Artikel 13/17: Twitch zieht Geoblocking in Betracht

Gar nicht. Technisch geht es nicht ohne eine Datenbank. Zudem kann man da auch keine veränderten Filme finden. Das ist doch das Ziel der Sache gewesen, die Platformen sollen zerstört werden, damit demnächst nur noch die Verlage angeben, was die Leute sehen sollen.
Ja, ist mir schon klar. Aber wie soll es dann funktionieren? Zeigt doch dass der ganze Schmafu nicht durchgedacht ist...

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Ja, ist mir schon klar. Aber wie soll es dann funktionieren? Zeigt doch dass der ganze Schmafu nicht durchgedacht ist...

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Ich halte die sehr wohl für durchdacht. Da es technisch nicht möglich ist und das Risiko zu groß ist wird ein Teil der Platformen den Dienst einstellen. Dann ist es wie früher, Springer & CO bestimmen über die Inhalte.
 
Sieht man auch daran, das für digitale Künstler eine Registrierung dort gar nicht möglich ist:
Kommentar zur EU-Urheberrechtsreform: Mit zweierlei Mass | heise online

Das ist nur eine Verwertungsgesellschaft. Davon gibt es mehrere und zudem sind die meisten Künstler eh komplett selbstständig. Wer im Auftrag arbeitet wie der Kollege hier, wird sowieso von dem Auftraggeber entlohnt und braucht sich um so was gar nicht zu kümmern - das ist kein Thema da es die Firma und deren Rechtsabteilung regelt bei so was. Der Kollege ist fest angestellt als Videoproducer, wat will der überhaupt :)
 
Sein Werk registrieren, damit es die Uploadfilter erkennen können und er dafür Geld bekommt. Also so wie es das Gesetz vorsieht.

Nur weil ein Werk im Auftrag geschaffen wird, ändert dies für die Urheberschaft nichts. Das gilt vom Studenten mit seiner Seminararbeit bis zum Stararchitekten mit Wolkenkrazer.
 
Sein Werk registrieren, damit es die Uploadfilter erkennen können und er dafür Geld bekommt. Also so wie es das Gesetz vorsieht.

Nur weil ein Werk im Auftrag geschaffen wird, ändert dies für die Urheberschaft nichts. Das gilt vom Studenten mit seiner Seminararbeit bis zum Stararchitekten mit Wolkenkrazer.

Wenn man im Auftrag arbeitet oder eh angestellt ist, gehören die Rechte an dem Produkt nicht dem einzelnen Videoproducer, sie gehören der Firma die das in Auftrag gegeben hat.
Wenn ich jetzt ein Video für einen Kollegen schneide, ist das SEIN Video, nicht mein Video. Er kümmert sich um die Urheberschaft und alles andere. Ich übertrage dem alle Rechte an allem was ich damit gemacht habe - editing, dubbing usw. - alles.
Das gleiche gilt für Fotos - der Photograph im Auftrag handelt seine Rechte vorher aus - entweder er behält sie oder nicht und wenn nicht, an wen sie gehen und was damit möglich ist. Genau so läuft es bei Texten für Songs - die werden oft genug von Leuten geschrieben die weder irgendwo erwähnt werden noch irgendwelche Rechte daran besitzen - sie arbeiten im Auftrag und haben einen Vertrag für alles.
Das ist der große Unterschied hierbei und genau DAS macht es so kompliziert.
Bei einer großen Firma gibt es dafür eine eigene Rechtsabteilung die sich wesentlich besser auskennt als der Videoproducer, sie ist effektiver, schneller und sogar günstiger.

Wenn ich jetzt z.B. Fotos von einem Model benutzen will, muss ich rausfinden WER die Rechte an dem Bild hält - das Model, der Photograph, sein Studio oder sonstwer und erst dann kann ich mir die Lizenz holen von der entsprechenden Person oder Institution.

Was denkste wie das bei Filmen geregelt ist? Die gehören dem Studio, da haben XYZ Leute dran gearbeitet, erwähnt werden nur die wichtigsten und jeder kriegt seinen Anteil was abgemacht wurde, danach verdient das Studio entsprechend an den Lizenzvergaben usw. und hofft auf dicke Gewinne.
Das ist ÜBERALL so, bei praktisch allen Werken die man überhaupt irgendwie kopieren kann.
 
Was hindert die Webseiten daran, Verlinkungen von Google, Bing und anderen Suchmaschinen zu erfassen und in Rechnung zu stellen?
Die technische Voraussetzung ist schon lange da, man weiß genau wo der Kunde herkommt, tracking in der URL ist weder neu noch kompliziert.
Das Gesetz sollte dazu sein, es zu ERLEICHTERN, nicht komplizierter zu machen und Verbote zu erschaffen.
Kannst du das anhand eines praktischen Beispiels erläutern?
Spanien hat 2014 in nationaler Hoheit verfügt, das Verlinkungen von Google durch Google bezahlt werden müssen. In der Folge wurde Google News Spanien abgeschaltet.
In Deutschland haben nationale Gerichte entschieden, das es den Verlagen frei steht, von Google dafür Geld zu verlangen, worauf hin Google antwortete, alle Verlage zu delisten, welche für das reine Verlinken Geld fordern. Klagen der Deutschen Medien, Google ein delisting zu verbieten, sind gescheitert. Die meisten Verlage haben sich dann dazu entschieden, alles beim Alten zu belassen.

