2 Klassen-Medizin in Deutschland

@ oldN3rd

vielen Dank für den Erfahrungsbericht .

JA, diese NEIDDEBATTE ärgert mich auch immer.
Ist gerade hier in Deutschland stark verbreitet.

Im allgemeinen bleibe ich aber dabei das wir mit dem dualen System sehr gut aufgestellt sind und in Deutschland eine gute gesundheitliche Versorgung haben.
Natürlich kann man hier und da nachbessern, warum auch nicht.

Ein Blick nach England zeigt, dass nur eine Versicherung für alle nicht das Gelbe vom Ei ist.
Deshalb lehne ich eine Bürgerversicherung ab!
 
Wir waren "früher" (TM) sogar mit dem GKV noch besser aufgestellt! Zu der Zeit, als sich auch dort die Beiträge und Leistungen noch unterscheiden durften... unwirtschaftliche "Wasserkopf" & "Verwaltungskassen" sind dann auf die Barrikaden gegangen.. und so wurde alles angepasst unter fadenscheinigen Begründungen. Seither steigen die Beiträge.. es wurden "Zusatzbeiträge" geschaffen... und die Leistungen sinken trotzdem... wer etwas will, was über eine Packung Aspirin hinausgeht, der findet sich in einem Papier-Wirrwarr wieder, welches nur noch vom Arbeitsamt getoppt wird. Aber auch da gibt es ja auch keine Arbeit, sondern nur Verwaltung von Arbeitslosen.

Diesen Papierkrieg-Wahnsinn leisten sich die Privaten nicht! Weil die halt wissen, wenn die sich in selbstherrlicher Eigenverwaltung suhlen, gehts den Bach runter.... die GKV haben es da leichter... beim Patienten sparen... bei der Verwaltung Gas geben...

Es ist ein Trauerspiel, aber die Gesundheitsminister der letzten 20 Jahre haben alle das gleiche Lied gesungen... besser wurde es vor allem für die Kassen und die Minister ;-) Patienten, Ärzte, KH's ersaufen im Papierkram...

Eine Monopolisierung hat noch nie einen Nutzen gebracht... wird es bei den Kassen auch nicht!
 
@ OldN3rd
RICHTIG,

so sehe ich es auch.
Um so mehr am System rum gespielt wurde, um so schlechter wurde es.

Die PKV ist da um einiges wirtschaftlicher, müssen die wohl auch um am Markt bestehen zu können.
Bei der GKV hat der Staat noch ein erhebliches Wort mitzusprechen, was nicht immer vorteilhaft ist.
 
Warum müssen oder sollen Ärzte eigentlich auf Teufel komm raus selbstständig sein? Die sollen Patienten behandeln und nicht unternehmerisch tätig sein.
Da gebe ich Dir recht, aber schau mal was eine Praxisgründung heute kostet, v.a. wenn man noch die Geräte dazurechnet. Radiologische Praxen mögen ein Schweine Geld verdienen, aber wenn da mal 2-3 CTs und MRTs stehen, dann muss man schon einiges an Patienten da durchprügeln um das wieder reinzuholen.
Ein MRT kostet etwa eine Million Euro, ein CT ungefähr 700.000 Euro. Und ohne niedergelassene Fachärzte konzentriert sich dann alles auf die Krankenhäuser, kannst Dir mal vorstellen wie riesig die sein müssten um dann alleine den Bedarf zu decken.

@0ldN3rd
Einzelzimmer und Chefarztbehandlung sind Feel-Good items die nichts mit dem eigentlichen Zweck des Aufenthaltes in einem KH zu tun haben. Wenn die Erkrankung die Aufmerksamkeit des Chefarztes erfordert, dann widmet er sich dem auch so. Das Privatpatienten vom "Chef" visitiert werden ist oftmals nur Getue um den Aufpreis zu rechtfertigen, bessere Medizin kommt dabei nicht raus, vor allem nicht, wenn man wegen etwas "normalem" im Krankenhaus liegt.

