Anno 1800: Kritik wegen Ausblendung von Sklaverei und Co.

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Der aktuelle Aufbauspiel-Hit Anno 1800 schickt sich an, eine möglichst anspruchsvolle Wirtschaftssimulation mit historischem Setting nach realem Vorbild zu sein, blendet dabei aber unter anderem die Schattenseiten des Kolonialismus konsequent aus. Experten sehen dies teilweise als bedenklich an.

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Wenn man sich Sklaveninseln halten kann wäre es aber besser?

Heute wird sich wegen allem eingeschissen.

Naja ich vermute zwar das die spielerschaft von anno bedeutend geringer ist als die Zahl derer die aus ganz anderen Gründen ein eher verqueres geschichtsbild haben und das die wenigstens die anno zocken das ganze als historische lehrstunde verstehen aaaaber nun gut, bin auch kein Experte auf dem Gebiet :p

Immer wieder erstaunlich wie ungebildet manche sein mögen oder es wirklich sind? Wenn bereits ein derart schwaches Bildungsniveau vorhanden ist, fehlt sicher auch das komplexe Denken, den Inhalt mancher Computerspiele als Spiegel der Vergangenheit zu reflektieren.

Von daher, ist es doch völlig egal , ansonsten einfach den slavery-DLC nachschieben, mit expliziten Hinweis, das dies nur die reale Vergangenheit spiegelt und keinerlei Verherrlichung dieser darstellt.

Aber dann findet sich sicher jemand, der die Unmenschlichkeit unserer Ahnen zu brutal für die zarten Seelen heutiger Generationen empfindet. Welche im Genderwahn und mit den Nachwehen jahrhunderte andauernder Ausbeutung aufwachsen...

Einfach die Vergangenheit ausblenden, somit können die Nachkommen sich kein Beispiel an deren Unzulänglichkeiten nehmen oder gar auf die Idee kommen diese zu wiederholen...

Sorry Doppelpost, hab hier in England bescheidenes Internet, kommt man sich gleich nicht mehr so fern der Heimat vor...

weichzeichnung der geschcihte gab es in anno 1404 auch schon oder glaubt man wirklich mit den arabern im jahre 1404 so umgegangen zu sein, wie es in dem spiel dargestellt wurde. das war alles erheblich brutaler.

Mich hat es vor den News nicht gestört. Jetzt auch nicht so extrem.

Für mich ist das jetzt kein Skandal, aber alles schönreden konnte Boobisoft schon immer.

In Spielen wo Nazis vorkommen werden wir Deutschen auch immer schlecht dargestellt. Oder gezeigt wie schrecklich alles war.

Man sollte schon alles beim Namen nennen. So lernt man noch was beim Spielen, außer es ist eine fiktive Geschichte.

Denke das hat auch viel mit der USK oder allgemein mit der Altersfreigabe zutun. Sklaven? USK 16! = weniger Verkäufe und so weiter.

Da ist das Geld eben wichtiger als das Kind beim Namen zu nennen

Aber herrgott... man sollte jetzt kein Drama raus machen. Für mich ist Anno ein Spiel zum relaxen, ob jetzt mit oder ohne Sklaven

Govego schrieb:

weichzeichnung der geschcihte gab es in anno 1404 auch schon oder glaubt man wirklich mit den arabern im jahre 1404 so umgegangen zu sein, wie es in dem spiel dargestellt wurde. das war alles erheblich brutaler.

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Der Sultan hat uns also nicht freundlich die "Geheimnisse des Orients" anvertraut? Jetzt bin ich baff.

Laut Professor Jürgen Zimmerer, Experte für Kolonialgeschichte, könne diese Weichzeichnung der Geschichte vor allem negativ auf Spieler wirken, "die nicht zufällig Geschichte studieren oder nicht Geschichtslehrer sind" und folglich vermuten, "dass das damals so war". "Und wenn dann so ein entscheidender Faktor, der zum Wohlstand und zur Industrialisierung beigetragen hat, wie die transatlantische Sklaverei und die Sklavenwirtschaft fehlt, dann lernen sie daraus, dass es das nicht gab", so Zimmerer gegenüber Golem.de.

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Wie stellt sich denn Herr Prof. J. Z. denn die "Verharmlosung" von geschichtlich markaten Symbolen oder Taten in Bezug auf die BRD in bereits erschienen Spielen, wie den einen oder anderen Ableger von Call of Duty, vor???

Sollten die dann auch, gemäße der Vergangenheit, unverzerrt gezeigt und dargestellt werden???


Ja, könnten sie, aber nein, sie sind in der BRD untersagt, und was nun Herr Prof. J. Z.???

Realität bzgl. der Vergangenheit, oder gegen aktuell geltenedes Recht verstoßen?

Überschrift der PCGH-News, wenn es Sklaverei im Spiel gäbe: "Wegen Sklavenhandel: Anno 1800 in Kritik"

Also ich versklave meine Leute teilweise ganz schön. Die machen dann Aufstände, die ich mit der Polizei niederknüppeln lasse. Manchmal muss man eben schnell viel Geld haben.

