigmetall.

Wenn du das wieder verkleben willst gibt es im Baumarkt einen der die Temperatur auch aushält.
 
Intel hat damals nur Paste genutzt und mit der Zeit und durch ständiges erhitzen und abkühlen trocknet die aus und wird hart und brüchig. Dadurch leidet die Wärmeleitfähigkeit.

Flüssigmetall brauchst du gar nicht drunter zu packen, neue Paste reicht meist auch.

Wenn du es doch machen willst lese weiter:
Ich hatte damals zum köpfen von meinem 7700k den DelidDieMate 2 (30€) genutzt.
Das schwarze Zeugs ist vermutlich Silikon. Zum wieder verkleben meines 7700k habe ich hochtemperatur Silikon von UHU, ebenfalls in schwarz, gekauft.
Wichtig ist es genau wie im Bild von claster17 eine Lücke zu lassen. Da unter dem IHS sich Luft befindet und diese sich beim erhitzen der CPU ausdehnt, muss diese entweichen können.
Zusammen mit Flüssigmetall von Thermal Grizzly hat mein 7700k so 10-30°C weniger auf der Anzeige.
Die lief so 4 Jahre ohne Probleme, bis ich sie verkauft hatte.

Da Flüssigmetall leitend ist, kann es wenn es zu den Kondensatoren läuft (auf dem Bild von claster17 zu sehen) einen Kurzschluss geben. Dann ist die CPU vermutlich direkt hinüber.
Um das zu verhindern, versiegelt man die Kondensatoren z.b. mit Nagellack.
 
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