Was wird daran durch das neue Gesetz einfacher? Voraus gesetzt, du weißt bereits, was überhaupt kommen wird.

Wenn man Geld sehen will, muss man ein gutes Angebot bieten.
Wie sieht dieses Angebot aus?
Na einfach, es muss für gewerbliche und private Anwender ein idiotensicheres und sehr schnelles (automatisiertes) System geben, um für Content entsprechende Lizenzen zu erwerben. Entweder im voraus (für Videoschnitt usw.) oder halt nachträglich - bei News usw. wo Zeit entsprechend kritisch ist.
Aktuell haben wir so was nicht. Aktuell muss jeder, egal ob großer Konzern oder kleiner Youtuber der mehr ausgibt als er einnimmt, richtig richtig viel Zeit investieren und Copyright-Inhaber FINDEN, die ERREICHEN und sich mit denen auch noch EINIGEN - das kann durchaus Monate dauern - da viele Copyright-Inhaber sich entweder vertreten lassen oder nicht erreichbar sind oder schlicht nicht auffindbar sind.
Das einzige was wir aktuell haben, sind Creative Commons-Lizenzen und Royalty-free Angebote im Netz, die funktionieren bestens, es ist klar ersichtlich was wohin geht, was erlaubt ist und was nicht, zudem sind Authoren direkt aufgelistet und meist gut erreichbar.
Aber versuch mal von einem Label wie Sony die Lizenz für ein Musikstück im Video zu bekommen, weil du so was in einer Top-10 Liste hast - viel Glück bei so was. Selbst wenn sie dir eine geben, wird aus der aktuellen Top10 dann die Top10 der vergangenen Jahre.
Aber du sagtest doch selbst, man müsse ein gutes Angebot an Inhalten haben. Wenn Sony hier so langsam reagiert, verlieren sie unnötig Lizenseinnahmen. Regelt das nicht der Wettbewerb? Aus dem teils behäbigen Verhalten der Großen entstehen doch erst die Lücken für die Kleinen.

Und die Plattformen werden ja nicht verpflichtet die Filter einzubauen. Die werden einfach zu Tode geklagt wenn sie es nicht tun. Kleiner aber feiner Unterschied - niemand zwingt sie, aber sie sind für einen gesetzeskonformen Betrieb unerlässlich, weil sonst Anwälte und Gerichtsprozesse weit mehr kosten würden als Verluste durch diese Filter.

Ich führe noch mal das Netflix-Beispiel an. Sobald es ein vernünftiges, bezahlbares und bequemes Angebot für legale Inhalte gibt, geht die illegale Aktivität auf dem Feld massiv zurück.

Glaub mir, ich streame ab und an selbst und hab auch einen Youtube-Kanal. Ich würde gerne einige Lizenzen kaufen von Künstlern die mir gefallen und sie auf die Plattformen vorab hochladen, damit ich sicher wäre UND die Künstler was bekommen. Habe viele Musiker im Freundeskreis, die gehen in Vollzeit ackern damit die sich den verdammten Proberaum, Tourbus und Szeneklamotten leisten können, weil trotz ausverkauften Clubs und sogar top100 in DAC-Charts das Geld nicht reicht.
Damit das aber funktioniert, muss eine Plattform her die modern ist, international, weitesgehend automatisiert und vor allem fair - also Auszahlung nur nach Playlist wenn die Lizenz nicht vorab gekauft wurde.
Das sehe ich ja durchaus ein, aber EU Recht ist nun ganz sicher kein internationales Recht. Wo soll denn hier die internationale Harmoniserung erkennbar sein? USA, China, Indien, um mal andere große Märkte zu nennen. Wollen die jetzt etwa auch Upload-Filter einführen oder wird das eine auf die EU beschränkte Aktion bleiben, was noch zu größeren handelsrechtlichen Verwerfungen führen dürfte. Werden solche rechtlichen Vorgaben zur Marktzugangsvoraussetzung, handelt es sich dabei um nicht monetäre Handelsbarriere und kann vor dem WTO Schiedsgericht landen oder in diversen gegenseitigen Sanktionen enden. Bei allen Artikeln, in denen ich bisher über das Thema stolperte, war nur und ausschließlich die EU dafür und das auch nur mit knapper Mehrheit. Besonders "International" scheint die Lösung wohl eher nicht zu sein.

Auch Plattformen wie Audiomicro machen das möglich - für X€ kann man sich da für gewerbliche Zwecke Sounds & Musik einkaufen. Warum nicht für alles? Ist doch bares Geld für alle Beteiligten und die paar Kröten haben auch arme Youtuber und Streamer dafür übrig.
Um den Bereich geht es mir kaum, sicher gibt es Vorteile bei einem einheitlichen System zur Ermittlung der Lizenzgebühren. Es geht um die Frage, was mit den Verlinkungen passieren soll. Google war bisher ein einheitliches System, sich einen Überlick über das WWW zu verschaffen. Soll es nun dazu gezwungen werden, dafür zu bezahlen, wird das jede Suchmaschine in der EU betreffen. Bisher kann ich mir noch nicht vorstellen, wie sich das aus wirken wird.
Zum zweiten ist die Frage, wie die UploadFilter technisch ausgestaltet werden. Ich bin kein Freund von Überwachungsinfrastruktur. Ist diese erst mal installiert, findet sich im Nachhinein immer ein Grund, diese für andere als die ursprünglichen angegebenen Zwecke zu missbrauchen. Bei der derzeit mangelhaften Informationslage muss man wohl ohnehin abwarten, bis sich heraus kristalisiert, was nun genau kommen wird. Ich bin nach wie vor sehr skeptisch.
 
