Begrifsverwirrung bezüglich Kernanzahl

Patrin

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Begrifsverwirrung bezüglich Kernanzahl

Hallo,

ich versuche derzeit mich in die halbwegs aktuellen Namensschemata von Intel und AMD ein zu lesen. Dabei stolpere ich in wikipedia allerdings üer mir unbekannte Begrifflichkeiten wie Module, Threads und logische Kerne. Könnt ihr mir das mal etwas näher erklären, was davon nun auf die Anzahl der physischen Kerne hindeutet? Und ob durch Methoden wie Hypertreading dieses Kriterium überhaupt noch eine rolle spielt, im Vergleich zu der Anzahl der wie auch immer simulierten virtuellen Kerne?
Dazu muss ich sagen, dass ich seit Einführung der dualcores nichts mehr mit PCs zu tun hatte, ich weiß nur, dass man den Takt nicht einfach mit der Kernanzahl multiplizieren kann, etwas Leistungsverlust tritt wohl auf.
 
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Kurzversion:

Bei Hyperthreading übernimmt ein Kern zwei Aufgaben (Threads) gleichzeitig. Ein Kern ist öfters mit warten beschäftigt (auf den Arbeitsspeicher etc.) und hat dadurch immer wieder Leerlauf. Das verhindert HT/SMT, indem es dem Kern einfach eine andere Aufgabe gibt, die er schon mal rechnen soll. Je besser eine Software optimiert ist, desto weniger nützlich ist HT/SMT, deshalb wirst du auch keinen Xbox-Port mit 6-Kern-Optimierung sehen, obwohl diese 6 Threads behandeln könnte. HT bring maximal (= werbewirksame) 30% Mehrleistung, 20% sind in manchen Programmen realistisch (Cinebench z.B.). Wenn ein Programm aber z.B. nur einen Kern/Thread nutzt, hat HT/SMT überhaupt keinen nutzen (abgesehen von Hintergrundprozessen anderer Programme).

Ein Modul ist wie ein Kern, nur sind einige Einheiten doppelt vorhanden, andere nicht. Es ist also weder ein Kern, noch sind es zwei. Ein Zwischending. Bringt (laut AMD) 80% der Leistung eines Zweikerners. Gleiches Problem, wie HT oben: wenn ein Programm weniger Threads nutzt, als möglich, geht Leistung verloren.

Neben Takt und Kernzahl ist auch noch wichtig, wie viel ein Kern pro Takt abarbeiten kann (IPC). Diese ist bei Intel ~60% höher, als bei AMD.
 
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Kurzversion:

Ein Modul ist wie ein Kern, nur sind einige Einheiten doppelt vorhanden, andere nicht. Es ist also weder ein Kern, noch sind es zwei. Ein Zwischending. Bringt (laut AMD) 80% der Leistung eines Zweikerners. Gleiches Problem, wie HT oben: wenn ein Programm weniger Threads nutzt, als möglich, geht Leistung verloren.

Nicht ganz korrekt. Ein Modul besteht aus zwei physischen Kernen, die sich bestimmte Ausführungseinheiten-Einheiten gemeinsam nutzen, da diese nur einmal vorhanden sind. Es sind also, sozusagen, beschnittene Kerne.
 
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Kerne ist hier eh schwierig. Pro Modul sind es zwei Integer-Cluster, ein solcher wiederum besteht aus Caches, ALUs und AG(L)Us.
 
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Kurzversion:

Bei Hyperthreading übernimmt ein Kern zwei Aufgaben (Threads) gleichzeitig. Ein Kern ist öfters mit warten beschäftigt (auf den Arbeitsspeicher etc.) und hat dadurch immer wieder Leerlauf. Das verhindert HT/SMT, indem es dem Kern einfach eine andere Aufgabe gibt, die er schon mal rechnen soll. Je besser eine Software optimiert ist, desto weniger nützlich ist HT/SMT, deshalb wirst du auch keinen Xbox-Port mit 6-Kern-Optimierung sehen, obwohl diese 6 Threads behandeln könnte. HT bring maximal (= werbewirksame) 30% Mehrleistung, 20% sind in manchen Programmen realistisch (Cinebench z.B.). Wenn ein Programm aber z.B. nur einen Kern/Thread nutzt, hat HT/SMT überhaupt keinen nutzen (abgesehen von Hintergrundprozessen anderer Programme).

