Jugendschutzreform: Gerangel um Kompetenzen zwischen Branche und Erziehung

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Das Familienministerium will eine Jugendschutzreform auf den Weg bringen, die Kinder und Jugendliche besser vor den modernen Gefahren des Internets schützt. Der Gesetzesentwurf sieht vor, die Unternehmen mehr in die Pflicht zu nehmen. Die aber sehen die Kompetenz eher bei den erziehenden Stellen.

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Als Kind wünscht man sich nun mal auch völlig überteuertes Spielzeug aus der Werbung zum Geburtstag und zu Weihnachten. Das war schon so als ich klein war. Die Eltern haben immer noch die Macht über das Geld. Wer seinen Kindern zig Lootboxen oder Skins kauft weiß ja meistens für was er sein Geld ausgibt. Da hätte man auch Werbung in Kindersendern verbieten müssen aus dem Schutzgedanken heraus.
Das solche Spiele sehr süchtig machen können ist eine ganz andere Geschichte. Aber wie man dagegen vorgeht ist recht schwierig. Ich halte auf jedenfall nichts davon wie in China sperren in Spiele einbauen zu müssen, sodass man am Tag nur noch eine bis 3 Stunden zocken kann. Das würde ja auch alle mündigen Erwachsenen treffen die genau wissen was Sie tun. Auch wenn es sicher Einige gibt die auch damit Probleme haben im höheren Alter.
Wenn man mal Zeit dafür findet will man auch mal sein geliebtes Spiel 5 Stunden am Stück zocken. Auch wenn man sonst vielleicht nur alle 14 Tage dazu kommt.
Bin auch sehr froh darüber das nicht mehr in jedem Spiel das Blut grün eingefärbt wird, nur um nicht auf dem Index zu landen. Jugendschutz kann auch sehr schnell über das Ziel hinaus schießen.
Aber gegen ein Lootboxverbot habe ich jetzt auch nichts. Einfach weil sowas nervt als Spielbestandteil :ugly:
Befüchte wir bekommen wieder eine völlig verkorckste Reform die nur dazu führt Alle zu nerven die schon längst über 18 sind und es kaum einem Kind oder Jugendlichen irgendwas bringt.
Blut wird wieder grün und Casinospiele für Kids auf dem Smartphone gibt es am Ende immer noch. Seehofer als alter Internetpionier sollte die Reform am Besten machen. :lol:
 
Die Grundintention hinter dem Vorschlag den Jugendschutz zu modernisieren, finde ich grundsätzlich zuerst mal gut.

In meiner Kindheit bzw. als Jugendlicher, gab es mehr oder weniger nur 2 Kriterien: Blut ja/nein? Sex ja/nein? Und das war es dann auch schon.
(Natürlich war es doch noch ein wenig differenzierter als das, aber im Grund konnte man es darauf reduzieren.)

Die Erkenntnis was suchterzeugend ist und was das Riskio erhöht Opfer von Missbrauchsversuchen zu werden, das gab es einfach noch nicht.

Der Glaube war so einfach, dass wenn man das Kind das Blut nicht sehen lässt, dann ist die Gewalt nicht "echt" und somit entsteht auch kein Schaden. Ja, so naiv erschien damals diese Prüfung.
Das hatte aber bei uns nur einzes zur Folge: Jedes Spiel das wegen Gewalt auf dem Index gelandet ist, hatte man. Das war quasi ein Qualitätsmerkmal...:rollen:

Im Nachhinein, heute als erwachsener Mensch, beurteile ich vieles anders:
Rohe Gewalt an sich beurteile ich als wenig schädigend. (Gar nicht wäre auch falsch.)

Aber wenn ich dagegen Geschäftmodelle sehe, die mehr oder weniger nur darauf ausgelegt sind Micro-Käufe zu generieren und dort psychologische Verkaufstechniken angewand werden, gegen die sich ein junges Gehirn so gut wie gar nicht wehren kann, dann beurteile ich die als sehr schädigend.