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1) Ich habe keine Einsicht wie die Preise dafür in Spanien ausgesehen haben. War Google wohl zu teuer wenn sie abgesprungen sind. Und wenn Google nein sagt, sind alle anderen noch bissiger.
Das muss vernünftige Preise hier haben, z.B. ein pauschales Angebot was mit wenig Verwaltungsaufwand einhergeht (für den Käufer) und entsprechend billig ist - da wäre Google auch happy.
Das neue Gesetzt macht aber alles noch schlimmer. Früher hat man verhandelt, jetzt geraten Konzerne unter Druck und da reagieren sie allergisch und blocken erstmal alles.

2) NICHT die Urheber selbst oder die Firmen die sie vertreten müssen aktiv werden. Da gibt es weder Personal noch vernünftige Abläufe oder Organisation von so was. Deswegen existieren ja Vereine wie die GEMA - weil sie sich drauf spezialisiert haben (das GEMA aber beschissen organisiert ist, weiß jeder - es gibt aber entsprechende Abteilungen rund um die Welt die besser arbeiten).
Faires Angebot - alles aus einer Hand, wo man als "Käufer" einfach XYZ auswählt und die entsprechende Lizenz kaufen kann, vorab. Oder einfach Daten wie eine Playlist einreicht und eine Rechnung bekommt. Kein suchen von Urhebern, keine Verhandlungen, keine Unklarheiten, keine Verzögerungen (online ist ALLES instant. Ich kann mir n verdammtes Boot mit ner Kreditkarte in wenigen Minuten kaufen, aber die Rechte ein Musikstück zu verwenden muss ich mir über Wochen oder Monate erarbeiten - da stimmt doch was nicht).

3) EU ist EU. Nix international. EU. Aber alle Firmen die Zuhörer/schauer/leser aus der EU haben, riskieren hiermit weil sie HAFTEN. Ergo wird jede halbwegs international aufgestellte Firma gezwungen sein Geoblocking und/oder Filter einzusetzen. Die Lösung ist da, so lange am aktuellen Gesetz nix geändert wird, geht die Kiste so live wie sie gerade ist. Dem Rest der Welt ist Copyright recht egal, das Fair Use Modell ist z.B. super (auch wenn es nicht klar ist, klagen kaum welche dagegen).

3) Verlinkungen sind mir herzlich egal z.B. - ich suche mir alle relevanten Infos eh auf englisch und außerhalb der EU (bald auch 100% außerhalb der EU, wenn UK endlich mal hochkant rausgeflogen ist).
Überwachung findet so oder so statt. Es geht hier nur um die Filter. Aktuell gibt es keine Filter, es gibt entweder simples Geoblocking oder ausgeklügeltes Geoblocking + VPN Filter + sonstwas.
Aber loggen tun sie alle mit, denn Big Data = Big Money. Jeder Service der halbwegs Traffic hat, nutzt diesen auch um entweder gezielt zu verkaufen/zu werben oder verscherbelt die Daten an andere, die gezielt werben und verkaufen. Und sonst noch was, was wir nicht wissen. Und natürlich werden die Firmen früher oder später gehackt - also selbst wenn keine bösen Absichten bei der Firma sind, ist ein Datenleck an die falschen Leute nicht ausgeschlossen.
Um das Thema muss man sich viel grundlegender beschäftigen als nur an den Filtern und Geoblocking zu kratzen :P
 
Zum zweiten ist die Frage, wie die UploadFilter technisch ausgestaltet werden. Ich bin kein Freund von Überwachungsinfrastruktur. Ist diese erst mal installiert, findet sich im Nachhinein immer ein Grund, diese für andere als die ursprünglichen angegebenen Zwecke zu missbrauchen. Bei der derzeit mangelhaften Informationslage muss man wohl ohnehin abwarten, bis sich heraus kristalisiert, was nun genau kommen wird. Ich bin nach wie vor sehr skeptisch.

