Teil5: Ein passender Unterbau für das High-End-SLI-System
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Heute gibts mal einen Blick neben die Rubrik Grafikkarten.
@wuselsurfer : Deinen Vorschlag finde ich gerade vor dem Hintergrund, dass Nvidia SLI jüngst ja offiziell für tot erklärt hat, sehr passend. Nvidia- vs. 3dfx-SLI nehme ich daher gerne mal im Themenspeicher auf - das können wir dann abhandeln, wenn das System dual wird
Heute gehts daher erstmal mit ein paar Impressionen um die Plattform, die das SLI der beiden Ultras ermöglichen soll - Los geht es mit der CPU.
Da ich seinerzeit selbst schon einen Intel Core 2 Extreme QX9650 besaß (genau genommen sogar zwei, nachdem einen das Zeitliche segnete), hatte ich es auch tatsächlich wieder auf eben jene CPU abgesehen. Praktisch, dass das Ebay-Kleinanzeigen-Angebot direkt eine passende Kombo aus Board, Speicher und CPU bot. Nach Erhalt, habe ich mich natürlich direkt auf die Suche nach dem Stepping der CPU gemacht. Den QX9650 gibt es nämlich als
C0- (SLAN3) und C1-Stepping (SLWAN), wobei Letzterem etwas bessere OC-Eigenschaften nachgesagt werden. Nach Sichtung der CPU war dann erstmal eine Reinigung notwendig - Stichwort: Jahrelanger Flüssigmetall-Einsatz
. Nach 'ner Menge Spiritus, sonstiger scharfer Reiniger und etwas Abbrasion kamen die Eigenschaften dann etwas verblichen wieder zum Vorschein. Es handelt sich tatsächlich um einen Yorkfield im gewünschten C1-Stepping. Check! Wer etwas in der Vergangenheit schwelgen und mehr über den ersten 45nm-Prozessor für 999$ erfahren möchte, klickt
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Im Bundle hatte ich ebenfalls 8 GiByte DDR2-800 CL4 Speicher von Mushkin miterworben, musste aber leider feststellen, dass einer der vier 2-GiByte-Riegel scheinbar zwischenzeitlich einen weghatte (Memtest-Fehler ahoi). Aber kein Problem, das nutzen wir direkt aus, um auch speichertechnisch bzgl. Boardspezifikationen natürlich ans Maximum zu gehen (das System soll ja mal klotzen, nicht kleckern). Schlussendlich sind es 4x 2 GiByte DDR2-1.066 CL-5 Riegel geworden. Selbstverständlich ebenfalls von Mushkin, war ja schließlich damals eine schwer angesagte, etablierte Marke im Selbstbau-/Overclockerbereich (
@PCGH_Stephan : Das ist doch auch bald schon ein Kandidat für die "was ist eigentlich mit..."-Serie in der Print). Genau genommen sind es auch wieder zwei 4-GiByte-Pärchen der Frostbyte-Serie ("996599"), die passen auch optisch einfach klasse in die Zeit und zum Board und sind bzgl. Geschwindigkeit und Kapazität der Anschlag ->
https://preisvergleich.pcgameshardw...ne-frostbyte-dimm-kit-4gb-996599-a317316.html
Last but not least: Die passende Platine. Seinerzeit gar nicht so einfach, denn für die SLI-Kombination musste man gewissse Einschnitte bei der Chipsatz-Wahl hinnehmen. Den guten Intel-Chipsätzen (X38, X48, ...) blieb der Betrieb von SLI nämlich verwehrt. Zwar gab es Modder, die eine Freischaltung erwirken konnten, aber wirklich robust und offiziell war das erst in der Nachfolgegeneration möglich. Für X58 erwarb Intel nämlich gegen Lizenzgebühren offiziellen SLI-Support. Was also blieb übrig? Der Griff musste zu einem Nvidia-Chipsatz gehen.
Damals herrschte noch richtig Bewegung am Markt: Bot Nvidia bereits seit den nForce-500-Chipsätzen SLI-Möglichkeiten für Intel-Prozessoren, gab es passend zu Weihnachten 2007 mit dem 780i-Chipsatz einen großen Hub. Der große Vorteil war dabei ein dank nf200-Zusatzchipsatz möglicher Triple-SLI-Betrieb mit je 16 PCIe-Lanes. Aber nur wenige Monate später (März 2008) schob Nvidia mit dem 790i-SLI schon den nächsten High-End-Chipsatz nach. Er war in weiten Teilen identisch zum 780i, bot aber DDR3-Support und war in kleinerer Strukturbreite gefertigt.
Da die 8800 Ultras ja im Jahr 2007 auf den Markt kamen, fiel die Wahl folglich auf eine 780i-Platine. Erfreulicherweise gab es dabei nicht Standardkost - die Intel-SLI-Platinen gab es nämlich oftmals nur als Nvidia-Referenzplatinen, quasi gelabelte Founders Editionen - sondern ich konnte mit dem EVGA nForce 780i SLI FTW eine tolle Customplatine bekommen. Mehr zum Chipsatz und den Möglichkeiten Triple-SLI liest man übrigens
hier auf PCGH nach.
Aus der Menge der Referenzplatinen hob sich EVGA damals mit einem "Nachbau" heraus, der an einigen wichtigen Punkten deutliche Vorteile gegenüber der Referenzkonstruktion von Nvidiaa selbst bot. So war es nicht nur signifikante Verbesserungen in der Spannungsversorgung (mehr Phasen in höhrer Qualität), langlebigere Kondensatoren, sondern auch das Übertakter-BIOS (ja, damals gabs noch kein UEFI...), das zusätzliche Funktionen wie die VDroop-Kompensation bot. Das Ganze war schlussendlich auf den Namen EVGA nForce 780i SLI FTW getauft. Mehr nachzulesen gibt es
hier.
Beim Kühler gibts erstmal einen historisch passenden Klotz - mal sehen ob das System irgendwann mal noch eine Wasserkühlung sieht. Temperaturtechnisch wäre das zwar sinnvoll, schade wäre es aber um die schönen Referenzkühler auf den Grafikkarten. Mit dem Prolimatech Megahalems gibts einen zeittechnisch soweie optisch passenden, starken Kühler. Der Kühlkörper mit gleich 6 Heatpipes kam damals übrigens serienmäßig ohne Lüfter... Hier habe ich aus der Grabbelkiste ein halbwegs starkes, aktuelles PWM-Derivat gegriffen (Alphacool Eiswind 12). Einzige Herausforderung hier: Ich musste die Halterung des Kühlers lokals mittels Säge/Feile und Co. anpassen, da es zu Kontakt mit der Spannungsversorgung kam.
Und jetzt ein Dankeschön an all diejenigen, die es bei der Walloftext bis hier her geschafft haben. Als nächstes Wandern die Teile dann ins Gehäuse, das ist mittlerweile auch da.