Einzelzimmer genauso. Das ist medizinischer Dummfug (der einzige Grund wäre die Isolierung eines Patienten, z.b. bei Noro, MRSA...) weils Platz verbraucht ohne Mehrwert zu schaffen. Betten sind in KHs teilweise sowieso knapp und wenn dann der werte Patient alleine auf dem Zimmer liegen will macht dass die Situation noch schärfer. Deswegen gibt es oftmals nicht die Option dafür und das Zweibettzimmer ist der eigentliche Standard.

Was dagegen teilweise einen enormen (geschmacklicken) Unterschied ausmacht, ist die Verpflegung. Es gibt Häuser, in denen wird das Essen für die Privatversicherten aus anderer Quelle bezogen, aufwändigere Gerichte, mehr Auswahl. Auch hier, Feel-Good und nicht medizinisch notwendig. Krankenhäuser sind dafür da medizinische Leiden zu behandeln, wer Wellness will, der soll auf ne Kur gehen.
 
Falsch Privatpatienten haben eben auch Zugriff auf Medikamente und Behandlungen, die von der gesetzlichen nicht übernommen werden. Und das ist nicht neu, dass war schon vor 30 Jahren so.
 
Falsch Privatpatienten haben eben auch Zugriff auf Medikamente und Behandlungen, die von der gesetzlichen nicht übernommen werden. Und das ist nicht neu, dass war schon vor 30 Jahren so.
Bei der PKV hat man erstmal überhaupt keine Leistungen, das kam mir bei der Beratung wie eine Scheinkrankenversicherung vor...du musst ALLES extra ankreuzen und natürlich auch dementsprechend bezahlen. Dir werden bessere Leistungen angeboten, aber das kostet richtig Asche.
Am Ende fährt man mit der GKV Preis/Leistungstechnisch besser.
Man kann ja auch bei der GKV auf eigene Kosten die Behandlung/Medikamente verbessern.
 
Für private zahlt man in der Regel deutlich mehr.
Nein. Der Beitrag richtet sich nach Alter, Risiko und Vorerkrankungen. Genau darum entscheiden sich zumeist Menschen dafür, deren Beitrag deshalb oft sogar günstiger als der in der GKV ausfällt. So muss die private Kv natürlich in Summe auch weniger häufig regulieren und kann zu guten Konditionen mehr Leistungen anbieten
 
Falsch Privatpatienten haben eben auch Zugriff auf Medikamente und Behandlungen, die von der gesetzlichen nicht übernommen werden. Und das ist nicht neu, dass war schon vor 30 Jahren so.

Jo und zum hundertsten Male, das gipfelt nicht darin, dass GVK Patienten notwendige Medikamente oder Therapien vorenthalten werden.

Lesen und verstehen. Ja, die GKV schreibt vor wirtschaftlich zu handeln. Neue Medikamente finden sich oftmals nicht direkt nach Markteinführung in den Leitlinien wieder, ergo ist nicht abschließend klar, ob und wieviel besser diese sind als bereits am Markt verfügbare Medikamente. Wer neu automatisch mit besser gleichsetzt betrachtet das Problem eindimensional. Ggf. erzielt das neue Medikament eine bessere Wirkung, ggf. aber auch auf Kosten stärkerer Nebenwirkungen und eventueller Unverträglichkeit mit anderen Medikamenten.

Das geht in beide Richtungen. Wenn ein neues Medikament für den Patienten besser verträglich ist, also bessere Wirkung bei weniger Nebenwirkung & weniger Unverträglichkeit, dann ist das günstigere Präparat eben nicht anzuwenden. Man beachte auch die Schreibweise es Artikels. Weil Regresse eine Möglichkeit sind halten sich Ärzte zurück - oder anders gesagt, Doc plays it safe. Es stimmt, dass PKV Versicherte idr. früher Zugriff auf neue Medikamente bekommen, aber wie die Grafik auch zeigt, ist der GKV Anteil nicht 0, sondern nur kleiner. Diejenigen bei denen es Sinn ergibt, die kriegen das auch - und ob es in der PKV wirklich Sinn ergibt, oder ob hier der Pharmavertreter kurz vorher mit ner Tasche voller Kugelschreiber in der Praxis aufgetaucht ist weiß man als Patient auch nicht. Denn neue Medikamente werden nicht ohne Grund auf den Markt gebracht, die müssen schließlich auch verkauft werden - was wieder den alten Punkt highlightet: Neu ist nicht automatisch besser.

