Rain_in_may84
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Hallo liebe Community,
relativ lange ist es her, dass Enermax eine Netzteilserie für den Mainstreammarkt vorgestellt hat.
Man kümmerte sich mit der Infiniti und Galaxy Reihe eher um Enthusiasten, mit dicken Portemonaies(mit Preisen ab ca. 140) und potenten Systemen(Leistungen ab 650 Watt).
Die beiden neuen Netzteilserien waren und sind auch immer noch gut, aber die alten Serien, vorallendingen die Liberty Reihe, wurden von der Konkurenz ein und teilweise überholt.
Jetzt haben die Taiwaner eine neue Serie im Programm, die für Enduser wieder interessant sein dürfte. Die Rede ist von der MODU82+/PRO82+ Serie.
Die MODU82+ Reihe ist, wie der Name schon erraten lässt mit modularen Kabelmangement ausgestattet, während die PRO82+ Reihe nur mit fixen Kabelsträngen daher kommt.
Beiden Serien teilen sich aber ein Innenleben und sind daher technisch nahezu identisch.
Folgende Versionen gibt es derzeitig: POR82+ mit 385/425/525/625 Watt und MODU82+
mit 425/525/625 Watt.
Wie man am Namen und an der Werbungsaufmachung erkennen kann, sollen die "Neuen" gut für die Umwelt sein
dank hohen Wirkungsgrad von mindestens 82%. So soll der Geldbeutel des Kunden geschont werden, zudem entsteht wegen des hohen Wirkungsgrades weniger Abwärme im Netzteil und der Netzteillüfter kann leiser arbeiten
(kurze Anmerkung die 82% gelten für 110V Wechselstrom, für die bei uns üblichen 230V gibt Enermax eine Effizienz von mindestens 84% an).
Alle Netzteile der Serie sind nach der neuen ATX Version 2.3 spezifiziert (was für Vorteile das hat, kann ich leider noch nicht sagen, weil mir noch kein ATX v2.3 Dokument in die Hände gekommen ist), haben das 80+ Bronze Siegel, erfüllen die Energy Star 4.0 Richtlinien und haben das "Blauer Engel" Siegel.
Weiterhin wirbt die Verpackung mit voller Unterstützung für Quadcoe und SLI/Crossfire (ab den 425 W Versionen), mit voller elektromagnetischer Abschirmung, Air Guard (spezielle Beschaffenheit des Lufteinlasses um Geräusche zu minimieren), SafeGuard(siehe weiter unten), SpeedGuard (Lüftersteuerung von Enermax) sowie drei 12 Volt Schienen (beim 385 W sind es nur zwei).
Die MODUs und PROs haben alle einen 12 cm Lüfter, welcher aus durchsichtigen Kunststoff ist.
Ich habe mich mal von Werbung verleiten lassen und mir so ein neues Netzteil gekauft. Ich habe mich für das PRO82+ 385W entschieden, nicht weil mir das Geld ausgegangen ist, sondern weil es für mein System mehr als ausreicht. Die Erfahrungen mit dem Netzteil werde ich nun mit euch teilen, so viel Spaß beim Lesen
Verpackung:
Das Enermax kommt in einem 25x10x22cm großen, recht schlichten, schwarzen Karton.
Dieser ist recht unspektakulär, auf der Front ist die Produktbezeichnung(relativ klein) und das Netzteil, in fast orginalgröße, abgebildet.
Auf der einen Seite finden sich die Spezifikationen (Amperezahlen, Combinedleistungen etc.) auf der anderen Seite gibt es ein paar Bilder und ein Lüfterdrehzahl/Netzteilauslastungs-Diagramm zu bewundern.
Die Rückseite bildet ein Wirkungsgrad/Netzteilauslastungs-Diagramm ab, zudem stehen dort in sechs verschiedenen Sprachen die Featureliste des Netzteiles.
Die Verpackung
Zubehör:
Das Zubehör ist relativ mager. Für ein Netzteil dieser Preisklasse aber einigermaßen angemessen(ich persönlich stehe ja nicht so auf Zubehör).
