Wenn du das wirklich denkst ist mir auch klar, warum du diesen Job nicht länger hast.
Dass ein höherer Abgasgegendruck für mehr Drehmoment sorgt ist tendenziell richtig, trifft allerdings nur bei Saugmotoren bzw. aufgeladenen Fahrzeugen im Unterdruckbetrieb zu und beschneidet grundsätzlich die Spitzenleistung.
In Anbetracht der anderen Kommentare war das möglicherweise noch auf Zweitakter bezogen. Bei denen ist ein angemessener Gegendruck tatsächlich sehr hilfreich, eine (Turbo-)Aufladung dagegen eher ... selten
(Kompressor auf der Straße auch. Wobei ich mich ehrlich frage, wieso. Fremdgeladene Zweitakter sind genauso sauber und effizienzt, dabei einfacher im Aufbau und bei gleicher Leistung und Laufruhe auch noch leichter und kompakter als Turbo-Viertakter. Aber genutzt wird das Prinzip irgendwie nur bei großen Schiffen.)
Es sollte eher mal bei den völlig realitätsfernen EU-Richtlinien angesetzt werden, welche nur durch Betrug oder Einbußen in der Langlebigkeit eingehalten werden können. Die Physik interessiert sich nunmal nicht für Brüssel.
Alle paar Jahre ein neues Fahrzeug zu kaufen, weil die Motoren durch diesen vollkommen absurden Schwachsinn kaum noch Haltbarkeit aufweisen, ist wohl kaum eine positive Auswirkung auf die CO2-Bilanz.
Am Ende fahren die Kisten meist eh im Ausland, ohne diese Kastrationen, fröhlich weiter. Und der europäische Erstkäufer zahlt die Rechnung für den Fahrspaß in den Export-Ländern.
Tjo. Direkt für diese Billig-Exportmärkte zu produzieren lohnt sich für die europäische Auto-Industrie halt nicht. Regelungen, die zum regelmäßigen Ersatz eigentlich noch ganz guter Fahrzeuge ermuntern, dagegen schon - zumindest solange die Neuerungen dafür durch billige Tricksereien erbracht werden können.
Allerdings sehe ich nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen EU-Verordnungen und Haltbarkeit. Die 0er-Jahre haben zwar einiges hervorgebracht, dass im Vergleich zu den 90ern und (motorseitig) 80ern als Einwegprodukt zu bewerten ist, aber die EU macht genau 0 Vorgaben, die sich auf Steuerketten, Ölabstreifringe oder Kurbelwellenlager beziehen. Auch steht nirgendwo in den EU-Zulassungsordnungen drin, dass man den für kurze Aufwärmzeiten optimierten Down-Size-Kram mit einem unzureichend gekühlt/schmiert/lagerten Schrottturbo kombinieren muss, der nach 50 Mm auseinander fliegt. Genaugenomen steht nicht einmal drin, dass man Down-Sizen muss und du bekommst z.B. bis heute die gleiche Leistung, die VW aus einem 1,0 l Dreizylinder quetscht, bei Mazda aus einem 2,0 l Vierzylinder Sauger, der vor-Filter sogar sauberere Abgase produziert. Und die Listen der saubersten Verbrenner der letzten 20 Jahre werden bekanntermaßen ständig von Saurohreinpritzern mit sehr gesunden und extrem haltbaren <60 PS/l angeführt. Aber garantiert nicht mit Herkunft "Deutschland". Hier gilt es als "Stand der Technik", wenn man einen Partikelfilter a) braucht, damit die Stoßstange nicht mehr schwarz wird und b) die Kiste damit dann einen Liter mehr verbraucht und sich schlechter fährt. Und gegebenenfalls nach 5-6 Jahren auseinanderfällt, also "zufällig" der Zeit, nach der die meisten Neuwagenkäufer/-leaser sowieso schon abgestoßen haben...
Man sollte aber bedenken, das viele ihre Autos falsch kaufen bzw. falsch bewegen.
Da wird sich nen Diesel gekauft, obwohl man am Tag nur seine 20 Km fährt aber alle par Monate mal 200Km zu Verwandten fährt oder nen 295 PS starken Golf und den nur im Eco bewegt...klar, das die sich mit Ruß zusetzen.
Man kann heute ruhig einen Gang niedriger fahren, weil der Verschleiß der Kolben/Zylinder durch Drehzahl belanglos geworden ist, der Ruß durch das AGR ist viel schlimmer und teurer. Und man verbraucht bei gleicher Fahrweise im Sportmodus auch nicht mehr als im Ecomodus.
Wenn du in einem niedrigeren Gang bei gleicher Leistung (= gleich schnell) fährst, dann soll der Motor pro Verbrennung weniger Energie freisetzen, muss also weniger Einspritzen und zur Einhaltung der restlichen Verbrennungsparamter MEHR Abgas rezirkulieren...
Und einen Motor, der bei höherer Drehzahl & gleicher Leistung nicht mehr verbraucht, habe ich auch noch nicht gesehen. Bei enggestuften Getrieben mögen es vielleicht nur 5-10% sein, aber es können auch schon mal 20+% sein.
Das Gesündeste für Kolbenmotoren (nicht zwingend für die Tubos, die dranhängen!) wäre jedenfalls Vollgas bis knapp unter die Grenze zur Volllastanreicherung. Das Problem ist es ein Getriebe zu haben, dass diesen Betriebsmodus bei üblichen/möglichen Geschwindigkeiten zulässt, denn bei den heute üblichen Motordimensionierungen würden dann 1000-1500 rpm bequem für 130 reichen [Benziner, großvolumigere Diesel entsprechend weniger]. Aber so einen langen Gang hat man selbst in 8-Gang-Automatiken extrem selten. Und in Schaltgetrieben, wo man es für "fast Vollgas" für "Geschwindigkeit halten" nutzen, aber bei Bedarf auch schnell runterschalten könnte, hat man es nie
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(von geringeren Geschwindigkeiten ganz zu schweigen, wo man schon in Konflikt mit der Leerlaufdrehzahl geraten würde.)