Puh, ich bin ja mal gespannt, wie sich das Ganze noch entwickelt. Wenn Epic nun Angebote wieder aus dem Sale entfernt, könnte das tendenziell gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. In diesem Falle könnten die wieder aus dem Angebot entfernten Spiele eventuell als "
Lockvogelangebot" interpretiert werden, oder zumindest unter "irreführende Werbung" fallen. So ganz sauber wirkt die Rabattaktion jedenfalls nicht.
Im Grunde wird Epic mit dem Sale außerdem eine Subventionierung in mehrstelliger Millionenhöhe leisten. Zwar gibt es prinzipiell eine Freistellung für die Preisgestaltung bei Online-Händlern, aber trotzdem muss das natürlich im Rahmen des EU-Wettbewerbsrechts bleiben. Und dahingehend sind ja schon die Exklusiv-Deals etwas heikel:
EU-Wettbewerbsrecht schrieb:
Ein Großunternehmen darf seine starke Marktposition nicht ausnutzen, um Bedingungen durchzusetzen, die seinen Zulieferern oder Kunden Geschäfte mit seinen Wettbewerbern erschweren würden. Die Kommission ist befugt, solche Praktiken mit Geldbußen zu ahnden, da sie zu höheren Preisen und geringerer Auswahl für die Verbraucher führen.
Außerdem gibt es noch den Punkt "
unrealistisch niedrige Preise (Marktverdrängung von Wettbewerbern)" im EU-Wettbewerbsrecht. Das gilt zwar nur für Unternehmen mit großer Marktmacht, trifft auf Epic also wahrscheinlich (noch) nicht zu, aber tendenziell ist so eine Aktion wahrscheinlich als "wettbewerbsverzerrend" zu kategorisieren.
Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass sich das alles schon zum Guten und im Sinne des Kunden entwickeln wird. Ich warte mehr oder minder schon darauf, dass sich das ganze Bohei um Epic, Steam und andere Online-Software-Vertriebs-Plattformen samt Exklusiv-Bullshit in näherer Zukunft nochmals deutlich zuspitzt (z.B. wenn Valve bzw. Steam die Faxen dicke hat und aggressive Gegenmaßnahmen einleitet) und dann irgendwann in metaphorische Flammen aufgeht...
Gruß,
Phil