Dazu muss auch gesehen werden: Die PKV übernimmt auch nicht alles. Erstmal bezahlt man bei der PKV idr selbst und reicht die Kosten dann ein. Wenn die PKV dann Leistungen ausschließt, z.b. eine Ernährungsberatung bei Sorbit-Unverträglichkeit (was in der GKV übernommen wird), dann hat man die Wahl es auf eigene Kosten durchführen zu lassen. PKV heißt nicht, man bekommt alles bezahlt.
 
Nein. Der Beitrag richtet sich nach Alter, Risiko und Vorerkrankungen. Genau darum entscheiden sich zumeist Menschen dafür, deren Beitrag deshalb oft sogar günstiger als der in der GKV ausfällt. So muss die private Kv natürlich in Summe auch weniger häufig regulieren und kann zu guten Konditionen mehr Leistungen anbieten
Da darf man aber auch nur max. 25 Jahre Alt, Topfit, kein Raucher sein und keine Vorerkrankungen haben. Mit 30 Jahren und mit sehr schwacher Neurodermitis biste bei der PKV schon raus, außer du bezahlst einen Haufen Geld mehr.

Und die Beiträge steigen dort ja trotzdem, umso älter man wird.
 
Ach, GKV und gut...was sind schon 1,5 Jahre Wartezeit beim Spezialisten wegen Knieschmerzen nach meinem Unfall damals...das ist doch nüscht.
Ich sags gerne als Ex-PKV nochmal: Ich wurde nirgends schneller drangenommen.. und ich bekamm auch beim MRT keinen schnelleren Termin... wie jetzt als GKV...

Das die GKV nur noch Beiträge verwalten und keine Leistungen übernehmen, da kann keine PKV was für! Wer denkt es wäre ein Spaß und super und soooo viel besser in der PKV zu sein, dem kann ich nur sagen, aus eigener Erfahrung.... viel Spaß beim älter werden... wenn die Weh-Wehchen und Krankheiten kommen... und die kommen!!

Ein Freund meines alten Herrn, Ehem. selbständig und nunmehr 81J zahlt aktuell 1100,- im Monat in die PKV... der lebt jetzt in Verhältnissen wie ein normaler Arbeitnehmer, weil die PKV alles frisst bei ihm! (Ist halt nicht so schön wenn der Krebs kommt und geht)

Eine Ex von mir ist nach der Trennung im Alter von 28 an Krebs gestorben.. hatte sich nach der Trennung selbständig gemacht... PKV... ~300,-/Monat..... .. Brustkrebsdiagnose.. -> 700,-€ im Monat kurz vor Ihrem Tod... 1 Jahr lang war sie Arbeitsunfähig und bekam nichts als Ärger und Probleme beim Arbeitsamt mit der PKV, weil die Erstattung der Beiträge nur bis zur höhe der GKV möglich war (wie das heute ist weiß ich nicht!)
Das hat sie und ihre Familie finanziell ruiniert!

Super Sache also, dass er angeblich sofort überall nen Termin bekommt!

DAS ist der Grund warum ich, Gott sei Dank nun wieder freiwillig-GKV bin! Da nützt auch der Bullshit mit Anwartschaft nichts.. da ist nämlich auch der Stecker schnell gezogen.... Die gilt in der Regel nämlich nur für einen potentiell späten Wechsel in die PKV, garantiert aber keine Betragshöhe in den Jahren die dann noch kommen...
Meine Beiträge in die PKV waren sogar noch niedriger wie die in die GKV!

