HTPC basiert auf Atom 330 + ION

rocal

Schraubenverwechsler(in)
Hallo an Alle,
im folgenden werde ich versuchen einen möglichst guten Überblick über die Möglichkeiten von Intels Atom 330 und dem Chipset ION zur Verwendung als Wohnzimmer Server zu geben.
Zusammenbau eines HTPC
Diese Arbeit behandelt die Zusammenstellung eines HomeTheaterPC auf Basis von Intels Atom 330 Prozessors mit einem Nvidia Ion Board von Zotac.
Ziel ist es einen Wohnzimmerrechner mit genügend Leistung für Office- und Multimediaaufgaben zusammenzustellen und dabei möglichst stromsparend und kosten effizient zu sein.
Die Einkaufsliste:
-Zotac ION ITX A => ca. 150€
-LG Blue Ray-Laufwerk Slim => ca. 110€
-Mushkin RAM 1GB => ca. 23€
-Samsung F2 1,5TB => ca. 85€
-Gehäuse JCP MI 106 => ca. 40€
-Lüfter Silenx Ixtrema Pro 80 => ca. 13€
-Summe => 421€

Kann mit Versand noch was mehr werden, wem ein paar €uro egal sind, der sollte sich besser 2GB leisten.
 
Für Tests der einzel Komponenten bitte externe Ergebnisse bemühen.
Das Mainboard
Auf dem Zotac Ion ITX A Mainboard ist sowohl die GPU in Form eines Nvidia Geforce 9400 Chips als auch die CPU (Atom 330) integriert. Zotac bietet das Board in verschiedenen Ausführungen an, die gewählte Ausführung-A ist bietet (intern) 3 SATA Anschlüsse + Stromversorgung, n-Wlan, 2 DDR2 Plätze, 2 Lüfter Stecker, 4*USB, Extern: eSATA, 6*USB, Gbit Lan, HDMI, DVI, VGA, Sound (optisch, Klinke In-Out), Stromversorgung (kein PCI), Tastatur.
[FONT=&quot]Format micro ITX (17*17cm²)
[/FONT]Anhang anzeigen 174858Anhang anzeigen 174861
 
Das Gehäuse
Das Gehäuse von JCP ist für den ITX-Formfaktor ausgelegt und kann eine 3,5 Zoll Festplatte fassen. Außerdem ist ein 150W Netzteil verbaut, welches wir im Laufe des Gehäuseumbaus zu Gunsten einer zweiten 3,5“ Festplatte ausbauen werden. Auch ein 5,25 Zoll Laufwerk mit Formfaktor Slim findet im MI 106 Platz.
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Der Umbau
Um eine zweite Festplatte einbauen zu können muss Platz im Gehäuse geschaffen werden, deshalb werden wir etwas „aufräumen“. Da das Zotac Mainboard ein 90W Netzteil mit bringt, können wir auf das interne Netzteil verzichten und uns sowohl lärm als auch Platz sparen.
Um an die Leisten zur Verschraubung zu gelangen empfiehlt sich sowohl den Laufwerksschacht als auch die Festplattenhalterungen zu entfernen.

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Das interne Netzteil des Gehäuses sitzt von vorne gesehen rechts (siehe Foto) das heißt auf der „falschen Seite“ des Mainboards. Um das zu lösen entfernen wird das Netzteil und danach die Verschraubungen. Die Leisten sind mittels Punktschweißung befestigt und lassen sich mit einer Rohrzange und leichter(!) Gewalt lösen. Die Zange wird senkrecht auf die Leisten gesetzt so dass sich die Schweißungen mittels hebeln nach oben trennen lassen.

