Bedingungsloses Grundeinkommen?

Und wie ich schon in früheren Beiträgen schrieb: Wer auf unqualifizierte Arbeiter herabblickt und meint, diese wären ja selbst schuld, wenn sie nicht genug verdienen, der verfehlt das Thema. Entscheidend ist, wie sehr diese unqualifizierte Arbeit benötigt wird.
Wenn nicht, muss man dort keine Beschäftigungstherapie zu Hungerlöhnen betreiben. Und falls doch, ist sie aufgrund ihrer Bedeutung, nicht aufgrund der Qualifikation ihres Verrichters zu vergüten.
Es werden auch ausländische Arbeiter für Arbeiten eingesetzt die sonst kaum ein Deutscher machen kann oder will.
Z.B. Erntehelfer, in der Fleischindustrie oder Altenpflege (als Hilfskräfte).
Die werden teilweise richtig ausgenutzt zu ganz schlechten Arbeitsbedingungen.

Oder was noch ungerecht ist: Leiharbeiter welche die gleichen Arbeiten ausführen wie das Stammpersonal, aber deutlich schlechter bezahlt werden.
 
Z.B. Erntehelfer, in der Fleischindustrie oder Altenpflege (als Hilfskräfte).
Weil die halt schlecht bezahlt werden.
Ein Rumäne in der Fleischindustrie verdient trotzdem mehr als zu Hause.
Und wenn man erst mal die Flüchtlinge zwingt Arbeit anzunehmen, werden die Preise noch weiter nach unten gehen und dann haben Flüchtlinge die Jobs. die heute nur noch Osteuropäer machen.
Deswegen brauchst du Mindestlohn, flächendeckend, ohne Ausnahmen, ohne Hintertür.
Wer sich nicht dran hält, wird empfindlich bestraft.
 
Das Problem ist aber, dass bei uns Nettolohn und Regelbedarf gekoppelt sind. Steigt also der Mindestlohn, steigt, die Regelleistungen.
 
Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass wenn die Lebenshaltungskosten steigen, es Anpassungen am Regelsatz gibt.
Und selbst wenn er auch steigen würde, wenn der Mindestlohn steigt, gäbe es immer noch eine deutliche Differenz.
Oder was sind deine Bedenken? Das es dann keinen Anreiz mehr gäbe arbeiten zu gehen?
 
Selbst wenn. Unser derzeitiges System kann es leichter verkraften, ein paar zehntausend Leute durchzufüttern, die tatsächlich nicht arbeiten wollen (Lediglich für diese Argumentation angenommen, dass es überhaupt so viele sind ...), als ein hypothetisches Recht auf bzw. die zwingende Notwendigkeit für Arbeit zu erfüllen.

Oder anders ausgedrückt: Wenn alle Leute, die derzeit arbeitslos sind, sehr nachdrücklich darauf bestehen müssten, in Lohn und Brot zu kommen, weil sie sonst keinerlei Möglichkeit hätten, ihr Lebensunterhalt zu bestreiten, hätten wir eine rapide steigende Verzweiflungskriminalität und irgendwann bürgerkriegsartige Zustände.

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Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass wenn die Lebenshaltungskosten steigen, es Anpassungen am Regelsatz gibt.
Und selbst wenn er auch steigen würde, wenn der Mindestlohn steigt, gäbe es immer noch eine deutliche Differenz.
Oder was sind deine Bedenken? Das es dann keinen Anreiz mehr gäbe arbeiten zu gehen?
Ich wollte nur darlegen, dass ein höherer Mindestlohn nicht zwangsläufig motivierend zur Aufnahme einer Arbeit ist, da eben die Sozialleistungen auch steigen. Ich bin sehr dafür, die Grundsicherung sanktionsfrei zu stellen und niemanden zur Arbeit zu zwingen. Niemand sollte dafür bestraft werden nicht arbeiten zu wollen, was aber weit stärker geprüft werden sollte sind die realen wirtschaftlichen Verhältnisse.
 
Ich wollte nur darlegen, dass ein höherer Mindestlohn nicht zwangsläufig motivierend zur Aufnahme einer Arbeit ist, da eben die Sozialleistungen auch steigen.
Ja aber die steigen ja nicht in dem selben Maße. Wenn man nichts macht hat man trotzdem noch 200-300 Euro weniger. Bei aktuellen Mindestlohn. Wäre der noch höher wäre die Differenz auch noch größer.
Wer z.B. 40 Stunden die Woche für 10 Euro arbeitet hat im Monat 1600 Euro brutto.
Bei 12,50€ die Stunde wären das schon 2000 Euro Brutto. Ungefähr 1400-1500 Euro Netto.
Davon kann man als einzelne Person gut leben. Wenn die Wohnung nicht gerade 1000 Euro kostet.
Ich bin sehr dafür, die Grundsicherung sanktionsfrei zu stellen und niemanden zur Arbeit zu zwingen. Niemand sollte dafür bestraft werden nicht arbeiten zu wollen, was aber weit stärker geprüft werden sollte sind die realen wirtschaftlichen Verhältnisse.
Ich finde das Menschen welche gesund sind auch ganz normal arbeiten gehen können. Wer nicht arbeiten will und Jobvorschläge permanent ablehnt sollte auch sanktioniert werden. Es gibt sogar welche die Erscheinen nicht mal zu den Terminen beim Jobcenter. Das ist zwar eine kleine Minderheit, aber die gibt es.
Natürlich sollte die Arbeit zumutbar sein. Und die Pendelzeiten dürfen auch nicht zu hoch sein. Sowas muß individuell vor Ort geprüft werden.
 