Jeder Atemzug für Aufregung gegen diese sogenannte 2. Klassenmedizin ist einer zuviel! Denn es wäre wichtiger diese Art von Konkurrenz im Gesundheitssektor weiter auszubauen, sodaß die GKV's gezwungen werden wieder weniger Verwaltung und dafür mehr Leistung für die Versicherten zu bieten!

Wenn die "Spezialisten" nicht in Scharen auswandern würden, hätten wir auch weniger Wartezeiten... aber das Gesundheitssystem wurde in den letzen 2..3 Jahren nochmal massiv zusammengekürzt.... 20 Kliniken in 2020 weniger... dieses Jahr folgen 30...35 weitere lt. Prognose(PEI)...

Das System stinkt vom Kopf an... die Unterscheidung PKV & GKV ist aber am unteren Ende...


Ich kann nur sagen, wem die GKV nicht gut genug ist, schließt doch bei der PKV Zusatzverträge ab! Dann habt ihr die Leistungen und bezahlt unterm Strich auch das was ihr bei der PKV zahlen würdet ...
Das zaubert aber immer noch keine Spezialkliniken, -ärzte, etc. aus dem Boden...
 
Ich sags gerne als Ex-PKV nochmal: Ich wurde nirgends schneller drangenommen.. und ich bekamm auch beim MRT keinen schnelleren Termin... wie jetzt als GKV...
Ich halte auch nix von der PKV...aber in meinem speziellen Fall weiß ich, das der Arzt diese bevorzugt und vorallen auch richtig untersucht.
Meine Untersuchung lief so ab: 9 Stunden im Wartezimmer verbracht(als Schmerzpatient), rein gegangen, Hose hochgekrempelt, Arzt guckt nur aufs Knie und sagt "da ist nix", und wieder Heim...knapp 3 Minuten.
7 Jahre Schmerztabletten später hat mir dann ein Sportmediziner mal den Tip gegeben, viel Fahrrad zu fahren und das hat dann geholfen.
Es gibt durchaus auch Arschlö... als Ärzte.
 
@Eckism Ja, das mit den Ärzten kann ich so bestätigen...

Aber wie gesagt, die Bevorzugung von PKV die generell angeführt wird kann ich nicht bestätigen... was ich alleine für Diskussionen mit meinen Eltern hatte als ich vor fast 10 Jahren zurück in die GKV bin... (Da war ich schon ü30... nur mal zum Thema Diskussionen mit Eltern :ugly:) Wie ich das denn machen könne.... PKV sei doch so viel besser... Heute sind meine Eltern ü70 und wissen durch u.a. o.g. Bekannten wie bitter böse und schnell man in der PKV auch auf die Frxxx fallen kann. Die Summen die ihr bekannter da abdrücken muss plus Betreuung die alle 1..2..3 Tage nach ihm sieht... könnten meine Eltern mit der Rente gar nicht stemmen....


Das System muss saniert werden, aber nicht so wie es bisher läuft durch Schließungen von KH's und Beschäftigungstherapie für Mediziner in Form von Verwaltungs-Tennis mit den Kassen.

Da muss mal ganz schnell der Blitz einschlagen und der Wasserkopf im Gesundheitssystem muss weg, sonst wird das nichts mehr! ....und aktuell sieht es leider so aus, dass der Blitz zwar eingeschlagen hat, aber massiv in der Fläche der Versorgung abgebaut wird und der Wasserkopf bleibt....
 
Ich bin ja auch freiwillig GKV, ich hatte mich wegen PKV beraten lassen, aber alles kostet extra, das war mir doch zu teuer.
 
Das ist nicht vollständig korrekt.

Die Aussage "es gibt Unterschiede", insbesondere mit der expliziten Einschränkung "auch wenn man sie ggf. als klein und unwichtig erachtet" ist entweder vollständig korrekt oder vollständig inkorrekt, aber sie kann schon rein von der Logik her nicht teilweise falsch sein. Wenn ich deine Antwort richtig verstehe, dann stimmst du mir zu, dass es Unterschiede in der Behandlungsqualität zwischen PKV und GKVersicherten gibt.