Im Lieferumfang sind neben dem Netzteil und der Bedienungsanleitung, ein kaltgeräte Stecker, zwei kleine Enermax Aufkleber, zwei Klettbänder für die Kabel und vier Schrauben die unverständlicherweise in metalloptik
und nicht wie etwa beim Infiniti in schwarz geliefert werden. Das Enermax Infiniti ist hier eindeutig besser ausgestattet, kostet aber auch fast drei mal so viel wie das PRO82+. Das Corsair HX620 hat hier ebenfalls mehr zu bieten.
Das Enermax samt Zubehör
Optik/Haptik:
Die Enermax-Leute haben dem jüngsten Spross eine tiefschwarze, glatte Metallaußenhaut spendiert. Auf der Seite, wo normalerweise bei Netzteilen die Spezifikationen stehen prangt beim Enermax ein großes, weißes PRO82+ Logo.
Die Spezifikationen stehen auf der anderen Seite, die im eingabuten Zustand eigentlich Keiner sehen kann. Die äußere Form ähnelt stark der Liberty und Infiniti Reihe, also ein dunkles Metallgehäuse, mit einem großen Lüfter auf der Unterseite, einer wabenförmigen Luftaustrittsöffnung und den goldenen Lüftergitter, welches leider über das Gehäuse rausragt.
Auch wenn das PRO82+ nicht ganz so edel aussieht wie das Infiniti, mit seinen gebürsteten Metalllook, kann die Verbarbeitung aber mithalten und befindet sich auf gleichen Niveau.
Alles macht einen soliden Eindruck und Nichts ist zu beanstanden. Einzig die Kabel vom HX620 machen auf "den letzten Zentimern" einen etwas besseren Eindruck. Dort gehen die schwarzen Umantelungen der Kabel
wesentlich näher an die jeweiligen Stecker als bei den Enermax Netzteilen.
Das eingebaute PRO82+ mit überstehenden Lüftergitter
Technik en Detail:
Das PRO82+ hat, wie die Bezeichnung schon verrät eine Nennleistung von 385 Watt. Aufgeteilt werden diese auf 110 Watt 3,3/5V Combinedleistung und 360 Watt 12V Combindleistung(der beiden 12V Schienen), 7,2 Watt -12V und 15 Watt 5Vsb.
Der Hersteller gibt eine sehr hohe Effizienz von 84-88% an und schmückt sich und das Netzteil mit einen 80+ Bronze Siegel(eine Bronze Siegel bekommt ein NT mit einem Wirkungsgrad von mindestens 82% zwischen 20 und 100% Auslastung).
Meines Wissens nach ist das auch die erste Netzteilserie, welche ATX in der Version 2.3 verwendet.
Einen 20+4 Pin Mainboardstecker, einen 4+4 Pin (Pentium 4) CPU-Stecker, vier S-ATA, sechs Molex, ein Floppy und ein PCIe 6 Pin Stecker sind als Anschlüsse vorhanden. Wieterhin bietet Enermax noch ein 3 Pin Lüfterstecker,
um die Drehzahl des Netzteillüfters auszulesen.
Wie oben schon erwähnt verfügt der Testproband über AirGuard, SpeedGuard und SafeGuard. Die ersten beiden habe ich oben schon erklärt, den SafeGuard will ich hier etwas genauer beleuchten.
Er ist eigentlich nichts weiter als die Zusammenfassung der netzteilinternen Sicherungen.
Das sind: OCP(Over Current Protection): Überstomschutz, OVP(Over Voltage Protection): Überspannungsschutz,
UVP(Under Voltage Protection): Unterspannungsschutz, OPP(Over Power Protection): Überlastungsschutz, OTP(Over Temperature Protection): Überhitzungsschutz und SCP(Short Connection Protection): Kurzschlussschutz.