Die Uploadfilter sollen doch schon gegen Terror eingesetzt werden. Und wenn man Diktatoren wie Erdogan fragt, fällt da sehr viel drunter.
EU-Staaten stimmen fuer Upload-Filter im Kampf gegen Terrorpropaganda | heise online

netzpolitik.org schrieb:
So sagte etwa gestern der Kommissionsbeamte Hans Das vom Generaldirektorat für Migration und Inneres bei einer Veranstaltung zur geplanten Verordnung: „Online gibt es so viel Terrorpropaganda, die so schnell recycelt wird. Es wäre total irrational, die Beweisführung [ob es sich um einen tatsächlich illegalen Inhalt handelt] den Ermittlungsbehörden und den Gerichten aufzuhalsen“.
??? :huh: :wall:

Dabei funktionieren die Uploadfilter gegen Terror heute schon nicht: Upload-Filter sind auf dem rechten Auge blind | NDR.de - NDR Info - Sendungen - Auf ein Wort

Edit; Aktueller Stand: Terror-Propaganda: EU debattiert "Terror-Filter" im Netz | tagesschau.de
 
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Die funktionieren tatsächlich eher schlecht als recht. Aber so was passiert weil sie viel zu soft eingestellt sind.
Stellt man die Uploadfilter richtig scharf ein, wird so gut wie alles blockiert, dafür gibt es dann aber auch tausende "false positive"-Meldungen pro Stunde, weil da Männerbrüste am Strand auch blockiert werden. Softair-Knarren usw. - alles was irgendwie halbwegs kontrovers sein könnte.
Und die Filter sind aktuell auf Ami-style ausgerichtet. Nippel sind bei denen schlimmer als tausend Knarren und ne Atombombe im Bild. Daher auch die entsprechende Reaktion.
Übrigens wird so was immer durchlaufen. Vor allem im Livestream. Livestream hat eine unangenehme Eigenschaft, live zu sein, für die Kommunikation wird die Verzögerung minimal gehalten - viele Plattformen erlauben mittlerweile ein Delay um 3-5 Sekunden bis es beim Zuschauer ankommt. Das zu filtern - da hat keine Plattform die nötige Rechenpower und es würde sich negativ auf das delay auswirken - entsprechend sauere Livestreamer und Zuschauer. Wie will man zuverlässig was filtern was durch die Server fliegt und nicht gehalten werden kann?
Wir sind hier alle technisch nicht unbegabt und wissen wie viel Leistung für Videoschnitt gebraucht wird, selbst einfachste Effekte sind nicht ohne. Und ein Filter für Livestreams wird pro Livestream so brutal ausfallen (wenn der schnell was treffen soll) die Plattform erstmal ihre Serverkapazität verdoppeln müsste, wenns überhaupt reicht.
 
1) Ich habe keine Einsicht wie die Preise dafür in Spanien ausgesehen haben. War Google wohl zu teuer wenn sie abgesprungen sind. Und wenn Google nein sagt, sind alle anderen noch bissiger.
Das muss vernünftige Preise hier haben, z.B. ein pauschales Angebot was mit wenig Verwaltungsaufwand einhergeht (für den Käufer) und entsprechend billig ist - da wäre Google auch happy.
Das neue Gesetzt macht aber alles noch schlimmer. Früher hat man verhandelt, jetzt geraten Konzerne unter Druck und da reagieren sie allergisch und blocken erstmal alles.
Auswirkungen auf den Nachrichtensektor sind also vorhanden und schlecht prognostizierbar. So sehe ich das auch, der Bereich Entertainment ist mir hier nebensächlich, weil er keine politische Dimension hat.

2) NICHT die Urheber selbst oder die Firmen die sie vertreten müssen aktiv werden. Da gibt es weder Personal noch vernünftige Abläufe oder Organisation von so was. Deswegen existieren ja Vereine wie die GEMA - weil sie sich drauf spezialisiert haben (das GEMA aber beschissen organisiert ist, weiß jeder - es gibt aber entsprechende Abteilungen rund um die Welt die besser arbeiten).
Faires Angebot - alles aus einer Hand, wo man als "Käufer" einfach XYZ auswählt und die entsprechende Lizenz kaufen kann, vorab. Oder einfach Daten wie eine Playlist einreicht und eine Rechnung bekommt. Kein suchen von Urhebern, keine Verhandlungen, keine Unklarheiten, keine Verzögerungen (online ist ALLES instant. Ich kann mir n verdammtes Boot mit ner Kreditkarte in wenigen Minuten kaufen, aber die Rechte ein Musikstück zu verwenden muss ich mir über Wochen oder Monate erarbeiten - da stimmt doch was nicht).
Ich verstehe hier die Kritik, im Prinzip ist es der Ruf nach einem transparenten Marktplatz, der Angebot und Nachfrage schnell regelt. Ein solcher Marktplatz fehlt. In wie fern glaubst du, das neue Gesetz würde einen solchen schaffen?

3) EU ist EU. Nix international. EU. Aber alle Firmen die Zuhörer/schauer/leser aus der EU haben, riskieren hiermit weil sie HAFTEN. Ergo wird jede halbwegs international aufgestellte Firma gezwungen sein Geoblocking und/oder Filter einzusetzen. Die Lösung ist da, so lange am aktuellen Gesetz nix geändert wird, geht die Kiste so live wie sie gerade ist. Dem Rest der Welt ist Copyright recht egal, das Fair Use Modell ist z.B. super (auch wenn es nicht klar ist, klagen kaum welche dagegen).
Fair Use Modell ist mir das liebste, bin aber kein Produzent, sondern nur einfacher Konsument.