Die Betreuung durch "erfahrenere Ärzte" ist außerhalb von Operationen oftmals total unnötig. Der Chefarzt macht Privatpatientenvisite, wow, ich nehm den Oberarzt der jeden Tag mit diesen Krankheitsbildern zu tun hat allemal lieber.

Bin ich bei dir, auch wenn ich nach meiner letzten OP gerne mehr als insgesamt circa 120 Sekunden (unangekündigt, sehr früh morgens, noch vollgepumpt mit Schmerzmitteln, also in einem Zustand wo man eh nichts peilt) vom Operierenden über das Endergebnis und dessen Bedeutung für den Rest meiens Lebens aufgeklärt worden wäre. Wenn aber statt dem Oberarzt nur noch der Stationsarzt kommt und wenn die Assistenzärztin vor einer OP bestehende Fragen mangels Kenntnissen nicht beantworten kann, man bis 30 Minuten vor Operationsbeginn aber auch niemand höheres Zeit für einen findet und zwischendurch auch noch das Internet abgeschaltet wird (ohne dass sich jemand dafür zuständig fühlt), sodass man nicht einmal selbst recherchieren kann, dann sieht die Sache mit dem unterschiedlichen Zugang zu Personal schon anders aus.

Das mit den Terminen ist ebenfalls nur halb richtig. Wer ein akutes Leiden hat kann jederzeit in eine Notaufnahme spazieren

Nein. Das kann nur jemand, der einen aktuen Notfall hat. Deswegen heißt das so. Alle anderen (und manchmal nicht nur die...) werden wieder weggeschickt, bei andauernden Leiden hilft dir da niemand weiter. Und mittlerweile sind ein Großteil der Volksrankheiten Leiden, die sich über längere Zeit entwickeln. Da ziept es mal hier, mal da und man fühlt sich mal schlecht - und wenn man 6 Monate später beim Facharzt einen Termin bekommt, kann der aufgrund erstmal wieder vergangener Symptome erstmal nichts machen oder umgekehrt wegen dem zunehmend verschlechterten Zustand nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Nicht zu vergessen dass Arbeitnehmer wesentlich geneigter sind, überhaupt einen Termin zu machen, wenn ihnen welche angeboten werden, die leicht mit der Arbeit vereinbar sind, so dass eingeschränkte Terminverfügbarkeit die Zahl der Untersuchungen allgemein reduziert.

Die spätesten Termine, die mir mein Zahnarzt anbietet (andere in der Gegend sind den Sprechzeiten nach auch nicht besser), liegen zum Beispiel grundsätzlich vor meinem Feierabend. Das heißt schon für die stink normale Routineuntersuchung muss ich mir was einfallen lassen und wenn es gerade nicht passt oder nicht planbar ist (was es recht oft ist, weil die Termine nur doppelt so weit in der Zukunft liegen, wie meine Arbeit absehbar ist), neige ich dazu sie rauszuschieben. Für sowas wie Zahnreinigung tue ich mir den Aufwand überhaupt nicht erst an (von der ordentlichen Zuzahlung ganz abgesehen). Aber komischerweise kam es schon mehrfach vor, dass weitere Patienten eintrafen, als ich mit meinem Termin durch war...

Die Qualität der Behandlung ist von der Versicherung unabhängig. Gesetzlich versicherte Personen kriegen bei akuten Krankheitsbildern genau dasselbe. Wer dringend ein Kardio MRT braucht, der kriegt das auch, wer es zu Routineablärungen braucht, der muss evtl. warten. Aber letzteres verschleppt idr kein Krankheitsbild, v.a. wenn man als Patient dahinter ist Termine auszumachen.