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Sobald die Leisten entfernt sind kann man auf der Rückseite die Öffnung für die Mainboardanschlüsse vergrößern, sodass sich das Mainboard verschieben lässt. Hierzu wird mit einer Eisen Säge der Steg (siehe Bild) und die linke obere Ecke entfernt. Die Schnittkanten werden abgefeilt um das Verletzungsrisiko zu mindern und das Erscheinungsbild zu verbessern.
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Im nächsten Schritt werden auf das umgedrehte Mainboard zwei der drei entfernten Leisten geschraubt und die späteren Kontaktflächen mit Alkohol (kein Schnaps sondern Reinigungsalkohol aus der Apotheke) gereinigt. Im Anschluss wird diese mit einem, für Metall geeigneten, Klebstoff bestrichen und in Position gebracht. Leichtes andrücken über die Trockenzeit sichert eine gute Verbindung zwischen Gehäuse und Mainboard.
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Nun muss der RAM auf das Mainboard und die Stecker müssen eingesteckt werden, da später nicht genügend Platz zur Verfügung steht. Die Beschriftung der Gehäusestecker zeigt dabei nach Außen (nächster Mainboardrand).
Bei diesem Schritt ist zu beachten, dass die Stromkabel für die SATA Geräte zu kurz sind. Ich habe sie kurzerhand mit einem anderen Kabel verlängert. Dazu möchte ich jedoch keine Anleitung geben, da ich hier nicht für Sicherheit dieser Maßnahme garantieren kann. Besser ist es einen längeren Stecker zu kaufen oder eine Verlängerung einzusetzen.
Jetzt muss das Gehäuse wieder zusammen gebaut werden, wobei es sich empfiehlt die Schraubverbindungen mit Unterlegscheiben aus Kunststoff zu lagern oder Silikon/Heisskleber als Dämpfung zu verwenden, so bleibt das Gehäuse von Schwingungen gedämpft und ist leiser. Mit dieser Technik wird auch der Laufwerksschacht ein wenig schräg gelagert, da im Fall des Mushkin RAMs kaum Abstand zwischen RAM und Laufwerk ist, was ebenfalls zu Nebengeräuschen führen kann.
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Der CPU und GPU Lüfter ist nicht Werksseitig montiert sollte jedoch eingesetzt werden, da bei starker Nutzung doch relativ viel Wärme entsteht. (Im 12h Dauertest bei 18°C-20°C Raumtemperatur steigt die CPU Temperatur auf 70°C. Getestet mit „Folding@Home“, Auslastung bei drei Prozessen min. 90%). Der Lüfter wird mit einer Drehzahlreglung versehen, sodass sich die Drehzahl den Umgebungsgeräuschen anpassen lässt. Der Regler wird auf der Rückseite des Gehäuses in die, durch den Versatz des Mainboards entstehende, Lücke montiert.
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Im nachhinein wird noch der Standardlüfter (60mm), der direkt auf dem CPU-GPU-Kühler sitzt, durch einen 80mm Lüfter an der oberen Gehäusewandöffnung ersetzt, um den Luftstrom zu optimieren. Der Platz zwischen Gehäuse und Kühler ist jedoch auf ca.20mm beschränkt, was bereits die meisten Kühler ausschliest. Der verwendete Lüfter hat eine Bauhöhe von 15mm und kann aus seiner aktuellen Position nur zu 50% den Kühler belüften, was aber bisher auch bei voller Last (siehe Leistungsaufnahme) und kaum hörbarem Lüfter (Drehzahl zur Zeit nicht auslesbar). Empfehlen kann ich den Lüfter ausser der geeigneten Bauhöhe nicht, da er nicht wirklich leise ist und leichtes klicken von sich gibt.
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Die Software
Als Betriebssystem wird Windows 7 Professional(32bit) verwendet. Windows XP ist eine gute und günstige Alternative, auch Linux ist mit Sicherheit, für erfahrene Anwender, eine gute Wahl.
Weiterhin werden für alle Geräte (Drahtlosenetzwerkkarte, Chipsatz, Soundkarte, Grafikkarte,…) die aktuellen Treiber installiert.
Weitere Programme: iTunes (Medienwiedergabe), Firefox(Internetbrowser), Speedfan(Anzeigen der Chiptemperaturen), VLCPlayer (Medienwiedergabe), Foxit Reader (lesen von PDF-Textdokumenten), Folding@Home- x86, Cinebench R10.
Leistungstests
Das Abspielen einer H264 Datei (Hoch qualitative Filmdatei, vergleichbar mit BluRay-Filmen) funktionierte erst nach der Installation der neusten Windows 7 Treiber für die Grafikkarte, dann aber problemlos und ausnahmslos flüssig bei ca.30% CPU-Last. BluRay-Filme werden noch getestet.
Cinebench R10 Bewertung: ein CPU(Thread): 513, vier CPU(HyperThreading): 1292, OGL(Grafikleistung):1097.
3DMarkVentage
Weitere folgen.
Leistungsaufnahme
Bei Last (Folding@Home zwei Prozesse + DivX HQ Video + Cinebench R10 + Kopierprozess 600MB zwei Dateien) benötigt das System ca. 30W im Windowsbetrieb ohne Last(idel) ca. 22W.
Laufwerk
Das Laufwerk ist noch nicht lieferbar.
Zusammenfassung und Ausblick
Mit dem Ziel einen günstigen Multimediarechner für das Wohnzimmer zusammenzustellen wurde zunächst die Atom Plattform von Intel gewählt, was mit dem Wunsch nach multimedialer Leistung unweigerlich zum Nvidia ION Chipsatz führte, da dieser zur Zeit die einzige Möglichkeit darstellt BluRays mit Atom Prozessor wiederzugeben. Selbst der neue Intel Chipsatz NM10 ist dazu nur mit Zusatzchip im Stande (siehe Intel Pinetrail: Atom 2.0-Plattform vorgestellt - Update: Youtube-Video - Atom, Intel, Pinetrail, Test, Launch, Youtube). Die Wahl des Arbeitsspeichers ist dem knappen Budget geschuldet und fällt daher eher klein aus (1GB). Wenn der Wunsch nach einer weiteren Kostenersparniss existiert lässt sich das BluRay-Laufwerk durch ein DVD-Laufwerk ersetzen wodurch man ca.50€ spart.
[FONT=&quot]Um das System Leistungsfähiger zu machen lässt sich der Arbeitsspeicher erweitern. Durch den Umbau besteht nun auch die Möglichkeit eine weitere Festplatte zu installieren und so bei Bedarf weiteren Speicher bereit zu stellen. Das Mainboard ermöglicht maximal drei interne SATA-Geräte.[/FONT]
 