Und das träfe dann so gut wie jedes F2P Spiel... Ich spiel selbst das ein oder andere von der Sorte und natürlich gibt es auch da Abstufungen im Schweregrad. Aber einsetzen tun die es alle.
Mich als Erwachsenen tangiert das kaum, man hat gelernt seinen Kaufimpuls zu zügeln und zu kontrollieren.
Jugendliche sind dazu entwicklungsbedingt aber so gut wie gar nicht in der Lage...
Und das dieses funktioniert habe ich schon mehrfach "live" miterleben dürfen:
Als langjähriger Spieler hat man im Spiel so einiges angehäuft, egal was man nun spielt.
Die Anfänger bekommen quasi ständig präsentiert was der Gegner für tolles Zeug hat und wovon sie gerade platt gemacht wurden.
Das erzeugt Bedürfnis und die Lösung ist "kaufen".
Wie gesagt, schon mehrfach live erlebt. Jugendlicher spielt 2-3 Tage mit uns, und zack kauft der sich alles mögliche Zeug um "mithalten" zu können.
Defacto hat es aber damit gar nichts zu tun, da es kein Pay2Win Konzept ist, sind alle gekauften Gegenstände Variationen von ungefähr gleich effektiver Ausrüstung.
Es hat also nur mit der Erfahrung zu tun, erlernt zu haben wie man einen Gegenstand im Spiel benutzt.
Das Ende ist immer gleich: Die gekauften Gegenstände bleiben, mehr oder weniger ungenutzt liegen.
Ich möchte mir gar nicht ausmahlen wie lange man das fortführen kann wenn man das Spiel komplett auf P2W auslegt und noch ein paar gute Bezahlschwellen einbaut...
DAS ist schädigend.
Ich mein klar, die wollen ihr Zeug verkaufen und das Spiel soll ja auch überleben. Irgendeiner muss ja ein wenig bezahlen.
Und in diesem Fall sind es ein paar versemmelte Einmal-Käufe für ein paar 10-ner... könnte schlimmer sein.
Trotzdem ist es mehr als fragwürdig wenn man es nötig hat solche psychologischen Kniffe anzuwenden...
(Aber letztendlich machen es quasi alle F2P Spiele, nur der Schweregrad ist fraglich.)

Also ja, ich finde es wirklich gut wenn sich mal jemand darum bemüht unsere Jugend vor solchen Geschäftspraktiken mehr zu schützen.
 
Jugendliche sind dazu entwicklungsbedingt aber so gut wie gar nicht in der Lage...

Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn, auch ein Jugendlicher kann sein Kaufverhalten kontrollieren, das ist keine Entwicklungs- / Altersfrage sondern eine schlichte Frage der Erziehung!

Kinder wo die Eltern zu regelmäßig jedem Wunsch des Kindes nachgeben (das fängt schon im Kleinkindalter beim quängelnden Kind im Supermarkt an, das kein Ü-Ei bekommt) und diese entsprechend daran gewöhnt werden auch immer das zu bekommen was sie wollen und die nicht lernen mit beschränkten Finanzen (Taschengeld) umgehen zu müssen haben entsprechend auch eine schlechte Selbstkontrolle was ihr Kaufverhalten angeht und das setzt sich meist bis ins Erwachsenenalter fort.
Wer seinem Kind die richtigen Lektionen vermittelt (Geld wächst nicht auf Bäumen und man muss mit dem auskommen was man hat, man bekommt nicht alles was man gerne hätte und man muss auch nicht alles haben) braucht auch nicht befürchten das Jugendliche zu dummen Konsumzombies werden, die jeden Mist kaufen.

Problem heute ist viel mehr das nicht wenige Eltern weniger Zeit in die Erziehung ihrer Kinder investieren können, oder auch wollen, und oft durch materielle Güter fehlende Zeit, oder fehlendes Interesse, zu kompensieren versuchen, das führt dazu das Kinder / Jugendliche nur eine schlechte Selbstkontrolle bzgl. ihres Konsumverhaltens entwickeln, was meist dann noch massiv verstärkt wird wenn die Erziehung zusätzlich unkontrolliert zu einem nicht unerheblichen Teil vom Fernseher / im Internet übernommen wird, wo Kinder / Jugendliche dauernd präsentiert bekommen was sie vermeindlich haben "müssen".
 
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Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn, auch ein Jugendlicher kann sein Kaufverhalten kontrollieren, das ist keine Entwicklungs- / Altersfrage sondern eine schlichte Frage der Erziehung!

