Volksentscheid in Berlin: Umwandlung von Wohnungen in Sozialwohnungen

Wenn man bedenkt, das Vermieter ja nach eigenen Aussagen quasi GAR NICHTS am Vermietern verdienen, weil der Unterhalt ja SO teuer ist, würde ich mal 50 Cent pro m² bei fairen Mieten über einen Investitionszeitraum von 30 Jahren zu Grunde legen. Das wären 180 €/m² Gewinn, die ein Ex-Eigentümer durch die Enteignung verliert, wenn er enteignet wird und die ersetzt werden müssen.

1000 Euro dagegen, gar für eine Firma, die sich ihrerseits in Besitz von Aktionären mit einem Investitionszeitrahmen von 5-10 Jahren befindet, entsprächen dagegen einem Nettogewinn von um die 10 Euro pro m², der selbst bei absoluten Wuchermieten kaum möglich ist. Eine Entschädigung in dieser Höhe wäre bereits auf einem Niveau mit dem Kohleausstieg: Man würde den Übeltätern Summen zahlen, die deren ethisch-moralisch zu verdammendes Geschäft selbst bei unbegrenzter Weiterführung nie abgeworfen hätte.
 
Wie ich darauf komme, habe ich vorgerechnet...
Und deine Zahlen sind heutige Preise für Eigentumswohnungen. Wer vor ein paar Jahren ganze Wohnblöcke inklusive Mietern gekauft hat, hat andere Preise gezahlt - und bereits einen Teil des Gewinns eingefahren.
 
Berlin will Bundesratsinitiative zu Mietenregulierung


Viele Berliner dürfen nicht abstimmen:
 
Dazu kann man die Enteignung auch mit deutlich geringerer Entschädigung machen, wenn man die z.B. auf 1000€ pro m² festlegt.
Um wieviel m² geht es? Ich lese nur etwas von der Anzahl an Wohnung (noch nicht einmal darüber herrscht wohl Klarheit), aber weder etwas über die Größe noch über den Zustand von Wohnungen und Gebäuden.

Aber egal, ich kann/darf da zum Glück nicht mit abstimmen und muss es am Ende hoffentlich auch nicht zahlen.

Wie ich darauf komme, habe ich vorgerechnet...
Und deine Zahlen sind heutige Preise für Eigentumswohnungen. Wer vor ein paar Jahren ganze Wohnblöcke inklusive Mietern gekauft hat, hat andere Preise gezahlt - und bereits einen Teil des Gewinns eingefahren.
Ja und, Berlin wollte die Sachen damals doch loswerden. Oder gibt es für solche Enteignungen (dann ja vermutlich extrem weit unter Marktwert) eine Rechtsgrundlage, wie bei anderen Zwangsenteignungen. Diese hätte die BI dann aber auch gerne mal anführen können.

Viele Berliner:innen ohne deutschen Pass oder Anmeldung unterstützen das Volksbegehren. Nach Berliner Wahlrecht zählen ihre Stimmen allerdings weder jetzt noch im Volksentscheid.
Man lernt doch immer dazu. Das Wahlrecht ist also reine Ländersache und in anderen Bundesländern darf jeder, der zufällig gerade an der Wahlurne vorbei kommen (="ohne Anmeldung"), wählen? U.U. ist das ja irgendwo im EU-Recht geregelt?
 
In Lokalwahlen dürfen (EU-)Ausländer relativ häufig mit wählen, da scheint es tatsächlich Landesspezifische Regeln zu geben. Hier könnte es (Spekulation meinerseits) daran hängen dass es eine Abstimmung im "Bundesland Berlin" und nicht in der "Stadt Berlin" ist.
 
Um wieviel m² geht es? Ich lese nur etwas von der Anzahl an Wohnung (noch nicht einmal darüber herrscht wohl Klarheit), aber weder etwas über die Größe noch über den Zustand von Wohnungen und Gebäuden.

Da Vonovia die Deutsche Wohnen übernehmen will, kann man das wohl auch einfach über das Kartellrecht regeln. Also das die Übernahme nur genehmigt wird, wenn die Berliner Wohnungen an die Stadt abgegeben werden.
 
Die Lage ist derzeit in einigen Städten prekär. Bekommst Du derzeit einen Studienplatz in München angeboten, lehnen viele schon dankend ab. Für viele Familien ist das einfach nicht mehr finanzierbar, weil die Miete selbst für 20 qm Appartements einfach horrend sind. Viele Studenten Campen auf Campingplätzen und hoffen, über die Studienbörse ihren Studienplatz tauschen zu können. Corona und Fernunterricht war für viele eine deutliche finanzielle Entlastung, da sie wieder bei Ihren Eltern einziehen konnten. Nur mal ein kleiner Blick über den Tellerrand Berlin hinaus.

