AW: Gronkh: Letsplayer erhält Rundfunklizenz von der Landesmedienanstalt NRW
Deine Auffassung wirkt mir sehr kurzsichtig und passiv aggressiv.
Dass Streamer keinen Regelungen unterliegen sollten ist schlichtweg falsch.
Aber!
Der Limonadenstand der kleinen Petra sollte keinesfalls die selben Abgaben zu führen haben, wie der Starbucks nebenan.
Der Limonadenstand der kleinen Petra ist allerdings auch nicht darauf ausgelegt, hunderte, tausende, oder gleich millionen von Leuten zu erreichen.
Das Ziel eines jeden Streamers ist es, so viel Publikum, wie nur möglich zu begeistern. Auf den Streamingplattformen ist das dann durchaus mal siebenstellig, wenn man wirklich Erfolg hat.
Entsprechend sollte man mit seiner Planung auch davon ausgehen, sich mit den Gesetzen auseinanderzusetzen, die für Selbstständige gelten.
Das ist ein sehr weit gestrecktes Thema mit uralten Gesetzen und Lizenzgebühren. Da müssen neue Regelungen her um die Erwerbstätigkeit Streaming für beide Seiten interessant zu halten.
Gronkh hat vor einiger Zeit interessant in die Runde gefragt:
„Jugendschutz bei Spielen. Einige games sind ab 16 oder 18 Jahren erst verkäuflich und damit auch zu spielen. Streaming dieser Titel fällt nun unter Rundfunk, bzw Fernsehen.
Filme und Serien haben jedoch andere Grundlagen bei der Bestimmung des Jugenschutzes bzw zulässigen alters.
Wie muss sich der Streamer verhalten.
Selber CoD zu spielen ist vllt ab 18.
Wenn man hier aber zuschaut wäre es Fernsehen und das umnieten der Soldaten im Fernsehen ist ab 16. (nur mal als Beispiel)“
Da kommt es immer drauf an, WIE dein Beispiel "dargebracht / zelebriert" wird.
Nach den Möglichkeiten von Wolfenstein 2, oder COD muss man eher mit Filmen wie Kill Bill, oder dem ersten Punisher vergleichen, nicht mit Saving Private Ryan
Das tolle am Streaming ist doch die Vielfalt, die chance eines jeden ohne große Kapitaleinlagen sich einen Namen zu machen. Davon profitieren Alle. Der Staat durch Steuern, der Streamer durch Lohn, die Plattformen durch Vertragsgebühren (50% bei abbo auf Twitch) und Werbeeinnahmen.
Da stimme ich vollkommen zu
Warum muss/will man sowas durch ignoranz und missgunst zerstören?
Das hat weder mit Ignoranz, noch mit Missgunst zu tun, sondern schlicht mit dem Prinzip der Gleichbehandlung aller Selbstständigen.
Wenn man vollkommen Planlos los sprintet, rennt man halt auch mal gegen die Wand.
Die RocketBeans, oder auch der Heise Verlag haben es vorgemacht - erst informieren und dann danach handeln, oder es lassen.
heise.de wollte sicher auch keine Lizenzkosten. Aber sie haben eben sicherheitshalber nachgefragt - siehe der von mir verlinkte Artikel.
Am Ende kam halt raus, dass sie auch bei der recht einfach gehaltenen heise / c't Show eine Lizenz brauchen.
Die RocketBeans sind gleich mit dem Konzept Fernsehsender ans Streamen gegangen und haben die Lizenz zum Teil ihrer Planung gemacht. (sie haben übrigens auch die c't Show im Programm)
Hier sind etliche Dinge die geklärt werden müssen. Ein „Pech gehabt“ sorgt für Gleichgültigkeit und Stagnation. Es MUSS aber etwas passieren um diesen Markt(so wie er ist) nicht sterben zu lassen. (denn das würde er bei konsequentem Rechtsvollzug)
Edit:
Glatt den letzten Quote vergessen... Shame on me.
In meinen Augen muss in beiden Richtungen etwas passieren:
1) Die Gesetze müssen an die aktuelle Situation angepasst werden und für Streamer evtl. einen eigenen Tarif vorsehen - Denn Jugendschutz gilt in D unabhängig vom Medium.
2) Die Streamer müssen sich deutlich bewusster darüber werden, was sie da eigentlich tun. Es ist eigentlich nichts anderes, als ein Startup zu gründen, nur dass man keinen Eintrag im Handelsregister braucht. Das ändert aber nichts an der Verantwortung, sich an geltendes Jugendschutz-Recht zu halten.
Ich hab auch deutlich unter 18 schon das erste DOOM gezockt. Aber das war bei mir im Eigenheim.
Als Streamer machst Du den USK 16 / 18 Inhalt aber einem Millionenpublikum zugänglich.
Und damit muss man sich eben an geltende Gesetzgebung zum Jugendschutz halten.
Ein "Aber die anderen dürfen auch" war noch nie in irgendeiner Form gültig - siehe Coffee Shops in Holland, Waffenrecht in der Schweiz... und, und, und.
Ich muss auch nur knapp 40 km fahren, um in Holland oder Belgien zu landen. Das entbindet mich aber in keiner Weise, mich an die hier geltenden Gesetze zu halten, nur weil es einen Katzensprung weiter anders geregelt ist.
Ähnliches siehst Du im ganzen Netz.
Facebook, Youtube und Co. setzen rigoros die puritanischen Vorstellungen der USA zum menschlichen Körper durch - in meinen Augen ziemlich lächerlich.
Das durfte Lefloid übrigens bei seinem Phantasmagoria 2 Stream spüren. 4 Minuten nach Aufblitzen einer virtuellen Brust... Strike und (streaming) Bann für 3 Monate.
Andere Länder haben andere Einschränkungen im Netz.
In Deutschland wirst Du die Gesetzgebung auch nicht dahingehend ändern, dass plötzlich der Jugendschutz bei Streams egal ist.
Edit2:
(streaming) eingefügt.
Lefloid hat auf Dr Froid dazu übrigens im Community Video vor ein paar Tagen Stellung bezogen bzw. erklärt, was passiert ist.