Was für mich in vielen Tests/Reviews zu kurz kommt ist die Qualität des BIOS. Ja die ist subjektiv aber es gibt zT Unterschiede bei den Herstellern was zBsp die Zugänglichkeit von Einstellungen angeht. Bzw. ob eine Funktion überhaupt vorhanden ist.
Was ich persönlich begrüßen würde wenn es einen Malus für E-Waste bzw. viel Plastik Verpackung geben würde. Einige Gehäusehersteller machen das ja auch schon vor. Da gibt es dann eine kleine Box in der sich alle Schrauben befinden. Da müssen nicht 2 M2 Schrauben in einem Beutelchen sein. Oder jedes SATA Kabel in einem Päckchen. Für viele der Verpackungen könnte man auf recycletes Papier zurückgreifen.
Oder auch einen Abzug für eine beigepackte CD mit Treibern anstelle eines USB Sticks. Viele nutzen keine optischen Laufwerke mehr.
Der bisherige Mallus für "keine Treiber(-CD) mitgeliefert" wurde bereits deutlich verkleinert, eben weil einige sowieso kein Laufwerk mehr im Schrank haben und für USB-Sticks als Alternative gibt es seit jeher einen Bonus.
Verpackungsaufwand abzustrafen wäre aber sehr komplex und ehrlich gesagt nicht angemessen: Die Platinen selbst stellen eine so hohen Produktionsaufwand dar, dass ein paar PE-Tütchen mehr oder weniger kaum einen Einfluss auf die Umweltbilanz der Platine haben.
UEFI-Einstellungen bewerte ich bereits eine ganz Kladde, die machen locker 2/3 der Eigenschaften-Note aus. Wer bestimmte Sachen ganz besonders wichtig findet, kann diese gerne nennen. Das Layout der verschiedenen UEFIs möchte ich aber nicht bewerten, denn hier sind die Ansprüche einfach zu unterschiedlich: Tuning-Freaks möchten 10.000 Einstellungen auf der ersten Ebene direkt zugänglich haben, 08/15-Anwender eine übersichtliche Oberfläche mit weniger wichtigen Details in Unterpunkten. Da werde ich nicht über "richtig" oder "falsch" urteilen. Selbst bei ähnlichem Kenntnisstand gehen die Geschmäcker weit auseinander. Der eine Redakteur will immer Asus, wenn möglich, der andere testet auf MSI, sobald ich ihm die Möglichkeit gebe, der dritte nutzt zumindest privat vor allem Asrock ...
Ich gebe dir Recht, dass es echt schwierig ist, die Kriterien für die Bewertung festzulegen. Eben weil die Anforderungen an die Platinen so vielfältig sind.
Was mir an Boardunterschieden noch bewertungswürdig auffällt, ist die softwareseitige Einstellungsmöglichkeit. Hierzu zähle ich z.B. die Einstellmöglichkeiten von Ram, Lüftern usw. Hierzu fallen mir hauptsächlich ältere Boards ein, die durch mangelhafte/nicht vorhandene Einstellmöglichkeiten negativ (bei mir) aufgefallen sind. Aber auch die fehlende Steuerbarkeit des Asus X570 Boards ist mir noch gut im Gedächtnis und führte zum Ausscheiden dieser (zumindest für mich). Auch, ob das Bios herstellerseitig lang und gründlich gepflegt wird, finde ich wichtig - weiß man aber leider erst im Nachhinein.
Lüftersteuerung im UEFI ist bereits ein wichtiger Eigenschaften-Aspekt mit locker 15 gewichteten Unterpunkten.
Wird doch eh so gemacht, steht (meistens) im Fließtext und der Produkttabelle.
Neben den FPS würde ich auch begrüßen, würde auch auf die "allgemeine" Leistung
(Anwendersoftware) eingegangen werden.
Grundsätzlich bin ich aber mit dem (aktuellen) Testprozedre zufrieden.
(Konnte aus den Tests immer eine für mich sehr gute Kaufentscheidung ableiten.)
