AW: Gebrauchte und gebrandete Fritzboxen dürfen nicht verkauft weden
Schön dass da bei Heise und auch Golem nur etwas von einstweiliger Verfügung und nichts von einem rechtskräftgen Urteil steht.
Und wenn der Händler die Firmware ohne Einwilligung von AVM ändert, widerspricht dies u.U. dem Urheberrecht von AVM. Nachdem hier keiner weiss, mit welchen Angaben der Händer die von ihm manipulierten Boxen dann verkauft hat, muss man wohl ein endgültiges Urteil abwarten.
Wobei man AVM durchaus Vorsatz unterstellen darf. Warum verklagt AVM (Berlin) einen Händer aus NRW in München? Der Grund ist zwar offensichtlich aber wieder man den schwachsinnigen Rechtssystem in Detuschland geschuldet.
Die Rechte AVMs könnten auch in anderer Richtung berührt sein:
Weiß jemand, unter welchem Namen Unitymedia diese Boxen vertrieben hat? Es handelt sich zumindest rein äußerlich nicht um die normale 6490 und wenn die Produktbezeichnung z.B. "Unitmedia Fritzbox 6490" lautet, dann ist es eben keine "AVM Fritzbox". Zumindest aktuell bekommt man beispielsweise bei Vodafone auch nur die "Homebox Fritzbox 6490 Cable". Die sieht zwar sogar aus wie die normale Fritz, hat die gleiche Hardware und natürlich steht AVM irgendwo als Hersteller drauf, aber es ist trotzdem ein eigenes Produkt. Die Unterscheidung ist rein wirtschaftlich auch nicht trivial, denn bekanntermaßen bestehen Hardware-Preise nur zu einem kleinen Teil aus den physischen Bauteilen. Man zahlt bei einer "AVM Fritzbox" gut für AVM-Service, AVM-Support, AVM-Marketing etc.. Wenn Woog jetzt einfach Unitymedia-Boxen, die all das nicht umfassen, weil sie von Unitymedia vertrieben und vor allem auch von Unitymedia supported werden müssen, als "AVM" verkauft, dann wäre das in meinen Augen nichts weiter als Produktfälschung. Praktisch macht sich Woog durch die Veränderungen an den Geräten bereits selbst zum Hersteller und müsste das auch so kennzeichnen, dann AVM ran zu schreiben müsste Markenrechte verletzten.
Als technische Anmerkung noch: Einige Kommentatoren, die solche Boxen gekauft haben, berichten von geänderten MAC-Adressen. Das könnte noch weitaus weitreichendere Konsequenzen haben, denn wenn AVM die verschiedenen Firmware-Linien durch MAC-Whitelisting definiert und Woog diesen Schutz aushebelt, indem sie normale AVM-MACs draufspielen, dann verstoßen sie damit nicht nur gegen weitere Rechte, sondern könnten auch für Netzwerk- und Sicherheitsprobleme sorgen.
Ich hätte es an AVMs Stelle anders gemacht: gegen einen Aufpreis von Woog Media einfach die richtige Software/Firmware draufspielen lassen und die Sicherheit ist wieder gewährleistet, Woog ist glücklich, die Kunden sind zufrieden und AVM kann sagen "in jedem Haushalt steht eine Fritzbox". Marktdominanz ausgebaut > läuft
Gruß T.
Die Frage ist, ob Woog überhaupt daran interessiert wäre zum Beispiel 50 Euro für Support und Service nachzuzahlen? Die Refurbished-Boxen wären dann teurer als manch privates Gebrauchtangebot. Bislang basiert die Gewinnkalkulation auf einer stark vergünstigsten Abgabe der Hardware an Unitymedia, die Woog dann wegen entfallendem Bedarf noch günstiger übernehmen konnte.