Ich stimme zu, dass vorinstallierte Mainboard-Lüfter grundsätzlich eine sehr ungünstige Lösung sind.
Ich stimme aber nicht zu, dass sich die Mainboardqualität verschlechtert hätte.
Ryzen hat Extensible Host Controller (für USB), SATA-Controller, PCI-Controller und den Speichercontroller auf dem CPU-Package.
Über den Mainboard-Chip und andere Mikrocontroller können CPU-PCIe-Lanes und CPU-USB-Anschlüsse in weitere SATA-Anschlüsse, Ethernet, Audio oder WiFi-Anschlüsse umgewandelt werden.
-> Es sind nur noch sehr leistunggschwache Chips zum Abrunden und Ergänzen der CPU-Anschlüsse nötig, weil die CPU selbst schon die Grundausstattung voll abdeckt, während früher selbst für Grundfunktionen weitere Chips nötig waren (Southbridge, Northbridge usw.)
Die Heatpipes, massiven Kühlkörper usw. haben zu früheren Zeiten das Mainboard unter Spannung gesetzt, was zu einer mechanischen Belastung führte. Zudem wurde mehr Material verbraucht, was nicht umweltschonend ist.
In der heutigen Zeit sind Mainboards in immer kleineren Formfaktoren möglich, teilweise sogar mit einem Dummy-Chipsatz oder gar keinem Chipsatz (Ryzen Embedded) betreibbar, wenn die CPU als reiner SoC betrieben wird.
Die Leere auf ATX-Mainboards ermöglicht wie hier, Platinen zu stapeln (3x M.2) und so Platz für größere Geräte wie 2.5"-SSDs oder gar 3.5"-Festplatten zu sparen. Teilweise sind auch ECC-Lanes gezogen, sodass ECC verwendet werden kann.
Zudem kann und sollte der Mainboard-Hersteller sich mehr auf die CPU-Spannungsversorgung konzentrieren, und muss nicht für jeden Chip und seine entsprechende Stromzufuhr einzeln die Spannung umwandeln.
Außerdem gibt es weniger verschiedene Hardwarekonfigurationen und somit sinkt die Fehleranfälligkeit, es gibt weniger Möglichkeiten, dass Treiber schlecht gewartet sind usw.
Fazit: Die Mainboards sind umweltfreundlicher, sparsamer, effizienter und platzsparender geworden. Zusätzliche Kühlung und Zusatzschips sind immer seltener nötig und so bekommt man auch für unter 100€ sehr stabile und zuverlässige Mainboards, die ausreichend Energie (100-200W) für die CPU bereitstellen. Es hat sich also alles positiv entwickelt.