Threadripper ist eine völlig andere Sache als Gaming PCs. Der wird normal kommerziell eingesetzt und nicht aufgerüstet. Üblicherweise leasen Firmen ihre Rechner inklusive Service. Da wird keine neue CPU eingesetzt und aufgerüstet, sondern allenfalls kommt ne andere Platte oder mehr Speicher rein. Das ist ja keine Bastelplattform, sondern eine zum Geld verdienen.
Da wird dann nach einer bestimmten Zeit einfach die ganze Kiste getauscht.
Der Threadripper in seiner ursprünglichen Form war vorrangig ein HEDT-Produkt und aufgrund mangelnder Zertifizierung vielfach nicht für Workstations geeignet.
Darum ging es aber auch letzten Endes in diesem Kontext nicht, sondern darum, dass AMD hier in der Vergangenheit aus vertriebstechnischer Sicht Aussagen in den Raum stellte und diese nachträglich zu ändern versuchte bzw. beim Threadripper es auch schlicht tat, denn bereits mit dem 3000er-Modell in 2019 war es vorbei mit der Sockel-Kompatibilität.
Kein Grund hier wieder mit irgendwelchen Beißreflexen aufzuwarten ... das ist schlicht eine Beschreibung des Ist-Zustandes, nicht mehr und nicht weniger. Am Ende geht es hier schlicht um Umsatz und Gewinn und da gleichen sich alle weltweiten Aktielgesellschaften.
*) Darüber hinaus haben die sich dann aber auch in Verbindung mit Naples in ähnlicher Art ebenso einen Faux Pas geleistet. Rome wurde schon von Beginn an als DopIn-Replacement vollmundig angekündigt, was auch notwendig war, da Naples eher noch einer Machbarkeitsstudie gleichkam und auch plattformtechnisch eher durchwachsen war.
Als man sich dann dem Release näherte, stellte sich jedoch heraus, dass es mit dem DropIn in den meisten Fällen nichts werden würde, weil ihr BIOS für Rome derart angewachsen war, dass es 32 MB-Flash-Speicher benötigte, der Großteil der damaligen Boards aber aufgrund Speicherbausteinknappheit nur 16 MB-Module verwendete. Entsprechend war der Großteil der Early-Adopter gezwungen auch komplett neue Boards mitzukaufen, egal ob es ihnen vielleicht nur um die CPU und nicht etwa um das I/O ging. Pech gehabt. Das Prekäre war jedoch, dass AMD wohlwissentlich, dass sie dieses Dead End selbst verusacht haben **), sie dennoch unentwegt in jeder weiteren Präsentation zu Rome ausnahmslos von einem DropIn-Replacement zu Naples sprachen, was in dem Falle natürlich vollkommener Unsinn war.
Ein Ähnliches Bild zum Thema früherer Aussagen und/oder Amortisierungdrang ebenso bei Naples und PCIe4 denn auch hier gab es den einen oder anderen Hersteller, der die Freischaltung der neuen Version auf ihren Naples-Boards in Erwägung zog. Am Ende daraus geworden ist meines Wissens nach nichts, vermutlich weil auch hier AMD mit "strenger Hand" wie im Consumer-Segment durchgegriffen und dieses Vorgehen untersagt haben wird.
**) Denn selbstredend hätte AMD natürlich auch feste und absehbar sinnvolle Vorgabe an die Boardhersteller herausgeben können, aber das unterlies man voraussichtlich bewusst um die anfänglich eingeschränkte Plattformvielfalt nicht noch weiter schrumpfen zu lassen, als sie nun schlussendlich zu Beginn eh schon bei Naples war.