Schön Faktenlastig und informativ geschrieben, daher :daumen:.
Noch ein großer :daumen: dafür, dass auch F@H in die Temp.-Benches eingeflossen ist, ich hoffe du faltest damit auch weiterhin.
Hier noch mal ein lesenswerter kleiner Wink, was F@H-technisch mit dem Atom+ION machbar ist.
 
Schönes Projekt! Schö übersichtlich und informativ.. Das gehäuse und die HW sieht auch schick aus für einen Multimediapc... nur der Ram kommt mir ziemlich kanpp vor mit win7... na ja besser als 1Gb mit Vista :D

MFG
Intelfan
 
Ja der Arbeitsspeicher ist etwas wenig, aber ich habe keine Lust die aktuellen Preise zu zahlen. Ich habe mir vor ca. einem Jahr 4GB RAM OCZ Platinum für 54€ gekauft. Der eine 1GB Riegel hat jetzt 23€ gekostet.

Weiter gehts wenn das Laufwerk da ist. Aktueller Liefertermin ist der 26.1.:daumen2:
 
hallo @ all, muss das thema nochmals aufgreifen, hab selbst einen Mediapc auf basis des AT5IONT-I, das ernüchternde ergebnis:
hab ich kaum probleme mit Bluray wiedergabe, die treiber haben sich soweit verbessert das viele player die Hardware mit benutzen können.. doch das fiasko fängt meist erst danach an... jetzt der hit 1080p filme im format von divx, x264, xvid, etc. mit AC3 oder DTS in kombination mit als mkv dateicontainer -> ergebnis:
VLC 1.1.4 -> ton super, bild ruckelt (mit eingeschalteter hardwareunterstützung, ohne standbild)
Media player Classic (divx + AC3filter 1.63b) -> ton gut, bild ruckelt
Windows media player (divx + ac3filter) -> ton gut, bild ruckelt

noch einige player mehr im test gewesen, aber nach wievor bei allen das selbe ergebnis...
doch jetzt kommt der absolute favorit was mich ehrlich gesagt verwundert hat, bei der wiedergabe mit cpu auslastung von 60% und gpu ausnutzung kommt der DIVX Plus Player (version 8.1 des divx paketes) problemlos damit klar bild gut, ruckelfrei und vorallem auch guter ton (für den dts ton benötigte ich allerdings nach wie vor den ac3 filter 1.63b).

hat von euch jemand noch erfahrungen mit HD filmen auf Atom + ion pc´s?
 
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