Ich habe Heilerziehungspfleger gelernt und bin seit einiger Zeit Sonderpädagoge (auf Probe Beamter)
Hast du dann nochmal studiert oder in welchem Bundesland kann man vom normalen HEP Sonderpäd werden?
Interessanter Thread, wirklich.
Bin auch Heilerziehungspfleger (oder Heilerzieher wie es heutzutage in den meisten Bundesländern heißt). Mache das ganze seit fast 20 Jahren. Für alle denen das nix sagt, man ist Fachkraft/Erzieher für Menschen mit geistiger Behinderung, schwer- mehrfach Behinderungen, auch Lernbehinderung oder auch psych. Erkrankungen bzw. Behinderungen.
Mache den Job wirklich gerne. Nachdem ich aber jaaahrelang Erwachsene mit schwer- und mehrfach Behinderungen gefördert habe wollte ich aussteigen...allerdings macht mir mein Job ja wie gesagt Spaß, meistens sind die Arbeitsbedingungen mies und es ist frustrierend gegen Windmühlen zu kämpfen (Stichwort: BLA BLA. Viel pädagogisches Gequatsche von Geschäftsführern, Verbänden und Politikern..aber nix(!) dahinter. Kein Geld für die Menschen mit Behinderungen, oder Mitarbeiter/Kollegen, oder Material etc.).
Betreue jetzt im Rahmen der Inklusion (wie es so schön heißt) in Grund-und Oberschule einzelne Schüler mit Behinderungen, macht Spaß
wenn man den richtigen Arbeitgeber hat und man vernünftig pädagogisch arbeiten kann, ich hatte Glück.
Körperlich wesentlich weniger anstrengend bzw. früher hatte ich, "dank" reichhaltiger Erfahrung und damit verbundener Fortbildungen, zum Schluß viele Menschen mit starken Verhaltensauffälligkeiten....und das waren meistens keine harmlosen Sachen, sondern Auffälligkeiten wo regelmäßig Blut floß.
Nach dem Abi hab ich erstmal nur ein Grundstudium in Religionswissenschaften und Archäologie geschafft...zweiter Anlauf zu studieren war 'ne mittlere langweilige Katastrophe(und nach Jahren wieder ohne Geld die Schulbank drücken..hab ich nicht gepackt, da war ich zu bequem
). Egal, den Ehrgeiz studieren zu müssen hab ich nicht.
Aber da sind wir beim nächsten Thema. Ich denke ganz viel hängt von der Familie/Umfeld ab. Meine Mutter hat ihr Abi und dann Studium auf dem zweiten Bildungsweg gemacht bzw. nach geholt, anstrengend.
Mein Vater respektive Stiefvater sind Akademiker mit allen Doktorehren. Ob ich studiere oder nicht war denen völlig egal! Hauptsache ich bin glücklich
Standen immer zu mir!
Freunde von mir sind entweder Profs an Unis, Akademiker jeglicher Couleur oder verkaufen als gelernte Kaufmänner PCs, total egal, spielt bei uns im Freundeskreis absolut eine Rolle! Meine Freundin ist auch akademisch wesentlich höher dekoriert als ich mit meiner Ausbildung, na und? Ist doch egal!
Hab immer einen heiden Respekt, wenn man sagt nach 10Jahren arbeiten möchte man was anderes machen, kann ich nur befürworten, fort-und weiterbilden, macht das
In all den Jahren hab ich auch regelmäßig Nachwuchs ausgebildet - Leute mit und ohne Abi; unterschiedlichste Studiengänge oder halt reine HEPazubis, aber wie schon gesagt worden ist > nur auswendig lernen bringt einem gar nichts. Lernen, anwenden, abstrahieren, das benötigt man.