Ein Modul ist wie ein Kern, nur sind einige Einheiten doppelt vorhanden, andere nicht. Es ist also weder ein Kern, noch sind es zwei. Ein Zwischending. Bringt (laut AMD) 80% der Leistung eines Zweikerners. Gleiches Problem, wie HT oben: wenn ein Programm weniger Threads nutzt, als möglich, geht Leistung verloren.

Neben Takt und Kernzahl ist auch noch wichtig, wie viel ein Kern pro Takt abarbeiten kann (IPC). Diese ist bei Intel ~60% höher, als bei AMD.

Wenn nun neben einem Programm, welches nur einen Kern nutzt, noch dinge wie VLC, Firefox Excel laufen, wird dazu bereits HT herangezogen? Oder sind diese Sachen so unbedeutend, dass das ein einzelner Kern auch neben einem größeren Programm noch alleine macht? Wo kann ich dieses IPC herauslesen? Ich habe mir einige CPUs auf Hardwareversand angesehe, dort aber nichts dergleichen gesehen.

Ist es für einen boxedkühler normal, dass man ihn durch eine Tischplatte auch über das Tippen hinweg hören kann? Ich habe noch einen AMD Athlon 64 X2 5400+, der im leerlauf laut speccy etwa 45° warm ist.
 
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Es geht um einen kompletten neubau, da alles was vorhanden ist, mindestens 5 Jahre alt ist. Höchstens das Gehäuse würde ich übernehmen.
Allerdings soll dieser Thread nicht in eine komplette config debatte ausarten, ich wollte zunächst in den unterbereichen mein Wissen etwas auffrischen. Sonst könnte ich nur komplett uninformiert eine Preisklasse nennen und mich überraschen lassen. Ausserdem lerne ich ja auch was, wenn ich selbst schon mal nach Komponenten suche.
 
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Die mit 84W bzw 95W, die ganzen 65W und weniger haben idR den Voll-Alu-Boxed.
 
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Bedeutet das denn dass die mit den kleineren Boxed nicht so leise sind oder gleicht sich das aus da sie ja weniger TDP haben und die Intel Boxed durch die Bank in etwa alle gleich laut sind?

Andere Frage.
Bringt es was den Boxed vom i7 auf den i3 zu bauen? Ist der i3 dann leiser?
 
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Wenn nun neben einem Programm, welches nur einen Kern nutzt, noch dinge wie VLC, Firefox Excel laufen, wird dazu bereits HT herangezogen? Oder sind diese Sachen so unbedeutend, dass das ein einzelner Kern auch neben einem größeren Programm noch alleine macht? Wo kann ich dieses IPC herauslesen? Ich habe mir einige CPUs auf Hardwareversand angesehe, dort aber nichts dergleichen gesehen.
Wenn du einen Einkern-Prozessor hast und ein Programm, dass diesen Kern zu 100% auslastest, dann ruckelt es ganz stark, selbst der Mauszeiger (schreckliches Gefühl, spreche da aus Erfahrung :devil: ).
Wenn dieser Einkern-Prozessor nun HT/SMT besitzt, dann kannst du alles, was nicht zu viel Last erzeugt noch nebenher laufen lassen.
Wenn du zwei Kerne in der CPU hast, dann brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen.

Ich finde es ganz angenehm, weil ich dann beim 3D Rendern die Threads auf 7 festsetzen und noch nebenher den PC verwenden kann, aber trotzdem noch mehr Leistung herausspringt, als bei einem Vierkerner ohne SMT.

Bei Spielen oder Programmen, die wenig Leistung fordern, spielt SMT eher eine Untergeordnete Rolle und ist in den meisten Fällen Geldverschwendung.
Nicht ganz korrekt. Ein Modul besteht aus zwei physischen Kernen, die sich bestimmte Ausführungseinheiten-Einheiten gemeinsam nutzen, da diese nur einmal vorhanden sind. Es sind also, sozusagen, beschnittene Kerne.
Beispiel: Du gehst in ein Restaurant und bekommst folgendes vorgesetzt: Hauptgericht, Getränke und Nachtisch. Weil es dir so gut geschmeckt hat, gehst du zwei Wochen später wieder hin. Dann macht die Bedienung einen Fehler und du bekommst das: Hauptgericht, Hauptgericht, Getränke und Nachtisch. Hast du jetzt zwei mal das volle Programm erhalten und es wurde einmal etwas vergessen, oder wurde einmal zu viel mitgegeben? Definitionssache würde ich sagen ;)
Und so ist es doch auch bei Modulen: Im Desktopsegment ist ein Viermoduler ein Achtkerner, wird der FX aber zum Opteron, wird aus einer CPU mit vier Modulen plötzlich ein Vierkerner.
 
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