Und bei all den Verschiebungen die es bisher beim 10nm Prozess gegeben hat glaubst du ...
Ja, warum auch nicht. Intel ist ein Riesenunternehmen, Marktführer und ein Technologiegigant. In derartigen Foren wie hier wird immer nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Intel-Portfolios diskutiert, vornehmlich Konsumer-CPUs, die Intel gemäß seiner eigenen Roadmap aktuell prioritätstechnisch hinten angestellt hat
Intel muss seine Datacenter-Roadmapo einhalten, zumindest mittelfristig, auch wenn es schwer fällt und aktuell ist da kein größeres Hindernis zu erkennen. Die 7nm-Prozessentwicklung hat nichts mit der 10nm-Prozessentwicklung zu tun, 10nm+ sind anscheinend on-track, denn die sind integraler Bestandteil der Willow Cove-Architektur, die Intel vor ein paar Tagen indirekt mit einem Tiger Lake U Engeneering Sample(-Leak) demonstrierte und weiterführende Optimierrungen am 10nm-Prozess (P1274) sollten fortgesetzt werden können, denn die 14nm (P1272) wurden über die Jahre ja auch kontinuierlich weiterentwickelt.
Bezüglich der Roadmap müssen sie hier mit Blick auf das umsatzträchtige Datacenter jedoch bei der Stange bleiben, weil sie sonst tatsächlich echte Probleme bekommen, denn entsprechend dieser Roadmap planen die Großkunden. Und das alles hat zuletzt für einen Jahresabschluss von immerhin 21 Mrd. US$ Gewinn gereicht, trotz, Zen/+ und Naples und nur zum Vergleich ... AMD hat zurzeit gerade mal eine Marktkapitalisierung von rd. 33 Mrd. US$. Selbst nVidia ist deutlich größer als AMD.
Es ist gut, dass AMD wieder konkurrenzfähig ist, in jedweder Hinsicht, denn einerseits bieten sie gute Produkte und andererseits führt deren steigende Marktrelevanz zu einem allgemein belebteren Markt, also schlussendlich etwas, wovür man ihnen doppelt dankbar sein muss. Aber "Intel zerstören" (oder ähnlichen Quatsch) werden sie zweifelsfrei in den nächsten 10 Jahren nicht.
Und zum Thema 7nm bei Intel (in etwa äquivalent zu 5nm bei TSMC/Samsung). Die Technik ist grundlegend "einfacher", denn die Probleme mit den 10nm entstanden dadurch, dass man zu aggressive Prozessparameter mittels rein auf DUV-basierter Technologie umsetzen wollte und man die Probleme erst sehr spät in den Griff bekam. Mit 7nm und EUV entfällt die Notwendigkeit für das kritische MultiPattering bspw. weitestgehend. Letzten Endes wird man abwarten müssen, es könnte aber gar sein, dass Intel erste Produkte noch vor AMD in 7nm (5nm TSMC) anbieten wird, denn in 2020 wird man mit Zen3 beim N7+ verbleiben. (Btw ... TSMC hat die erste PreProduction-EUV-Scanner bereits in 2011 erhalten und werkelt seit dem an der Technik herum, hat sich zwischendurch alternative Technik angesehen, zuletzt in 2017 und sich dann auf EUV eingeschossen. Das ist auch bei denen nichts, was man mal eben aus dem Ärmel geschüttelt hat.)
@Oldtekkno: 20 %, warum auch nicht und AMD wird zweifelsfrei noch mehr versuchen. Mittlerweile ist das, was sie technologisch abliefern ja auch konkurrenzfähig und durchaus eine Überlegung wert, von daher wird sich die Entwicklung, wenn auch langsam, zweifelsfrei vorerst fortsetzen. Wie weit AMD in bspw. drei, vier Jahren gekommen sein wird, muss man abwarten. Fakt ist jedoch, dass das nicht nur an AMD selbst liegt, sondern auch an dem was Intel und nVidia ihnen entgegestellen werden und die werden beide naheliegenderweise nicht freiwillig Marktanteile abgeben.