3) Verlinkungen sind mir herzlich egal z.B. - ich suche mir alle relevanten Infos eh auf englisch und außerhalb der EU (bald auch 100% außerhalb der EU, wenn UK endlich mal hochkant rausgeflogen ist).
Überwachung findet so oder so statt. Es geht hier nur um die Filter. Aktuell gibt es keine Filter, es gibt entweder simples Geoblocking oder ausgeklügeltes Geoblocking + VPN Filter + sonstwas.
Aber loggen tun sie alle mit, denn Big Data = Big Money. Jeder Service der halbwegs Traffic hat, nutzt diesen auch um entweder gezielt zu verkaufen/zu werben oder verscherbelt die Daten an andere, die gezielt werben und verkaufen. Und sonst noch was, was wir nicht wissen. Und natürlich werden die Firmen früher oder später gehackt - also selbst wenn keine bösen Absichten bei der Firma sind, ist ein Datenleck an die falschen Leute nicht ausgeschlossen.
Um das Thema muss man sich viel grundlegender beschäftigen als nur an den Filtern und Geoblocking zu kratzen :P
Für mich persönlich sind sie auch irrelevant. Ich lebe in Südamerika und lese spanische, amerikanische und deutsche Quellen, wobei die Deutschen MSM zu den schlechteren gehören, verfolge sie eigentlich nur aus Nostalgie. Hier bist du allerdings einem Missverständnis erlegen oder ich drückte mich unklar aus. Es geht mir nicht um Überwachung, die findet natürlich statt, allerdings stehen dahinter Geheimdienste, wenn es um staatliche Interessen geht und Unternehmen, wenn es um Geschäftsgeheimnisse/Lizenzen/Patente geht.
Mir geht es um Netzwerinfrastruktur, die Zensur ermöglicht, also nach Content zu filtern. Das ist der übliche Weg autokratischer Systeme zwecks Meinungsmanagement. Unterdrückte Nachrichten sind keine Nachrichten, China ist hier weltweit spitzenreiter. Russland fängt gerade erst an, entsprechende Strukturen auf zu bauen. Es wäre einfach schade, würde sich ein ähnliches System in der EU oder Deutschland etablieren. EU weite Lösungen sind derzeit ohnehin illusorisch, da die politischen Differenzen solche verhindern. Deutschland wird die verabschiedeten Richtlinien aber sicher vorbildlich um setzen. Als ob der Anteil Öffentlich Rechtlicher nicht schon groß genug wäre, dann noch content filter, das wäre der Einstieg in die gelenkte Demokratie, wenn sich eine Regierug Zugriff verschaffte und "Fake News" einfach Filtert.

Natürlich muss man sich mit dem Thema grundlegender beschäftigen, besonders wenn es um Lizenzrechte usw. geht, dass ist ein spezieller und sehr komplexer Markt. Allerdings ist niemand mehr in der Lage, alle Gesetzesvorlagen/Richtlinien bis in die Details zu analysieren um zu qualifizierten Meinungen zu kommen, alleine schon aufgrund der schieren Anzahl und des benötigen Expertenwissens. Also muss man die Komplexität anhand bekannter Muster einordnen und vereinfachen, um zu einer persönlichen Bewertung zu kommen. Jeder Mensch tut das permanent, eine der Kernaufgaben der Presse in einer Demokratie, hier Vorabeit zu leisten. Kernaufgabe der Opposition, die Regierung kritisch zu überwachen. Werden diese Ausgehebelt, geht es mit der pluralistischen Demokratie weiter bergab.

Betreffs Stand der Technik:


Build 2017: Automatisierte Video-UEberwachung fuer Jedermann | heise online
Amazon Rekognition – Video und Bild – AWS

Ich würde solche Systeme nur sehr ungern im Masseneinsatz unter der Kontrolle großer Medienunternehmen sehen. Wie im Artikel selbst erwähnt, kommen sie aus dem Geheimdienstbereich.
 
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Die Uploadfilter sollen doch schon gegen Terror eingesetzt werden. Und wenn man Diktatoren wie Erdogan fragt, fällt da sehr viel drunter.
EU-Staaten stimmen fuer Upload-Filter im Kampf gegen Terrorpropaganda | heise online
??? :huh: :wall:
Dabei funktionieren die Uploadfilter gegen Terror heute schon nicht: Upload-Filter sind auf dem rechten Auge blind | NDR.de - NDR Info - Sendungen - Auf ein Wort
Terror durch Zensur aller Quellen zu kontrollieren, in denen nach Regierungssicht Terror verbreitet wird, ist ein autoritärer Ansatz. Er geht davon aus, die Bürger eines Staates seien nicht fähig kraft ihres eigenen Verstandes die extreme politische Botschaft zu verstehen und ab zu lehnen. Aus diesem Grund sieht sich der Staat dann verpflichtet, den unmündigen Bürger vor solchen Websiten zu schützen. Der Bürger wird zum Untertan eines übermächtigen Staates, der seinen Medienkonsum per Filter steuert.

In freiheitlichen Demokratien ist dafür eigentlich die politische Bildung und die Vermittlung gesellschaftlicher Werte an den Schulen zuständig. Diese bringt die notwendigen geistigen Fähigkeiten hervor, zu eigenen Schlüsen zu kommen. Der Staat greift erst ein, wenn politische Extremisten tatsächlich Straftaten planen. So war das bisher geregelt und so sollte es auch bleiben. Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind klar definiert im Grundgesetz. Wenn der Staat nicht fähig ist, diese Gesetze zu exekutieren, ist der Rechtsstaat bereits am Ende, so wie jede Demokratie am Ende ist, in der keine kritische bürgerliche Mehrheit existiert.
 