Mit dem letzten Halbsatz hast du deiner eigenen Arugmentation das Wasser abgegraben ;) .
Aber auch das "dringend" ist schon wieder so ein Satz: Man hat nicht von jetzt auf gleich Herzprobleme und in der Regel ist die Behandlung um so effektiver und einfacher, je früher die Diagnose vorliegt. Wieso werden einige also erst untersucht, wenn es "dringend" ist? Und Herz ist da keine Ausnahme bzw. eher eine positive, weil wegen der großen Gefahr tatsächlich allgemein recht zügig was gemacht wird. Aber Gelenk- und Wirbelsäulenschäden können, je nach Region für GKVersicherte schon mal 6-9 Monate auf die lange Bank geschoben werden. Und an der neuen Brille ist eben überhaupt kein Augenarzt beteiligt, sondern nur der Optiker.

Es stimmt einfach nicht, dass gesetzliche schlechter medizinisch behandelt werden. Sie werden schlechter behandelt aka wenn ich als PKV Patient in die Praxis komme, dann krieg ich einfacher einen Termin, muss nicht so lange warten. Was am Ende mit mir gemacht wird ist, was die Notwendigkeit angeht, das Gleiche. Mehr Medizin ist nicht immer bessere Medizin.

Nein, nicht immer. Ich würde sogar sagen "nur manchmal". Aber weniger Medizin zur Auswahl ist NIE bessere Medizin und so ergibt sich in der Summe ein Unterschied.

Ich musste was an der Nase machen lassen, eigentlich ganz simpel. Ich bin aber in der PKV. Also hat mich mein HNO schön von einer Untersuchung zur nächsten geschickt, keine mit echter Relevanz für den eigentlichen Eingriff, aber halt auch nicht ganz aus der Welt, weil könnte ja sein das... Da sind mehrere hundert € und Wochen draufgegangen bis ich endlich meinen Eingriff bekommen hatte. Dasselbe auch mit dem Einzelzimmer, da lach ich ja drüber. Find mal Krankenhäuser die genug Betten haben um Einzelzimmer anbieten zu können.

Kann ich nur bedingt mitreden - wenn es für Privatpatienten einen eigenen Flügel gibt, weiß ich halt nicht, wie die Zimmer darin belegt sind. Der auf gleicher, einsehbarer Flurlänge aktiven Schwestern nach müssten es Achtbettzimmer gewesen sein (aufgrund der Bauweise also Stockbetten), wenn die Betreuung genauso ... lückenlos ... wie am GKV-Ende der Etage war.

Jain. Dann müsste die komplette Gebührenordnung geändert werden, die Finanzierung des Gesundheitssystems von Grund auf reformiert werden und ob das am Ende zu einer Verbesserung führt ist nicht sicher.

Die Chancen stehen nicht schlecht (solange man die Rahmenbedingungen gleich lässt und nicht z.B. Sparmaßnahmen parallel umsetzt), wenn man sich die Ausgangssituation anguckt...

Es gibt genug Praxen die Abends noch extra Termine für PKV Patienten anbieten, der Anreiz hier mehr zu arbeiten kommt durch den höheren Verdienst. Schafft man diesen Anreiz ab besteht die Gefahr, dass Ärzte wie Beamte arbeiten.

Sorgfältig, fair, verlässlich, bestimmungskonform? :P
Ein Anreiz für Fachpersonal, das hochkomplexe Entscheidungen treffen muss, die Arbeitszeiten in die eigentlich benötigten Ruhephasen hinein zu verlängern, ist der Qualität der medizinischen Versorgung jedenfalls auch nicht unbedingt zuträglich.

Ist ja nicht umsonst bei Käufen oder Neugründungen von Praxen wichtig zu wissen wie hoch der PKV Anteil in der Gegend ist. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, Praxen die von PKV Patienten profitieren können teurere Geräte anschaffen - davon profitieren dann auch die GKV Patienten in der Praxis.

Heißt also dass in GKV-Gegenden die medizinische Versorgung nicht gleich, sondern schlechter ist...


@ OldN3rd
RICHTIG,

so sehe ich es auch.
Um so mehr am System rum gespielt wurde, um so schlechter wurde es.

