AW: Apple-Gründer Steve Jobs ist tot
Natürlich kann man auch negative Aspekte erwähnen, aber bitte immer mit Respekt. Über Apple kann man in mehr als genug Threads her ziehen, wenn man sonst nichts zu tun hat, aber nicht hier.
Genau das wollte ich damit ausdrücken. Apple ist zwar Jobs Lebenswerk, aber nicht alles davon ist 100% und direkt Jobs. Z.B. macht es keinen Sinn, dass (je nach Geschmack) schlechte P/L-Verhältniss zu kritisieren, ohne von Jobs extremen Ansprüchen im Bereich Design, Haptik und Qualität auszugehen.
Das ist leider wieder so eine Fehleinschätzung über Steve Jobs, die wohl im Zuge von Jobs Kultstatus entstanden ist.
Apple I wie auch Apple II stammen aus der Federführung von Steve "The Woz" Wozniak. Von Steve Jobs stammen nur einige der theoretischen Ideen, die später umgesetzt wurden. Das macht Steve Jobs aber nicht zum Erfinder, Erschaffer oder gar zum Genie. Worin er gut war, ist Menschen zu Höchstleistungen anzutreiben.
Was die Maus angeht, so waren Apple zwar unzweifelhaft die ersten. Wirklich populär ist die Maus aber dank Logitech und IBM geworden.
So ziemlich alles, was auf dem IBM-PC eine Maus verwendete, tat dies, weil Apple es vorgemacht hat. Ähnlich wie diverse Neuerungen im Automobilbau meist in der Luxusklasse ihren Ursprung haben und erst später in die Breite getragen werden, war Apple hier auf jeder Eben der Vorreiter, von dem dann (anfangs z.T. eher schlechte) Kopien in den Massenmarkt drängten.
USB stammt übrigens von Intel und wurde zum ersten Mal 1996 in Computern der Intel Pentium Reihe verwendet.
Danach führte es aber erstmal ein paar Jahre ein ziemliches Nischendasein (97/98 war es normal, dass eine Maus für PS/2 konzipiert war und ein COM-Port-Adapter beilag, an USB dachte niemand), in dem viele Hersteller gar keine oder nur "auch USB" Produkte anboten. Erst nach dem Markterfolg des iMac, an dem man nur verdienen konnte, wenn man USB anbot, explodierte die Zahl der USB-Geräte.
Dann ist aber die Frage, inwiefern dies nicht auch ein anderer geschafft hätte.
Ohne Steve Wozniak hätte es den Apple I und Apple II wohl in dieser Form nie gegeben. Ohne Steve Jobs wäre dies kein Problem gewesen. Das selbe gilt, insbesondere, für Pixar.
Die Frage ist, ob "in der Form" oder "mit diesem Erfolg" wichtiger war.
Den Apple I hätte Wozniak vielleicht auch irgendwann allein gebaut - aber hätte er ihn erfolgreich vermarktet? Umgekehrt: Hätte Jobs mit seiner Hand voll grund Ideen und einem x-beliebigen anderen, der sie umzusetzen versucht, Erfolg gehabt? Ich persönlich würde eher auf letzteres tippen.
Die PC-Geschichte ist voll von Fällen, in denen gute Ideen und Konzepte ein Schattendasein fristeten, bis jemand anders sie aufgreift/-kauft und zum Erfolg führt. Gerade die Apple-Geschichte besteht fast nur aus solchen Fällen
(Wenn Jobs mangels Wozniak keinen Apple I/II hinbekommen hätte... hätte er ggf. -mit anderen Geldquellen- trotzdem aus ein paar Xerox Ideen einen Mac gemacht. Aus ein paar gescheiterten kompakt/einfach-Versuchen einen iMac. Aus MP3-Playern für Nerds den Lifestyle Hit iPod. Aus einem "Communicator"-Barren ein iPhone. Aus Laptops mit Touch-Bedienung den Tabletboom)
und die PC-Geschichte basiert bekanntermaßen ebenfalls darauf - Bill Gates ist als Vermarkter, nicht Programmierer, erfolgreich.