Für mehr Informationen: www.enermax.de
Praxis und Leistung:
Der Einbau gestalltet sich als etwas schwierig, weil das goldenen Lüftergitter etwas über das Netzteilgehäuse ragt. Somit musste ich die Metalllasche am Gehäuse nach unten drücken, um die PSU in ihren angestammten Platz zu bekommen. Das ist doch recht ärgerlich, es wäre sicher kein Problem gewesen dieses Gitter in das Gehäuse ein zulassen. Festgemacht bekommt man nun die nächste "schwierige" Aufgabe: Zwei S-ATA Laufwerke anzuschließen; hört sich einfach an, weil vier Stecker vorhanden sind. Die Umsetzung gestalltet sich etwas schwierig, da alle vier Stecker an einen Strang hängen. Zudem sind vom ersten bis zum letzten Stecker ca. 25 cm Abstand. Hier macht sich der starre Aufbau des Netzteiles negativ bemerkbar.
Es gibt insgesamt vier Kabelstränge die aus dem Netzteil gehen. Ein Strang für den 20+4 MB Stecker, einer für den PCIe Anschluss, ein weiterer für den 4+4 CPU Stecker und der letzte Strang ist für alle Laufwerksanschlüsse da. Er teilt sich dann nach 14cm in drei Unterstränge auf: drei Molex, drei Molex mit ein Floppy und die 4 S-ATA Stecker.
Beim Anschluss des großen Mainboardsteckers macht sich die miese Steckverbindung des 20+4 Steckers bemerkbar, es gibt nämlich keine. Selbst Xilence bekommt das besser hin und stattet die beiden (20+4) Stecker mit einer klippverbindung aus.
So muss man beide Stecker beim Anschließen festhalten und zusammen drücken, sonst klappt das nicht.
Hat man den ansonsten unproblematischen Einbau gemeistert folgt ein sehr angenehmer und problemloser Betrieb.
Der 20+4 Stecker
Hier sind alle Kabel und Stecker abgebildet
Mein normales System besteht aus:
E8200@Stock
Gigabyte G33M-DS2R
Palit 9600GT@Stock (650/1625/900 MHz)
4 GiB G.Skill 8000U
Seagtate HDD ST3250410AS (250 GB, S-ATA)
Hitachi HDD (250 GB, P-ATA)
Samsung DVD Brenner
W-Lan PCI Karte
Der Idle Modus ist Windows beim "Nichtstun" (im BIOS C1E aktiviert, Thermal Throtteling aktiviert, EIST deaktiviert).
Der Load Modus bestand aus 2 Instanzen Superpi und dem Fellwürfel vom ATI Tool(dieser war auf Echtzeit gesetzt).
Die Verbrauchswerte gelten für den ganzen PC (ohne Monitor und sonstige Sachen wie Drucker etc.) und wurden mit einen Strommessgerät der Marke BaseTech ermittelt.
Der Versuchsaufbau
System: normal
Vebrauchswerte
|
idle
(W)|
max.load (W)
Enermax PRO82+ 385W | 80 | 146
Enermax Infiniti 650W| 87 | 150Da ich das Netzteil ein wenig fordern wollte, habe ich noch meine Maxtor Festplatte (80 GB, S-ATA), meine zwei 30cm Leuchtstoffröhren und 2 Gehäuselüfter (ein 12cm und ein 8 cm Modell) drangehangen. Zudem habe ich eine 8800GT auf 720/1800/1040 MHz rennen lassen und meinen E8200 auf 4,0 GHZ@1,4Volt betrieben.
System: mit 3 HDDs, 8800GT,+zwei Lüfter und übertaktet
Vebrauchswerte
|
idle
(W)|
max.load (W)
Enermax PRO82+ 385W | 125 | 227
Enermax Infiniti 650W| 131 | 231Wie man sieht, ist das Netzteil sehr effizient und es verbaucht weniger Strom als das schon sehr gute Infiniti. Die Marketingleute haben also mit den hohen Wirkungsgrad nicht übertrieben.