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1) Nachrichtensektor - keinerlei wirkliche Auswirkungen. Nachrichten werden aus Social Media, Videoplattformen und anderen Realtime-Medien bezogen.
Das ist für mich ein gnadenlos veralteter Bereich der mehr Unfug verbreitet und viel zu langsam ist.

2) Gar nicht. Das neue Gesetz macht alles schlimmer. Verbote (oder in dem Fall halt die Haftung der Plattformen - was denen praktisch verbietet den Content zu hosten ohne Lizenz) sind schädlich und das Internet lässt sich nicht einfach so regulieren. So werden Grauzonen geschaffen. Content wird hinter Paywalls wandern (z.B. Patreon - wer nicht spendet, sieht nix, ist schon normal).

3) Ich bin Konsument, Produzent (eher weniger) und Berater/Manager in dem Bereich Livestreaming. Mich und meine Kollegen und Kunden trifft es also. Während ich freie Wahl habe, ungebunden bin und 3 Sprachen beherrsche und mich jederzeit verziehen kann (weil Home Office - standortunabhängiges Einkommen), haben nicht alle so einen Luxus.

4) China kontrolliert nicht so viel wie man denkt. Mit VPN lässt sich in China sehr viel umgehen. Russland ist was Internet angeht noch wilder Osten, das wird noch 50 Jahre dauern bis die da halbwegs was kontrollieren können. Korruption und generelle "mirdochegal!"-Einstellung grüßen. Davor hab ich gar keine Angst. Nicht in der EU und schon gar nicht in Deutschland. Das Internet ist hier Neuland. Um etwas zu kontrollieren muss man es erstmal verstehen und da sind unsere Politiker unfähig :P
Und die Kernaufgabe der Presse stimmt zwar, heißt aber nicht das die Presse es verfolgt, unabhängig ist und mit reinem Gewissen agiert. Die aktuelle Aufgabe der Presse ist es - Massen manipulieren, ohne zu sehr aufzufallen. Und das tut die Presse nicht nur wegen Geld (wo man es noch teilweise verstehen kann) sondern auch aus politischen Gründen was wesentlich schlimmer ist. Die gelenkte Demokratie ist bereits hier. Klar geht es immer schlimmer, aber man muss sich ja nicht bis zu NordKorea vorarbeiten und mit denen gleichziehen.

Ich beschäftige mich mit dem Lizenzbereich eher nebenbei, als ex-DJ und eben als jemand der täglich mit Contentproduzenten zu tun hat. Vom Designer bis Livestreamer. Funk&Fernsehen gehen mir dabei so weit am Popo vorbei, das da noch ein Sonnensystem durchpasst. Würde Funk und Fernsehen ausfallen, wäre ich einer der letzten der das mitbekommen würde :P Und die Öffentlich-Rechtlichen können von mir aus irgendwo in der 9en Hölle schmoren. Da ist maximal 1% von dem was sie produzieren halbwegs brauchbar und das existiert auch woanders - keine Doku oder Bericht der etwas behandelt was nicht durch andere Medien auf der Welt bereits veröffentlicht wurde.

Ich komme allerdings auch aus einem Bereich der mit Funk&Fernsehen eh auf Kriegsfuß steht und sich irgendwo zwischen Underground und Nebenstraße bewegt (immer noch, obwohl da auch Millionen an Zuschauern usw. erreicht werden und die Stars mehr Reichweite haben als unsere Promis hier).
 
Zu1) Als Content Creator kann man den Nachrichtensektor natürlich vernachlässigen. Gesellschaftspolitisch betrachtet hat er allerdings eine erhebliche Relevanz, er ist eine der vier Säulen des politischen Systems. Ich arbeitete ca. 15 Jahre im Investmentsektor, Daytrading. Über die Zeit beurteilt man da jede Gesetzesänderung nach ihrer möglichen Auswirkung auf die Ökonomie, Branchen und die politische Stabilität um bestehende Prognosen an zu passen so gut es eben geht. Bisher mit Erfolg, mit meiner Emigration kam allerdings der nächste Berufswechsel, nun baue ich ein landwirtschaftliches Unternehmen auf.

zu2) Da beurteilen wir das Gesetz wohl ähnlich, auch wenn mir dazu weniger Wissen zur Verfügung stand. Es bleibt die Frage, wer in der EU mit welchem Ziel sich durch gesetzt hat. Teilst du die Beurteilung, es geht vor allem um Protektionismus der europäischen Medienhäuser gegen angloamerikanische Dominanz in dem Sektor? Es trifft ja nicht aus versehen die Plattformen am schlimmsten.