Die PKV ist da um einiges wirtschaftlicher, müssen die wohl auch um am Markt bestehen zu können.
Bei der GKV hat der Staat noch ein erhebliches Wort mitzusprechen, was nicht immer vorteilhaft ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt einige hier zum angesprochenen Kardio-Notfall werden, aber PKVs arbeiten nicht wirtschaftlicher. BEI WEITEM NICHT. Der Umsatzanteil, der bei PKVs NICHT für medizinische Behandlung ausgegeben wird, ist bei PKVs sogar beinahe doppelt so hoch (.pdf) wie bei den GKV.
Das PKV aus Sicht einiger mehr fürs Geld bieten, was nach besserem wirtschaften aussieht, resultiert einfach nur daraus, dass sie asozial arbeiten dürfen und im Gegenzug anderen viel mehr Geld abknöpfen beziehungsweise abknöpfen würden, wenn die nicht, soweit möglich, in die GKV gehen würden. Die PKV versprechen insgesamt nur, dass sie mehr Leistungen bieten, picken sich aber ganz gezielt die Kunden raus, bei denen sie dieses Versprechen möglichst nie werden einlösen müssen. Unterm Strich leisten PKVs pro eingezahltem Euro deutlich weniger und stecken deutlich mehr in die eigene Tasche als GKV.
 
Nein. Das kann nur jemand, der einen aktuen Notfall hat. Deswegen heißt das so. Alle anderen (und manchmal nicht nur die...) werden wieder weggeschickt, bei andauernden Leiden hilft dir da niemand weiter.
Unterhalt dich mal mit meiner Frau, die kriegt mitten in der Nacht vom Rettungsdienst "Patienten" mit Sodbrennen geliefert. Du kriegst dort eine Untersuchung. Ob du Linderung bekommst oder Heilung, das ist was anderes. Wer mit Schmerzen die seit Monaten anhalten in eine Notaufnahme spaziert, der kann nicht erwarten dort per Handauflegen geheilt zu werden. Aber, er wird untersucht, bekommt ggf. Medikamente und kann mit der dort gestellten Diagnose weitermachen. Dass Notaufnahmen nur für Notfälle zuständig sind ist das Ideal, aber nicht die Realität. Am Wochenende beliebt, in die Notaufnahme gehen mit Beschwerden die man seit Tagen hat, mit dem klaren Wunsch geheilt zu werden weil man Montags ja wieder arbeiten gehen müsse.

Mit Corona ist eine erste Selektion eingeführt worden um frühzeitig Patienten "auszusortieren" die auch zum Hausarzt gehen könnten. Pre Corona war für viele Häuser der Aufwand an Personal und Verwaltung zu groß und das beliebte Mittel war, Patienten nach Grad des Notfalls zu behandeln, aka man konnte Stunden in der Notaufnahme verbringen. Da hat einem erst der Arzt erklärt, dass man damit bitte zum Hausarzt gehen müsse, oder zum ärztlichen Bereitschaftsdienst (den kaum eine Sau kennt)


Nicht zu vergessen dass Arbeitnehmer wesentlich geneigter sind, überhaupt einen Termin zu machen, wenn ihnen welche angeboten werden, die leicht mit der Arbeit vereinbar sind, so dass eingeschränkte Terminverfügbarkeit die Zahl der Untersuchungen allgemein reduziert.
Das betrifft aber alle Berufstätigen, unabhängig wie sie versichert sind. Arbeiten hat den Nachteil mit den Öffnungszeiten von so einigem zu kollidieren was wichtig ist. Post, Bank, Arzt, Werkstatt...


