Bezüglich der MB-Ausstattung habe ich eine mögliche Erklärung: Die MB-Hersteller selbst haben für AM4 keine neuen Designs genommen, sondern die Layouts von den Intel 1151 Boards fast 1 zu 1 übernommen. Am Besten sieht man das z.b. bei MSI und dem Gaming Pro Carbon als Bsp: Wenn man mal von den PCIe 2.0 Slots statt PCIe 3.0 Slots und dem einen Sharing zwischen PCIe2.0x4 und dem 2.M.2 absieht, sind die beiden Boards deckungsgleich: Selbes IO hinten am MB, selbe Anzahl an SATA3, selbe Anzahl an verfügbaren PCIe Slots etc. Am besten sieht man das an der USB3.1 Implementierung: MSI nutzt extra einen USB3.1-Asmedia Controller sowohl bei Intel als auch bei AMD, obwohl bei AMD dieses nativ implementiert ist. Desweiteren betreiben die MB-Hersteller eine Produktsegmentierung (bei Asrock und dem X370 Gaming K4 gibt es zwar einen 2.M.2 Slot, der ist allerdings absichtlich nur mit x2 angebunden im Gegensatz zum Taichi, während bei MSI erst beim X370 Titanium der untere PCIe3.0x4 und der 2.M.2 Slot sharingfrei sind, während das beim Pro Carbon nicht der Fall ist, obwohl gleicher Chipsatz).
Die Hersteller nutzen definitiv nicht das gleiche Layout für AMD und Intel. Das ist schon aufgrund der ungleichen Ressourcenverteilung zwischen CPU und I/O-Hub nicht möglich. Außerdem würde man gerade bei einem Copy-&-Paste-Design erwarten, dass bei Intel genutzte und bei AMD laut Spezifikationen vorhandene Fähigkeiten auch auf allen AMD-Mainboards genutzt werden. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Der Ausstattungsrückstand von AM4-Platinen auf Sockel 1151 ist größer, als es die Angaben von Intel und AMD erwarten lassen würden. Und zwar bei allen Mainboard-Herstellern in exakt gleichem Maße. Ich kann mir das nur so erklären, dass es bei Promontory weitere Nutzungsbeschränkungen gibt – aber niemand will offen mir mir darüber reden