Wolfenstein 2: The New Colossus - Das sagt die USK zu Nazizombies

ich mich auch.

auch wenn ich dieses verbot in spielen auch überholt finde juckt es mich jetzt nicht wirklich was für ein Symbol da zu sehen ist. ändert nix am spiel und die Nachricht ist klar.

apropos , wenn man böse wollte könnte man das jetzige wahrscheinlich auch verbieten.

Ich würde gerne auf die Symbole verzichten wenn ich die Sprachausgabe ändern könnte und das geht leider nicht. Das war bei mir der Hauptgrund auf die VPN Methode bei New Order zurückzugreifen. Ich achte nicht beim zocken drauf ob der Typ den ich grad vor der Flinte habe die Swastika oder iwelche SS Runen auf der Rüstung hat oder nicht aber bei den Cutscenes ist das schon was anderes genau wie wenn einer der KI-Buddys auf einmal zu Blaszkowicz auf deutsch iwas zuruft fühlt/hört sich komisch an
In der deutschen Version konnte man bei New Order die Sprache nicht ändern (das waren zumindest meine Infos damals)
Es würde viel zu viel Atmosphäre verloren gehen. Im Uncut sprechen alle Protagonisten in der Landessprache welche sie auch "erlernt" haben und zwar Deutsch Englisch und Polnisch. In der deutschen Version sprechen einfach alle nur deutsch.

Anderes Beispiel außerhalb das Gaming ist für mich zb. die Serie Narcos dadurch dass bestimmte Dialoge spanisch/portugiesisch gesprochen werden macht das iwo nen gewissen extra Flair aus welchen ich super finde.
 
Ich sehe nicht, wie das Verbot von Hakenkreuzen Spiele für Nazis blockiert.

Ich verstehe seine Aussage anders: Wenn Spiele nun allgemein als Kulturgut anerkannt werden würden, dann könnten sich auch Programmierer, die diese Gesinnung teilen, hinsetzen und Spiele programmieren, die genau andersherum laufen. Sprich, man spielt die "guten" Nazis und räumt die "bösen" Alliierten und die "bösen" Juden aus dem Weg. Solche Spiele gibt es sicher schon, aber diese Leute können die ausschließlich untereinander unter der Hand tauschen/vertreiben. Wenn nun die Symbolik etc. erlaubt werden würde, dann gäbe es solche Spiele unter Umständen im offenen Vertrieb und DAS fände ich auch sehr problematisch!
 
Ein Gang vor Gericht ändert da gar nichts, da müsste man das Grundgesetz ändern, denn dieses ist da sehr eindeutig.
Das ist nicht korrekt, denn selbst das Grundgesetz sagt, eine Zensur findet nicht statt. Sowohl USK wie BPjS sowie mit der Branche vertraute Rechtsanwälte attestieren sehr gute Chancen, dass Spiele im Rahmen der Sozialadäquanz-Klausel geführt werden können.

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Das ist nicht korrekt, denn selbst das Grundgesetz sagt, eine Zensur findet nicht statt. Sowohl USK wie BPjS sowie mit der Branche vertraute Rechtsanwälte attestieren sehr gute Chancen, dass Spiele im Rahmen der Sozialadäquanz-Klausel geführt werden können.

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Trifft irgendeiner dieser Fälle auf ein Spiel zu?
(3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.
 
Kunst natürlich, worüber reden wir denn sonst hier? :)

Einen guten Report zu genau diesem Thema findet man bei Gamestar, leider hinter einer Paywall

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Und die Symbole (und vieles mehr) jener, bei denen Radikalisierung in der Jetztzeit tatsächlich
ein akutes und vorhandenes Problem ist, die sind und bleiben weiterhin erlaubt und öffentlich
sichtbar.

Ah ja, sind ja keine Kreuze...
 
Ich verstehe seine Aussage anders: Wenn Spiele nun allgemein als Kulturgut anerkannt werden würden, dann könnten sich auch Programmierer, die diese Gesinnung teilen, hinsetzen und Spiele programmieren, die genau andersherum laufen. Sprich, man spielt die "guten" Nazis und räumt die "bösen" Alliierten und die "bösen" Juden aus dem Weg. Solche Spiele gibt es sicher schon, aber diese Leute können die ausschließlich untereinander unter der Hand tauschen/vertreiben. Wenn nun die Symbolik etc. erlaubt werden würde, dann gäbe es solche Spiele unter Umständen im offenen Vertrieb und DAS fände ich auch sehr problematisch!

Klar könntest du dann so ein Spiel entwickeln, genau wie du einen Film produzieren könntest, der die selbe Thematik hätte. Dann wirst du aber hoffentlich recht schnell eine Anzeige wegen Volksverhetzung am Hals haben. Weil es bei Filmen, Fotos etc erlaubt ist, kann man ja trotzdem nicht einfach alles machen was man möchte und z.B. den Holocaust leugnen oder die restlichen Gräueltaten der Nazis relativieren.

Zurück zum Thema:
Ich finde gerade bei Spielen wird doch immer und immer wieder ein riesen Aufriss um die Thematik gemacht. Damit wird doch eher noch der Anreiz bei Jugendlichen geschaffen ein in Deutschland verbotenes Spiel illegal zu beschaffen, Hauptsache man ist danach cool unter den Freunden.
 