Erst mal stimme ich zu, dass es an den Spielern natürlich irgendwie so hängen bleibt, wie es im Spiel dargestellt wird.
Dann sagen aber die Spielefirmen, dass z.B. die Spieler eben nicht die Sklaverei sehen wollen, weil sie eine gechillte Aufbaustrategie-Atmosphäre wollen.

Was machen wir nun? In anderen Spielen wie Tropico, wird Unterdrückung satirisch übermäßig verharmlost und das macht das Spiel letztlich auch zu einem großen Stück aus.

Mein Fazit: Ich kann beide Seiten verstehen, aber ich sehe keinen Grund, etwas zu ändern. Spiele sind Kunstwerke und an sie stellt sich somit kein Anspruch auf historische Korrektheit.

Edit: Man sollte sich viel eher mal fragen, warum reale Dinge teilweise vom Staat versteckt werden, und ob in der Realität nicht eher ein Anspruch darauf bestünde, Dinge zu erfahren und ihnen nachzugehen.

Wobei mit der Kolonialisierung noch ganz andere Probleme geschaffen wurden, was mir bisher auch neu war.
AIDS als koloniales UEberbleibsel | Telepolis Teil1
Was konnte den HI-Virus zur Seuche werden lassen? | Telepolis Teil2

Ich z.B. habe von Computer-Spielen gelernt, dass es Zeitreise gibt und Superhelden, Orks, Hexen und Drachen sind real, Piraterie ist eigentlich ganz lustig usw. usw....ja, ne, is klar.

Sklaverei ist doch nicht verschwunden, man nennt es jetzt nur Multi-Jobber, Mindestlohn Arbeiter, Akkordarbeiter ............
Daher keine Änderung.
Es gibt die Reichen und den Pöbel,
Jetzt heißt es :
Es gibt die Reichen und die Mindestlohn Arbeiter.
Modernes Kapitalismus.

Wozu diese Aufregung um Sklaverei und Co?

Es ist nur ein SPIEL.

Andere Spiele haben auch Inhalte die an Grenzen stoßen.

Meine Güte diese Berufsempörten. Mal davon abgesehen, dass sich Anno nicht unbedingt historische Korrektheit an die Fahnen heftet wurde der Sklavenhandel ab 1800 der Reihe nach abgeschafft:
Den Beginn machten die Briten 1807 bis 1853 mit Spanien, Portugal und Brasilien (erstere nach Bestechung, letztere nach Drohung der Briten) die Letzten aufhörten.
1888 war die Sklaverei dann auch offiziell komplett verboten. Wieder Brasilien als Schlusslicht.

Es würde doch überhaupt keinen Unterschied im Spiel machen? Ob ich jetzt, wie auch immer die Bevölkerung im Süden hieß, baue oder Sklaven oder Ponnies oder Haare. Das sich die Leute nicht einfach mal ihren Teil denken können, und ganz wichtig, für sich behalten können.......
Wichtig ist doch nur, das ich Wachstum habe mit steigenden Income und Bedürfnisse. Sonst bleibt das Game einfach stehen und ist Langweilig

hanfi104 schrieb:

Wachstum

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Womit du aber schon das Hauptproblem angesprochen hast. Wachstum ist halt in der Realität nur endlich möglich und basiert meistens auf der Ausbeutung von Menschen und Natur.

Gibt es Heute immer noch, nennt sich nur Globalisierung, Menschenrechte und Demokratie, die wir der restlichen Welt bringen müssen damit hier bei uns unser tägliches Disneyland weiter läuft. Kann sich ja mal ein jeder hier damit beschäftigen was wir eigentlich an Rohstoffen in Deutschland sowie Rest Europas haben, gegenüber dem was wir seit Beginn der Industrialisierung verbrauchen und was dies mit den letzten beiden Weltkriegen zu tun hat.

Anderweitig kann man sich dann auch mal damit befassen wie Europa aussah bevor wir die Wege nach Amerika , Indien und Südostasien entdeckt haben und das sich an diesem Status Quo bis dato nichts geändert hat und wir mit Napoleon 1815, Kaiser Wilhelm 1914 und Hitler Deutschland 1939, mit den wirtschaftlich aufstrebenden Schwellenländern und deren mehr als 4 Milliarden angehenden Konsumsklaven wieder einmal an selbigen Punkt stehen. Weil es bald wieder einmal um die Kontrolle der weltweiten Ressourcen für unseren tollen way of life hier geht. Die letzten beiden Weltkriege waren ja aber so ein Kaiser Wilhelm und Hitler Ding, wo es im Grunde auch nur darum ging den Status Quo der bestehenden Weltmächte zu brechen.

Aber was erzähle ich euch, sind ja alle hier so hochgebildet das dies im Grunde jeder von uns weis. Die Party ist bald mal wieder zu Ende und wie 1945 will es wieder keiner gewesen sein. Aber Hauptsache weiterhin jeden Tag auf dicke Hose und sonstwen für alles verantwortlich machen. Deshalb dreht sich ja auch alle paar Dekaden das Rad der Geschichte von vorne für uns.