AW: Intel-Probleme: AMDs Marktanteil soll sich verdreifachen können
Wenn Intel dir dann aber plötzlich nur mehr 5M anstelle von 15M Chips verkauft oder die 15M deutlich teurer, wegen eh schon wissen, verzichtest du auch ganz schnell auf die 3 MIo. Kunden.
Intel konnte Lieferungen in dieser Größenordnung nicht einmal zurückhalten, als die Konkurrenz nichts Vergleichbares anzubieten hatte, denn als Hersteller von CPUs lebt man ja nicht davon, diese herzustellen, sondern davon, sie zu verkaufen. Heutzutage geht das erst recht nicht, denn das Problem ist doch gerade, dass Intel mit eigenen Fabs in Sachen Produktionssteigerung inflexibel und AMD mit seinen "zusammengeklebten" (Um mal einen Vorredner zu zitieren ...) CPUs und Auftragsfertigern viel flexibler wäre. Kurz, Intel wäre jetzt noch viel weniger in der Position etwas zu tun, was sie schon damals nur im Kleinen gemacht haben, als sie noch in der Position dazu waren.
Man kann in gewissen Rahmen einzelne Abnehmer benachteiligen (bzw. damit drohen), wenn man weiß, dass man es anderweitig los wird und/oder der Abnehmer keine gleichwertige Alternative hat. Würde Intel die Nummer heute fahren wollen, habe ich eine ungefähre Idee, was passieren würde: Der Abnehmer wäre angepisst und würde bei AMD anfragen, ob sie die Lieferungen ersetzen können - immerhin bieten die inzwischen gleichwertige Alternativen.
Vielleicht kann AMD das, vielleicht nicht, aber wenn sie es nicht können, fragen sie bei den Auftragsfertigern an, ob mittelfristig mehr Volumen möglich ist.
Das ist vielleicht möglich, vielleicht nicht, aber die Auftragsfertiger machen auch ihre Hausaufgaben und werden wissen, woher in diesem Fall der Wind weht. Es ist in ihrem Interesse, dass AMD mehr absetzen kann, weil AMD mehr bei ihnen beauftragt, wenn sie solche Deals bekommen (an Intel verdienen sie schließlich nichts). Also werden die an Produktionskapazitäten freischaufeln, was nur irgendwie geht.
Vielleicht könnte man den von Intel angedrohten Lieferengpass durch den Wechsel des Zulieferers nicht (sofort) komplett decken, aber für dann gilt das, was du schriebst, mit einem Unterschied: Man würde nicht auf 3 Mio. Kunden verzichten, indem man sich erpressen ließ, sondern indem man sich *nicht* erpressen ließ und in Zukunft die stärkere Verhandlungsposition hat.
Randnotiz: Damals war der Markt für Komplettsysteme auch noch stärker, die möglichen Verluste somit höher, die Drohung hatte also mehr Gewicht.
Natürlich auch nur ein möglicher Ausgang, aber eben einer, den Intel in seiner jetzigen Situation nicht riskieren kann.