Und nähen hab ich da auch gelernt, so albern es klingt
Ich auch, zumindest rudimentär Knöpfe an Jacken und Taschen an die Koppel
Das mit dem Hunger war bei mir weniger das problem (ich konnte/kann trotz dünner Statur in kurzer Zeit viel reinschaufeln und bin wenns sein muss Allesfresser. Das gute verkochte zähe Lebergulasch aus der Kanone war immer mein DIng - das wollte keiner wirklich und ich konnte mich komplett vollfressen. Hält echt gut vor das Zeug
Aber Grenzen kennen lernen ist echt son Ding das sollte jeder mal irgendwie gemacht haben (bestenfalls halt in kontrollierter Umgebung und nicht erst im Notfall). Es ist im weiteren Leben SEHR nützlich gewesen zu wissen wo die eigenen Grenzen sind. Wenn der Bub von zu Hause denkt er ist müde, alles tut weh, hunger pipi kalt usw. - dann kannste immer noch 20km weiter nachts vollbepackt durchn Wald tingeln ohne dass es irgendein tatsächlich ernstes Problem wäre, man ists nur eben nicht gewohnt/kennts nicht. Das "Wille siegt über Körper" was physisch dort erlernt wird ist im späteren Leben schon öfter das "Schweinehund überwinden" gewesen um doch noch nen Meter mehr als die anderen zu gehen oder noch besser: die anderen dabei zu motivieren auch noch mitzugehen.
Das sind die wichtigsten Dinge die man im Leben so lernen kann.
Das mit dem Bier hab ich leider schon vorher ganz gut gekonnt. Als ich zum Bund ging war ich schon knapp 10 Jahre lang in nem Musikverein...
Zeug was die Welt nicht braucht.
Inhaltlich stimme ich dir zu (ich hasse Anzüge...), aber ohne sich korrekt in nen Anzug zu schwingen siehts beruflich in höheren Kreisen einfach mau aus. Konvention und so.
Fahr mal Bus und Bahn und du wirst die Gründe kennenlernen.
Als ich Azubi war war das dem Chef schei*egal. Wenn dein Bus, Zug oder was auch immer so lange braucht oder unzuverlässig ist dann haste halt 2 Stunden früher aufzustehen. (das ist übrigens auch rechtlich so, bis auf höhere Gewalt ist es die Pflicht Angestellten seinen Arbeitsweg so zu wählen dass er pünktlich ist).
Es geht nicht darum dass mal jemand 2x im Jahr ne Stunde zu spät kommt weiln Zug ausgefallen ist oder sowas. Es geht um 18-jährige, die ein eigenes Auto haben, nen Parkplatz vor dem betrieb, 10 km Entfernung zum eigenen Schlafzimmer und 4 von 5 Tagen die Woche 20 Minuten zu spät auftauchen und was von Verkehr brabbeln wo jeder weiß dass sie nurn Arsc* nicht früh genug ausm Bett bekommen haben.
In welchem Kontext ist das passiert? Waren da so Rüpel-Chefs anwesend?
Es ist in der Werkstatt üblich, dass 15 Minuten vor Schichtwechsel die produktiven Arbeiten eingestellt werden und jeder seine Maschine plus Umgebung saubermacht/ordnet für den der danach kommt. Das macht jeder der da arbeitet routinemäßig ohne dass irgendein Vorgesetzer da wäre - außer dann der Azubi der sich zu fein dafür ist.
Das ist nicht die Regel bzw. die sind ja nicht alle so drauf aber eigentlich haste jedes Lehrjahr immer den ein oder anderen dabei.
Das sind dann die Azubis die genannte Qualitäten in sich vereinen die sich dann am Ende der Ausbildung wundern, warum sie nicht übernommen werden oder (heute nimmt man ja fast alles was man kriegen kann) auf Arbeitsposten eingeteilt werden die mehr so semigeil sind.