Sehe ich absolut genauso. Also NS-Symbole komplett freigeben oder eine weniger strikte (schwammige) Regelung wie in Österreich? Ich denke ja, man sollte zwischen verantwortungsvoller Verwendung und politischer Propaganda unterscheiden. Die Frage ist, wo man die Grenze zieht. Für Filme und Spiele den gleichen Maßstab anzulegen, wäre aber ein Anfang.
Insgesamt finde ich es nicht sinnvoll ein Symbol zu kriminalisieren. Es kommt immer auf den Kontext an.


Was die technische Seite im Falle Wolfenstein angeht: ich bin sicher, es werden sich Möglichkeiten finden die geschnittene Version freizuschalten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Die Frage nach der Grenze sollte man hierbei betonen:
Ich glaube nicht dass irgend jemand Angst hat, ein Wolfenstein mit Hakenkreuz würde zu mehr Nazis führen. Aber wenn mich mein Eindruck als BPJM-Newsletter-empfangender Redakteur nicht täuscht, dann machen echte rechtsradikale Propaganda-Materialien mittlerweile den Großteil aller Indizierungen aus. Und hier erlaubt das klare Verbot verfassungsfeindlicher Symbole ein schnelles, einfaches und gründliches Aussortieren – denn echte Nazis legen Wert auf echte Symbole. Müsste statt deren Vorkommen die Aussagekraft des Kontexts bewertet werden, wäre eine praktisch nutzbare Grenzziehung vollkommen unmöglich. (Ganz abgesehen davon, dass eine inhaltliche Zensur nach politischen Aussagen allgemein nicht wünschenswert ist.)
Mir dagegen mach Wolfenstein ohne Hakenkreuze genauso viel Spaß wie mit, nur die fehlende Gleichstellung zu anderen Formen der Unterhaltungskunst stört. Fairerweise muss man aber sagen, dass ein Verbot verfassungsfeindlicher Symbole auch in Filmen deren Veröffentlichung in Deutschland stark erschweren würde. Indiana Jones kann eben nicht einfach eine Textur austauschen.
 
Kunst natürlich, worüber reden wir denn sonst hier? :)

Einen guten Report zu genau diesem Thema findet man bei Gamestar, leider hinter einer Paywall

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Es ist Kunst, wenn ich jemanden in einem Spiel erschieße? Na guten Appetit. Das ist genauso wenig Kunst, wie wenn ich einen vergammelten Stiefel auf einen Stein stelle und sage, dass dies Kunst ist.
 
Es ist Kunst, wenn ich jemanden in einem Spiel erschieße? Na guten Appetit. Das ist genauso wenig Kunst, wie wenn ich einen vergammelten Stiefel auf einen Stein stelle und sage, dass dies Kunst ist.
"Man In the High Castle" basiert übrigens auf der selben Novelle von Philipp K. Dick. Zudem werden die Nazis in Wolfenstein nicht glorifiziert, ganz im Gegenteil und zwar als das absolut Böse abgebildet.
 
Man muss hier zwischen den Normen 86 und 86a des StGB strikt differenzieren. Die BPjM sieht 86a, die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, nicht per se als indizierungsrelevant an. Das ergibt sich aus dem Jugendschutzgesetz, das die Grundlage für die Indizierungen stellt (vgl. § 15 Abs. 2 Nr.1 JuSchG). Daher werden auch neuere Wolfenstein-Titel (in der int. Version) nicht indiziert. § 86 hingegen ist in der Praxis häufig Grund für Indizierungen, hat aber einen ganz anderen Schutzzweck. Hier geht es um Propagandamittel, die sich direkt gegen die deutsche freiheitlich demokratische Grundordnung richten (vgl. § 86 Abs. 2). Aufgrund von §§ 86, NICHT 86a, und teils auch 130 (Volksverhetzung) werden die einschlägigen "Nazi-Spiele" indiziert. Dies ist für kommerzielle Titel abstrus.

Daher bitte ich den Artikel zu korrigieren, und auf § 86a zu verweisen. Keines der einschlägigen Problemspiele der letzten Jahre, also jene die von Gerichten beschlagnahmt/eingezogen wurden, erfolgte nach §§ 86 oder 130 StGB. Vgl: Commandos, Mortyr 2093-1944, Wolfenstein 3D (alles sehr alte Spiele) und auch Wolfenstein von 2009 (hier i.V.m. § 131 (Gewaltdarstellung); sehr fahrlässige Beschlagnahme, es wurden Gewaltdarstellungen aus der USK-Version als tatbestandlich aufgeführt (vgl. Sebastian Schwiddessen, "Hakenkreuze und verfassungswidrige Kennzeichen in Computerspielen", 2015)).

Die einzige Verurteilung eines Verbreiters erfolgte 1998 durch OLG Frankfurt aufgrund von Wolfenstein 3D, und wegen § 86a StGB (also reine Kennzeichen); der Verbreiter war hier auch rechtsextrem gesinnt, wobei das Gericht darstellte, dass das irrelevant war. Eine Abwägung zur sozialadäquanz fand nicht statt (vgl. auch den Aufsatz von Schwiddessen).

Ansonsten auch gerne bei der BPjM nachfragen, die wird das bestätigen.

EDIT: Sorry, hatte den Titel des Aufsatzes falsch wiedergegeben. Er lautet: "Hakenkreuze und verfassungswidrige Kennzeichen in Computerspielen"
 
Zuletzt bearbeitet:
"Man In the High Castle" basiert übrigens auf der selben Novelle von Philipp K. Dick. Zudem werden die Nazis in Wolfenstein nicht glorifiziert, ganz im Gegenteil und zwar als das absolut Böse abgebildet.

Das bestreite ich nicht, sondern, dass dieses Spiel definitiv keine Kunst ist.
 
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