Weiter so PCGH.
Bestehen bestimmte Wünsche bezüglich der Anwendungsleistung? Neben dem Wertungssystem sind auch Details des Testparcours bis Dienstag noch offen. Bedingung ist allerdings immer, dass der Test komplett offline durchführ und einigermaßen leicht reproduzierbar ist, da ich auch nach einem halben Jahr noch 1:1 vergleichbare Werte ermitteln muss. Adobe Lightroom teste ich deswegen z.B. seit der Cloud-Umstellung nicht mehr.
Härter benoten, vor Allem wenn die Hersteller sämtliche Effizienz über den Haufen werfen, indem sie mehr Spannung als vom CPU-Hersteller angegeben auf den CPU geben. Die Mainboard Hersteller sollen sich an die Herstellerangaben halten und sich eher durch Ausstattung, Board Layout, Preis usw. vom Mitbewerber abgrenzen.
Für den Defailt-Betrieb der CPUs jenseits des üblichen gibt es dick Strafpunkte in der UEFI-Wertung und vor den Leistungsmessungen wird derartiges "Tuning" natürlich händisch deaktiviert, um vergleichbare Werte zu erhalten.
Allerdings hoffe ich, dass dieses Thema mit der offiziellen PL1=PL2-Einführung jetzt erstmal entschärft ist. Zwar auf keine besonders schöne Art und Weise, aber ausgehend von 241-W-Freigabe ab Intel sind die im Sockel 1200 beobachteten Eskapaden mit über 100 Prozent Verbrauchszuschlag einfach nicht mehr möglich.
Ich wäre dafür, dass man eine Preis/Leistungskomponente mit in die Bewertung bringt. Was nützt mir das beste Board aller Zeiten, wenn ich für 500€ weniger ein ähnliches bekomme, das 95% der Leistung liefert.
Wir geben der Preis-Leistungskomponente sogar eine komplett eigene Note, sprechen Kaufempfehlungen gemäß dieser Wertung aus und belohnen besonders herausragende Vertreter mit den (zumindest mit meinen Artikeln) häufigsten beiden PCGH-Awards.
Ich verstehe die Frage nicht ganz.
Ein Mainboard-Test hat doch mehr zu beurteilen als nur die FPS in Spielen:
Preis, Ausstattung, Kühlung, Temperaturen, eventuelle Probleme mit der CPU Kühler-Kompatibilität, etc.
Ansonsten kann man eh davon ausgehen, dass eines der Z690 (DDR4) Boards im Preisbereich
von 200 - 250 € Preis-Leistungs-Sieger wird - zumindest bis die B600 Chipsätze / Boards erscheinen.
Natürlich beinhaltet ein Mainboard-Test weitaus mehr als nur die Rechenleistung. Aber wenn ich alle Teilaspekte hier abfragen würde, gäbe es den LGA1700-Test erst 2023.
Das bisherige Wertungs-Excel erstreckt sich beispielsweise über 600 Zeilen. Zugegebenermaßen sind einige davon weniger wichtig, bei "PCI-Slot vorhanden" habe ich schon länger kein Häkchen mehr gesetzt. Aber aufgrund der PCGH-typischen 60 Prozent Gewichtung von Leistungsaspekten können die drei Zeilen, in denen etwas zur Performance steht, durchaus spürbaren Einfluss auf die Gesamtwertung haben – wenn man einen entsprechenden Maßstab wählt. Wenn die Leser das nicht wollen, kann ich aber auch anders gewichten.
Ich wählte "wie bisher", aber etwas fällt mir dann doch noch ein:
Ich würde es begrüßen, wenn man detailliert auf die Spannungsversorgung eingeht. D.h. die Nennung der einzelnen MOSFETs (Widerstand, Ampere, Phasen - beispielsweise 4 Phasen mit doppelten Komponenten ohne echte Doppler für die Versorgung der Kerne) und daraufhin die Benotung dessen (Temperatur, Stabilität / Empfehlung für CPU-Modell maximal).