zu3) Ja, so ist das. Bildung und beruflicher Erfolg machen einen flexibel, die Verbindung zur nationalen Schicksalsgemeinschaft ist nicht mehr existenziell, man kann unterschiedliche Nationen im Standortwettberb betrachten und sich relativ frei entscheiden, welcher einem die besten Kriterien bietet. Eine tiefer gehende politsche Analyse lasse ich hier aber mal weg, das führt dann zu weit weg vom Thema. DJ :-) da kannte ich früher auch ein paar, meine ältere Schwester war ein bunter Vogel in der Szene. Da stellen wir unterschiedliche Extreme dar, ich war schon immer introvertiert, im Zuge des Daytrading ergaben sich 14-16 h Arbeitstage am PC, in eigenem Büro ohne Kundenkontakt, arbeitete nur mit eigenem Kapital, die Kommunikation beschränkte sich auf 1-2 Telefonate pro Woche. In der Zeit verlor ich die Fähigkeit Musik zu hören, nehme sie einfach nicht mehr wahr, kann zu arbeitsende nicht mal sagen, ob Musik lief oder nicht. Na ja, wie das Leben eben so kommt, bin auch emigriert um nicht als Workoholic zu enden, da ist Südamerika dann absolute Klasse. Das Leben zu genießen und Arbeit auch mal ruhen zu lassen, keine höheren Ziele an zu streben, für den Moment zu leben, das hat mir meine Freundin hier gnadenlos beigebracht. Auch kann sie keinen Tag verbringen, ohne ihre Familie zu besuchen, klassische Großfamilie auf dem Lande, das ist unbezahlbar, etwas, das in Deutschland leider in weiten Teilen verloren ging.

4) China ist eine aufstrebende Großmacht mit erheblichen Kompetenzen im Bereich Mikroelektronik, Informatik, aber als Land der zweiten Welt mit Zonen, die deutlich zurück geblieben sind. Es gibt dort größere Projekte, das Internet unter Kontrolle zu bekommen. VPN-Netzwerke für Privatpersonen sind verboten, auch wenn es nicht überall kontrolliert wird. Es sollte auch für Unternehmen verboten werden, bzw. VPN sollte nur über vom Staat kontrollierte Server gehen. Das hat ausländische Investoren auf die Palme gebracht, nun hängt es in der Schwebe. Als nächstes soll wohl ein Ausweiszwang zum Einloggen durch gesetzt werden. Cryptosoftware ist generell verboten.

Russland ist da noch viel weiter zurück, schon auf Grund der Korruption ist hier jede Entwicklung deutlich gebremst. Wo China heute steht ist eine Sache, wo es in 20-30 Jahren steht, wenn es diesen Weg konsequent weiter geht, wie sich das auf den Westen und SO-Asien auswirken wird, beschäftigt mich schon. Das Konzept der gesellschafltichen Entwicklung richtung liberale Demokratien durch ökonomische Kooperation, begonnen in den 70ern, ist gescheitert. Die Karten werden neu gemischt mit schwer kalkulierbaren Folgen.

Und zum Abschluss, deine Bewertung der Öffentlich Rechtlichen ist schwer zu überbieten. Abschaffen wäre die beste Wahl. Danke im übrigen für das offene Gespräch, war sehr angenehm und informativ.
 
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In freiheitlichen Demokratien ist dafür eigentlich die politische Bildung und die Vermittlung gesellschaftlicher Werte an den Schulen zuständig. Diese bringt die notwendigen geistigen Fähigkeiten hervor, zu eigenen Schlüsen zu kommen. Der Staat greift erst ein, wenn politische Extremisten tatsächlich Straftaten planen. So war das bisher geregelt und so sollte es auch bleiben. Die Grenzen der Meinungsfreiheit sind klar definiert im Grundgesetz. Wenn der Staat nicht fähig ist, diese Gesetze zu exekutieren, ist der Rechtsstaat bereits am Ende, so wie jede Demokratie am Ende ist, in der keine kritische bürgerliche Mehrheit existiert.

Nur ist den Politikern auch nicht recht, wenn die Schüler jetzt plötzlich politisch aktiv werden und auf die Straße gehen. :devil:
 
Und zum Abschluss, deine Bewertung der Öffentlich Rechtlichen ist schwer zu überbieten. Abschaffen wäre die beste Wahl. Danke im übrigen für das offene Gespräch, war sehr angenehm und informativ.

Danke für das Gespräch und die andere Perspektive - wir sind zwar beide unabhängig unterwegs, aber in sehr unterschiedlichen Bereichen :)

Zu 1) Manche Bereiche sind auf den Nachrichtensektor angewiesen und reagieren allergisch auf alles was dort passiert. Andere Bereiche pfeifen komplett drauf und wenn es sie betrifft, erfahren die das meist auch direkt - weil sie so oder so in Kontakt sind und da verbreitet sich so was auf Twitter innerhalb von Minuten. Bei mir in der Firma gehen News dank Discord und Social Media sowie internen Netzwerken wesentlich schneller als über irgendwelche News-Outlets. Alles was uns betrifft - denen folgen wir auf Twitter, nicht nur Firmenaccounts oder offiziellen PR-Accounts, sondern auch Mitarbeitern mit denen wir zu tun haben. Wir erfahren also alles was uns betrifft wesentlich schneller und bequemer als es je über News-Portale oder klassische Nachrichtendienste möglich wäre - einfach weil die lahm sind. Die müssen was vorbereiten und veröffentlichen. Selbst Live-Übertragungen wenn da zufällig ein Nachrichtentruck mit Crew vor Ort wäre, ist teils langsamer als die Person daneben, die einfach das Smartphone rausholt und anfängt zu streamen - was sich dann innerhalb von Minuten um die ganze Welt verbreitet weil man auf Twitter irgendwo getaggt wird.