Zum anderen fällt auf, dass ich das Netzteil mit maximal möglicher Übertaktung (mit Luftkühlung) gerade so etwas mehr als zur Hälfte auslasten konnte (je nachdem welchen Wirkungsgrad man zu Grunde nimmt. Bei 84% Wirkungsgrad wären es 191 W und bei 88% wären es 200 W realen Verbrauch) es bleiben also noch mehr als 180 Watt die man noch als Reserve hat.
Leider konnte ich keine stromhungrigere Komponenten mehr auftreiben, aber die 12 Volt Combinedleistung ist mit 360W (30 Ampere) sehr großzügig bemessen und es sollte der Betrieb eines übertaktenen Quadcore und einer 8800Ultra ohne weiteres mit diesen Netzteil möglich sein.
Zu der Geräuschkulisse von dem PRO82+ lässt sich so viel sagen: leiser als das Infiniti, welches mehr Lagergeräusche von sich gibt, die deutlicher hörbar sind.
Aber in meinen PC lässt sich das Netzteil nicht raushören, weil meine Festplatten lauter sind als das PRO82+.
Mein Fazit:
Das Enermax PRO82+ 385W ist ein insgesamt gutes bis sehr gutes Netzteil (je nach dem wo man seine Prioritäten setzt). Es schwächelt aber im Detail, so nervt die fehlende Steckverbindung vom 20+4 Stecker und das die S-ATA Stecker alle an einer Leitung hängen. Das überstehende Lüftergitter ist auch suboptimal und kann zu Problemen beim Einbau führen. Ob der vorhandene 6 Pin PCIe Stecker anstatt des 8 Pins irgendwann zum Problem werden wird, lässt sich noch nicht ganz absehen.
Wer sich auf diese Mankos einstellen kann bzw. wem diese egal sind findet in dem Enermax PRO82+ 385W ein Top Netzteil.
Wer viele (S-ATA) Lauwerke ziemlich verteilt in seinen PC hat sollte auf die MODU82+ Reihe ausweichen, hier hat zudem eine SLI/Crossfire Unterstützung und einen 8 Pin PCIe Stecker. Der Preis von ~50 ist zwar nicht ganz billig aber man bekommt einen gutes Produkt dafür, von daher ist er angemessen.
Hier sind 3 S-ATA Laufwerke angeschlossen
Schöne Grüße, der Rain
Anmerkungen:
Ich habe das PRO82+ jetzt schon seit fast 3 Wochen und habe damit mein Enermax Infiniti 650 W ersetzt, den Kauf bereue bis jetzt noch nicht. Einige von euch werden sich sicher Fragen, warum ich ein Top 650 W Netzteil gegen ein 385 W Netzteil ohne Kabelmanegment ersetze. Die Antwort ist ganz einfach: Schlechte Auslastung. Das Infiniti wurde selten über 20% AUslasung betrieben. Für diesen Bereich <20% gibt es keine Vorgaben für den Wirkungsgrad.
Und da lässt man sehr viele Watt liegen und gibt unnötig Geld aus. Erst bei über 20% Auslastung gelten für ATX Norm und 80%+ Siegel die Mindesteffizienzen. Aber selbst mit der 385 Watt PSU schaffe ich es nicht im Idle auf die 20% zu kommen.
Das ist aber egal, weil die Verbrauchswerte liegen bei mir immer unterhalb vom Infiniti und das war mir wichtig.
Bis auf die Probleme bein einbauen ist es ein tolles NT. Es läuft ruhig, stabil und ohne Mucken. Für knapp 50 ein fairer Preis und die Technik ist Top.
Ich hätte auch noch das Corsair HX620 zum Vergleich heranziehen können, aber es hatte schon von der Effizienz her keine Chance gegen das Infiniti, vorallendingen bei Auslastungen von unter 20% hat das Corsair Federn gelassen.
Ich habe damals 81 Watt, 3D 117 für das Corsair gemessen und 70 Watt, 3D 109 Watt für das Infiniti. Die Verbarbeitung war auch nicht ganz auf dem Niveau.
