Könnte mir der Autor bitte erklären, wie das folgende ohne physischen Zugriff auf das Fahrzeug möglich sein soll:
Dieser physische Zugriff war nötig, um bestimmte Schlüssel abzugreifen und die gespeicherten Informationen zu entschlüsseln. Ob man die gleichen Keys auch vom Zielfahrzeug braucht, um die Freischaltung einzuspielen, geht nicht aus den bislang von mir gelesenen Berichten hervor. Dieser zweite Schritt könnte deutlich einfacher ausfallen.
Das habe ich auch in der Form gehört / gelesen aber das gilt wohl nur, solange der "eigentliche Fahrer" immer bereit ist und eingreift, wenn das Auto nicht mehr weiter weiß.
Und gerade da sehe ich einen Haufen nasepopelnde, zeitunglesende, auf dem smartphone wischende, masturbierende, bier trinkende, sexy time machende Leute die eben nicht eingreifen wenn es nötig wäre.
Woher stammt dieses Narrativ, dass autonom fahrende Autos sicherer fahren als normale Fahrer? Auf welche Situationen bezieht sich dies? Wird einparken und kleine Rempler da mit eingeschlossen in die Statistik? Wie sieht es mit schweren Unfällen aus und wie ist die Quote aufgeschlüsselt in Bezug auf Unfälle mit Personen, Radfahrern, Kfz.
Berichte mit dieser Aussage gehen immer auf die Selbstdarstellungen der Hersteller zurück, denn nur deren Überwachung ist engmaschig genug, um getrennte Statistiken über die selbstlenkende Fahrkilometer zu erstellen. Die Definition von "Unfall" orientiert sich dabei normalerweise an den jeweiligen (also primär US-)Vorgaben und wird sowohl auf manuellen als auch auf automatisierten Betrieb angewendet, sodass jeweils die gleiche Art von Verstößen berücksichtigt wird oder eben nicht.
Unbrauchbar wegen systematischer Fehler sind diese Statistiken in meinen Augen dennoch: Die aktuellen Assistenzsysteme lassen sich nur unter optimalen Bedingungen einschalten. Es sind keine Unfälle wegen schlechtem Wetter dabei, weil bei schlechtem Wetter manuell gefahren werden muss. Es sind keine Unfälle in Baustellen dabei, weil in Baustellen manuell gefahren werden muss. Es sind keine Unfälle in Städten, mit Fußgängern/Radfahrern, auf engen Landstraßen, von Bereichen ohne Fahrbahnmarkierungen, bei Eisglätte, bei Schnee, ... dabei weil auch das ebenfalls alles Ausschlusskriterien für Automatik-Einsatz sind. In den Vergleichszahlen zur Gesamtunfallrate sind all diese Risikofaktoren aber natürlich enthalten. Bislang hat kein Hersteller eine Statistik "Unfälle bei manuellem Fahren unter Bedingungen, die Selbststeuerung ermöglicht hätten" veröffentlicht.
Stattdessen wird als Bezugspunkt gerne die allgemeine, durchschnittliche Unfallrate im Gesamtverkehr herangezogen. Da kommen als weitere systematische Fehler dann noch das Alter und damit der Zustand hinzu (Fahrzeuge mit dem neuen Feature "selbstlenkend" können logischerweise nicht alt sein) sowie die Fahrzeugart und die Zielgruppe – Tesla, als dominierender Anbieter für selbstlenkende Systeme, baut weder Kleintransporter für übermüdete Kuriere, noch Pseudorennwagen für Landstraßenraser, noch Familienvans für maximale Fahrerablenkung. Stattdessen gilt die Kundschaft als umweltbewusst (ob zu recht oder nicht, sei dahingestellt), was einen ruhigen, vorausschauenden und somit unfallärmeren Fahrstil nahelegt.
Oder verkürzt ausgedrückt: Das der Hypermiler bei Tempo 100 auf der rechten Autobahnspur in seinem 4 Monate alten Model 3 an einem warmen Sommertag ein geringeres Unfallrisiko hat, als der unter Zeitdruck stehende Pizzaausfahrer auf einer überfrierenden Landstraße in kalter Herbstnach hitner dem Steuer eines durchgerosteten Golf III, dessen Reifen eigentlich zwei Monate nach dem letzten TÜV vor 1,5 Jahren hätte gewechselt werden müssen, liegt nicht unbedingt daran, dass ersterer einem Assistenzsystem die Lenkung überlässt. Wer möchte kann das Beispiel noch um typischerweise mit dem Alter skalierende Risikofaktoren beziehungsweise nicht-Risikofaktoren wie "hat noch nicht viel Fahrpraxis", "fährt von einer Disko nach Hause", "hat Restalkohol vom Vortag im Blut" und "kann sich einen Tesla leisten" erweitern.
Einen objektiveren Blick auf Unfallrisiken haben für gewöhnlich Versicherungen. Meinem Wissen nach gibt es da noch keinen unabhängigen Anbieter, der Teslas mit FSD günstigere Tarife als solchen ohne anbietet. Erstere scheinen also bei Nutzung des FSD nicht weniger Unfälle zu bauen als letztere in gleicher Situation mit manueller Lenkung. Oder aber die FSD-Nutzer verlieren soviel an Fahrpraxis und Erfahrung, dass sie in den Situationen, in denen es darauf ankommt und die Automatik sich abschaltet, dass sie in der Summe trotz etwaiger Vorteile genauso viele Unfälle haben.