Tatsächlich hat man in 97% der Zeit zwischen 06:30Uhr und 02:00Uhr nur 10Mbit/s Down und 0,7Mbit/s Upstream, weil Vodafone viel mehr, also viiiiiel mehr Anschlüsse verkauft, als das Netz ab kann.
Das ist natürlich wirklich übel. Da scheine ich wirklich noch Glück gehabt zu haben. In Stoßzeiten habe ich statt der gebuchten 500 MBit im Down vielleicht mal 460-465. Aber größere Einbrüche habe ich bisher nicht feststellen können. Es kann natürlich durchaus sein, das ich einfach zu den falschen Zeiten, oder nicht häufig genug gemessen habe…
Was der eigentliche Grund dafür ist, dass die deutsche Glasfaser nur in nicht ausgebaute Gebiete investiert.
So ist es leider. Bei uns, immerhin nicht gerade eine Kleinstadt, gibt es schlichtweg kein Glasfaser. Es gibt „nur“ Vodafone und Telekom (sowie deren Vertriebspartner).
Ich fand es schon süß, als vor 5 Jahren, zu diesem Zeitpunkt hatte ich über Kabel eine 200 Mbit-Leitung, ein Telekom-Vertriebler bei mir klingelte und mir freudestrahlend kundtat, dass die Telekom jetzt in meiner Straße schnelles Internet anbieten würde. Auf meine Frage hin, was denn schnell sei, kam die Antwort: 50 Mbit. Ich lehnte dankend ab.
Das gleiche Spiel wiederholte sich vor ein paar Wochen. Die Telekom bietet mir jetzt 250 Mbit an, ich habe 500 Mbit über Vodafone und 1 Gbit wären möglich, brauche ich aber schlichtweg einfach nicht. Immerhin bietet die Telekom jetzt mal eine brauchbare Geschwindigkeit hier an, welche einigermaßen konkurrenzfähig ist. Sollte Vodafone nicht mehr so gut funktionieren, wie es derzeit der Fall ist, wäre die Telekom eine gute “Back-Up„ Lösung.
Interessant finde ich allerdings, dass Europa wohl hinsichtlich der Netzinfrastruktur ganz und gar nicht zusammenwächst, an der Grenze ist eben halt. Weder bauen deutsche Unternehmen in Frankreich aus, noch bauen französische Unternehmen in Deutschland aus. Während es hier Randgebiete gibt, die einen Freudensprung machen würden, wenn sie bei schönem Wetter bei gleichzeitigem Vollmond mal 50 Mbit abrufen könnten, hat der Nachbarort auf der französischen Seite (1 Km Entfernung) 500 Mbit Glasfaser. Und wir reden hier nicht über französische Metropolen, sondern über Dörfer auf französischer Seite mit einer Einwohnerzahl von 1.200 Menschen.
Das kann man alles begründen mit unterschiedlichen Regulierungen und Förderungen, mangelnde Zulassung der Unternehmen im Nachbarland und, und, und... Aber verstehen kann man das in einem vereinten Europa nur schwer.