Die eigenen Chips zu TSMC schieben und die Konkurrenzprodukte selbst fertigen.
Cleverer Schachzug, Intel
"Core mit besserer Fertigung als Ryzen" muss das Ziel sein.
Dann hätte Intel AMD nicht das kopieren/nachbauen der eigenen Chips verbieten sollen
Diese Chips sind alle aus Silizium, dennoch ist jeder anders. So könnte man bei Intel die Performance, von AMD die Effizienz und von anderen die Nischenspezialisierung kopieren und kombinieren. Fortschritt wäre dann aber wohl kaum noch möglich, Konkurrenz gibt´s ja dann keine mehr.
Mischen wir dann auch CISC mit RISC und anderen Architekturen?
AMD hat überhaupt keine Effizienz, TSMC hat die. Deren Fertigungsqualität versucht Intel tatsächlich zu kopieren respektive zu überbieten, bislang kamen nur mehr Versprechungen denn Ergebnisse bei raus. Aber daran würde sich nichts ändern, wenn sie für-Intel-Fertigung-Baupläne von Chipdesigns haben, die aus TSMC-Fertigung überzeugen. Deren Lacke, Beschichtungsverfahren, etc., das würde Intel sicherlicher brennend interessieren. Aber am fertigen Chip ist davon nur noch die Auswirkungen, nicht die Methoden zu sehen.
Und bezüglich vieler anderer Vor- und Nachteile lässt sich oft sagen, dass sie einander bedingen. Klar kannst du mit einem vereinfachten ARM-Befehlssatz einen viel kleineren Decoder (oder gar keinen) verwenden und so viel kleinere Kerne bauen. Aber du solltest dann nicht erwarten, dass die bei komplexen, vom Compiler zusammengestückelten Befehlen die IPC eines x86 erreichen. Genauso kannst du mit einem kurzen AMD-8-Stationen-plus-Uplink-Ringbus super flott acht Kerne in einem CCX miteinander verbinden. Aber sobald deine Berechnungen die enge Zusammenarbeit von mehr als acht Kernen erfordern, siehst du gegenüber Intels größeren Ringen oder gar Meshs kein Land mehr. Umgekehrt loosen letztere auf kurzen Strecken, wo andere Techniken schlicht schneller sind. Eine CPU ist immer ein Kompromiss und die großen Unterschiede in der Real-World-Performance resultieren daraus, ob der Kompromiss sinnvoll war oder an den Anforderungen des Markts vorbeigeht. Das Intel Skylake X mit Mesh gebaut hat, war zum Beispiel ein absoluter Flopp für HEDT-Nutzer, die 8 bis 12 Kerne wollten. Aber für 2X-Servermodelle war es unverzichtbar.
Für die Konkurrenz sind die grundsätzlicheren Ideen im nachhinein auch leicht nachvollziehbar, dafür braucht man nicht einmal die CPU selbst oder gar deren Baupläne. Aber das nützt einem halt nichts, wenn man in der eigenen Entwicklung die Weichen vor drei Jahren falsch gestellt hat. Intel hat über zwei Jahre gebraucht, um Netburst abzusägen und Desktop-CPUs auf Basis der ohnehin für mobile entwickelten Core-Architektur anzubieten. AMD brauchte sechs Jahre, um aus dem Bulldozer-Loch rauszukommen. Wenn man merkt, dass die eigenen Zielsetzungen eine Schnappsidee waren, ist es schon viel zu spät um bei der Konkurrenz nachzugucken, was die besser macht. Das grobe sieht man auch so, die Feinheiten sind hoffnungslos veraltet ehe man irgendwas davon in einem eigenen, neuen Prozessor umgesetzt hat.