Les das mal: Gamasutra: Ramin Shokrizade's Blog - The Top F2P Monetization Tricks

As discussed in my Monetizing Children paper, the ability to weigh this short term “pain relief” vs. the long term opportunity costs of spending money is a brain activity shown by research to be handled in the pre-frontal cortex. This area of the brain typically completes its development at the age of 25. Thus consumers under the age of 25 will have increased vulnerability to fun pain and layering effects, with younger consumers increasingly vulnerable.
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Kinder wo die Eltern zu regelmäßig jedem Wunsch des Kindes nachgeben (das fängt schon im Kleinkindalter beim quängelnden Kind im Supermarkt an, das kein Ü-Ei bekommt) und diese entsprechend daran gewöhnt werden auch immer das zu bekommen was sie wollen und die nicht lernen mit beschränkten Finanzen (Taschengeld) umgehen zu müssen haben entsprechend auch eine schlechte Selbstkontrolle was ihr Kaufverhalten angeht und das setzt sich meist bis ins Erwachsenenalter fort.
Wer seinem Kind die richtigen Lektionen vermittelt (Geld wächst nicht auf Bäumen und man muss mit dem auskommen was man hat, man bekommt nicht alles was man gerne hätte und man muss auch nicht alles haben) braucht auch nicht befürchten das Jugendliche zu dummen Konsumzombies werden, die jeden Mist kaufen.

Was du meinst ist fehlende Ausbildung der Eltern beim Umgang mit finanziellen Mitteln. Was ich meine ist das Unvermögen des jugendlichen Gehirns gewissen Verkaufstechniken zu widerstehen.
So wie ich das auch oben beschrieben habe, alles was auf den Spielspaß drückt, also der typische "F2P-Grind", ist für Jugendliche unter 25 schwerer zu widerstehen als für ältere Personen.
Das hat nichts mit fehlender elterlicher Ausbildung zu tun.

Problem heute ist viel mehr das nicht wenige Eltern weniger Zeit in die Erziehung ihrer Kinder investieren können, oder auch wollen, und oft durch materielle Güter fehlende Zeit, oder fehlendes Interesse, zu kompensieren versuchen, das führt dazu das Kinder / Jugendliche nur eine schlechte Selbstkontrolle bzgl. ihres Konsumverhaltens entwickeln, was meist dann noch massiv verstärkt wird wenn die Erziehung zusätzlich unkontrolliert zu einem nicht unerheblichen Teil vom Fernseher / im Internet übernommen wird, wo Kinder / Jugendliche dauernd präsentiert bekommen was sie haben "müssen".

Wirklich? Wenn ich mich recht erinnere haben wir das Gleiche von unseren Eltern gesagt und jetzt da meine Generation selbst Kinder hat, möchte man die gleichen Fehler nicht wiederholen.
Nach meinem dafürhalten hatte keine Kindergeneration so Medienkompetente Eltern wie die aktuelle.
 
Die Inhalte besser zu differenzieren, ist ein längst überfälliger Schritt.
Besonders Chats, Lootboxen usw. sind zum Großteil höchstwahrscheinlich gesellschaftlich massiv bedenklich, da sie auf ein unentwickeltes Belohnungssystem im Gehirn einwirken und eventuell Menschen in ihrer Kindheit zu blinden, konsumsüchtigen Zombies erziehen könnten.
Aber auch die Sucht, weiterzuzocken, ist ein Problem. Man sieht teilweise kleine Kinder mit tiefen Bildschirmringen unter den ausgetrockneten Augen, die von ihren Eltern mit elektrischen Geräten ruhig gestellt werden. So manches dieser Kinder wird zu einem tollwütigen Monster, wenn es seine Droge, sein Zock-Smartphone oder was auch immer, abgenommen bekommt. Das sind klare Anzeichen von extremer Sucht, und man hat sich dafür jahrelang nicht interessiert. Das ist doch der eigentliche Grund der Gefühllosigkeit in der Gesellschaft: Wenn man von seinen politischen "Führern" nicht geliebt, sondern getreten wird, und einem immer eine Null-Bock-Haltung entgegenschlägt, wie soll man dann als Volk noch Gefühle gegenüber anderen zeigen? Die Vorbilder müssen wieder mit gutem Beispiel vorangehen, statt sich selbstsüchtig zu bereichern, und das ist ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung.

