[Exklusivtest] BeQuiet Pure Power L8 500 Watt - Ohne Kabelmanagement zum neuen Preis/Leistungs-Hit?

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung und Danksagung

BeQuiet‘s Pure Power Serie in der L8 Revision ist nun schon eine Weile am Markt erhältlich, allerdings bis jetzt nur mit Kabelmanagement. Auf der diesjährigen Cebit hat der Hersteller deshalb angekündigt die Produktreihe nun auch mit Modellen ohne Kabelmanagement zu erweitern und damit in nochmals attraktivere Preisregionen vorzudringen. Im folgenden Review wird exklusiv ein erster Blick auf die neuen 500 Watt starke Version ohne Kabelmanagement geworfen.

An dieser Stelle geht ein großer Dank für die Bereitstellung des Testsamples und das entgegengebrachte Vertrauen an



Verpackung und Lieferumfang

Die Verpackung weißt das typische schwarz-graue BeQuiet Design auf, welches sich quer durch das gesamt Produktportfolio zieht. Der graue Streifen an der linken Seite der Verpackung ordnet das Netzteil der Essentials Serie zu. Die Kartonage enthält alle wichtigen Eckdaten zum Netzteil. So erfährt der geneigte Käufer neben der Bronze-Zertifizierung und der Ausgangsleistung auch die Dimensionen des Gehäuses und Kabellängen.


Das Zubehör beinhaltet alles was nötig ist um das Netzteil sofort in Betrieb nehmen zu können: Einen Kaltgerätestecker, 5 Kabelbinder, Schrauben und eine Anleitung. Gleich das Deckblatt der Anleitung verrät ein sehr interessantes Detail zu den kabelmanagementlosen Pure Power Ablegern. Wenn man den Angaben Glauben schenken kann, dann werden die neuen Netzteile einen Leistungsbereich von 300 Watt bis 700 Watt abdecken. Grade die beiden 300 Watt und 350 Watt Modelle dürften Freunde ultrasparsammer PCs ansprechen und stellen dadurch eine äußert sinnvolle Ergänzung der Produktserie dar.


Erscheinungsbild, Verarbeitungsqualität und Kabel

Herstellertypisch verfügt das Netzteil über ein schwarz lackiertes Gehäuse mit einem eingeprägten Schriftzug auf der Seitenwand. Durch den Verzicht auf das Kabelmanagement konnte das Gehäuse im direkten Vergleich zum bisher erhältlichen Pure Power L8, mit 150x150x86 mm, noch etwas kompakter gestaltet werden.


Unter einem runden Lüftergitter auf der Oberseite verbirgt sich ein 120mm großer SilentWings Lüfter, welcher von einem grauen Gummirahmen entkoppelt wird. Mit den Querstreben der Lüfterabdeckung imitiert man designtechnisch die höherpreisigen Netzteilserien des Herstellers. Das Gitter wurde zudem im Gehäuse versenkt und schließt so bündig mit der Oberkante ab. Durch die rückseitige Perforierung wird der Abtransport von erwärmter Luft aus dem Netzteil begünstigt.


Die, fest mit dem Netzteil verbunden Kabel wurden mit einem schwarzen Kunststoffgeflecht versehen. Aufgrund der eher groben Maschen dient die Ummantelung weniger der optischen Gestaltung, sondern trägt vielmehr dazu bei die einzelnen Kabelstränge im Zaum zu halten. Eine Plastikverkleidung am Kabeldurchlass verhindert, dass die Metallkante des Gehäuses die Kabel beschädigt.

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Die Kabel weißen alle eine ausreichende Länge auf, lediglich das ATX Kabel hätte ruhig noch 5-10cm länger ausfallen können. Neben den üblichen Anschlüssen ATX und EPS Anschlüssen bietet das 500 Watt starke Netzteil zwei PCI-e Stecker, fünf SATA-, vier IDE- und den obligatorischen Diskettenanschluss.


