News Der neue James Bond: Junge Schauspieler nicht für die Rolle als 007 geeignet

Dass jemand Moore oben sieht ist mal was neues für mich. Meine Nummer 1 bleibt Dalton. Er war stark und die Filme mit die besten bis heute.
Kommt auch auf die Generation an.
Roger Moore ist bei mir auch sehr weit oben.
Craig ist ok, aber mehr Actionheld.
Brosnan steht bei mir an erster Stelle, aber damit steh ich auch relativ alleine.
 
Daltons hatte einfach Pech mit seinen Scripten: Hauch des Todes ist einer der Bond mit der schwächsten Gegenseite. Das Bedrohungsszenario bleibt lange diffus; der Erzschurke unklar und später klein, ein böser Side-Kick als Hauptwiderspieler für die Filmmitte fehlt komplett.
Vor allem The Living Daylights hatte ein richtig intelligentes Skript was man vorher nicht kannte von einem Bond. Dass es keinen simples gegenpoliges Ego zu Bond gab, sondern auf das Gesamtkonstrukt geachtet wurde, ist damals wie du sagtest aus der Zeit gefallen, aber nicht ohne Grund wird er heute in der Nachbetrachtung als einer der besten Bonds gesehen unter Fans und Kritikern. Für manche sogar der Beste. Wie die ganzen losen Enden zusammengeführt werden zu einer richtigen Agentenstory mit Geheimdienstarbeit, war elegant. Dazu die hochgradig anspruchsvollen Stunts, die heute nur noch vor der grünen Wand entstehen würden und dabei nicht halb so spektakulär aussehen würden.
Ich selbst hab ihn erst vor kurzem zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder gesehen, seither bin ich in den Medien auch fachlich und beruflich hängen geblieben und war sehr beeindruckt, endlich fähig alle Facetten zu erkennen.

Es war schade, dass man bei Licence to Kill in alte Muster verfiel, auch wenn eine Rache Story düsterer war als man sonst von Bond kannte, war das geschriebene deutlich schwächer. Ist wohl dem geschuldet, dass ein Bond dazu verdammt ist Masse zu bedienen. Alles was danach kam lebte nur noch von Special Effects. Casino Royale als kleinere Ausnahme.
Kommt auch auf die Generation an.
Roger Moore ist bei mir auch sehr weit oben.
Craig ist ok, aber mehr Actionheld.
Brosnan steht bei mir an erster Stelle, aber damit steh ich auch relativ alleine.
Eher Geschmack denke ich. Moore war mir einfach zu fad, Brosnan fand ich auch sehr gut, der Gentleman unter den Gentleman-Bonds, aber wie bei Craig war nur sein erster Film ordentlich. Craig war mir einfach zu sehr am menscheln, weinerlich wie hier einer sagt würde ich es auch nicht nennen, aber es hatte immer dieses "suffering" dabei, mit dem ich nichts anfangen kann, dann war er in der Action eher blass. Für mich hat M:I Bond deutlich den Rang abgelaufen.

Dalton ist für mich bis heute ein starker Schauspieler und seine verschmitzte Art, die aber in komplett das Gegenteil wechseln konnte, war vielschichtig, anders als der Einheitsbrei vor ihm.
Wenn ich einen Darsteller wählen müsste, mal ganz unabhängig wie gut die Filme der damaligen Zeit waren, dann war für mich Timothy Dalton der perfekte Bond. Der hatte viel Charakter, die nötige Arroganz, war schlau, stark, aber ein knallharter Killer wenn es darauf ankommt und hatte dennoch einen gewissen Witz und Charme.
Haha, noch so einer. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie du richtig sagtest: Eine Meinung! Dass Bond z.B. einer Frau hinterherheult, habe ich in keinem von Ian Flemmings Büchern gelesen.
Gerade Das fand ich an Bond passend. Die Teile mit Craig spielen ja die Anfänge von Bond, und durch Vesper Lynd zeigte man auf, warum Bond so eiskalt mit Frauen umgehen kann (weil er eben diese Erfahrung gemacht hat).
 
Man löse sich von den Rollen, die er bisher gespielt hat und sehe: einen brillianten Schauspieler.

Sicherlich. Aber wenn man alle Schauspieler, die andere Rollen gut gespielt haben, für Bond in Betracht zieht, dann wird das eine lange Liste. Ich würde es Cumberbatch gönnen, sich mal in etwas ganz anderem zu beweisen, aber ich würde es auch vielen anderen in gleichem Maße gönnen. Meinem Wissen nach hat Cumberbatch bislang nicht bewiesen, dass sein überdurchschnittliches Talent auch primär physisch handelnde, reaktive Charaktere mit einem gewissen Hang zu Lebensfreunden und (zumindest von Moore bis Brosnan) Humor einschließt, wie Bond es eine wäre. Den nötigen Körperbau müsste er sich auf alle Fälle erst noch zulegen.