Links das Infiniti, rechts das PRO82+
hier auch, von oben sehen sich die Netzteile besonders ähnlich, auch wenn das Infiniti etwas länger ist und mit 135mm einen größeren Ventilator besitzt.
Edit: Einen Test um um zu gucken ob die einzelnen Spannungstoleranzen eingehalten werden, werde ich noch nachliefern. Die Rechtschreibung wird auch ncohmal einer kleinen Kontrolle unterzogen
relativ lange ist es her, dass Enermax eine Netzteilserie für den Mainstreammarkt vorgestellt hat.
Man kümmerte sich mit der Infiniti und Galaxy Reihe eher um Enthusiasten, mit dicken Portemonaies(mit Preisen ab ca. 140) und potenten Systemen(Leistungen ab 650 Watt).
Die beiden neuen Netzteilserien waren und sind auch immer noch gut, aber die alten Serien, vorallendingen die Liberty Reihe, wurden von der Konkurenz ein und teilweise überholt.
Jetzt haben die Taiwaner eine neue Serie im Programm, die für Enduser wieder interessant sein dürfte. Die Rede ist von der MODU82+/PRO82+ Serie.
Die MODU82+ Reihe ist, wie der Name schon erraten lässt mit modularen Kabelmangement ausgestattet, während die PRO82+ Reihe nur mit fixen Kabelsträngen daher kommt.
Beiden Serien teilen sich aber ein Innenleben und sind daher technisch nahezu identisch.
Folgende Versionen gibt es derzeitig: POR82+ mit 385/425/525/625 Watt und MODU82+
mit 425/525/625 Watt.
Wie man am Namen und an der Werbungsaufmachung erkennen kann, sollen die "Neuen" gut für die Umwelt sein
dank hohen Wirkungsgrad von mindestens 82%. So soll der Geldbeutel des Kunden geschont werden, zudem entsteht wegen des hohen Wirkungsgrades weniger Abwärme im Netzteil und der Netzteillüfter kann leiser arbeiten
(kurze Anmerkung die 82% gelten für 110V Wechselstrom, für die bei uns üblichen 230V gibt Enermax eine Effizienz von mindestens 84% an).
Alle Netzteile der Serie sind nach der neuen ATX Version 2.3 spezifiziert (was für Vorteile das hat, kann ich leider noch nicht sagen, weil mir noch kein ATX v2.3 Dokument in die Hände gekommen ist), haben das 80+ Bronze Siegel, erfüllen die Energy Star 4.0 Richtlinien und haben das "Blauer Engel" Siegel.
Weiterhin wirbt die Verpackung mit voller Unterstützung für Quadcoe und SLI/Crossfire (ab den 425 W Versionen), mit voller elektromagnetischer Abschirmung, Air Guard (spezielle Beschaffenheit des Lufteinlasses um Geräusche zu minimieren), SafeGuard(siehe weiter unten), SpeedGuard (Lüftersteuerung von Enermax) sowie drei 12 Volt Schienen (beim 385 W sind es nur zwei).
Die MODUs und PROs haben alle einen 12 cm Lüfter, welcher aus durchsichtigen Kunststoff ist.
Ich habe mich mal von Werbung verleiten lassen und mir so ein neues Netzteil gekauft. Ich habe mich für das PRO82+ 385W entschieden, nicht weil mir das Geld ausgegangen ist, sondern weil es für mein System mehr als ausreicht. Die Erfahrungen mit dem Netzteil werde ich nun mit euch teilen, so viel Spaß beim Lesen

Verpackung:
Das Enermax kommt in einem 25x10x22cm großen, recht schlichten, schwarzen Karton.
Dieser ist recht unspektakulär, auf der Front ist die Produktbezeichnung(relativ klein) und das Netzteil, in fast orginalgröße, abgebildet.
Auf der einen Seite finden sich die Spezifikationen (Amperezahlen, Combinedleistungen etc.) auf der anderen Seite gibt es ein paar Bilder und ein Lüfterdrehzahl/Netzteilauslastungs-Diagramm zu bewundern.