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Wer nicht arbeiten will und Jobvorschläge permanent ablehnt sollte auch sanktioniert werden
Dann ist es aber kein bedingungsloses Grundeinkommen. In unserer Gelsellschaft wird alles geregelt, da gibts Verkehrsschilder die jegliches Denken abnehnen sollen, Sanktionen um zu bestimmen was du für eine Arbeit machen sollst. Wozu?

Der Mensch wird sich dadurch freier entfalten können, kann sich weiterbilden, kann künstlerisch tätig werden und sich selbst bestimmen auch wenn er davon nicht leben könnte.

Wenn man die letzten 30 Jahre nicht arbeiten war, wird man das auch die nächsten 10 Jahre nicht tun. Sanktionen bringen da nichts.

Ich zitiere da mal eine Textpassage eines Liedes "Arbeit ist der Tod der Kunst" :D
 
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Ich denke jeder sollte seinen Beitrag solidarisch leisten.
Sich nur auszuruhen und Geld kassieren finde ich nicht gut.
Die meisten wollen auch arbeiten aber finden nichts.
Oder sind krank und können deswegen nicht arbeiten.
Oder nur teilweise.
 
Ich finde das Menschen welche gesund sind auch ganz normal arbeiten gehen können. Wer nicht arbeiten will und Jobvorschläge permanent ablehnt sollte auch sanktioniert werden.
Aber was bringt das?
Wer nicht arbeiten will, wird sich Ausreden einfallen lassen. Der geht zum Arzt und holt sich einen Attest, damit er nicht zu irgendeiner Maßnahme muss.
Die Leute, die ablehnen, wirst du niemals zur Arbeiten bewegen, zwingen schon mal gar nicht.
Du wirst als Gesellschaft immer einen gewissen Prozentsatz mit durchschleppen müssen.
Ob das jetzt Arbeitsverweigerer, Klimawandelleugner, Impfgegner oder Flacherdler sind, spielt dabei keine Rolle.
Das gleiche auf der anderen Seite. Du wirst immer Steuerhinterzieher, Trickbetrüger und Hütchenspieler haben. Ist eben so.
 
Vielleicht habt ihr Recht.
Aber solche Leute ziehen alle anderen mit in den Schmutz.
Weil in der Gesellschaft ein falsches Bild von Hartz IV und Grundsicherungsempfängern entsteht.
Da werden nämlich alle zusammen in eine Schublade gesteckt. Die der faulen Säue welche nicht arbeiten wollen und nur abkassieren.
 
Das andere sind Hobbys.
Natürlich muss der finanziert werden. Jetzt stell dir aber mal vor, dass viele ihr Hobby zum Job machen könnten und hätten Spaß am Job, würden vielleicht sogar ein bis zwei Angestellte haben. Ich denke da an Künstler, Musiker. Viele können davon nicht leben und gehen arbeiten. Man könnte es aber probieren und sich ne Auszeit nehmen um sich entsprechend weiterbilden.

Man kann sich selbst ausprobieren, brauch keine Angst haben um seine Existenz.
Weil in der Gesellschaft ein falsches Bild von Hartz IV
Diese Gesellschaft hat die jetzige Form doch schon erstellt. "ich BIN harz4".
 
Ich meine damit, dass sich Langzeitarbeitslose damit identifizieren. Sie sind harz4 und empfangen es nicht. Früher hat man etwas verschämt gesagt, dass man auf Arbeitssuche ist.
 
Und ich meinte die Vorurteile oder Klischees in der Gesellschaft, welche aufgrund von wenigen Arbeitsunwilligen entstehen.
 
Und ich meinte die Vorurteile oder Klischees in der Gesellschaft, welche aufgrund von wenigen Arbeitsunwilligen entstehen.
Die sind aber nicht weg nur weil man Menschen zur Arbeit zwingt aufgrund von Sanktionen. Und sind wir mal ehrlich, was will man mit Angestellten, diebda sind weil sie müssen? Da ist es besser sie bleiben zu Hause.
 
Die, die nicht arbeiten wollen und auch nicht arbeiten, sind weniger das Problem, als jene die Hilfe bekommen und schwarz arbeiten. Da erreicht man nämlich schnell Nettoeinkünfte, die ein normaler Arbeitgeber in selben Job nicht schaffen kann.
 
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