Mit dem letzten Halbsatz hast du deiner eigenen Arugmentation das Wasser abgegraben ;) .
Aber auch das "dringend" ist schon wieder so ein Satz: Man hat nicht von jetzt auf gleich Herzprobleme und in der Regel ist die Behandlung um so effektiver und einfacher, je früher die Diagnose vorliegt. Wieso werden einige also erst untersucht, wenn es "dringend" ist? Und Herz ist da keine Ausnahme bzw. eher eine positive, weil wegen der großen Gefahr tatsächlich allgemein recht zügig was gemacht wird. Aber Gelenk- und Wirbelsäulenschäden können, je nach Region für GKVersicherte schon mal 6-9 Monate auf die lange Bank geschoben werden. Und an der neuen Brille ist eben überhaupt kein Augenarzt beteiligt, sondern nur der Optiker.
Richtig, man hat nicht sofort Herzprobleme.
Aber man hat einen Lebensstil der Ernährung, sportliche Aktivität, Gewicht, Potential für Vorerkrankungen, Job (aka Stress) etc. beinhaltet. Und danach ergibt sich ein Risiko und ggf. die Notwendigkeit der Prävention bzw. der Vorsorgeuntersuchung.
Ich zitiere da gerne meine Frau: Heute wieder Patienten gehabt die sich das ganze Leben nicht um Ihre Gesundheit gekümmert haben und jetzt, wo alles zu spät ist von mir Wunderheilung erwarten.

Und die Frage warum erst manches passiert wenns dringend ist: Weil Ressourcen endlich sind und nicht jeder immer ein MRT oder ein CT braucht. Menschen die mit Indikatoren einer Herzerkrankung in die Notaufnahme kommen werden Schritt für Schritt weiter durchgecheckt. Gibt eine Untersuchung Auffälligkeiten, folgt die nächste zur besseren Abklärung. Sind die Standarduntersuchungen ohne Auffälligkeit wird die Entscheidung noch mehr Untersuchungen durchzuführen schwieriger.
Außerhalb der Notaufnahme ist das Patientenverhalten oftmals ausschlaggebend.
Gesunde Menschen (oder vermeintlich gesunde) die keine Vorsorge machen kommen meistens erst dann zum Arzt wenn das Leiden eingetreten ist. Hab ich weiter oben verlinkt wie mies hier die Zahlen in DEU sind.


Heißt also dass in GKV-Gegenden die medizinische Versorgung nicht gleich, sondern schlechter ist...
In der Theorie ja. Wir haben in Deutschland freie Berufswahl und das trifft auch auf Ärzte zu. Gegenden die spärlich besiedelt sind, oder ein geringes Durchschnittseinkommen haben sind nicht wirklich beliebt um neue Praxen zu gründen.
In der Praxis gibts dann das: https://www.kvs-sachsen.de/fileadmi...edarfsplanung/210106_2020-07-01_BP_Teil-C.pdf

Das ist die Versorgungsplanung für Sachsen. Und wenn man sich die Zahlen anschaut, dann gibts - laut diesem Dokument - eigentlich nur in Löbau-Zittau bei den Hausärzten ein Problem, dort ist die Versorgungsrate bei 44%.
So eine Planung beeinflusst auch die Entscheidung einer KV eine neue Praxis zuzulassen. Details hier: https://www.aok-bv.de/hintergrund/dossier/aerztliche_versorgung/index_15322.html
Gehste das Dokument durch, dann bekommt man nicht den Eindruck, Sachsen sei unterversorgt.

Flächendeckende Versorgung ist schwierig einheitlich darzustellen. Wenn in einem großen, aber spärlich besiedelten Landkreis an einer Stelle eine Praxis mit 4-5 Fachärzten sitzt, dann kann das von der Quote ausreichend sein um den Bedarf zu decken, ist aber immer noch sehr sehr aufwändig und für den Patienten schwierig, da die Versorgung nur an einem Ort stattfindet. In einer Praxis mehrere Fachärzte zu beschäftigen, oder jeden Arzt seine eigene Praxis gründen zu lassen ändert nichts an der Ratio Arzt / Einwohner, würde aber im oberen Beispiel bedeuten, dass 5x die Investionskosten benötigt werden statt 1x Investition bei höherer Payroll weil mehr Personalbedarf.
 
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