Es muss noch deutlich weiter gehen. Das Spiel soll selbst vor gesundheitlichen Risiken warnen, wenn es von Jugendlichen gespielt werden können soll. Illegales Glücksspiel muss komplett gestoppt werden. Auch Ingame-Verkäufe müssen absolut transparent sein. Der Anbieter soll keine Salamitaktik an den Tag legen oder Kosten geschickt tarnen dürfen. Jeder soll genau wissen, wann welche Kosten auf ihn zukommen. Idealerweise mit einem einmaligen Spielekauf.
Die gezielte Manipulation des Geistes der Menschen muss gestoppt und verfolgt werden - zumindest bis sie geistig vollständig ausgereift sind.

Ich bin sehr froh, dass unsere Regierung sich endlich wieder anfängt, für Deutschland zu interessieren, aber die Enttäuschung über den Verfall sitzt noch tief. Man muss sehr viel gerade rücken, und geistig minderbemittelte Politiker, die Hass und Hetze gegen ihr eigenes Volk verbreiten, und es total kontrollieren wollen, stoppen, um Vertrauen zurückzugewinnen und gemeinsam an einem Strang ziehen zu können. Kein Generalverdacht, keine allgemeine Unterdrückung für die Taten Einzelner! Aber Fürsorge für das Volk und eine bessere Zukunft!
 
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Giffey fordert daher mehr Verantwortung für die Konzerne, die hier Geld verdienen wollen.Die sehen das natürlich anders. Der Branchverband sieht die Verantwortung mehr bei den Eltern, Schule und Institutionen,

Sollen die mal was tun, für ihr Geld und zu einem vernünftigen Kompromiss kommen. Wozu kriegen sie die Kohle !?
Hoffe es kommt was Gutes bei rum.
 
Woah, ganz schon "AfD-lastig"...:what:

Nicht an allem ist der Staat schuld, trotzdem müssen Kontrollorgane schlicht ihren Job vernünftig machen und dazu gehört Gefahren realistisch einschätzen zu können.
Ohne Fachwissen keine adequate Einschätzung. Bevor man sich an Richtlinien und Gesetze begibt, könnte es helfen die einschätzenden Mitarbeiter in den Prüfstellen mal ein wenig zu schulen.

Sollen die mal was tun, für ihr Geld und zu einem vernünftigen Kompromiss kommen. Wozu kriegen sie die Kohle !?
Hoffe es kommt was Gutes bei rum.

Ich seh aber das die auch nur das nötigste tun, für Runderneuerung fehlt nicht nur Geld sondern auch Know-How und Spezialisten.

z.B. fehlt seit Jahrzenten eine vernünftige Möglichkeit sein Alter im Internet anonym nachweisen zu können. Aufgrund der technischen Hürden traut sich aber keiner da ran, denn die Lösung muss so perfekt und einfach sein, dass nicht nur die erwachsenen Personen diese annehmen, sondern die Unternehmen die auch einfach in bestehende Prozesse integrieren können.
Uff...; da ist doch klar warum sich da seit ewigen Zeiten keiner rantraut.:rollen:
 
Lootboxen attlepässe und der ganze Mist gehört verboten klipp und klar ausgedrückt.
Darüber zu reden ob es doch Sinn macht, macht keinen Sinn.
Denn es soll über den eigentlichen Spielpreis zusätzlich Geld generiert werden.
Ich vermisse die Zeiten als zocken auf frei wählbaren oder eigens angemieteten Servern noch Spaß gemacht hat.
Ich habe nichts dagegen, Maps oder kosmetische Gegenstände für extrageld anzubieten, wenn es dann nicht das eigentliche unfertige Spiel ist was im nachhinein verkauft wird.
Erweiterungen mappacks und skins für ein paar wenige Euro sind in Ordnung.
Aber wenn man sich CoD mw anschaut wo zwischen 10 und 25 € für in meinen Augen "kitschiger Schwachsinn" verlangt wird kommt mir das kotzen.
Dann bezahlst du für einen Battlepass damit du dir den Mist noch erspielen musst. Hast du wenig Zeit kriegst du auch weniger. Das gehört verboten.
Auch müssen Preise für Inhalte reglementiert werden.
Ihr wisst es gibt spiele bei denen ein Rennauto oder ein Panzer bzw Roboter über 100 € kosten, das gehört Bestraft bzw auch reglementiert.
Maximal 5 € darf so ein Mist kosten.
Ptwin muss auch erkannt angezeigt und bestraft werden.
So sehe ich das, ihr wolltet es ja wissen��
 
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