AW: Abmahnung droht bei Vertrieb von selbstgenähten Schutzmasken
Der Gebrauch einfacher, auch selbst genähter, Masken führt durch Abbremsen des Luftstroms dazu, dass das Aerosol sich weniger weit im Raum ausbreitet. Ohne Maske kommen die Tröpfchen etwa einen Meter weit, beim Husten oder Niesen auch mehr. Daher die Regel, mindestens 1,5 Meter, besser 2 m Abstand halten. Übrigens scheint das Aerosol, also unser feuchter Atem, die Hauptinfektionsquelle zu sein, siehe dazu den Youtube-Link unten.
Dass es keine Studien dazu gibt, ob einfache Masken überhaupt helfen, ist richtig, bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass sie wirkungslos sind. Ganz im Gegenteil: Chirurgen tragen schließlich nicht aus Jux bei einer OP einen Mundschutz. Die Wirkung wurde eben noch nicht untersucht, weil es aufwändig wäre, dies zu tun, vielleicht sogar unethisch. Man müsste schließlich zwei Gruppen von Probanden bilden: eine, die wie gehabt von Ärzten mit Mundschutz behandelt wird und eine, deren Ärzte darauf verzichten. Wenn dann die ungeschützten Patienten vermehrt eine Wundinfektion bekommen, kann man zahlenmäßig angeben, wie wirkungsvoll ein einfacher Mundschutz ist. Wenn jemand freiwillig zur ungeschützten Gruppe gehören möchte, bitte melden.
Dass einfache Masken helfen, ergibt sich logisch aus den Strömungsverhalten der Luft. Vereinfacht gesagt wird der Atemstrom behindert, also gebremst, die Atemtröpfchen fliegen also weniger weit in den Raum hinein, bevor sie auf den Boden fallen. (Je nach Größe der Tröpfchen dauert das unterschiedlich lange, was ein weiterer Grund ist, dass eine entsprechende Studie schwierig umzusetzen wäre.) Es ist also logisch anzunehmen, dass Masken helfen die Ausbreitung der Infektion zu behindern, man kann mangels Studie nur nicht beziffern, wie sehr.
Prof. Drosten hat es im NDR-Podcast ganz einfach gesagt: diese einfachen Masken, egal ob Papiermasken, selbst genähte Stoffmasken oder sonstwas, helfen, wenn ALLE sie tragen, weil wir UNS GEGENSEITIG SCHÜTZEN! Das Tragen einer solchen Maske ist also Ausdruck von Solidarität. MIR hilft sie nicht, ich schütze aber andere, falls ich infiziert sein sollte. Würden wir alle eine tragen, wären auch alle geschützt und die Ärzte, die FFP3-Masken bei der Behandlung Infizierter brauchen, müssten nicht mit den Privatleute um diese Masken konkurrieren.
Natürlich sollte man sich nicht an der durchfeuchteten Maske herumfummeln, das ist aus zwei Gründen aber weniger schlimm als es klingt:
1. Man kann zwei oder drei Masken zum Wechseln dabei haben. Nach meiner Erfahrung dauert es mindestens 20 Minuten, bis eine doppelt genähte Stoffmaske auf der Außenseite feucht wird, bei mir eher 30 Minuten.
2. Es sieht ganz danach aus, als könnte man sich kaum über Oberflächen infizieren. Hier mal eine Information von einem anderen Experten als Prof. Drosten, der das untersucht hat.
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