Da ich einige Freunde/Geschäftspartner in den USA habe:
Die Einkommensstruktur ist eine völlig andere wie in D. (oder Europa).
Bauingenieure wie ich verdienen selbst bei großen Firmen irgendwas zw. 45.000 und 65.000 $ brutto/Jahr
Nehmen wir den Mittelwert 55.000 $ an.
In diesem Lohnsektor liegt die Einkommenssteuer in den USA bei ca. 15%, verbleiben noch 46.750 €/J.
Da ein Arbeitgeber oder gar der Staat in den USA genau "0" Beitrag zu einer Rentenversicherung oder Krankenversicherung beisteuert oder existiert,
organisieren sich die meisten privaten die über eine "Lebensversicherung als Altersvorsorge".
Für 500.000 $ LV zahlt man im Monat grob 500 $, verbleiben noch 40.750 $.
Die Krankenversicherung für ähnlichen Standard wie die "Gesetzliche" in D. zahlt eben dieser Ing. für eine angenommene Familie mit 2 Kid monatlich ca. 1500 $.
Verbleiben noch 22.750 $ im Jahr zum "Leben" oder knappe 1900 $/Monat als Ingenieur.
Nicht umsonst haben ca. 80% (!!!!!!) aller Arbeitnehmer aus dem Mittelstand noch einen zweit- oder Drittjob am Laufen.
Die durchschnittliche wöchentliche Stundenbelastung eines angestellten Mittelständlers betrug 2017 ca. 75 h/Woche (!!!!).
Und NATÜRLICH muss der amerikanische Markt auf diese Situation reagieren.
Sprich, relativ viele Artikel des täglichen Lebens sind in der Tat bei Walmart, Target usw. günstiger als bei uns.
Und genau deswegen sind z. B. deutsche Autos in den USA viel, viel billiger als in Europa, weil keine Sau sonst einen VW oder BMW kaufen würde (mit welchem Geld auch?).
Zudem toppt das US-System sich selbst, weil praktisch ALLES auf pump gekauft wird.
Sprich unser Staat ist nicht gierig, sondern ein wenig gerechter, vor allem zu jenen, die nicht soo viel haben.
Kaum zu glauben, bei der täglichen Diskussion über Altersarmut und dgl. gerät völlig aus dem Fokus, dass es uns, global betrachtet, saugut geht...^^