Klar, Global Foundries hat Fabriken in den USA, zumindest Vermont ist mir gerade sofort eingefallen (die modernisieren gerade und waren vor kurzem in der Presse). GF war ja mal AMD!
Vermont und Fishkill sind beide Ex-IBM-Fabs.
Von AMD ist nur die Fab 1 (ex-30/36/38). Ich scheitere gerade daran, eine Auflistung der Produktionsorte aus den vor-Athlon-Tagen zu finden, aber die einzigen "diffused in USA"-AMD-Chips dieses Jahrtausends dürften die 14-nm-Produkte aus GFs Saratoga-Werk sein. (Das noch von AMD geplant worden sein müsste, aber erst nach der Übernahme fertiggestellt wurde.)
Würde Intel noch nicht beerdigen, aber die Zahlen und die Entwicklung sehen nicht gut aus.
Der Abstieg hat schon angefangen als man sich bei Apple von den Intel Prozessoren verabschiedet hat. Da ist ein großer sicher geglaubter Absatzpartner weggebrochen.
Bei Desktoprechnern war Intel traditionell immer stark, aber der Markt ist auch stark eingebrochen. Die meisten Firmen kaufen nur noch Notebooks um den Mitarbeitern hybrides Arbeiten zu gewährleisten. Und auch im Notebookmarkt gibt es mittlerweile viel ARM-Technik. Sei es bei Apple oder Microsoft, als auch im Chromebook oder Low-End Sektor.
Und im Gamingmarkt ist AMD Mittlerweile bei der Performance führend und das spricht sich auch bei den Nutzern rum...
Bei Notebooks war Intel traditionell noch stärker und steht bis heute auch vergleichsweise gut dar. Im oberen Bereich, weil AMD vor Dragon Ridge überhaupt nur die IGP-Route forciert und somit ausschließlich Billig-Gaming adressiert hat. Mit Ausnahme der kleineren Phonix-/Hawk-Point-Variante verkaufen die bis heute keinen Chip, der wirklich auf den großen Markt der Office-Notebooks oder der mit-dGPU-Mittelklasse passen würde; entsprechend kann sich Intel kleine Schwächen noch erlauben. Und ihre Schwächen in dem Segment waren und sind auch ein Stück kleiner als im Desktop. Am anderen Ende der Preisspanne hatte es Intel schwerer, hat aber auch sehr viele Milliarden investiert, um ARM im Schach zu halten – weitestgehend erfolgreich, selbst die besseren Chromebooks sind teilweise Intel-basiert.
Nur Apple haben sie verloren, aber das ist nicht Ursache, sondern Folge der Probleme: Die hatten die Kohle, um statt des x-ten 14-nm-Aufguss respektive dem x-ten 10-nm-Versprechen einfach was eigenes zu machen. In 7 nm, mit größerem Budget und stärker auf das Anwendungsgebiet fokussiert. Obwohl AMD und Intel bis zum Launch zumindest auf einen Full-Node Fertigungsrückstand verkürzen konnten, resultierte ein Wettkampf, den man schon von den Voraussetzungen her mit "7800X3D vs. 12600K" vergleichen könnte. Das reichte dann sogar für Emulationen in der Übergangszeit. Hätte Intel die Tür nicht dermaßen weit offen gelassen, wäre der Wechsel für Apple nicht nur unnötig, sondern auch wegen Leistungsproblemen in Bestandssoftware unmöglich gewesen.
Aber das sind Peanuts im Vergleich zu den Rechenzentren. Und da ist der Verlust von 30-40 Prozent des Server-CPU-Marktes an AMD mittlerweile nur noch die Kirsche auf der Torte. Die Investitionen haben sich in den letzten Jahren dermaßen auf Beschleuniger verlagert, dass sogar AMD insgesamt einen rückläufigen Anteil am Gesamtmarkt hat, Intel entsprechend komplett implodiert, während Nvidia die Einnahmen vermutlich nur noch mit KI gezählt bekommt. Und während AMD da in diesem Jahr technisch massiv aufgerüstet hat, verweist Intel immer noch auf Falcon Shores und Gaudi 3. Projekte, mit denen man schon 2021 warb und von denen eins noch gar nicht, dass andere nicht so wirklich verfügbar ist.