Die Rückseite bildet ein Wirkungsgrad/Netzteilauslastungs-Diagramm ab, zudem stehen dort in sechs verschiedenen Sprachen die Featureliste des Netzteiles.
Die Verpackung

Zubehör:
Das Zubehör ist relativ mager. Für ein Netzteil dieser Preisklasse aber einigermaßen angemessen(ich persönlich stehe ja nicht so auf Zubehör).
Im Lieferumfang sind neben dem Netzteil und der Bedienungsanleitung, ein kaltgeräte Stecker, zwei kleine Enermax Aufkleber, zwei Klettbänder für die Kabel und vier Schrauben die unverständlicherweise in metalloptik
und nicht wie etwa beim Infiniti in schwarz geliefert werden. Das Enermax Infiniti ist hier eindeutig besser ausgestattet, kostet aber auch fast drei mal so viel wie das PRO82+. Das Corsair HX620 hat hier ebenfalls mehr zu bieten.
Das Enermax samt Zubehör

Optik/Haptik:
Die Enermax-Leute haben dem jüngsten Spross eine tiefschwarze, glatte Metallaußenhaut spendiert. Auf der Seite, wo normalerweise bei Netzteilen die Spezifikationen stehen prangt beim Enermax ein großes, weißes PRO82+ Logo.
Die Spezifikationen stehen auf der anderen Seite, die im eingabuten Zustand eigentlich Keiner sehen kann. Die äußere Form ähnelt stark der Liberty und Infiniti Reihe, also ein dunkles Metallgehäuse, mit einem großen Lüfter auf der Unterseite, einer wabenförmigen Luftaustrittsöffnung und den goldenen Lüftergitter, welches leider über das Gehäuse rausragt.
Auch wenn das PRO82+ nicht ganz so edel aussieht wie das Infiniti, mit seinen gebürsteten Metalllook, kann die Verbarbeitung aber mithalten und befindet sich auf gleichen Niveau.
Alles macht einen soliden Eindruck und Nichts ist zu beanstanden. Einzig die Kabel vom HX620 machen auf "den letzten Zentimern" einen etwas besseren Eindruck. Dort gehen die schwarzen Umantelungen der Kabel
wesentlich näher an die jeweiligen Stecker als bei den Enermax Netzteilen.
Das eingebaute PRO82+ mit überstehenden Lüftergitter

Technik en Detail:
Das PRO82+ hat, wie die Bezeichnung schon verrät eine Nennleistung von 385 Watt. Aufgeteilt werden diese auf 110 Watt 3,3/5V Combinedleistung und 360 Watt 12V Combindleistung(der beiden 12V Schienen), 7,2 Watt -12V und 15 Watt 5Vsb.
Der Hersteller gibt eine sehr hohe Effizienz von 84-88% an und schmückt sich und das Netzteil mit einen 80+ Bronze Siegel(eine Bronze Siegel bekommt ein NT mit einem Wirkungsgrad von mindestens 82% zwischen 20 und 100% Auslastung).
Meines Wissens nach ist das auch die erste Netzteilserie, welche ATX in der Version 2.3 verwendet.
Einen 20+4 Pin Mainboardstecker, einen 4+4 Pin (Pentium 4) CPU-Stecker, vier S-ATA, sechs Molex, ein Floppy und ein PCIe 6 Pin Stecker sind als Anschlüsse vorhanden. Wieterhin bietet Enermax noch ein 3 Pin Lüfterstecker,
um die Drehzahl des Netzteillüfters auszulesen.
Wie oben schon erwähnt verfügt der Testproband über AirGuard, SpeedGuard und SafeGuard. Die ersten beiden habe ich oben schon erklärt, den SafeGuard will ich hier etwas genauer beleuchten.
Er ist eigentlich nichts weiter als die Zusammenfassung der netzteilinternen Sicherungen.