In der Rubrik "für anderes berühmte, aber allgemein talentierte Schauspieler" würde ich eher Johnny Depp nominieren. Der hat in seinem anderen 2003er Film schon eine sehr gute Performance in einer voll-Bond-kompatiblen Rolle hingelegt. Leider hat ihn seit einem gewissen gleichzeitig in den Kinos laufenden, anderen Streifen, gefühlt niemand mehr nüchtern vor Kameras bekommen. Auch für viel Geld nicht.

Kommt auch auf die Generation an.
Roger Moore ist bei mir auch sehr weit oben.
Craig ist ok, aber mehr Actionheld.
Brosnan steht bei mir an erster Stelle, aber damit steh ich auch relativ alleine.

Mit Brosnan dürftest du tatsächlich fast so einsam dastehen, wie die Latzenby-Fans (wenn es einen gibt). Ich mag zwar Goldeneye als Film sehr. Aber Brosnans Anteil besteht eher darin, dass er vieles mit sich machen lässt. Getragen wird der Film von einem guten Bond-Plott und seinen nahezu durchweg sehr gut gelungen Nebenfiguren. Natalya ist einer der wenigen Bond-Sidekicks, die tatsächlich eine Bereichung darstellen, Ourumow einer der besten Bond-Wiedersacher nach Blofeld, selbst Onatop bleibt ganz knapp unter der Grenze zur Selbstparodie, Zukovsky ist kurz aber passend, M sowieso legendär – in dem Film passt einfach so viel (der Titelsong!). Da reicht es schon aus, wenn der Hauptdarsteller sich nicht in den Vordergrund stellt und manchmal im richtigen Moment grinst oder einen coolen Spruch vom Stapel lässt. Das Bond über weite Strecken als Relikt einer vergangenen Zeit vorgeführt wird, der die Situation nicht mehr unter Kontrolle hat, passt aber auch insgesamt gut zu Brosnan, dem man eine immer-Herr-der-Lage-Connery-Rolle schon rein physisch nicht abgenommen hätte. (Siehe die folgenden drei Filme.^^)

Moore dagegen hat durchaus viele Fans. Er hat den bei Connery weitestgehend fehlenden Witz in die Filme gebracht, was zwar eine krasse Abweichung von den Romanen darstellt, aber zwecks Abwechslung bitter nötig war. Anstatt ein statisches Konzept bis zum Erbrechen zu wiederholen, konnte Bond in der Moore-Ausführung auch selbstironisch auf die Schwächen der Serie blicken oder sich bis an die Grenze zur Parodie selbst übersteigern. Auch die Überlegenheit des Hauptdarstellers nicht nur durch immer krassere Kämpfe zu betonen, sondern einfach dadurch, dass Bond trotz allem noch Zeit für ein paar Albernheiten und Annehmlichkeiten hat, war ein stilistisch guter Schachzug. Das mag nicht jeder, aber es hat für viele Filme funktioniert (nicht für ganz so viele, wie gedreht wurden :-)) und umgekehrt gibt es eben auch Leute, die den relativ simplen Hau-Drauf-Bond von Connery nicht perfekt finden.

Als weiter Boni hat Moore einfach mit die besten Requisiten, Sets und Locations, einige der besten Story Lines und eine exzellente Reihe von Antagonisten auf seiner Seite. Das ist zwar nicht sein Verdienst, aber wenn man sich Ablauf und Settings von Diamantenfieber anguckt oder die Storyline von Ein Quantum Trost, dann ist es wirklich nicht schwer, einen besseren Bond abzuliefern. Einzig Man lebt nur zweimal und Golden Eye können in meinen Augen (das ist sicherlich ein sehr subjektives Thema) eine so gelungen Komposition wie Leben und sterben lassen, Der Mann mit dem goldenen Colt oder Der Spion der mich liebte bieten, und In tödlicher Mission ist schon wieder verdammt nah dran. Mit Dalton wären einige der Moore-Bonds gegebenenfalls noch besser geworden, aber sie waren mit/trotz Moore einfach gut.

Vor allem The Living Daylights hatte ein richtig intelligentes Skript was man vorher nicht kannte von einem Bond. Dass es keinen simples gegenpoliges Ego zu Bond gab, sondern auf das Gesamtkonstrukt geachtet wurde, ist damals wie du sagtest aus der Zeit gefallen, aber nicht ohne Grund wird er heute in der Nachbetrachtung als einer der besten Bonds gesehen unter Fans und Kritikern. Für manche sogar der Beste.

Er ist ein sehr guter Agentenfilm. Aber eben genau deswegen kein typischer/besonders guter Bond – so absurd das für den Geheimagenten zunächst klingen mag, aber eigentlich sind Bond und seine Tätigkeiten fast ein perfektes Gegenbeispiel für einen solchen. Hauch des Todes weicht dies zu erstaunlich großen Teilen auf und sticht so aus der Reihe hervor – entweder man mag diesen Film besonders oder einen Großteil der Bond-Werkes. Aber zusammenpassen tut das nicht wirklich.
 
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