Private Investoren werden nur dann in Wohnraum investieren, wenn auch eine entsprechende Rendite abfällt. Mit 10 EUR den qm kannst Du heute keine entsprechende Rendite mehr erzielen bei Neubauten. Das liegt zum einen an den gesetzlichen Vorgaben für Dämmung und co. Und es wird sicherlich nicht besser, wenn sich bald jeder Häuslebauer eine Solaranlage auf das Dach schnellen muss, so wünschenswert das aus ökologischer Sicht auch sein mag.
Zum anderen liegt es auch an den enorm gestiegenen Preisen für Baumaterial und dessen mangelnder Verfügbarkeit.
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Da ist ganz klar der Staat gefragt zur Schaffung eines Umfeldes, indem neuer Wohnraum geschaffen werden kann zu erträglichen Mietkosten. Das wird sicherlich eine Herausforderung für unsere Politiker. Immer laut schreien, das böse Kapital ist Ursache des Übels, ist aus meiner Sicht nicht wirklich zielführend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ZVS gibt es heute noch für verschiedenen Studiengänge. Siehe Link oben...

Zumindest für Zahn-, Human- und Tiermedizin gibt es noch immer eine zentrale Verteilung der Studienplätze.
 
Auch unabhängig von den paar wenigen Studiengängen, in die man nur über die "Stiftung für Hochschulzulassung" (früher: Zentrale Vergabestelle für Studienplätze - ZVS) kommt, führt die absurde Entwicklung des Wohnungsmarktes zu (noch stärkerer) sozialer Selektion unter den Studis. Dadurch, dass Viele jetzt noch mehr darauf angewiesen sind zu gucken "Kann ich mir den Studienort leisten?", statt das Studienfach und die Uni/FH zu wählen, die am besten zum eigenen Profil passen.

Sprösslinge armer Familien müssen dann halt die unterfinanzierte und schlecht gerankte Uni in der Nachbarstadt wählen, damit sie weiter zuhause wohnen können. Während die reichen Kinder halt einfach an die Top-Uni des jeweiligen Fachgebietes gehen, wo später allein deren Logo in der Kopfzeile des Abschlusszeugnisses reicht für gute Jobangebote.
 
Das ist gleichermaßen korrekt und nichtssagend.
Was ich sagen will ist, dass die Lage in Deutschland dahingehend nicht so übel ist

Andererseits lebe ich in 2 großen Ballungsräumen und wer in meiner Heimat lebt muss gar nicht weit weg um eine große Auswahl an Hochschulen zu haben.
 
Was ich sagen will ist, dass die Lage in Deutschland dahingehend nicht so übel ist

Andererseits lebe ich in 2 großen Ballungsräumen und wer in meiner Heimat lebt muss gar nicht weit weg um eine große Auswahl an Hochschulen zu haben.
"Nicht so übel" ist relativ, wenn man als Vergleichsmaßstab und ohne jeglichen inhaltlichen Zusammenhang einfach ein "Schlimmer geht immer"-Beispiel heranzieht. Darum ist das vollkommen nichtssagend.

Wir haben dieses Problem und diesen Ausdruck sozialer Spaltung und sozialer Ungleichheit (und viele viele weitere) hier in unserer Gesellschaft. Wir sehen hier in zunehmendem Maße, dass die sozio-ökonomische Herkunft die individuellen Lebenschancen von Menschen massiv beeinflusst. Sch*iss drauf ob es in den USA, in Ruanda, in Ost-Timor oder im Golf von Bengalen während der Cholera-Epidemie von 1843 dahingehend noch schlimmer war.
 
Wir sehen hier in zunehmendem Maße, dass die sozio-ökonomische Herkunft die individuellen Lebenschancen von Menschen massiv beeinflusst.
Zunehmend?
Meine Mutter dürfte nicht studieren weil ihr Vater schon studiert hatte und sie nicht in die SED eintreten wollte,
In meiner Westfamilie hat nur einer studiert und auch nur weil die Bundeswehr ihn als SanOA genommen hat.

Und ich?
Ich hätte auch von zu Hause aus studieren können, hätte auf 8 verschiedene Unis gehen können ohne umziehen zu müssen.

Sorry, wenn ich mal 30 Jahre zurück schaue ist es jetzt deutlich einfacher zu studieren...
 
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