Das sind: OCP(Over Current Protection): Überstomschutz, OVP(Over Voltage Protection): Überspannungsschutz,
UVP(Under Voltage Protection): Unterspannungsschutz, OPP(Over Power Protection): Überlastungsschutz, OTP(Over Temperature Protection): Überhitzungsschutz und SCP(Short Connection Protection): Kurzschlussschutz.
Für mehr Informationen: www.enermax.de
Praxis und Leistung:
Der Einbau gestalltet sich als etwas schwierig, weil das goldenen Lüftergitter etwas über das Netzteilgehäuse ragt. Somit musste ich die Metalllasche am Gehäuse nach unten drücken, um die PSU in ihren angestammten Platz zu bekommen. Das ist doch recht ärgerlich, es wäre sicher kein Problem gewesen dieses Gitter in das Gehäuse ein zulassen. Festgemacht bekommt man nun die nächste "schwierige" Aufgabe: Zwei S-ATA Laufwerke anzuschließen; hört sich einfach an, weil vier Stecker vorhanden sind. Die Umsetzung gestalltet sich etwas schwierig, da alle vier Stecker an einen Strang hängen. Zudem sind vom ersten bis zum letzten Stecker ca. 25 cm Abstand. Hier macht sich der starre Aufbau des Netzteiles negativ bemerkbar.
Es gibt insgesamt vier Kabelstränge die aus dem Netzteil gehen. Ein Strang für den 20+4 MB Stecker, einer für den PCIe Anschluss, ein weiterer für den 4+4 CPU Stecker und der letzte Strang ist für alle Laufwerksanschlüsse da. Er teilt sich dann nach 14cm in drei Unterstränge auf: drei Molex, drei Molex mit ein Floppy und die 4 S-ATA Stecker.
Beim Anschluss des großen Mainboardsteckers macht sich die miese Steckverbindung des 20+4 Steckers bemerkbar, es gibt nämlich keine. Selbst Xilence bekommt das besser hin und stattet die beiden (20+4) Stecker mit einer klippverbindung aus.
So muss man beide Stecker beim Anschließen festhalten und zusammen drücken, sonst klappt das nicht.
Hat man den ansonsten unproblematischen Einbau gemeistert folgt ein sehr angenehmer und problemloser Betrieb.
Der 20+4 Stecker

Hier sind alle Kabel und Stecker abgebildet

Mein normales System besteht aus:
E8200@Stock
Gigabyte G33M-DS2R
Palit 9600GT@Stock (650/1625/900 MHz)
4 GiB G.Skill 8000U
Seagtate HDD ST3250410AS (250 GB, S-ATA)
Hitachi HDD (250 GB, P-ATA)
Samsung DVD Brenner
W-Lan PCI Karte
Der Idle Modus ist Windows beim "Nichtstun" (im BIOS C1E aktiviert, Thermal Throtteling aktiviert, EIST deaktiviert).
Der Load Modus bestand aus 2 Instanzen Superpi und dem Fellwürfel vom ATI Tool(dieser war auf Echtzeit gesetzt).
Die Verbrauchswerte gelten für den ganzen PC (ohne Monitor und sonstige Sachen wie Drucker etc.) und wurden mit einen Strommessgerät der Marke BaseTech ermittelt.
Der Versuchsaufbau

System: normal
Enermax PRO82+ 385W | 80 | 146
Enermax Infiniti 650W| 87 | 150
System: mit 3 HDDs, 8800GT,+zwei Lüfter und übertaktet
Enermax PRO82+ 385W | 125 | 227
Enermax Infiniti 650W| 131 | 231
Zum anderen fällt auf, dass ich das Netzteil mit maximal möglicher Übertaktung (mit Luftkühlung) gerade so etwas mehr als zur Hälfte auslasten konnte (je nachdem welchen Wirkungsgrad man zu Grunde nimmt. Bei 84% Wirkungsgrad wären es 191 W und bei 88% wären es 200 W realen Verbrauch) es bleiben also noch mehr als 180 Watt die man noch als Reserve hat.