2) Geld. Einfach nur Geld. Kein Protektionismus, denn das Gesetzt schützt nix und niemanden hier außer die großen Medienhäuser die sehr sehr viele Werke, Künstler usw. vertreten. Die kleinen Künstler und 1-Mann Labels können sich doch so was gar nicht leisten. So was wie Sony, Universal, Warner Brothers (oder halt Springer bei uns) haben Personal welches sich um die Lizenzierung kümmert, sie haben eine Rechtsabteilung, sie haben Personal welches sich manuell auf die Suche nach Copyright-Verstößen begibt. Wie das eine Band mit einem einzigen Manager machen soll (wo der Manager noch Kindermädchen, Hundesitter, Psychologe und Taxifahrer für die Band ist) - na gar nicht. 1 Mann Label welches so 20-30 Künstler vertritt? Gar nicht, die haben weder Zeit noch Personal sich um Anfragen von irgendwelchen Youtubern zu kümmern die halt gerne ihre Sachen irgendwo einbauen würden und das am besten Gestern beantwortet sehen wollen.
Es geht also nicht darum, irgendwelche Werke und deren Urheber in der EU zu schützen oder zu stärken, denn das Gesetzt kommt nur den ganz großen zu gute - die auch eine entsprechende Lobby hier haben. Die kleinen bekommen davon nix, werden aber unter Umständen komplett blockiert. Die Plattformbetreiber wissen ja nicht ob jetzt Band XYZ (Indie, ohne Label) die vll. so 5000 Alben im Jahr verkauft und wo die Leute in Vollzeit arbeiten weils sonst nicht geht, die Werke ohne Lizenz verbreiten will oder nicht. Niemand weiß wenn der namenlose Künstler auf Soundcloud anfangen könnte Geld für seine Werke zu verlangen - keiner weiß wer das ist, da ist nur ein Nickname dran, mehr nicht. Daher werden alle kleinen Urheber aus der EU gnadenlos blockiert - es könnte sonst nach hinten los gehen und das mögen Plattformen nicht. Twitch.TV hat so um die 300-400 Mitarbeiter (genaue Zahl unbekannt, aber meine Kontakte da sprechen von ungefähr diesen zahlen). Und die haben auf der ganzen Welt mehrere 10.000 Kanäle die jeden Tag live gehen, über Stunden. Manuelle Kontrolle geht nur bei massiven Verstößen wenn da was richtig böses gezeigt wird und Zuschauer es melden. Und selbst das dauert 10-20min teilweise bis ein Kanal offline genommen wird bei einem massiven Verstoß. Sollen die jetzt noch 2000 Leute einstellen um das zu kontrollieren oder einfach alles blockieren? Die Antwort kennen wir.

3) Ja, Work/Life balance. So ne Sache, darauf kommt man meist kurz vor dem burnout oder schon mittendrin, wenn man merkt - lebe ich überhaupt oder bin ich nur am arbeiten?! Bildung und beruflicher Erfolg sind nur Teil von dem ganzen. Weltoffenheit, Interesse an Sprachen und Kulturen und die Eier, irgendwohin zu fahren und was anderes zu machen haben nicht viele. Das ist auch ein Luxus geworden. Wir haben immer weniger Grenzen auf dem Planeten, dafür aber immer noch viele Grenzen in den Köpfen.
Ich hab halt früh gelernt, das man besser arbeitet wenn man sich nicht totarbeitet. Und viel Geld ist da auch nicht hilfreich, was bringt einem das Geld wenn man nicht mal Zeit hat, es mit Freunden auszugeben.

4) China ist so n Thema... unterschiedliche Regionen die unterschiedlich geregelt sind. 2 Klassen Gesellschaft - wohlhabende Metropolenbewohner (relativ, aber in der Stadt lebt es sich da viel besser als auf dem platten Land) und Dörfer wie im Mittelalter, dazu die massive Bevölkerung und eine komische Politik die nicht genau weiß ob sie Kommunismus, Kapitalismus oder beides ist :) China hat Probleme, ist aber auch dadurch bedingt das das Land sich brutal schnell entwickelt hat. Es gibt nicht diese übliche Entwicklung über mehrere Generationen wie bei uns im Westen, wo wir uns unsere Werte nach und nach erarbeitet haben - China ist praktisch explodiert und ist aus einem armen 3 Welt-Land zu einer massiven Industrienation geworden, ohne die übliche Entwicklung durchzumachen. Die werden da also noch aufholen - aber wie lange das dauern wird, weiß keiner. Man kann sich aber sicher sein - der Teil der Chinesen die den Kapitalismus leben und davon profitieren, wird sich auch dafür einsetzen früher oder später. Und für etwas mehr Demokratie. Im ganzen Land, nicht nur in den speziell eingerichteten Zonen wie es aktuell ist. China entwickelt sich weiter, durch den Wohlstand und massiven Kontakt zum Westen kommen bei den Leuten auch unsere Werte langsam an.
 
Sollen sie doch, ich brauche den Dienst nicht.

Allerdings nutze ich auch Dienste, die davon betroffen sein könnten.

Am Ende können wir nur hoffen, nicht in die Röhre schauen zu müssen.
 
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