Wenn man wissenschaftlich über EHEC (Erreger, Folgen, potentielle Verbreitungswege) diskutieren will, dann ist man in der Sparte Wissenschaft durchaus richtig. Wenn man den politischen Umgang mit der Sache diskutieren will, dann ist der Politikteil auch passend.
Wer Verschwörungstheorien aufstellen will ("Vertuschung"), ist definitiv falsch.
@Topic:
Ich kann aus der extrem unregelmäßigen Verbreitung bislang nichts sinnvolles Schlussfolgern. Das nicht "spanische Gurken" die Ursache sind, war -ausgenommen der BILD ggf.- eigentlich eh jedem klar, aber ein einzelner spanischer Produzent, der bevorzugt die betroffenen Regionen beliefert hat, wäre eine Option gewesen. Und die Warnung kam ja auch erst, nachdem nachgewiesen wurde, dass spanische Gurken Erreger tragen - es stellte sich zwar als die falschen heraus, aber das ist ja nicht den Hygienemaßnahmen des Produzenten zu verdanken. Dessen Gurken sollte man trotzdem nicht mehr kaufen, auch wenn man vielleicht nur ne Magenverstimmung und keine tödliche Krankheit bekommt.
Für den Erreger bleibt somit weiterhin die gesamte Transportkette als Eindringmöglichkeit - wobei die geringen Zahlen wohl für einen sehr zufälligen Prozess sprechen, der sich nicht so ohne weiteres nachvollziehen lassen wird. Vielleicht ist es auch ein gammliger Laster, der nur alle zwei Wochen Gemüse transportiert und die restliche Zeit z.B. Konserven, deren Oberfläche nicht untersucht wird? (Mengenmäßig auch nicht kann)
Man wird abwarten müssen, ob sich ein System ergibt. Imho ist der Verdacht mit Frischgemüse als solches schon ziemlich wackelig. Wenn ich 1000 Krankenfälle in Deutschland habe, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ich darunter eine Mehrheit an Personen finde, die in den letzten 3 Wochen Gurken und/oder Salat gegessen hat. Genauso werden die Leute Brot gegessen haben. Und Auto gefahren sein. Und Privatfernsehen geguckt haben.
Frischgemüse ist einfach ein bekannter, potentieller Übertragungsweg - aber genau deswegen wird da eigentlich darauf geachtet, dass es nicht zu einer Verunreinigung kommt und das meiste Gemüse für deutsche Kunden dürfte schon allein aus optischen Gründen gespült werden.