Leider konnte ich keine stromhungrigere Komponenten mehr auftreiben, aber die 12 Volt Combinedleistung ist mit 360W (30 Ampere) sehr großzügig bemessen und es sollte der Betrieb eines übertaktenen Quadcore und einer 8800Ultra ohne weiteres mit diesen Netzteil möglich sein.
Zu der Geräuschkulisse von dem PRO82+ lässt sich so viel sagen: leiser als das Infiniti, welches mehr Lagergeräusche von sich gibt, die deutlicher hörbar sind.
Aber in meinen PC lässt sich das Netzteil nicht raushören, weil meine Festplatten lauter sind als das PRO82+.
Mein Fazit:
Das Enermax PRO82+ 385W ist ein insgesamt gutes bis sehr gutes Netzteil (je nach dem wo man seine Prioritäten setzt). Es schwächelt aber im Detail, so nervt die fehlende Steckverbindung vom 20+4 Stecker und das die S-ATA Stecker alle an einer Leitung hängen. Das überstehende Lüftergitter ist auch suboptimal und kann zu Problemen beim Einbau führen. Ob der vorhandene 6 Pin PCIe Stecker anstatt des 8 Pins irgendwann zum Problem werden wird, lässt sich noch nicht ganz absehen.
Wer sich auf diese Mankos einstellen kann bzw. wem diese egal sind findet in dem Enermax PRO82+ 385W ein Top Netzteil.
Wer viele (S-ATA) Lauwerke ziemlich verteilt in seinen PC hat sollte auf die MODU82+ Reihe ausweichen, hier hat zudem eine SLI/Crossfire Unterstützung und einen 8 Pin PCIe Stecker. Der Preis von ~50 ist zwar nicht ganz billig aber man bekommt einen gutes Produkt dafür, von daher ist er angemessen.
Hier sind 3 S-ATA Laufwerke angeschlossen

Schöne Grüße, der Rain
Anmerkungen:
Ich habe das PRO82+ jetzt schon seit fast 3 Wochen und habe damit mein Enermax Infiniti 650 W ersetzt, den Kauf bereue bis jetzt noch nicht. Einige von euch werden sich sicher Fragen, warum ich ein Top 650 W Netzteil gegen ein 385 W Netzteil ohne Kabelmanegment ersetze. Die Antwort ist ganz einfach: Schlechte Auslastung. Das Infiniti wurde selten über 20% AUslasung betrieben. Für diesen Bereich <20% gibt es keine Vorgaben für den Wirkungsgrad.
Und da lässt man sehr viele Watt liegen und gibt unnötig Geld aus. Erst bei über 20% Auslastung gelten für ATX Norm und 80%+ Siegel die Mindesteffizienzen. Aber selbst mit der 385 Watt PSU schaffe ich es nicht im Idle auf die 20% zu kommen.
Das ist aber egal, weil die Verbrauchswerte liegen bei mir immer unterhalb vom Infiniti und das war mir wichtig.
Bis auf die Probleme bein einbauen ist es ein tolles NT. Es läuft ruhig, stabil und ohne Mucken. Für knapp 50 ein fairer Preis und die Technik ist Top.
Ich hätte auch noch das Corsair HX620 zum Vergleich heranziehen können, aber es hatte schon von der Effizienz her keine Chance gegen das Infiniti, vorallendingen bei Auslastungen von unter 20% hat das Corsair Federn gelassen.
Ich habe damals 81 Watt, 3D 117 für das Corsair gemessen und 70 Watt, 3D 109 Watt für das Infiniti. Die Verbarbeitung war auch nicht ganz auf dem Niveau.
Links das Infiniti, rechts das PRO82+

hier auch, von oben sehen sich die Netzteile besonders ähnlich, auch wenn das Infiniti etwas länger ist und mit 135mm einen größeren Ventilator besitzt.

Edit: Einen Test um um zu gucken ob die einzelnen Spannungstoleranzen eingehalten werden, werde ich noch nachliefern. Die Rechtschreibung wird auch ncohmal einer kleinen Kontrolle unterzogen

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