Technische Details

BeQuiet setzt beim Pure Power L8 auf eine Multirail Konstruktion. Die 12V Schiene wurde in zwei Leitungen zu 28A beziehungsweise 20A aufgeteilt. Kombiniert kommt die 12V Schiene auf maximal 38A und ist so in der Lage bis zu 456 Watt umzusetzen, was immerhin 91,2% der Gesamtleistung entspricht. Damit sollte das Netzteil auch bestens ein SLI- oder Crossfire Gespann stabil versorgen können. Die 3,3 und 5 Volt Leitungen können zusammen maximal 120 Watt liefern. Die genaue Lastverteilung der Rails ist leider weder im Handbuch noch auf der Herstellerhomepage ersichtlich.
Das Netzteil verfügt außerdem über Absicherungen vor Überstrom, Über- und Unterspannung, Kurzschluss, Überhitzung und Überlastung und ist zudem vollständig mit den neuen Energiesparmodi von Intels Hashwell Architektur kompatibel.

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Im Inneren bietet sich ein recht aufgeräumter Anblick. Die Elektronik des 500 Watt starken Pure Power L8 wurde von HEC gefertigt. Der Hersteller arbeitet unter anderem auch als Fertiger für Cougar. Alle zum Einsatz kommenden Kondensatoren stammen von Teapo, während der für die Gleichrichtung zuständige Primärkondensator bis 85°C spezifiziert wurde, sind die übrigen Kondensatoren sogar bis zu 105°C ausgelegt.
Die Filterung von Interferenzen und Emissionen im Eingangsbereich übernimmt ein, über eine extra Platine realisiertes, EMI Shield. Die kleine schwarze Platine im Primärbereich wurde mit einen Mikrokontroller von Champion bestückt, welcher die Leistungsfaktorkorrektur und Pulsweitenmodulation übernimmt. Der beliebte Chip kommt bei vielen unterschiedlichen Netzteilherstellern zum Einsatz. Die Transformation der Wechselspannung wird von Trafos von Weishuo übernommen. Die sechs kleinen Kondensatoren im Bereich des Ausgangs fungieren als Puffer für starke Lastwechsel und sollen damit nicht nur elektrische Geräusche reduzieren, sondern auch dabei helfen das Ausgangssignal zu stabilisieren. Verschiedene Kühlfähnchen sorgen in Kombination mit dem 120mm Lüfter für eine ausreichende Kühlung der Komponenten.
Ein Blick auf die Unterseite der Platine offenbart eine gute Lötqualität. Punktuell deuten einige leichte Verfärbungen allerdings darauf hin, dass etwas zu heiß gelötet wurde. Allerdings gibt es hier keinerlei Grund zur Beunruhigung.


Der 120mm große Lüfter entstammt der hauseigenen SilentWings Serie und hört auf die Typbezeichnung BQT T12025-MS-16. Das Modell geht mit maximal 1600 Umdrehungen zu Werke.


Testsystem

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Testverfahren

Für eine gleichmäßige Last auf der CPU sorgt Prime95 mit einem Custom Run über eine halbe Stunde fixiert bei 12k mit FFTs in place. Die GPU wird mit dem EVGA OC Scanner mit dem Furry-Tessy Donut Test bei einer Auflösung von 1920x1080 ebenfalls eine halbe Stunde ausgelastet. Dabei wurden die Spannungs-, Effizienz- und Lautstärkemessungen durchgeführt.​


Effizienz

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Das Netzteil platziert sich, entsprechend seines Bronze Zertifikats natürlich hinter Modellen mit Platinum- beziehungs Gold Zertifikat.


Spannungsstabilität

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Bei der Stabilität der Spannung gibt es absolut nichts auszusetzen. Die verschiedenen Leitungen bleiben auch unter unterschiedlichen Lastsituationen stets innerhalb der Toleranzgrenzen.