Diese Angaben kommen ganz bewusst nicht in meinen Tests vor. Die Bauteile der Stromversorgung vollständig zu analysieren würde sehr viel Arbeitszeit und Seitenfläche kosten, insbesondere wenn ein Hersteller mal wieder Custom-Bauteile geordert hat, auf denen dann nur ein Asus-Logo prangt. Soviel Aufwand ist ein Bauteil mit oft erstaunlich kleinen Praxisauswirkungen kaum würdig. Bei AM4 haben wir es vor zwei Jahren mal ausprobiert: Zwischen dem zu dem Zeitpunkt billigsten und teuerstem X570-Board im Testlabor lagen 50 MHz CPU-OC-Unterschied:
PCGH Plus: Ermöglicht der X570 höhere Taktraten mit Ryzen-Prozessoren als seine Vorgänger?
www.pcgameshardware.de
Wenn man große Teile eines Tests einem so unwichtigen Aspekt wie der maximalen Leistungsfähigkeit der Spannungswandler widmet, entsteht auch beim Leser ein vollkommen falscher Eindruck. Die Communities einiger Online-Mitbewerber geben da wunderschöne Beispiele, wie 08/15-Endkunden 100, 200 Euro extra für Luxusplatinen ausgeben, weil sie in einem explizit an Extrem-OCer und LN2-Rekordjäger gerichteten Review gehört haben, dass deren Spannungswandler besser als andere wären. Sind die natürlich auch, aber das nützt genauso wenig wie ein Ferrari in der Tempo-30-Zone.
Auch Kurzzusammenfassungen rufen oft falsche Eindrücke hervor und fehlen deswegen absichtlich. Neben der Frage, ob man "14 Phasen" überhaupt braucht oder ob "12 Phasen" überhaupt reichen, kommen hier noch die unterschiedlichen Zählmöglichkeiten hinzu und die Tatsache, dass auch 6 Phasen Typ A besser sein können als 8 Phasen Typ B. Erneut müsste ich eine Extra-Seite darauf verwenden zu erklären, warum eine Angabe in der Testtabelle eigentlich nicht wichtig ist und man keineswegs nach der größten Zahl kaufen darf. Sowas mache ich lieber einmalig und verweise dann darauf.
PCGH Plus: Ohne sie würden viele Hardware-Komponenten nicht funktionieren - und zunehmend mehr Hardware-Marketing-Kampagnen ebenfalls nicht. Aber wie arbeiten "VRMs", also Spannungswandler, und wie viel(e) braucht man? Der Artikel stammt aus PC Games Hardware 11/2019.
www.pcgameshardware.de
Was sich stattdessen in meinen Tests findet: Effizienz und Kühlung der Wandler in Form des Board-Stromverbrauchs und der erreichten Temperaturen. Wenn sich da Unterschiede ergeben, dann ist das für Endanwender tatsächlich von Bedeutung und man sieht es direkt an meinen Testergebnissen. Wie die Unterschiede zu Stande kommen, spreche in Einzelfällen im Fließtext an, aber das ist dann eher "nice to know".
Ich wollte schon länger mal im Heft Feedback was dazu schreiben aber das bietet sich ja gerade an.
Ich finde die Wertung bis dato nicht wirklich hilfreich. Das hat mehrere Gründe:
- Leistung ist meiner Ansicht nach viel zu hoch gewichtet. Man hat dann teilweise kleine Unterschiede die sorgen aber für riesen Abweichungen in der Endnote. Wenn nun knallhart 1-6 vergeben wird hätte man meiner Ansicht nach keinerlei sinnvolle Infos mehr da dann endgültig die Leistung die Note bestimmt.
- Austattung finde ich sollte viel höher gewichtet sein. Ich selbst achte darauf was das Board mitbringt und weniger auf die Leistung. So wie ich das sehe, bin ich da auch nicht alleine. Hier würde ich auch lieber eine 1-6 sehen, da hier auch eine weite Streuung existiert. Ich erinnere mich auch an den Tests des X570 Aorus Xtreme was quasi Austattung alles dominiert hatte aber das im Test quasi keine Bedeutung hatte.
Dinge die ich in den Tests oft vermisse:
- Einige Komfortfeatures scheinen nicht berücksichtigt zu sein. Bspw. Postcode, Bios-Flashback, Dual-Bios. Sind alles schöne Funktionen und nice to have. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass die je erwähnt wurden.
- Gibt es ein breites Spektrum an Sensoren? Sind diese einigermaßen präzise?
- Fehlen im Bios wichtige Features? Ist es einfach zu bedienen?
- Gibt es inkompatibilitäten (Z690 Asus Boards und Noctua Kühler)
- Wo sind die Limits beim RAM OC?
Eine generelle Anmerkungen zu den Tests im Allgemeinen:
Während die Nutzung von Noten sinnvoll ist, da es ein objektiver Maßstab ist, fehlt mir persönlich die Transparenz. Wenn ich die Tabellen sehe, kann ich schlicht nicht nachvollziehen, was die Note in den Teilbereichen wie beeinflusst hat. Es kommt mir dann teilweise Willkürlich vor.
Aber nachdem ich so viel kritisiert habe etwas positives: Ich lese die Mainboard tests sehr gerne. Der Fließtext beinhaltet sehr viele wichtige Informationen die ich auch für eine Kaufentscheidung berücksichtige. Es wird oft sinnvoll kritisiert und gelobt und man merkt das sich da jemand mit dem ganzen Auseinandergesetzt hat. Es ist schade das die Endbenotung aber gefühlt nicht das wiedergibt was der Fließtext lobt bzw. kritisiert.
Die allgemeine Gewichtung haben wir redaktionsintern schon mehrfach diskutiert, am Ende kamen wir aber immer zum gleichen Fazit: Niemand hat einen objektiven Vorschlag für ein "richtiges" System und die 20/20/60-Aufschlüsselung ist zwar ihrerseits subjektiv, hat sich aber zwei Jahrzehnte lang bewährt. Sicherlich ist für jeden offensichtlich, dass die Ausstattung bei Mainboard-Käufen mehr als 20 Prozent an der Entscheidung ausmacht. Umgekehrt kauft niemand CPU-Wasserkühler wegen der "Eigenschaften". Aber welche Gewichtung genau wäre denn "die richtige"? Sollen wir auf 40 Prozent? 50? 80? Jede mögliche Antwort hätte massiven Einfluss auf die Gesamtrangfolge und jede würde in jedem Fachbereich als "falsch" gebranntmarkt werden.
Zu den bestehenden Wertungsaspekten: Dual-UEFI, Postcode und Flashback sind alle seit Jahren wertungsrelevant; Platzangebot rund um den Sockel sowieso. Und die Noten gehen prinzipiell von 1 bis 6. Allerdings muss damit natürlich auch der gesamte relevante Markt abgedeckt werden; vom Ultra-Luxus-X570 bis zum Budget-B450-ITX. Die Vergabe der Noten erfolgt hierbei streng objektiv durch Formeln; aufgrund der sehr zahlreichen Wertungsparameter (gerade bei der Ausstattung), die auch gar nicht alle ins Heft passen, ist aber natürlich nicht alles auf den ersten Blick erkennbar. Im Zweifel bitte einfach nachfragen – dann bekomme ich auch mit, welche Funktionen den Lesern wichtiger wären.
Im Fließtext gönne ich mir übrigens den Luxus, die Platinen als direkte Konkurrenten zu vergleichen. Wenn da also drei High-End-Flaggschiffe liegen, dann kriegt das eins auf den Deckel, das eher so Oberklasse-Plus ist. Aber das Wertungssystem deckt ja alle Marktbereiche ab und "besser als Oberklasse" ist ja nicht im geringsten schlecht, sondern hat immer noch eine "gute" Note verdient.