Lautstärke

Die Lautstärke wurde in 30cm Abstand zum Lüftergitter gemessen. Dabei wurde das Netzteil geräuschisoliert vom Rest des Systems gelagert. Die Grundlautstärke lag bei 33,5 dBA.

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Im niedrigen Lastbereich agiert das Netzteil sehr leise, wird bei hoher Last aber wahrnehmbar.


Fazit

Das neue 500 Watt starke Pure Power L8 verhielt sich während der Tests absolut unauffällig und überzeugte mit, für die Preisklasse hochwertigen Bauteilen. Entsprechend lieferte das Netzteil auch unter verschiedenen Lastsituationen stabile Spannungen auf allen Leitungen. Der verbaute 120mm SilentWings Lüfter macht seine Arbeit gut und agiert im niedrigen Lastbereich sehr leise, wird bei hoher Last aber zumindest wahrnehmbar.
Durch den Verzicht auf das Kabelmanagement konnte BeQuiet nicht nur den Preis nach unten anpassen, sondern auch das Gehäuse fällt etwas kompakter aus und erschließt so eventuell neue Anwendungsbereiche.

Preislich bewegt man sich mit ~59€ aktuell nur wenig unterhalb des Pure Power L8 530 Watt mit Kabelmanagement. Wenn die Netzteile ab 18.06.2013 in ausreichender Stückzahl verfügbar sind, sollte sich das aber noch ändern. Insgesamt bietet das Pure Power L8 aber auch jetzt schon einen guten Kompromiss aus Effizienz, Lautstärke und Preis, weswegen die Vergabe eines Preis/Leistungs Awards nahe liegt.

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Zuletzt bearbeitet:
Sehr schöner Test. :daumen:
Schade dass BeQuiete hier etwas besser Lautstärkewerte liegen lässt. Mit einem langsameren Lüfter wäre es leiser gewesen und sicher nicht wärmer.

Ich weiß nicht ob du das kannst aber wenn es möglich ist wäre es interessant zu wissen wie sich das Netzteil bei 40° Umgegungstemperatur verhält. Ob es dann immer noch im Teillastbereich so leise agiert wie im jetzigen Test?
 
Macht ja nichts. War auch nur ein Gedanke.

Damit kannst du z.B. die wirklich guten Netzteile von den "danach nicht mehr ganz so guten" unterscheiden.
Das Enermax Triathlor ist durch den 40° Test nämlich komplett durchgefallen. Da hat der Lüfter schon bei 40% Auslastung mit maximal Drehzahl gearbeitet. Das war ein Fön. :haha:
 
Gelungener Test :daumen:

Schade, dass die Lautstärke etwas auf der Strecke bleibt, aber ein super Netzteil für den Preis.
 
Gefällt mir sehr gut: 1A Bilder und die Rückseite der Platine hast du auch abgelichtet. Was in Zukunft noch eine schöne Ergänzung wäre, wenn du die Drehzahlen des Lüfters bei diversen Laststufen ermittelst. :)
 
wenn du mir einen Tipp geben kannst wie ich das anstelle werd ich das in Zukunft noch versuchen einzubinden :)
 
Du besorgst dir einfach dieses Gerät mit ein paar zusätzlichen Reflektorstreifen. Dann klebst du einfach ein möglichst quadratisches Stück auf ein Lüfterblatt des Netzteils und der Rest passiert quasi von selbst. :-)
 
Netter Test, nettes Netzteil.
Hab die 400 Watt Ausführung hier liegen und muss sagen, ich bin sehr positiv überrascht. :)


Grüße
 
Danke :)

@hirschi:
Ich muss mal überlegen ob sich das für mich lohnt, so oft werde ich keine Netzteiltests machen :)
 
Interessant find ich das modifizierte Layout zu den L8-CM.

Diese 'angetackerte' Leiste auf der Vorderseite, wo noch einige Caps hin gepackt wurden...
 
Meinst du das EMI Shield im Eingangsbereich oder die sechs Kondensatoren zur minimierung der elektronischen Geräusche?
 
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